Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Oben rechts steht es: wer sich auf diese Seiten einlässt, findet sich beyond mainstream wieder. Wer aber glaubt, bei den Manafonistas endlich einem mainstream entronnen zu sein, irrt vielleicht.

 


 
 
 

Ein snowflake – passend zum Vorweihnachtsabend. Es zeigt, wie es sich mit Mainstreams verhalten kann. Die Struktur des Großen kommt im Kleinen erneut zum Vorschein. Nach meiner Wahrnehmung hat ECM einen gehörigen Anteil am musical mainstream des manafonistischen Blogs. Die abgebildete Schneeflocke ist ein sog. Koch Snowflake. Es ist also an der Zeit, in Richtung Uli Kochs Beitrag abzubiegen.

Ich empfehle den Lesenden bei Ulis Beiträgen die Augen zu spitzen, denn nicht selten führen sie in Gefilde beyond the manafonistic mainstream, derart, dass ein Leser einst die Frage stellte „lieber Uli, wie kommst du nur zu solchen Platten?“ Ohne Ulis Seitenblicke hätte ich folgende Perlen – um nur einige zu nennen – nicht wahrgenommen:

 

Salyu

Midori Takada

Japanese Jewels

Erik Truffaz

 

Jetzt darf ich Sven Kacirek und Olith Ratego hinzufügen, zwei Namen, die mir erst am 20. Dezember bekannt geworden sind. Zum Album ODD OKODDO hat Uli das Wesentliche gesagt. Kacireks Anteil an diesem Album ist bemerkenswert. Die Sounds sind nicht elektronisch generiert. Es handelt sich um Samples, die oft zu Loops werden. Die rhythmischen Patterns sind von elegant groovender Leichtigkeit, nichts Maschinenhaftes merkt man ihnen an – erstaunlich. Dass Sven Kacirek der Musik Olith Rategos mit hohem Respekt begegnet, spürt man bei jedem Stück des Albums. Die Klanggewänder, die er um die Gesänge Oliths webt, sind voller afrikanischer Muster.

 

Sven Kacirek entwickelt seine Musik immer mit den Trommelstöcken in der Hand. In Kacireks Stücken hören wir jedoch kaum noch das klassische Drumset, stattdessen trommelt, schlägt und reibt er auf kleinen, leisen Dingen wie Papier, Holz und Glas. Sein Sound besteht dabei aus mehr als nur präsenten Beats: Sämtliche Elemente eines Stücks bis hin zur Melodie sind aus kleinen perkussiven Mustern zusammengesetzt, die lässig geschichtet werden. Obwohl er dabei keinerlei Synthesizer verwendet, klingt das bisweilen so elektronisch, dass man für Sven Kacirek den eigentlich widersinnigen Stilbegriff Akustische Elektronika erfinden könnte. Viele seiner Ideen entstehen aus Live Konzerten, in denen er sich selbst mit Samplern multipliziert, voller Ruhe improvisiert und sehr elaborierte Patterns generiert. Bei solch einer Liebe zur Perkussion ist es nur nachvollziehbar, dass er mehrfach nach Kenia reist, um dort mit lokalen Musikern und deren Instrumenten zusammen zu arbeiten.

Quelle: www.pingipung.de

 

Dieses Jahr hatte ich zwei weitere beeindruckende Begegnungen mit Musik aus Afrika. Am 23. Oktober hörte ich Habib Koité live bei den Kulturwelten. Die Besetzung: Gesang, Banjo, Gitarre, African Percussion, Keyboard (vorzugsweise als Balafon-Ersatz). Koité spielte Musik, die sich Einflüssen westlicher Popmusik weitgehend verweigerte.

Just am 19. Dezember, einen Tag bevor Ulis Beitrag erschienen ist, lernte ich den Banjo-Spieler Béla Fleck kennen. Nein, nicht persönlich, sondern auf Grund einer mir zufällig über den Weg laufenden Rezension. Dem Banjo, besser gesagt der Musik, die sein bevorzugter Lebensraum ist, konnte ich nie viel abgewinnen. Vielleicht kann Lajla etwas beitragen, vielleicht ist ihr Béla Fleck kein Unbekannter.

 
 


 

 

I like Bela Fleck’s music, originality and eclecticism very much, but this one stretched me just too far. Whilst I don’t doubt the authenticity of the pieces on this CD, they clash too much with my west European ears.

Quelle: Kundenrezension Amazon

 

So ergeht es sog. Weltmusik, wenn sie sich nicht dem westlichen Geschmack unterwirft. Was diesen einen Hörer abschreckt, zieht mich magisch an. Nach kurzem Anhören bei Spotify habe ich das CD-Album bestellt und einen Tag später bereits erhalten. Obwohl es schon im Jahr 2009 veröffentlicht wurde, ist es mein Album des Jahres 2019. Aber seit Astrid Nischkauers Rehabiltitierung des „Rückblicks“ habe ich meine spärlichen Bedenken vollends abgelegt. Mit der CD – nicht über Streaming Dienste! – erhält man ein umfangreiches Booklet, welches den Wert der Edition erheblich steigert.

 

First, I’d like to welcome you all to this, the most ambitiuos and complex project I have attempted to date.

The idea has been residing in my subconscious for so long. I don’t even know exactly when it started. Perhaps it was when I discovered where the banjo originally came from, and from hearing field recordings throughout the years – of tantalizingly beautiful music from Africa.

I developed the suspicion that some of the greatest acoustic music on earth is hidden in the small villages in Africa. Somehow it didn’t seem to be making it out into my world, and even when amazing field recordings were made, how could I find out about them?

Quelle: Béla Fleck, aus Booklet Album Throw Down Your Heart

 

Man hat inzwischen sicherlich erkannt, was Sven Kacirek und Béla Fleck verbindet. Beide bereisten Afrika, beide zollen der Musik, die sie dort kennenlernten höchste Bewunderung, beiden gelingt es, nicht wenig von der Seele und den Strukturen dieser Musiken zu begreifen. Béla Flecks Banjo klingt, als hätte er nie etwas anderes als afrikanische Musik gemacht.

Flecks Reise nach Ost- und Westafrika ist dokumentiert in einem auf DVD erschienenen Film. Die DVD ist vergriffen und nur noch sündhaft teuer erhältlich. Mag sein, dass die Tonqualität der CD eine bessere ist. Ein besonderes Erlebnis ist es jedoch, den Musikern bei ihrer Arbeit zuzusehen.

„Abbey Road“ wird dieses Jahr bestimmt nicht das letzte Mal in einer „Neuausgabe“ erschienen sein. In 50 Jahren legt uns die Musikindustrie vermutlich eine weitere Jubiläums-Ausgabe auf den Ladentisch. Ob da noch jemand „Throw Down Your Heart“ gedenkt?

 

BEYOND beyond mainstream MAINSTREAM

 
Addenda in comment#1

 
 

      piano lesson

 
 
 

singing lesson      

 

Ein Leser hat vor kurzem die vollkommene Leere der rechts oben platzierten Rubriken beklagt. Als bald darauf unter den „Albums of December“ Jacky Terrasson versteckt lag, wurde dies nicht goutiert.

Hier ist mein Geständnis:

 

Terrasson 53 ist von mir. Es war eine kleine Übung in Sachen „Album of December“. Die Rubrik oben rechts hatte ich immer links liegen lassen.

Die Frage „Konnte das nur M.E.?“ hat meinen Ehrgeiz angestachelt, Alter forscht …

Ich lösch das sofort wieder. Es handelt sich aber um ein schönes Album.

 

Ja, es ist ein schönes Album, und nicht nur eines für December. Vermutlich ist Jacky Terrasson den Autorinnen und treuen Lesern des Manafonistas-Blogs gar nicht bekannt, denn er tritt selten in Deutschland auf, ist obendrein kein ECM-Artist und nimmt vorwiegend bei BLUE NOTE auf, wo dieser sog. Art-Blakey-Bullshit zu Hause ist.

Aber langsam! Es gibt auch Gemeinsamkeiten beider Labels. Dieses Jahr sind sie Jubilare. BLUE NOTE ist 80, ECM 50 Jahre alt geworden. Die ihnen verbundenen Artisten gehören zur Crème de la Crème der improvisierten Musik, und nur bei wenigen anderen Labels dürften Toningenieure derart legendären Ruhm erworben haben wie Rudy van Gelder (BLUE NOTE) und Jan Erik Kongshaug (ECM).

 

 

 

 

Jacky Terrasson wurde 1965 als Sohn einer Afro-Amerikanerin und eines Franzosen in Berlin geboren und wuchs in Paris auf. Noch während seiner Schulzeit studiert er Klassische Klaviermusik, wendet sich aber bald dem Jazz zu. 1986 verlässt er Paris, um am Berklee College of Music zu studieren.

Ich habe ihn zum ersten Mal in einer TV-Aufzeichnung des Ron-Carter-Trios bei der Jazzwoche Burghausen 2006 gesehen. Dieser Auftritt enthielt eine beeindruckende Version von My Funny Valentine.

Terrasson ist ein technisch brillanter Pianist. Das kann Bewunderung auslösen, aber Faszination stellt sich erst dann ein, wenn Originalität und Einfallsreichtum im Überfluss sprudeln. Darauf kann ich mich bei Jacky verlassen. Deswegen befinden sich mehrere seiner Alben in meiner Sammlung. In gewisser Weise folgte er den Spuren Keith Jarretts, nicht stilistisch, sondern auf den Pfaden der Standards, unter denen sich ja auch harmlose, geradezu banale Früchtchen befinden. Wenn ich höre, wie er zusammen mit Cassandra Wilson Tea For Two in einen raffinierten Mantel kleidet, dann allerdings leuchten meine Ohren.

Das Album 53 enthält Eigenkompositionen, bis auf eine Ausnahme: eine melancholische Ballade von Mozart. Auf seiner Homepage schreibt Terrasson über das neue Album.

 

Why 53? – Simply because I conceived of and recorded this music during my 53rd year and on this occasion I wanted to make a record that really reflected me. At the age of 53, a man begins to feel he has reached a form of maturity, is at his peak, and so can look at life with a certain distance and see things more clearly. With this record I wanted to give everything of myself, to take risks, while assuming my career, my artistic choices, my life … and my age!

 

In diesen musikalischen Spiegelbildern verbergen sich auch Reverenzen vor Künstlern, die ihm viel bedeuten. Diese sind nicht leicht zu erkennen. Soweit es mir gelungen ist, habe ich es hier angedeutet.

 

FULL LIVE

Carla Bley Trio
16. Mai – München, Unterfahrt

Habib Koité
23. Oktober – Helmbrechts, Kulturwelten

Nik Bärtsch’s RONIN
22. November – Jena, Kulturbahnhof

Shai Maestro Trio
30. November – Nürnberg, Kulturwerkstatt auf AEG

 

HALF LIVE

Klavierabend Daniil Trifonov – Beethoven, Schumann, Prokofiev
21. Februar – Digital Concerthall der Berliner Philharmoniker

Peter Tschaikowsky, Sinfonie No. 5 in e-Moll
9. März – Digital Concerthall der Berliner Philharmoniker
Berliner Philharmoniker, Dirigent Kirill Petrenko

 

RONIN RHYTHM RECORDS

Nach dem Konzert von RONIN in Jena besuchte ich im virtuellen Raum Nik Bärtsch’s Welt und machte erstaunliche Entdeckungen

IKARUS – Chronosome
Ronin Rhythm Records – RON 016

Ingrid Lukas – We Need to Repeat
Ronin Rhythm Records – RON 008

Sha’s Banryu – Chessboxing Volume One
Ronin Rhythm Records – RON 007

 

CRAZY

zeitkratzer Performs Songs from the Albums „Kraftwerk“ and „Kraftwerk 2“
zeitkratzer Records – zkr0021

zeitkratzer – Neue Volksmusik
zeitkratzer Records – zkr0014

 

DER ORT
 

Ich wohne ungefähr 1 Meile entfernt von der bayrisch-thüringischen Grenze. Es ist nicht weit bis nach Sonneberg, dem nächstgelegenen Ort an der Jazzmeile Thüringen. An dieser langgestreckten Meile liegen die Städte Erfurt, Weimar, Jena und noch ein paar mehr.

Der 22. November, ein Freitag, war ein sonniger Tag, ein guter Tag für einen Ausflug, selbst wenn man sich kein besonderes Ziel vorgenommen hatte. Wir hatten ein Ziel, fuhren bei Sonnenhöchststand los und erreichten es gegen 3 Uhr nachmittags.

 
 


     
 
 
 

Das Gebäude, vor dem wir stehen – es ist das ehemalige Empfangsgebäude des Saalbahnhofs und heißt jetzt Kulturbahnhof – gehört zu den Kulturdenkmalen Jenas. Kaum zu glauben. Das hat der Palast der Republik nicht geschafft (2004 fand nach dem Beschluss des Berliner Senates zum Abriss des Palastes der Republik ein Konzert der Band Einstürzende Neubauten statt). Wie konnte der SaalKulturBahnhof zum Denkmal avancieren? Vermutlich liegt es an seinen inneren Werten. Betritt man die Eingangshalle des 1965 eingeweihten, nach einer Bauhaus-Konzeption errichteten Gebäudes, fällt rechter Hand ein aus Aluminiumbändern gefertigtes Wandbild auf. Erstaunt bin ich, dass es nicht den Arbeiter- und Bauernstaat zelebriert, sondern Jena würdigt als Universitätsstadt, als Ort in dem schon im 19. Jahrhundert technische Produkte von Weltruf entwickelt wurden: Carl Zeiss’ Nah- und Fernrohre (Mikroskope und Teleskope) und das hitzebeständige Glas Otto Schotts, später bekannt geworden als Jenaer Glas.

Mein Mädel und ich haben den Kulturbahnhof gesucht, weil er ein Knotenpunkt der thüringer Jazzmeile ist. Bis zum Beginn der Ritual Groove Music waren es noch ein paar Stunden und da es nicht weit ist bis zur Innenstadt, schlenderten wir die Sophienstraße entlang, in welcher schöne alte Gebäude offenbar bewohnt sind. Die Sophienstraße ist nicht zur Shopping Promenade mutiert. Auf dem Weg zurück zum Kulturbahnhof kehren wir ein im Sophienstübl, wo man zu günstigen Preisen köstliche einfache Mahlzeiten und frisches Bier aus der regionalen Rosenbrauerei serviert bekommt.

 
 


 
 
 

Im Kulturbahnhof ist über dem Eingang ein Lichtspiel, das den Weg weist, das Magisches verspricht – alles aus einem Hut … Treten wir ein. Ein Ambiente nach meinem Geschmack. Eine ganz spezielle Clubatmosphäre, an der Rückwand ein Tresen wo Getränke angeboten werden, eine Fläche, die den halben Zuschauerraum einnimmt für Stehende oder Tanzende. Vor der kleinen Bühne gibt es fünf oder sechs Stuhlreihen mit rund 50 Sitzplätzen für frühzeitig Kommende. Aber lassen wir zwei Bilder sprechen, zu deren Verwendung für den Manafonistas-Blog die Fotografin Tina Peißker mir die Erlaubnis erteilt hat (die komplette Bilderserie kann man hier betrachten). Vielen Dank!

 
 


     
 
 
 

Der Raum wirkt einladend. Er strahlt nicht die exklusive elitäre Kühle der Elbphilharmonie aus. Den Kulturbahnhof besuchen bestimmt keine „Saaltouristen“ sondern Menschen, die neugierig sind auf etwas Neues, und Leute welche die auftretende Band kennen und live hören wollen.

 
DIE MUSIK
 

Jede Musik braucht den zu ihr passenden Raum, und zwar aus verschiedenen Gründen, unter denen raumakustische Aspekte für mich die wichtigsten sind. Wir saßen in der ersten Reihe. Von den Instrumenten, besonders von den Reeds und vom Drum Set nimmt man viel Direktschall wahr – die reine Freude! Becken und Cymbals klingen fein und gar nicht schrill. Die Sounds der Trommeln kommen trocken und wuchtig ans Ohr, die Töne von Saxophon und Bassklarinette ertönen natürlich.

Als ich RONIN zum ersten Mal von CD hörte, war ich sofort fasziniert von der einzigartigen Mixtur. Die Musik ist verführerisch klangsinnlich, vor allem durch Nik Bärtschs Klavierspiel. Durch allerei Manipulationen im Inneren des Flügels zaubert er magische Klänge „aus dem Hut“. Die Musik kann animalisch grooven, man kann dann den Körper kaum ruhig halten. Die Musik führt mich oft freundlich in die Irre: hat man sich einem Puls aus dem repetitiven Rhythmusgeflecht ergeben, kann es passieren, dass man bald auf dem falschen Fuß erwischt wird. Und dann fängt – jedenfalls bei mir – der Verstand an zu forschen: wo verflixt nochmal steckt die Raffinesse in diesen subtilen, manchmal drastischen Verschiebungen?

NEW CONCEPTS OF ARTISTRY IN RHYTHM

RONIN hat ein ganz spezielles rhythmisches Konzept erfunden, das ich gerne einer Reihe anderer bzw. andersartiger Konzeptionen anfügen möchte:

 
– Igor Stravinsky, Sacre du Printemps
– Conlon Nancarrow, Studies for Player Piano
– Steve Reich, Methode des phase shiftings in Come Out, Piano Phase, Drumming etc.
– Jazz, das Prinzip des swings
 

Auf einem Tisch, wo CDs der Band feil geboten wurden, lag ein Exemplar der Score des Albums Llyrìa. Die Partitur habe ich erworben, denn selbst intensives Belauschen enthüllt nicht die Geheimnisse dieser Rhythmik. Wer neugierig darauf ist, möge bitte hier weiterlesen.

NEW CONCEPTS OF BAND LIFE

Mir scheint, RONIN befolgt nicht nur ein spezifisches Rhythmuskonzept, sondern auch ein besonderes Konzept des Band Life’s. Am Ende des Recitals erfährt man, dass RONIN (fast) jeden Montag in Zürich im Club EXIL spielt. Details findet man hier. Bestimmt dienen diese Auftritte der Verinnerlichung des Repertoires, das ja irgendwann im nicht-öffentlichen Rahmen erarbeitet und geübt werden musste.

Würde ich in der Nähe Zürichs wohnen, besuchte ich bestimmt einige der Montagskonzerte. Nun habe ich das 782. Montagskonzert vom 25. November 2019 tatsächlich live erlebt. Wie das? Es liegt daran, dass ich meine Ausflüge gerne noch einmal nachreise im virtuellen Raum, wo man große Abstecher bis in entlegene Nischen machen kann. Auf diese Weise habe ich von einem kostenpflichtigen Schweizer Streamingportal erfahren, das diese Montagskonzerte anbietet und recht lange Zeit im Archiv behält. Auch RONINS Auftritt in der Elbphilharmonie ist dort aufbewahrt. Ich habe ein Probeabo gebucht. Kein Wunder, denn das KuBa-Konzert ist eines der am stärksten nachwirkenden, die ich je erlebt habe.

2019 3 Nov.

Fred Rauch

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Fred Rauch war lange Zeit Hörfunkmoderator beim Bayerischen Rundfunk. Er hatte eine wunderbare Stimme, der ich als Kind gerne zuhörte. Sie war warm, auch wenn es kalt im Zimmer war. Ich hatte immer das Gefühl, der Klang streichelt meinen Rücken wie eine sanfte Hand. Was er sagte war nebensächlich und ebenso nebensächlich war die Musik, die er vorstellte in seiner Sendung Sie wünschen, wir spielen Ihre Lieblingsmelodien. Diese Sendung gab es bis in das Jahr 1978. Aber da hatte ich mich schon längst von ihr abgewandt.

An Fred Rauch wurde ich heute am 2. November erinnert. Die Post brachte ein Packerl mit einem Album, das am 1. November erschienen ist, ein Album das am Samstag den 16. Juli 2016 im Gasteig zu München aufgenommen wurde. Nein, da ist nicht Fred Rauch aufgetreten.

Das Album enthält den bis heute vorletzten Liveauftritt Keith Jarretts – und ich fürchte er wird es bleiben. Dem Applaus hört man an, dass die Zugaben das Publikum am stärksten bewegten. Auch für mich waren sie die Höhepunkte eines fabelhaften Recitals. Ich befand mich auf Grund glücklicher Umstände damals im Publikum. Die Melodie des ersten Encores kannte ich gut, den Titel aber nicht. Der Text – wenigstens der Anfang – hätte mir einfallen können nach den ersten Melodietönen. Das hat nicht geklappt, weil mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen ist, seit ich ihn zuletzt vernommen habe.

Im Booklet des Albums steht Answer Me, My Love (Gerhard Winkler/Fred Rauch). Na sowas! MEYERS GROSSES TASCHENLEXIKON verrät nichts über den Song und seine Autoren. Ich musste also andere Quellen zu Rate ziehen. Klar, Fred Rauch hat nicht in englischer Sprache getextet.

 

Mütterlein, Mütterlein
Könnt‘ es nochmal so wie früher sein
Als du mich mit deiner lieben Hand
Geführt durchs Kinderland

 

Keith Jarrett spielt eine unglaublich feine Interpretation und seine Lieblingszugabe Somewhere Over The Rainbow ist so inspiriert und komplex wie selten. Die Trivialität der Vorlagen ist weggezaubert. Das Wie ist in der Kunst entscheidend, nicht das Was.

Als ich noch Fred Rauch zuhörte, konnte ich nicht ahnen, dass Keith Jarrett die Erinnerung an diesen Rundfunkmann wachrufen würde. Ja, das ist ein alberner Satz.

In den 90er Jahren habe ich eine Rundfunksendung von Michael Engelbrecht über Steve Reich mitgeschnitten und Auszüge daraus oft im Unterricht vorgestellt. Damals habe ich auch nicht geahnt, dass Micha und ich uns als Autoren bei den Manafonistas nahe kommen würden.

 
 
 

 

2019 18 Okt.

Tankred

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Mein ältester Sohn heißt Philip. Der humanistisch gebildete Kollege von der Fachschaft Musik vermisste das Fehlen eines p am Ende des Namens. Ich habe es mit Absicht weggelassen. Das p sieht aus wie ein Rucksack. Zwei Rucksäcke wollte ich meinem Sohn nicht anhängen.

Als Lehrer – ganz besonders als Musiklehrer – hatte ich einen vorzüglichen Überblick über die beliebtesten Vornamen im Landkreis Kronach. Mitte der 80er Jahre gab es unter meinen Schülern nur zwei mit dem Namen Philipp. Einer von ihnen trug am Ende nur ein p. Der Name Philip gefiel mir schon immer und weil er damals nur spärlich auftrat, umwehte ihn ein leichter Hauch von Exklusivität, jedenfalls in den Ländereien um Kronach. Am liebsten hätte ich meinen Sohn Carl Philip Emanuel genannt, habe davon aber abgesehen.

Dieser Beitrag scheint von Namen zu handeln. Das stimmt nicht – er handelt tatsächlich von Namen, ebenso wie jener von der Linder Ebene. Auch darin spielten Namen eine Rolle, Namen von Orten – Oberlind, Sonneberg, Steinach, Muppberg … Ich bin viele Jahre zu Fuß und per Fahrrad in dieser Gegend unterwegs gewesen, aber erst seit 2 Monaten versuche ich, mehr über diese Region zu erfahren. Stichwort Sonneberg: mein altes MEYERS GROSSES TASCHENLEXIKON gibt wenig Auskunft über diese Stadt am Südhang des Thüringer Waldes. Dass es Mittelpunkt der thüringisch-fränkischen Spielzeugindustrie ist – besser gesagt gewesen ist – war mir bekannt aus Erzählungen meiner Schwiegereltern. Die Großmutter meiner Ehefrau bemalte in Heimarbeit Puppenköpfe aus Porzellan für Verleger in Sonneberg.

Seit 1989 ist Sonneberg wieder zugänglich von Bayern aus. Der Nachfolger meines humanistisch gebildeten Fachkollegen kommt aus Sonneberg. Mit ihm habe ich erstmals die Sonneberger Jazztage besucht. Das Festival war damals extrem am Oldtime Jazz ausgerichtet.

 

Aus der Taufe gehoben wurde das Festival anlässlich des 15. Bühnenjubiläums der Sonneberger Jazzband „Jazz Optimisten“ am 29. November 1986. Zum 15. Geburtstag der „Jazz Optimisten“ ermöglichte der Generaldirektor des damaligen VEB Kombinat Spielwaren Sonneberg als Trägerbetrieb die Ausrichtung einer Jazz-Nacht mit namhaften Gästen in Sonneberg. Auf Grund des Erfolgs dieser Veranstaltung wurde beschlossen, alljährlich im November die „Sonneberger Jazz-Nacht“ mit mehreren Formationen zu wiederholen. Mit dem „Jazz Day Orchestra“ aus Polen trat 1987 erstmals eine internationale Gruppe bei dem Festival auf.

Quelle: Wikipedia

 

Inzwischen ist man in Sonneberg offen für zeitgenössischen Jazz. Großen Anteil daran hat ein befreundeter Arzt, der nach einem erfolglosen Versuch, eine Jazzreihe in Kronach zu etablieren, sich der Sonneberger Szene zuwandte. Vor allem skandinavische Künstler wie Helge Lien, Iiro Rantala, Dan Berglund treten nunmehr in nächster Nähe meines Heimatdorfes auf.

 

 

 

 

Das Bild zeigt Conny Bauer. Dass er viele Jahre in Sonneberg lebte, verrät nicht einmal Martin Kunzlers Jazz-Lexikon, wohl aber Wikipedia.

 

Konrad Bauer wuchs in Halle (Saale) und im thüringischen Sonneberg auf. Als Schüler wurde er im Privatunterricht in die Posaunenmusik eingeführt und spielte dieses Instrument im Posaunenchor der evangelischen Kirche in Steinbach. Besonders interessierte er sich aber für moderne Tanzmusik. Während der Oberschulzeit spielte er zunächst in verschiedenen Amateurbands als Sänger und Gitarrist. Nach dem Abitur absolvierte eine Ausbildung zum Keramikfacharbeiter. Auch während der Lehrzeit war er als Freizeitmusiker unterwegs und spielte außer Gitarre auch Klavier. Mit den Erfahrungen aus der Tanzmusik entschloss er sich, nach der Berufsausbildung ein Musikstudium aufzunehmen. […]

Mit seinen musikalischen Ambitionen beeinflusste Conny Bauer u. a. die Entwicklung seiner jüngeren Geschwister außerordentlich. Hannes als Posaunist und Matthias am Kontrabass wurden ebenfalls international anerkannte Jazz-Musiker. Seine Schwester spielte Saxophon in der Band des Bassgitarristen „Smut“, mit dem Conny als Jugendlicher in Sonneberg musiziert hatte, und der trotz vieler Verbote über 20 Jahre lang die mit Conny begonnene Bandtradition in Sonneberg aufrecht erhielt.

 

Mit Conny Bauer begegnet man DDR-Jazz von Weltrang. Folgt man seinen Fährten trifft man auf Namen wie Günter „Baby“ Sommer, Ulrich Gumpert, Barre Phillips (oha!), Peter Brötzmann, Alexander von Schlippenbach, Han Bennink, Globe Unity Orchestra …

Conny Bauer habe ich in Nürnberg bei Jazz-Ost-West im Quartett Doppelmoppel gehört, zusammen mit seinem Bruder Johannes und den beiden Gitarristen Uwe Kropinski und Helmut „Joe“ Sachse. Demnächst schließt sich ein verbogener Kreis: Joe Sachse spielt am 15. November ein Privatkonzert bei meinem Freund Achim Goettert.

Wenige Jahre nach der Geburt meines Sohnes Philip nahm die Anzahl von Schülern namens Philipp deutlich zu. Vorbei war es mit der Exklusivität. Ich hätte ihm den Namen Tankred geben und meine Tochter konsequenterweise Clorinda nennen sollen. Nie sind mir Schüler mit diesen Namen begegnet.

In Oberlind ist Tankred Dorst geboren, von dem ich nur den Namen kenne, von dem ich nur weiß, dass er ein viel gespielter Dramatiker war. Tankred Dorst verwendet in seinem Theaterstück Auf dem Chimborazo für den Muppberg symbolisch den Namen eines fernen südamerikanischen Berges – wegen der innerdeutschen Grenze und wegen der handelnden Personen. Das waren richtige Überraschungen bei meinem Wikipedia-Streifzug durch die Linder Ebene.

2019 5 Okt.

Willow Weep For Me

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Ich habe oft mein Packerl Jazz-Schallplatten an seinen Schreibtisch bei jazz by post in der Pasinger Gleichmannstraße getragen und die Rechnung beglichen. Irgendwann habe ich ihn gefragt, ob Jarrett auch in der Provinz auftreten würde.

 

 

 


Quellen:


– Süddeutsche Zeitung
– Fono Forum Heft 11/2019

Ich habe noch mehr Titel für diesen Beitrag in petto. Er könnte auch lauten Aus dem Magischen Jahrzehnt des K.J. Ich verwende ihn nicht, denn die Rechte liegen bei M.E. und bei ihm habe ich nicht angefragt. Auch NDR Jazzworkshop No. 100 wäre ein passender Titel.

Die Rundfunkanstalten der ARD gestalten ein oder zwei Mal im Jahr ein Radiofestival. Es wird mit diesen (und noch mehr) Worten angepriesen:

 

Die Kulturradios der ARD sorgen auch in diesem Jahr wieder für glanzvolle Abende und Festival-Stimmung aus ganz Europa. Acht Wochen lang – vom 20. Juli bis 14. September – können die Hörerinnen und Hörer jeweils von 20 bis 24 Uhr wunderbare Sommerabende genießen. […] Das ARD Radiofestival macht jeden Abend Station bei einem bedeutenden europäischen Festival und sendet Konzert-Highlights von den Salzburger Festspielen, den Bregenzer Festspielen, vom Festival D’Aix-en-Provence, vom Granada Festival, dem Rheingau Musik Festival, der Proms in London, vom Kunstfest Weimar, dem Beethovenfest Bonn, den Schumann Festwochen Leipzig und vielen anderen.

 

Dabei darf der Jazz nicht fehlen. Die Jazzreihe überrascht montags bis freitags ab 23.30 Uhr mit einem facettenreichen Programm. Klingt gut! Aber Vorsicht! Man gönnt diesem bedeutenden Musikgenre nur kümmerliche 30 Minuten Sendezeit. Das ist lächerlich. Trotzdem war ich vorgestern dabei, um endlich in guter Klangqualität einen der fulminantesten Liveauftritte der Jazz History zu genießen. Naja, den kompletten Jazzworkshop No. 100 hat man nicht gesendet. Der dauert 96 Minuten.

Was ich gehört habe, hat mir Gänsehaut beschert. Wie geht es euch dabei?

 
 

 
 

Was ich gehört habe, kenne ich schon seit 1982, als der NDR am 23. Oktober Jarretts Solo Recital aus der Staatsoper Hamburg live sendete. Weil der Beginn des Konzerts sich bis Mitternacht verzögerte, gab es als Lückenfüller Ausschnitte aus eben dem 100. Jazzworkshop, wegen eines Geisterfahrers unterbrochen von einer Verkehrsdurchsage, und ergänzt durch einen Wortbeitrag Michael Nauras, aus dem ich hier vor Kurzem zitiert habe.

Heute (kalendarisch gestern) habe ich ein wenig in den Kalendern geblättert, die Olivier Bruchez auf seiner wunderbaren Webseite und Discogs zur Verfügung stellen. Es kam für mich durchaus Interessantes und Verblüffendes zum Vorschein. Nach der Quellenlage kam es am 18. April 1974 in Hannover zum ersten öffentlichen Auftritt von Jarretts European Quartet (mit Garbarek, Danielsson, Christensen). Da war das erste Album dieser Gruppe BELONGING noch gar nicht auf dem Masterband. ECM 1050 wurde erst am April 24 and 25, 1974 at Arne Bendiksen Studio, Oslo recorded.

Jarretts European Quartet lebte 5 Jahre. Das letzte Album NUDE ANTS dokumentiert den bzw. die Auftritte vom Mai 1979 im Village Vanguard, New York, NY, USA. Am Montag dieser Woche hörte ich im Radio eine unglaublich ekstatische Version von Spiral Dance und das lyrische Blossom. Eine Verkehrsdurchsage kam nicht zur Aufführung – aber der Moderator bequasselte den Übergang zwischen beiden Stücken.

2019 4 Sep.

Die Linder Ebene

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Die Linder Ebene kennt hier niemand – da bin ich mir sicher. Aber die Po Ebene kennt man bestimmt, und die Norddeutsche Tiefebene auch.

Die Linder Ebene ist etwas Besonderes, nicht absolut, aber in Relation zu ihrer Umgebung. Meine fränkische Heimat ist reich an Hügeln, Bergen und sogar Gebirgen. Hoch oben – in Presseck etwa – hat man einen weiten Blick auf eine wellige Hochebene. Man sieht die tiefen, manchmal klammen Täler nicht, die von den Schmelzwassern des Frühlings hineingefräst wurden. Wo die vielen nach Süden abfließenden Bäche des Frankenwaldes und des Thüringer Waldes von größeren Flüssen wie dem Main geschluckt werden, sind die Täler begleitet von steilen Bergen.
 
 




 
 

Die Linder Ebene ist etwas Besonderes, weil sie im engräumigen fränkisch-thüringischen Bergland nicht ihresgleichen hat. Dieser weite, flache, von Bergen gesäumte Kessel fasziniert mich durch seine Offenheit und den rätselhaften Muppberg, der von allen Seiten wie ein Sarg aussieht. Lange konnte ich – unwissend – mir vorstellen, mich in einer Caldera zu befinden. Der Muppberg ein alter Vulkanschlot? Falsch.

Der Muppberg ist ein sog. Zeugenberg. Er erhebt sich aus der Ebene, weil er ein harter Brocken ist, welcher der Erosion widerstanden hat. Er scheint im Wesentlichen aus Sandstein zu bestehen. Das Umland wurde in langer Zeit von Wind, Wetter und Wasser zugerichtet, weggespült und aufgebaut.
 
 




 
 

Das ist die Steinach, kurz hinter dem Dorf Mupperg. Dieses Bächlein und ein paar andere haben die Linder Ebene hergestellt mit Sedimenten, die seit Hunderttausenden von Jahren aus dem Thüringischen Schiefergebirge angeschwemmt werden. Der Flussname drückt es aus: Stein-Ache bedeutet Steinfluss. Wegen der Trockenheit dieses Sommers ist es ein harmloses Rinnsal. Aber wenn die Schneemassen des Thüringer Waldes im Frühling dahin schmelzen und starker Regen mithilft, wird der Bach zum Ungeheuer. Besonders in früheren Zeiten, als die Winter strenger und die Flüsse noch kaum reguliert waren, geschah dies häufig. Eine Chronik von 1763 aus Oberlind berichtet:
 
 

Neujahr sind wir mit großer Mühe bis an die Kirche gekommen, haben zum Turm hinausgesehen und sind sehr erschrocken. Bei vielen Häusern lief das Wasser zum Fenster hinein, so daß viel Morast mit hineingebrauset. Drei Tage lang konnte kein Nachbar dem andern Hilfe leisten.

 
 

In meinen ersten Jahren in der Drei-Flüsse-Stadt Kronach habe ich ein solches Frühlingshochwasser gesehen. Da stand das Wasser an der Schwelle des Hotels Sonne.
 
 




 
 

Bevor der Mensch hier eine Kulturlandschaft schuf, war es ein nordisch anmutendes Feuchtgebiet. Sümpfe (Müß, wie sie in der Gegend heißen), Torfmoore und ein Artenreichtum an Wasservögeln und des Fluges nicht mächtigem Getier gaben der Gegend ihren früheren Charakter. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann die Trockenlegung des Areals. Diesen Teich hat man wohl vergessen.

Die Linder Ebene ist etwas Besonderes. Es ist mein Fahrradparadies, flach, die Wege mit gutem Belag und extrem wenig Autoverkehr, mit zwei zu Radwegen mutierten alten Bahnlinien. Doch wenn man Lust hat, kann man auch in die Gebirge hochfahren, welche die Ebene einkesseln. 500 Höhenmeter liegen zwischen Heubisch und Neuhaus am Rennweg. Immerhin 180 Meter Höhendifferenz sind es von Heubisch hinauf auf den Muppberg.

Um die Ebene zu überblicken, segelt man am besten mit dem Gleitschirm darüber hinweg. Zu fotografieren in der Totalen fällt nicht leicht. Man müsste in einem Haus am Südhang des Thüringer Waldes wohnen. Dort ist die beste Wohnlage Sonnebergs – gemessen an der Aussicht …
 
 




 
 

Jedoch am unmittelbarsten erlebt man das Gebiet mit den Füßen oder den Reifen auf dem Boden. Heute war ich zum zweiten Mal in meinem Leben auf dem Muppberg, dieses Mal mit dem Fahrrad. Bewegt man sich in der Linder Ebene, sind fotografisch nur kleine Teilbereiche erfassbar.
 
 


          

 
 

Der Fahrweg hinauf zum Muppberg beginnt an seiner Nordseite in Neustadt / Coburg an der Straße nach Ebersdorf. Für Kfz ist der geschotterte Weg gesperrt. Nur zur Versorgung der Arnoldhütte und anderer Einrichtungen dürfen Autos hochfahren. An einer Stelle – bei einer Haarnadelkurve – zweigt ein breiter Weg ab. Hier musste ich rasten. In der Kurve geht es ein paar Meter in Direttissima-Linie aufwärts. Auf dem Schotter drehte mein Hinterrad durch. Ich habe leider kein Allradrad. Ein E-Bike habe ich auch nicht, denn ich radle beyond mainstream. Deshalb musste ich ein paar Steilstücke schieben. Oben gibt es einen Aussichtsturm, von dem ein Blick in die Linder Ebene möglich sein sollte. Leider war die Türe verschlossen. Aber ein Bild des Muppbergs von oben, wie ein Gleitschirmflieger ihn sieht, kann ich am Ende doch noch anbieten.
 
 


          

 
 

Zum Schluss zeige ich den letzten Berg, den ich an diesem Tag in Angriff genommen habe. Trotz der Höhen kann ich mir vorstellen, dass Norddeutsche-Tiefebene-Radler Gefallen finden an der Linder Ebene.
 
 




 


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