Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Oh, man, I think this record would be too much, too enigmatic for that strange, booom-booom driven neighbor of Brian W. „Singularity“ starts with danger & upheaval – and ends with the most beautifully captured nirvana of apparently acoustic piano notes. Beware of the software, as they say. It‘s avantgarde mixed with dancefloor, angelic drones – and sweat without tears. Dig it, please! Jon Hopkins claims that his 2013 album “Immunity” was an MDMA trip, while this new one evokes the rollercoaster of an out-and-out psychedelic experience. Hardly surprising then that this isn’t a party album, and even less background music. While there are moments of irresistible sweetness and stillness, there are also excursions way out of the comfort zone – indeed much as might happen with acid or the more natural mind-blast of mushrooms. A five star album, I dare to say!

 

 

 
 
 

Ein Männlein steht im Walde und überreicht uns den Ehrenbambi, weil wir jetzt so richtig alt aussehen?  Oder ist es der Bambi in der Kategorie Pop International? Nein, natürlich nicht! Hier schreibt auch nicht der Fan des „Einzigen“, geschweige denn des „Einfachen“ oder „Eintönigen“. Es geht um die Würdigung einer Musik, die in ihren Vocals gibt, und die in ihrer instrumentalen (Schlag-)Seite wieder nimmt. Aber das Ganze hebt sich nicht auf; die menschliche Stimme hat noch alles niedergerungen, was ihr zu Ohren kam, ganz gleich, ob dabei das harmonische Prinzip zur Anwendung gekommen ist oder nicht! David Sylvian macht seine Sache sehr gut: Seine Stimme hat etwas Tröstliches, etwas Lichtspendendes, etwas Vertrautes. Und die Musik macht das einzig Richtige: Sie transportiert in der Vielzahl ihrer Möglichkeiten die inneren Stimmen unseres Waldemigranten, der sich scheinbar im Unterholz der Töne verlaufen hat. Aber schon sehen wir die nächste Lichtung, die sich vor unseren Ohren auftut: seine Gesangskunst. Wer löffelt nun die ganze Ratlosigkeit aus, die die Kritiker umtreibt, seitdem das Rabbit seine Löffel abgab? Ich denke, rückbesinnend auf den o. g. Titel, daß der, dem sich diese Musik erschließt, der die Polarität überwindet, in all ihrem Wechselspiel von Anziehung und Abstoßung -, ein-geweiht zu nennen ist, und somit … ein Geweihter. Allen anderen – mit Blick auf das Cover von „Manafon“ – sind die Hörner aufgesetzt. Sie sind die mit sanften Augen und schweren Herzen ausgestatteten Geweihträger.

 

2013 6 Dez

Best of 2013

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  1. Bill Callahan – Dream River
  2. Prefab Sprout – Crimson/Red
  3. Roy Harper – Man & Myth
  4. Quercus – Quercus
  5. Low – The Invisible Way
  6. Devendra Banhart – Mala
  7. L’Arpeggiata – Mediterraneo
  8. Christian Zehnder / Gregor Hilbe – Oloid
  9. Samantha Fish – Black Wind Howlin‘
  10. Oana Catalina Chitu – Divine
  11. Trentemöller – Lost
  12. Jonathan Wilson – Fanfare
  13. Yo La Tengo – Fade
  14. Wooden Shjips – Back To Land
  15. Night Beats – Sonic Bloom
  16. Roscoe Mitchell – Duets With Tyshawn Sorey And Special Guest Hugh Ragin
  17. Thalia Zedek Band – Via
  18. Omer Klein – To The Unknown
  19. Slim Cessna’s Auto Club – An Introduction For Young And Old Europe
  20. Fat Freddys Drop – Blackbird

 
 
 

 

2012 31 Mai

Fromme Distance

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Wer heute die Zeit findet, einen großen (unbekannten) Künstler der ernsten U-Musik zu bestaunen, wird reich beschenkt sofort seine Zweitwohnung – den Plattenbau – stürmen und dem Plattenhändler seines Vertrauens DIE Frage des Tages stellen –

(natürlich kann man auch schnöde am Rechner in den Dschungel Amazoniens abtauchen…):

„Wo finde ich bei Dir all die DanielJohnston-Platten??? Notfalls nehme ich auch einen Kredit auf!“

Grundvoraussetzung ist heute nachmittag das Einschalten von ZDF Kultur – Beginn 17 Uhr.

In der Hauptsache ist es ein Tribut diverser befreundeter Sangeskollegen und -kolleginnen beim South By Southwest Festival in Austin, Texas. Aber auch der Maestro selbst gibt ein beeindruckendes Stelldichein und verzückt auf das Äußerste durch eine nonchalante Selbstzufriedenheit.

Achtung: Man kann dadurch seine persönliche Distanz zum unverhandelbaren Musik-Kanon der Manafonistas entscheidend verringern!

Denn, wie heißt es so schön:

Ein Leben ohne Daniel Johnston ist zwar möglich, aber sinnlos.

Hier ist eine kleine Hörempfehlung für Sonnabend, den 25. Juni:

In der Sendung „Klassik-Pop-et cetera“  (10.05 – 11.00 Uhr) präsentiert der Schriftsteller Jan Weiler seine Lieblingsmusik.

Und da kommt wirklich keine Langeweile auf! Mein persönlicher Befund: siehe Überschrift. „Italienisch für Anfänger“ sieht anders aus!

2011 16 Mai

Crystal Muddy Waters

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Nein, das ist nicht die neue Definition des Thriller-Genres.

Oder der Name eines „Schauer“-Romans.

Es ist meine stärkste Assoziation, die mich beim Hören der Band Steamhammer befiel.

Das war vergangenes Wochenende.

Hoochie Coochie Jazz! Ein Amalgam aus New Orleans, Chicago, New York und Seattle.

Zwei Generationen Blues (Muddy Waters, Jimi Hendrix) treffen auf diverse Folk- und Jazz-Traditionen. Insgesamt eine sehr inspirierte und inspirierende Angelegenheit! Es klingt so, als würde man durch das Häufchen Blues den gläsernen Menschen erblicken.

Ganz ähnlich, mit Momenten der Transzendenz ausgestattet,

und ohne das übliche Tablabla:

das Projekt Tirtha des Pianisten VI. – Das überzeugt mich!

Mehr Trio-Flow als One-Man-Show.

Tirtha ist nicht nur was für den Jazz-Boss. Auch der gemeine Rezipient nimmt die Ton-Salven dankbar auf!

Das Gitarrenspiel von Prasanna ist superb!

2011 9 Mai

Mark Richardson ist ein guter Mensch

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Unthank you for the music, Michael! Die Oster(meier)ausgabe war übrigens ein Hochgenuß, von Anfang (Eick) bis Ende (Couturier)! Letzterer ist auch vergangenen Samstag  ausführlich von Karl Lippegaus vorgestellt worden. Brillant war die King-Crimson-Trias und gewiß auch der lakonische Häretiker Bill Callahan („Die E-Gitarre wimmert am Wegesrand.“ :-).

Neulich vernahm ich auch den wunderschönen Song „Several shades of why“ (J. Mascis). An diesen mußte ich denken, als Robert Forster erklang. „The Evangelist“ ist ein merkwürdiger Albumtitel, wenn man nicht an MkEv oder Gal denken möchte („Die Zeit ist erfüllt…“), will aber wohl als heiter-melancholischer Abgesang auf fremdvertraute Exorzismen verstanden sein.

Ich für meinen Teil bin im Augenblick akustisch nicht sonderlich strapazierfähig und hangele mich mit „Dig“ von Boz Scaggs und „No Sport“ von Rodolphe Burger an der unerträglichen Leichtigkeit des musikalischen Seins entlang. Gediegenes Mittelmaß – obwohl, manchmal … so wie jetzt: einfach das kulturelle Optimum.

Und, ach ja, Mark Richardson ist wirklich ein guter Mensch. Er mag den richtigen Joe Jackson. Nicht den „(Speed) Demon“ aus dem Neverland. Der britische Joe ist der Beethoven unter den Freudengärtnern der pop-elysäischen Gefilde (ich trenne das Attribut mal lieber, nicht daß falsche Assoziationen entstehen), und seine Oden bringen wilde Sanftmut immerdar.

Wisst Ihr, warum mir das Lied so gut gefiel? Weil es Grönemeyer nur gesungen
hatte, nicht aber geschrieben.

Im ersten Moment dachte ich ja, es handele sich um die Abschiedsrede
von Guido Westerwelle für den Bundesparteitag der Liberalen im Mai in Rostock.

„Die Dämonen sind versenkt!“ „Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, ist einer,
der den Herbert v…“, möchte man im Anflug einer steifen Brise am Warnemünder Strand ausrufen, bevor man erschöpft in den Wagnerischen Schlick zurücksinkt. Setze die Segel, Du stolzer Krieger, Richard Grönemeyer, besteig den Ruhrpott und brich auf in das Land nach dem Alkohol – „Amerika“.

In diesem Sinne…

2011 25 Apr

John Martyn: London Conversation

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Wenn diese Rezension einem Genius huldigt, dann völlig zu Recht: John Martyn,
leider unlängst im Alter von 60 Jahren verstorben, hat zeit seines Lebens (fast) nur
die Wertschätzung seiner Musikerkollegen und einer treu eingeschworenen Fangemeinde erfahren dürfen.

Während seine Karriere am Boden kleben blieb, schwang er sich zu Songperlen und Hymnen der angelsächsischen Popkultur empor. Im musikalischen Flug und Aderlaß der Emotionen mochte er exaltierter sein als seine Seelenverwandten der englischen Folk-Gilde, aber er manövrierte sich damit vielleicht zu sehr in die Position des Eigenbrötlers und Außenseiters.

Hier nun haben wir das Debüt von 1967 vor uns und es ist in seiner grün- schnäbeligen Abgeklärtheit nur mit dem jungen Bob Dylan zu vergleichen. Dessen „Don’t think twice…“ wird dann auch hier auf sehr berührende Weise vorgetragen. Zwei Traditionals werden noch intoniert, und schließlich überzeugen natürlich die wunderschönen, noch etwas verhalten dargebotenen Eigenkompositionen.

Fazit: Hier ist ein ganz Großer noch „klein“. Und wir ahnen bereits, daß unser Glück
noch 40 Jahre währen wird. Rest in Peace, John!

Danke Josie! Eine Heimstatt für die Mansfonistas! :) Es ist natürlich ein bißchen so, als sei man von Amazonien in den Sylvianwald der Exklusivität umgezogen. Aber zumindest das Design ist von erlesener Oualität und Sinnlichkeit! Wollen wir das Amazonische eigentlich weiterführen? Man könnte auch zwei Handlungsstränge ins Leben rufen. :) Hier der Boulevard, da die Selkirk-Sylvian-Route.


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