Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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    1. Fire! Orchestra: Echoes
    2. Roger Eno: the skies, they shift like chords
    3. Billy Valentine & The Universal Truth
    4. PJ Harvey: I Inside The Old Year Dying
    5. Morton Feldman: Piano, Violin, Viola, Cello
    6. Ferdi Schuster: Playing Life
    7. Valtteri Laurell Nonet: tigers are better looking
    8. Yaeji: With A Hammer
    9. Natural Information Society: Since Time Is Gravity
    10. Aja Monet: when the poems do what they do
    11. The Stance Brothers: Duktus
    12. The Necks: Travel

 

2023 17 Dez

Season‘s Songs

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2023 10 Dez

Some Songs

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Bevor ich irgendwann demnächst meine Lieblingsplatten dieses Jahres poste, hier die Top 16 meiner meistgestreamten Songs. Sie ist leicht überarbeitet – ein Song pro Album – sonst wären Billy Valentine und Ferdi Schuster deutlich stärker vertreten. Und als Bonus Track ein Tearjerker aus traurigem Anlass.
 
 

  1. Fleetwood Mac. Big Love (Extended Remix)
  2. Ferdi Schuster. A Step Forward
  3. Bronski Beat. Smalltown Boy (12“ Version)
  4. Bronski Beat. Hit That Perfect Beat
  5. Billy Valentine. The World Is A Ghetto
  6. Sniff’n‘ The Tears. Driver’s Seat (12“ Version)
  7. Nina Chuba. Wildberry Lillet (Remix feat. Juju)
  8. Mel & Kim. F.L.M. (12“ Version)
  9. Santana. When I Look Into Your Eyes
  10. Little Simz w/ Obongjayar. Point and Kill
  11. Tristan Bursch. Oh, Lord
  12. Róisín Murphy. CooCool
  13. Van Morrison. Satisfied
  14. Yaeji. For Granted
  15. Talking Heads. This Must Be The Place
  16. Kate Bush. King Of The Mountain

 
 
Bonus: https://youtu.be/oHLqEdsrVk8?si=sC4YtM3rNd2Hmh8v

2023 28 Nov

In die Ferne lauschen

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Im letzten Jahr war Recordings From The Åland Islands eines meiner Lieblingsalben, in diesem Jahr bin ich auf einem Konzert von Jeremiah Chiu & Marta Sofia Honer durch verschiedene Sphären getrieben, im nächsten Jahr veröffentlichen die beiden zusammen mit Ariel Kalma (mir unbekannt) ein Album – The Closest Thing to Silence – mit mindestens einem schönen Stück.
 

2023 20 Nov

Neue Blaue Sonne

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Im Hotel Heldt habe ich am Donnerstagabend schon um 22:00 Uhr tief und fest geschlafen, der Tag war anstrengend. Dementsprechend bin ich sehr früh aufgewacht und da ich nichts zu tun hatte, habe ich das neue Album von André 3000 auf dem iPad angemacht (New Blue Sun). Zu den atmosphärischen Soundscapes trieb ich sehr angenehm auf der Grenze zwischen Schlaf und Wachsein umher, während sich das graublaue Morgenlicht in dem Zimmer ausbreitete. Das Album wird vorerst nicht noch einmal gehört, ich warte auf einen (bezahlbaren, seufz) Tonträger. Aber ganz sicher wäre das etwas für meine Jahresbestenliste, vielleicht sogar für einen der ersten fünf Plätze.

 

2023 13 Nov

Another Dream Logic

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Beim Song bin ich mir nicht sicher, wie der mir gefällt (hab ich auch nur übers Laptop gehört), das Video zum neuen Stück von The Smile finde ich sehenswert.

 

Ich erinnere, wie im Auto Louis Armstrong läuft. Ich erinnere mich an eine NDW Kassette zu Weihnachten, ich erinnere mich an Matt Bianco in Florians Zimmer. Ich erinnere mich wie ich in der Halle Gartlage eine Schallplatte von Chuck Berry kaufe und auf einer Klassenfahrt nach Köln Dein Ist Mein Ganzes Herz von Heinz Rudolf Kunze, ich erinnere mich an den Plattenladen in der Nähe des Doms, ich muss eine lange Treppe hochsteigen. Und ich erinnere Jahre später in der Halle Gartlage das erste Mal zu Techno zu tanzen und dabei die Zeit zu vergessen. Ich erinnere mich an die Rolltreppe bei City Music am Ku‘damm. Ich erinnere mich an das Bruttosozialprodukt, an Dire Straits, Supertramp, Pink Floyd und an die Doors. Ich erinnere mich mit meiner Nachhilfelehrerin Grit die französische Strophe aus The Partisan von Leonard Cohen zu übersetzen und ich erinnere genau die unlösbaren Rätsel, die sich in Famous Blue Raincoat verstecken. Ich erinnere mich, bei meinen Großeltern Run DMC über Kopfhörer zu hören. Ich erinnere mich an den leichten Schwindel, den ich nach dem ersten Hören von Spirit Of Eden habe. Ich erinnere mich, Mixtapes mit der Ouvertüre aus Carmen zu beginnen und darauf Bomber von Motörhead folgen zu lassen. Ich erinnere mich, wie mich der HiFi Techniker fragt, ob mein irreparables Tape Deck im Profigebrauch gewesen sei. Ich erinnere mich, wie sich meine Welt in wenigen Minuten verändert, als ich kurz hintereinander Nazi Punks Fuck Off und Debaser (von den Dead Kennedys bzw. den Pixies) höre. Ich erinnere mich an Stivens Mix Tape und die Indie Mixes. Ich erinnere mich an lange Nächte im Hyde Park, ich erinnere mich genau an das Kribbeln, dass die bunten Disco Lichter beim Hereinkommen in mir auslösen. Ich erinnere mich an Sandra und ich erinnere mich an Freakscene, immer wieder Freakscene, und an Tom Waits zum Frühstück und an das Blumfeld und Captain Kirk &. Konzert im Haus der Jugend Bramsche und an nächtliche Autofahrten und so vieles mehr und dann noch an Wild World. Und dann erinnere ich mich, wie Midnight Marauders mir hilft über Sandra hinweg zu kommen. Ich erinnere mich bei Media Markt in Dewdrops In The Garden von Deee Lite und auf der Bergmannstraße in Rockers To Rockers von Rockers Hi-Fi reinzuhören und daran, damit nichts anfangen zu können und gleichzeitig die Gewissheit zu haben, diese Musik irgendwann zu lieben. Ich erinnere mich, dass es bald genauso ist und ich erinnere viele weitere solcher Situationen. Ich erinnere mich daran, alleine in der Bergmannstraße in einem Café zu sitzen und erstaunt festzustellen, dass alle um mich herum kiffen. Ich erinnere mich genau an die erste Wohnung in Potsdam, ich erinnere mich an die Kohleöfen und den Geruch. Ich erinnere mich daran, dass die erste CD die in dieser ersten Wohnung läuft auch die erste CD ist, die ich mir überhaupt kaufe: Sketches Of Spain. Ich erinnere einen langen verkifften Abend in meinem kleinen WG Zimmer, als 4 (nicht mehr ganz) Jungs auf einmal Dub, Drum‘n‘Bass und Trip Hop entdecken und ich erinnere mich, dass in der nächsten Wohnung kaum andere Musik läuft. Ich erinnere die bunte Küche in dieser Wohnung, die Tassen, die an einem Brett hängen auf dem der CD Spieler steht. Wie in einem S-Bahn Bogen nahe des Alex zu Move On Up von Curtis Mayfield getanzt wird. Ich erinnere mich an ein Konzert im Waschhaus, bei dem ich so gar nichts von der Band mitbekomme und das bis heute nicht bereue. Ich erinnere mich an mein Auslandsjahr in den USA, als alle CDs in einer großen Mappe sind, John Coltrane an meiner Wand hängt und ich meine erste Emailadresse besitze. Ich erinnere mich, mit Florian die Plattenläden in New York zu durchstöbern. Ich erinnere mich an ein Lee Scratch Perry Konzert und an das Gefühl, in Trance zu sein. Ich erinnere mich, mit Brand von Keith Hudson im Dezemberregen die Herrmanstraße entlang zu gehen. Und ich erinnere mich, dass ich darüber einen meiner ersten Posts auf Manafonistas schreibe. Ich erinnere mich daran, als erstes Lied im neuen Jahrtausend einen Remix von Stars von Nightmares On Wax aufzulegen. Ich erinnere mich daran zu bedauern, nicht The Strokes, The White Stripes oder Phoenix mit Edding auf Schultische schreiben zu können. Ich erinnere den Umzug nach Hannover, ich erinnere mich an No Other und Inspiration Information. Ich erinnere mich an die Platten und CDs, die Olaf mir überlässt (oder leiht er sie mir nur aus und die sind trotzdem noch bei mir?) und ich erinnere mich an die Überraschung, dass mir Musik von Brian Eno gefällt. Ich erinnere mich daran, mir am Ende meines ersten Schuljahres als Lehrer einen iPod Nano zu kaufen und wie der mein Leben versüßt. Ich erinnere mich an die erste Zigarette morgens am Bahnhof mit Musik auf den Ohren. Ich erinnere mich an den Shake Baby Shake Blog und die Spoonful CD Reihe. Ich erinnere mich daran, die letzten Monate meiner Anstellung in Braunschweig immer wieder So long Sorrow Town von Michael J. Sheehy & The Hired Mourners zu hören. Und ich erinnere mich, an meinem letzten Arbeitstag dort in einem Einkaufszentrum mit Schlossfassade das Reissue von Pacific Ocean Blue zu kaufen. Ich erinnere mich, über Manafonistas ein Album von John Cage auf Obscure Records zu entdecken und wie sich musikalische Universen öffnen. Ich erinnere mich an meinen guten Vorsatz für 2016, mir in dem Jahr nur Schallplatten und keine CDs zu kaufen – und ich erinnere, dass ich den Vorsatz seitdem weitgehend einhalte. Ich erinnere mich, zwei Meter Spex Hefte zu verschenken (und ich erinnere mich an hunderte Spex Coverbilder, Artikel, Fotos, Rezensionen, sogar Anzeigen). Ich erinnere mich an einen Artikel bei Spiegel Online über die Jazz Szene Finnlands und ich erinnere mich danach die nächsten ca. 10 Wejazz Releases zu kaufen. Ich erinnere mich, dass mir im Lockdown neue Boxen geliefert werden und wie toll Shore von den Fleet Foxes darauf klingt. Ich erinnere mich an das Glück bei einer Flasche Weißwein Gefühlte Wahrheiten zu hören, ich erinnere mich, den letzten Sommer dieses Album durchgehend zu hören.

2023 7 Nov

Psychedelia Of The Day

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v i d e o

 
 

 

 

Nachdem ich am 24.10. schon Brian Eno in der Philharmonie erleben durfte, verschlug es mich am 04.11. wieder nach Berlin, dieses Mal zu Mike Reed/Separatist Party, Bitchin Bajas und der Natural Information Society, die zusammen unter dem Motto Sonic Dreams: Chicago in dem Haus der Berliner Festspiele auftraten.

Mein ICE kam pünktlich um kurz vor sieben am Hauptbahnhof ein, so dass ich um 19:30 in einem sehr empfehlenswerten chinesischen Restaurant in der Nähe des Konzertorts eintraf, wo ich mich mit vier Freunden (von denen nur zwei den Konzertabend bis zum Ende mitmachten) verabredet hatte. Nach einem wirklich leckeren Essen sind wir über die Straße in das wunderschöne Theatergebäude (Nachkriegsmoderne) gegangen. Dort die erste Überraschung: das Konzert fand auf der Bühne statt. Das tun Konzerte natürlich immer, aber der gesamte Bühnenraum war für das Publikum geöffnet – also auch die Seiten- und Hinterbühne, wo normalerweise Kulissen stehen, Schauspieler*innen auf Einsätze warten, etc. Das Publikum stand also in diesem riesigen Raum, dort waren drei Bühnen aufgebaut, wo die Musiker auftraten. Die Formation um den Schlagzeuger Mike Reed spielte bereits, als wir den Bühnenraum betraten. Rauer, energetischer Jazz mit elektronischen Elementen und einem Spoken Word Artist – ein wirklich gutes Konzert.

Als die Band fertig war ging Mike Reed ein kleines Schlaginstrument spielend durch die Halle, wo in einer Ecke zwei Musiker der Natural Information Society (Joshua Abrams und Ari Brown, Bass und Saxophon) auf ihn warteten. Nach einem ca. 10 minütigen Jam – das ganze hatte atmosphärisch etwas von Straßenmusik, natürlich auf höchstem Niveau – ging es direkt im Anschluss auf der nächsten Bühne weiter. Bitchin Bajas spielten auf elektronischem Instrumentarium feinste sphärische Schleifen und Schnörkel, erinnerten mich an Mouse on Mars oder Tortoise oder Telectu – Musik für Klanghorizonte und mein Favorit des Abends. Ich fand die Musik sehr körperlich, tanzbar, zwei Freunde setzten sich aber an die Seite und ließen dort die Klänge auf sich wirken.

Nach dem Bitchin Bajas Set ging es gegenüber weiter, wo wieder drei Musiker 10 Minuten gemeinsam improvisierten, bis dann auf der dritten Bühne Natural Information Society begannen. Spiritual Jazz. Deep (Deep!) Trance. Sehr gut, aber wenn man sich nicht auf die Induktionen einlassen konnte, wirkte die Musik vielleicht etwas gleichförmig und monoton. Hypnotisch halt. Ein Teich im Sommer, Frösche quaken, Vögel zwitschern, Wasser plätschert, Laub wispert – an so einen Ort wurde ich hintransportiert. Ich stand ziemlich weit vorne und hatte als ich mich nach dem Konzert umdrehte den Eindruck, dass doch einige früher gegangen sind – u.a. zwei meiner Freunde.

Anschließend wollten wir noch einen Absacker nehmen und sind in der Bar Fasen 47 gelandet, wo die Zeit stehen geblieben scheint. Der Laden wurde schätzungsweise in den 90er Jahren eingerichtet – damals aber wohl eher konservativ – seitdem ist dort nicht viel passiert. Die Bedienung war überaus aufmerksam und sehr freundlich, das Publikum bürgerlich bunt gemischt, die Drinks lecker, die Musikauswahl fein – kurz: aus dem schnellen Bierchen wurden zwei Cocktails, die wir langsam und selig tranken.

 

 

2023 26 Okt

Enophilharmonie

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Wie Alex war ich am 24.10. bei dem Konzert von Brian Eno mit dem Baltic Sea Philharmonic in der Philharmonie, Berlin. Ich kann einerseits seinem Post kaum etwas hinzufügen, andererseits habe ich doch einiges anders gehört, deswegen hier noch einmal eigenständig… los ging es schon einmal magisch: angeführt von den Querflöten, denen auch die ersten tastenden Töne gehörten, kamen die Musiker des Kammerorchesters leise auf die Bühne. Während des ganzen Konzerts bewegten sie sich dort scheinbar frei und wurden von dem ‚Dirigenten‘ (auch auf mich wirkte er wie ein Animateur) Kristjan Järvi in unterschiedliche Konstellationen zusammengeführt. Eno, der als letzter sehr unauffällig die Bühne betrat, stand neben einigen anderen Musikern (Percussionisten, Sänger, Gitarrist, Laptop,…) auf einer zweiten Ebene. 

Die ersten Hälfte des Konzerts gehörte The Ship, einem Werk das mir weitgehend unbekannt war, ich hatte es bei Erscheinen nur einmal gestreamt – zwar für gut befunden, aber mein Geld dann für andere Alben ausgegeben. Die 45 Minuten gingen schnell vorbei. Schroffe Klanglandschaften, von idyllischen Lichtungen unterbrochen wurden, um dann zu verwirbeln; immer wieder fanden neue Instrumente in neue Konstellation zueinander, die aber immer nur kurz zusammen blieben. Wave After Wave After Wave… Die Flüchtigkeit war aber immer spannend, nie beliebig; eine große improvisatorische Anstrengung der Musiker und sicher eine besondere Leistung des Dirigenten. 

Für mich waren die Songs der zweiten Hälfte der Höhepunkt, also ab I‘m Set Free. Eno war zwar etwas erkältet und dadurch nicht im Vollbesitz seiner Stimme, aber das tat der Magie keinen Abbruch. Die Art und Weise wie das Orchester bei den Pop Stücken – zwei von Another Day On Earth, zwei von Forevernomore,dazu By This River – eingesetzt wurde, hatte nichts zuckriges, kleberisch-kleisterhaftes – kein elegischer Hustensaft für Enos heisere Stimme. Die Musiker schufen kleine Partikel, Töne, die atmosphärisch durch die Stücke schwebten, eine zusätzliche Klangquelle, um neue Räume zu erschließen. Apropos: der Klangraum eines Konzertsaals ist etwas ganz besonderes, auch wenn ich für perfekten Raumklang etwas zu weit seitlich saß. Die Freude der Musiker war jedenfalls ansteckend, die stehenden Ovationen am Ende mehr als verdient.


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