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Archives: Buchtipps

2016 29 März

Lesezeichen # 14

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Ueber die Ostertage die drei Alben von CORONA angehoert. Eine ganz eigene Art von Weltmusik als  dieses Schlagwort, dass dann bald kommerziell (aus)genutzt wurde, noch nicht so geläufig war. Mir faellt immer wieder auf, wie zeitlos doch viele (alle?) ECM Produktionen klingen. – Und gelesen, das neue Buch von Patti Smith, „M Train“ und das kleine „Die Traumsammlerin“.

Sehr beeindruckend, wie Patti Smith nachvollziehbar macht, dass ganz alltaegliche Situationen (Kaffee trinken in ihrem favourite coffee shop) ausreichen, um durch Gedankengaenge aus dem Hier und Jetzt „herauszusteigen“, die sie und den Leser zu laengst vergangenen Erlebnissen weit, weit weg tragen. Die Verstorbenen sind immer noch bei ihr: sei es ihr verstorbener Ehemann Fred, ihr verstorbener Sohn, und auch ihre literarischen Helden wie Jean Genet, Arthur Rimbaud, Silvia Plath.

Zwei troestliche Buecher, um sie, wie gestern am Ostermontag, auch immer wieder aus der Hand zu legen und seinen eigenen Erinnerungen nachzuhaengen; waehrend draussen allen Spaziergaengern ein Gewitter und reichlich Regenguss den Himmel verdunkelte.

2016 20 Feb.

Lesezeichen # 13

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Jeder hat ja so seine persoenliche Blogroll; Internetseiten, die er regelmaessig besucht. Jeden Montag, schon seit vielen vielen Jahren gehe ich auf die Seite des Observer; denn dann ist die Sonntagsausgabe mit den neuesten Rezepten von Nigel Slater nachzulesen. Wobei ich sagen muss: Ich koche tatsaechlich viel zu wenig; abends reicht es dann, wenn man ermattet durch die Wohungstuer faellt zumeist nur noch fuer eine Portion Nudeln mit kleingeschnittenen, in Oel eingelegten Tomaten oder aehnlichem. Oder eine Bulgurreispfanne! Aber Nigel Slaters Rezepte „haben fuer mich etwas“, sind weitaus mehr sophisticated als die in den Grosskettenbuchhandlungen ausliegenden Grillbibeln oder aber Rezepte von zum Beispiel Johann Lafer – oder Jamie Oliver, um noch einen britischen Koch zu nennen. Ueber die Jahre sind schon einige Buecher von Nigel Slater erschienen; und Anfang Dezember 2015 erschien The Kitchen Diaries 3 – und da ein Anbieter in GB auch eine in Leinen gebundene (!), signierte (!) Ausgabe anbot, habe ich mir das Buch zu Weihnachten geschenkt. Das Kochbuch ist, wie der Titel schon sagt, dem Jahresverlauf angeglichen; d.h. es beginnt mit dem Neujahrsmorgen und geht weiter durch das Jahr bis wieder Weihnachten vor der Tür steht. Saisonale Produkte, die in den jeweiligen Monaten von der heimischen Scholle der Bauern auf die Wochenmaerkte kommen werden ebenso beruecksichtigt wie etwaige Abweichungen zu den Rezepten. Viele gute Anregungen fuer schmackhafte Mahlzeiten!

 

2016 20 Feb.

Lesezeichen # 12

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Einen realistischen Eindruck in die Arbeitswelt der Fahrradkuriere bietet Wolf Schmid – der selbst in einem Fahrunternehmen gearbeitet hat – in seinem Buch „Pedalpilot Doppelzwo“. Mit viel Witz, Lokalkolorit (Hamburg und seine urtypischen Einwohner, Johannes‘ Arbeitskollegen!) gibt das Buch rund um den Fahrer Johannes und dessen Vater Walter all‘ das, was das Berufsleben so ausmacht: Rivalitäten mit anderen Fahrunternehmen und Unfälle „im Dienst“ und Fahrten im strömenden Regen inclusive. Ein Anhang mit Bezug auf der im Buch vorkommenden Plaetze der Hansestadt sowie eine kleine Landkarte vervollständigen das lesenswerte Buch. War für mich ein echter pageturner!

 

 

 
 
 

Sie sagte es mit Kiff belegter Stimme: „Meine Lieder fallen mir immer auf dem Fahrrad ein.“ Dann setze sie sich in ihre Kueche und texte. Warum ist Annette Humpe so unvergesslich? Die NEONBABIES und dann IDEAL waren frueher sehr begehrte Bands, auch fuer Fans ohne blaue Augen.

Ihre ohrwurmartigen Refrains summte man an der Uni, in der U-Bahn oder bei Bolle. Ich fuehl mich gut, ich steh auf Berlin. Das knallte unter die Haut. Ende der 70er Jahre waren wir in Westberlin voller Lebensfreude, kommunikativ und scheinbar frei. In den Nachrufen auf David Bowie wird immer wieder erwaehnt, dass es auch fuer ihn in Westberlin die freieste Zeit seines Lebens war.

Annette Humpe ist inzwischen 65 Jahre alt und immer noch erfolgreiche Songschreiberin und Produzentin. Auf der Buehne kann man sie nicht mehr erleben. Unglaublich wie sie sich im Musikgeschaeft haelt. Ich hatte sie vollkommen aus den Augen verloren. ICH UND ICH hatten mich nicht erreicht. Was macht sie so zeitlos?: Ihre Texte. Sie bringt ideenreich Banales so rueber, dass es beruehrt. Kuessen kann man nicht alleine. Oder Komm wir lassen uns erschiessen, weil Langeweile killt nur langsam. Ja, sie war ziemlich radikal. In der Sendung im Dlf am letzten Sonntag hinterliess sie eher einen sanften Eindruck. Nur am Schluss blitzte ihre rebellische Ader kurz durch: „Ich habe einen Text vorliegen, der fuer eine alte Sau geschrieben wurde, die suche ich noch.“

Ihre Popsongs sind Gebrauchsgegenstaende, die man vom Regal nimmt, wenn man sie fuer eine bestimmte Lebenssituation benoetigt.

Ich haette mir gewuenscht, dass Tilmann Allert in seiner SOZIOLOGIE DER KLEINEN DINGE dem Gebrauch solcher Popmusik ein Kapitel gewidmet haette. Da waere vermutlich zu lesen gewesen, dass die HoererInnen von IDEAL aus allen gesellschaftlichen Schichten kommen, sich aber niemals konform verhalten und sich des oefteren im „Haus des Seins“ [Heidegger] aufhalten und ihre Erkenntnisbildung – bitte schoen – von Adorno erhalten.

Ah, wie anstrengend!

Da leg ich mich doch lieber hin …“

Das ist gefaehrlich lebensgefaehrlich zu viel Gefuehl“

Ist es nicht besonders vergnueglich, auf wissenschaftssprachlichem Niveau ueber alltaegliche Dinge zu lesen? Dieser Spagat gelingt dem Soziologieprofessor Allert in seinem o.g. Buch. Darin wird gefragt und festgestellt, warum und weil die Pudels von der Strasse verschwunden sind. Auch hier in Duesseldorf ist der Mops, zur Freude von Jandl, der Koenig unter den Vierbeinern. Tilmann Allert hat eine plausible Erklaerung fuer Merkel’s Raute und weshalb wir Omnipraesenten den Latte fuer unsere neue, erwachsenere? Lebensphase brauchen. Wer etwas ueber die Situation der Musikhochschulen in Deutschland erfahren will, wird hier ueber das dortige Studium informiert und manch LeserIn wird sich an den Kopf oder  an die Geige fassen und sich rueckblickend fragen, warum er Musiklehrer und nicht Kuenstler geworden ist.

Mich hat das Buch begeistert.

 
Tilmann Allert:
Latte Macchiato – Soziologie der kleinen Dinge 
S. Fischer Wissenschaft, Frankfurt am Main 2015
 

 
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Erich Kästner (1899-1974) gehört neben Kurt Tucholsky und (jedenfalls, soweit es Drehbücher betrifft) Edgar Reitz zu den Autoren, ohne die ich wahrscheinlich nicht zum Stift bzw. zur Tastatur gefunden hätte.

Um so schöner, wenn es von einem dieser Herren neues Futter gibt. Schon 2013 hatte der Zürcher Atrium-Verlag (der seinerzeit im Prinzip nur gegründet wurde, damit Kästner während der Zeit seines Schreibverbotes publizieren konnte) die ungekürzte Fassung von Fabian veröffentlicht. Die Geschichte war 1931 zum Teil sinnentstellend gekürzt und entschärft erschienen und das Originalmanuskript galt als verschollen. Es ist eine Kopie gefunden worden, und nun liegt Kästners Roman in einer von Sven Hanuschek kommentierten Fassung unter ihrem ursprünglich vorgesehenen Titel Der Gang vor die Hunde vor. Einige der Kürzungen gehen von mir aus in Ordnung, aber einige wichtige Handlungsdetails werden erst jetzt, da die bislang fehlenden Teile wieder da sind, klar. Wer sich für die Situation und Lebensgefühl in der Endzeit der Weimarer Republik, kurz bevor die Nazis übernahmen, interessiert, wird hier in jedem Fall mehr erfahren als aus manchem Geschichtsbuch.

Und jetzt, wiederum von Sven Hanuschek herausgegeben und kommentiert, liegt Der Herr aus Glas vor; eine chronologisch angelegte Sammlung von 42 Erzählungen, die Kästner zwischen 1923 und 1955 für verschiedene Tageszeitungen und Illustrierte schrieb, zum Teil unter erst kürzlich entschlüsselten Pseudonymen (etwa „Jarosmin“ oder „Emil Brüll“). Einige der Geschichten waren bereits in der neunbändigen Hanser-Werkausgabe von 1998 oder auch in dem Doppelband Gemischte Gefühle von 1989 (noch in der DDR erschienen) enthalten, aber die meisten erscheinen hier erstmals in Buchform.

Vielen dieser Stories merkt man an, dass Kästner sie als Skizzen für später ausgearbeitete Langwerke oder als eine Art Schreiblabor angesehen hat, in dem er Ideen durchspielt und auf ihre Tauglichkeit testet. So findet man etwa unter der Überschrift „Inferno im Hotel“ (1927 im „Berliner Tageblatt“ erschienen) eine noch völlig unkomische Skizze, aus deren Motiven 1934 die (immer noch wunderschöne) Romankomödie Drei Männer im Schnee entstand. Und wenn ein „Sergeant Aurich“ auftaucht, dann muss man Kästnerkennern nicht erzählen, in welchem späteren Gedicht die Story ihre Endform fand („Sergeant Waurich“). Andere Kurzgeschichten sind blanker Nonsens, tragikomisch oder von einer surrealen Realitätsverliebtheit, die mich nicht selten an Kurzgeschichten von Franz Hohler erinnert. Die für Kästner typische Melancholie und (manchmal etwas arge) Sentimentalität steht über allen Geschichten, wird aber in aller Regel durch den ebenso typischen kästnerschen Humor aufgefangen. Dazwischen stehen auch Geschichten, die eher Tagebuchnotizen sind, etwa „Mutter bringt die Wäsche“ (1947 in der „Neuen Zeitung“ erschienen), die die vollkommene Fassungs- und emotionale Hilflosigkeit von Kästners Mutter schildert, als diese Kästners ausgebombtes Haus in Berlin nicht mehr betreten kann. Vor solchen Texten steht man mit Schluckbeschwerden. Und mindestens so interessant ist, wie Kästner diese (wahre) Episode in eine andere (erfundene) Kurzgeschichte („Berliner Hetärengespräch“) transformiert, die dann letztlich wohl eine Szene für die Münchener Kabarettbühne „Kleine Freiheit“ wurde. Und es gibt sehr selbstreflektive Texte, die als „Briefe an mich selbst“ firmieren und in denen Kästner seine erzählerische Eleganz für kurze Zeit aufgibt. Die lassen ahnen, wie er bei aller Hektik und Betriebsamkeit, die ihn wohl ständig umgab, tatsächlich getickt hat — ein Effekt, den ich sonst nur aus dem Blauen Buch kenne.

Nicht alle der hier vorgelegten Geschichten stammen aus der ganz obersten Schublade. Das macht aber nichts, denn interessant sind sie doch alle. Möglicherweise werden es auch nicht die letzten sein, denn noch immer sind nicht alle Kästnerschen Pseudonyme bekannt oder mit Sicherheit entschlüsselt, und es dürfte weitere Werke Kästners geben, die noch der Entdeckung harren. Ich freu mich drauf.
 
Erich Kästner:
Der Herr aus Glas
Atrium-Verlag, Zürich 2015
ISBN 978-3-85535-411-5

 

 
 
 
Slow food, Fast food, listen to „Food“.

Or read a book and then cook:
 
SUPPE JULIE ELIAS
 
Eine gebundene braune Wildsuppe, kräftig gehalten, wird beim Passieren durch das Sieb, mit abgeriebene Orangenschalen, etwas Colmans Senf, Orangensaft und Johannisbeergelee gewürzt. Vor dem Servieren wird die Suppe mit etwas Moselwein und Curacao abgeschmeckt und im Teller mit rohen Orangenfilets heiß angerichtet. Die Suppe soll nicht zu süß und nicht zu scharf sein, sondern angenehm pikant schmecken.

Julie Elias schrieb dieses Rezept in ihr Kochbuch, das sie dem Maler Max Lieberman widmete. Julie war Kulturjournalistin und Salonière in den 20 er Jahren in Berlin und eine enge Freundin von Max Liebermann. Er bedankte sich brieflich bei ihr für das ihm gewidmete Buch: “ … an einer guten Mahlzeit habe ich große Freude. Kunst und Natur sei auch im Essen eines nur: die matiére première muss gut sein, aber nur die Kunst kann aus ihr das Meisterwerk für unsren Gaumen machen.“

Wer mal draußen in Wannsee in der Max Liebermann Villa war, weiss, dass der Maler einen großen Gemüsegarten hatte, in dem er hauptsächlich Kartoffeln und Kohl anpflanzte. Nun, es waren Kriegszeiten.

In diesem ästhetisch schön gestalteten Buch stehen raffiniert einfache Rezepte, die durch Einfallsreichtum und Fantasie zu kulinarischen Geschmacksschätzchen werden.

Ich werde eine Nachspeise daraus bereiten, von der es heißt, sie sei „Musik für den Gaumen.“
 
Herausgegeben hat dieses Buch Meisterwerke für uns’ren Gaumen – Max Liebermanns Geselligkeit und feine Küche: Ursula Hudson-Wiedenmann, im vacat Verlag.
 


 
 
 

Es ist die vierte Ausgabe eines von Michael Braun herausgegebenen Gemeinschaftsprojektes, von dem ich hier bereits erzählt habe, und das nur aus verkaufstaktischen Gründen als „Kalender“ daherkommt, das aber wie ein normales Buch funktioniert. Wir kennen den Begriff des „Sequencing“ aus Musiksendungen im Radio. Es geht darum, die Reihenfolge der Stücke zu gestalten, sie so ineinander übergehen zu lassen, dass etwas entsteht, das mehr ist als die Summe der Stücke. Diesem Gedanken folgt auch der Aufbau einer durchdachten Zeitschrift oder Anthologie, – und auch des Lyrik-Taschenkalenders. Deshalb beginnt diese Sammlung mit einem Liebesgedicht von Goethe, das einen Moment umschreibt, der so nicht bleiben kann. Und am Ende, in einem Kommentar von Urs Allemann zu einem Jandlgedicht heißt es: „Ich lebe. Aber wie lang noch?“

Dazwischen alles, was das Leben und die Sprache hergibt. Der Aufenthalt in einem Stipendiumsort, eine heimliche Liebesgeschichte mit einem Geistlichen, Lebensrettung durch einen Herzschrittmacher. Eine Dichterin in der Badewanne, das ist mehr die Betrachung einer Kachelwand und weißem Schaum. Andreas Altmann, der seine Gedichte immer draußen schreibt, verknüpft eine Landschaftsbetrachtung mit der Geschichte der DDR und einer Wiese, auf der alle Schafe schwarz sind. Marcel Beyer, einer der wichtigsten Historiker in der Gegenwartslyrik, hat ein Gedicht von Hoffmann von Fallersleben ausgewählt, das in einer Geheimsprache verfasst ist, und er bezeichnet den Verfasser des Textes der Nationalhymne als „Andreas Baader seiner Zeit“. Meine Wahl traf das Anfangsgedicht aus Jennifer Poehlers leider einzig gebliebenem Band „Türkises Alphabet“, ein Buch, das ich zehn Jahre lang immer in meiner Nähe hatte, weil die Leichtigkeit ihrer Worte alles Schwere schweben ließ. Levin Westermann hat das Gedicht „Alter Mann“ des Schweizer Schriftstellers Renato P. Arlati ausgewählt und er spricht von der Bedeutung des Schweigens für das Gedicht.

 

***

 

Der Lyrik-Taschenkalender 2016 enthält – in der Reihenfolge ihres Auftretens – kommentierte Gedichte von: Johann Wolfgang von Goethe (Willkommen und Abschied), Sarah Kirsch (Aus: Wiepersdorf), Peter Rühmkorf (Wo die Götter die Daumen drehen), Nora Bossong (Große Exerzitien), Johann Christian Günther (Als er der Phillis einen Ring mit einem Totenkopf überreichte), Sibylla Schwarz (Auß dem Lob einer Nachtmusic), Katharina Schultens (susurrus), Quirinius Kuhlmann (Liebküsse Jesu), Albert Vigoleis Thelen (Franziskanerhütte), Andreas Gryphius (An die Sternen), Henning Ziebritzki (Lamellenstunde), F.-G. Klopstock (Die frühen Gräber), Paul-Henri Campbell (Implantable Pulse Generator), Judith Zander (und wo kein ausweg ist), Johann Wolfgang von Goethe (Nähe des Geliebten), Marion Poschmann (vage Einsichten), August Graf von Platen (Ghaselen 25), Martina Weber (beim durchblättern dieser bewerbung), Ulrike Draesner (Sub-sub „p“), Wilhelm Müller (Der Lindenbaum), Levon Westermann (der leere raum mit schwarz), Annette von Droste-Hülshoff (Die Mengelgrube), Henning Ahrens (Bekenntnis), Dirk von Petersdorff (Von Jena), Tom Schulz (Nysa), Hendrik Jackson (Rauschen), Andreas Altmann (geschichte im landschaftspark), Erich Arendt (Sétif), Ernst Jandl (Der wahre Vogel), Joachim Ringelnatz (Schindluder), Franz Josef Czernin (auch rex, ruinen, vögel), Jügen Theobaldy (Blüten, Stile, Blumen), Marina Zwetajewa (Baut einer kein Haus), Oskar Loeke (Genesungsheim), Mirko Bonné (An Bobrowski), Jennifer Poehler (fortgezogenes stück land), Martin Zingg (Hinterhof Nachteile), A.H. Hoffmann von Fallersleben (Rotwälsch), Marcel Beyer (Deine Silbe Grimm), Anja Utler (entgegen zu stehen IX), Dagmara Kraus (voyeuse klinkt nicht), Franz Dodel (Aus: Mikrologien), Thomas Rosenlöcher (Fenster im Spiegel), Hans Arp (Mein eigenes Gesicht), Asmus Trautsch (Erinnerung, unangebahnt), Rainer Maria Rilke (Mausoleum), Renato P. Arlati (Alter Mann), Tobias Roth (Dämmerung), Ludwig Steinherr (Isaaks Opferung), Urs Allemann (altern als problem für brünstler), Martin Zingg (Zuguterletzt), Ernst Jandl (die ersten zwölf zeilen).

 

***

 

Präsentationen der Gedichte und Kommentare:

19.11.2015: „Lyrik-Taschenkalender 2016 + Space race“

Mit Paul-Henri Campbell und Michael Braun

Ort: WortReich Buchhandlung, Blumenstraße 25, 69115 Heidelberg

Beginn: 20.00 Uhr

02.12.2015: „Lyrik-Taschenkalender 2016“

Mit Michael Braun und Martin Zingg

Ort: Eikones – Institut für Bildkritik, Rheinsprung 11, 4051 Basel/Schweiz

Beginn: 19.30 Uhr

09.12.2015: „Lyrik-Taschenkalender + erinnerungen an einen rohstoff“ 

Mit Michael Braun und Martina Weber

Ort: YPSILON-Buchhandlung, Berger Straße 18, 60316 Frankfurt

Beginn: 20.30 Uhr

2.01.2016: „Lyrik-Taschenkalender 2016“

Mit Michael Braun und Henning Ziebritzki

Ort: Galerie piberhofer k produktion, Schwartzkopffstraße 3, 10115 Berlin

Beginn: 19.30 Uhr

2015 15 Nov.

Die Musik und wir

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Zitate aus dem Merve Bändchen Musik von Michael Serres:

 

„Wer zur Schönheit gelangen will, kommt an Musik nicht vorbei.“ (S.23)

 

„Nichts existiert ohne den Rhythmus.“ (S.25)

 

„… im Leben und durch den Körper des Reisenden, der auf seinen Etappen umherirrend auf sich selbst hört, weil er über sich nachdenkt: ūber seinen eigenen, einzigartigen Körper. Kein Körper ohne vielfältige Rhythmen: keine Musik, ohne Rhythmus.“ (S.64)

 

„Zum Leben geboren: in Musik eintreten.“ (S.66)

 

„Es gilt sich zum Musiker zu machen, um seinen Körper besser zu bewohnen, um sein Leben besser zu leben, um endlich seinen eigenen Status des in-der-Welt-Seins einzufordern.“ (S.69)

 

„WAS HABEN WIR HEUTE ALLE NOCH GEMEINSAM? DIE MUSIK.“ (S.71)

 

„Hast du mich abgewiesen, weil ich dich taktlos berührt habe? Würdest du die Musik meiner vitalen Intensität hören, deren Summe in dem einen Ton liegt, dann würdest du mich verstehen. Würdest du mich aufgrund dieses Umstands lieben?“ (S.93)

 

„Die Musik ist ein Meer, in das die Individuen und ihre Emotionen eintauchen, das Musikmeer, dessen akustische Wellen das Universum überrollen und das des Sinns einläuten, noch bevor irgendjemand seinen Ausdruck findet, den Weinenden tröstet und demjenigen vor Freude das Herz aufgehn lässt, der lobpreist …“ (S.167)

2015 12 Nov.

Intermezzo mit Buchtipp

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„Motion pictures on my TV screen / A home away from home / And I’m living in between / But I hear some people have got their dreams / I’ve got mine …“

 

Gestern hatte sich ihr Traum verwirklicht. Diego Forlan war ihr in einer shopping mall begegnet, neben ihm sein Bruder und seine schwerbehinderte Schwester. Später sah sie auch seine hübsche junge Frau. Warum waren ihr Stars in der Begegnung wichtig? Sie hatte Bob Dylan, Neil Young, Van Morrison, Wim Wenders, Rudi Dutschke und Alexander Kluge sehen wollen, um das Bild der Vorstellung zu vernichten. Überhaupt erweiterte sie gern ihr reales Umfeld mit Welten, die sie sich aus Büchern holte. Nie hatte sie sich im Buchladen mit bezugnehmender Reiseliteratur ausgestattet, auch jetzt flog ein Buch mit über den Atlantik, das die Schweizer Alpen beschreibt: eine an Geologie interessierte Frau wandert mit ihrem Freund auf höchste Höhen, das tut sie auch dann noch, als ihr Freund verschwindet und sie mit den „Schichten des Lebens“ nun alleine fertig werden muss. Sie entdeckt die Arbeiten des Alpenforschers Albert Heim. Das Studieren seiner Karten lässt sie mit dem Verlust ihres Freundes zurechtkommen. Wir sehen uns am Ende der Welt von Miek Zwamborn ist ein leises, steinschweigendes Buch. Sehr empfehlenswert auch für LeserInnen, die nicht mitten im Fantrubel von Eliminatorias Rusia 2018: Ecuador vs Uruguay stehen.

2015 7 Apr.

Sieben Vier Fuenfzehn

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Vorschlaege, welche Buecher ich als naechstes lesen soll: immer gerne, her damit!

Wobei: zumeist endet es dann damit, dass ein neuer Buecherstapel, immer hoechst einsturzgefaehrdet auf meinem Wohnzimmertisch und dem Bett fuer die abendliche Lektuere emporwaechst.

Einen besonderen Reiz sind auch die Buchlisten, die Prominente zusammenstellen. Zum Beispiel Patti Smith, immer fuer Verweise und Inspirationen gut. Fuer openculture.com hat sie eine hoechst interessante Liste – natuerlich mit Buechern von Rimbaud – erstelllt:
 
 
• The Master and Margarita by Mikhail Bulgakov
• Journey to the East by Hermann Hesse
• The Glass Bead Game by Herman Hesse
• Heart of Darkness by Joseph Conrad
• Moby Dick by Herman Melville
• Billy Budd by Herman Melville
• Songs of Innocence by William Blake
• The Wild Boys by William Burroughs
• Howl by Allen Ginsberg
• A Season in Hell by Arthur Rimbaud
• Illuminations by Arthur Rimbaud
• Wittgensein’s Poker by David Edmonds and John Eidinow
• Villete by Charlotte Bronte
• The Process by Brion Gysin
• Cain’s Book by Alexander Trocchi
• Coriolanus by William Shakespeare
• The Happy Prince by Oscar Wilde
• The Sheltering Sky by Paul Bowles
• Against Interpretation by Susan Sontag
• The Oblivion Seekers by Isabelle Everhardt
• The Women of Cairo by Gérard de Nerval
• Under the Volcano by Malcolm Lowry
• Dead Souls by Nikolai Gogol
• The Book of Disquiet by Fernando Pessoa
• The Death of Virgil by Hermann Broch
• Raise High the Roof Beam, Carpenters by J.D. Salinger
• Franny and Zooey by J.D. Salinger
• The Scarlet Letter by Nathaniel Hawthorne
• A Night of Serious Drinking by René Daumal
• Swann in Love by Marcel Proust
• A Happy Death by Albert Camus
• The First Man by Albert Camus
• The Waves by Virginia Woolf
• Big Sur by Jack Kerouac
• Anything by H.P. Lovecraft
• Anything by W.G. Sebald
• The Thief’s Journal or anything by Jean Genet
• The Arcades Project or anything by Walter Benjamin
• Poet in New York by Federico García Lorca
• The Lost Honor of Katharina Blum by Heinrich Böll
• The Palm-Wine Drinkard by Amos Tutuola
• Ice or anything by Anna Kavan
• The Divine Proportion by H.E. Huntley
• Nadja by André Breton
 


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