Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

Ich weiß ja auch ohne xxx und ohne Innen, dass ich eine Frau bin. Ich weiß auch, dass unter meinen Geburtstagsgästen Frauen sind und dass bei der Polizei mutige Mädels beschäftigt sind. Ich stimme ausnahmsweise der schnoddrigschnauzigen Heidenreich zu, dass das Gendern die Sprache verhässlicht und ich wünsche mir zusammen mit Sloterdijk „dass dieser Irrsinn bald ein Ende haben soll.“

In der Sendung Klassik – Pop – et ceteraim Dlf, wunderte sich Wieland Speck (1951-), Berliner Filmfestival Berater, der heute durch die Sendung führen durfte, über die junge Generation, die auf einer irrwitzigen Geschlechtersuche und -orientierung ist. Das sei ja nun schon dagewesen, sagen wir mal: it was Rosa von Praunheim time.

 

Hier nun seine mich beglückende Playlist:

 

Lotte Lenya: Das Lied von der harten Nuss

Steve Winwood: I‘m à man

The Rolling Stones: Mother‘s Little helper

The Kinks: Lola

George Harrison: My Sweet Lord

David Bowie: Sound and Vision

Nina Hagen: Gretchen

Malaria!: Von hinten

Isolation Berlin: Serotonin

Der Plan: Man leidet herrlich

 


 
 


Aus einer Laune fragte ich Herrn Biermann, welches aus meinen drei Radiohead-Lieblingsalben, nach dem Meilenstein „OK Computer“, nämlich „Kid A“, „Amnesiac“ sowie „In Rainbows“, seine Lieblingssongs seien. Ich war gerade am Basteln der ersten der fünf Stunden der kommenden „Klanghorizonten“. Und „In Rainbows“ war mir in der Früh in die Hände gefallen – was für ein grandioses Werk! Meine Spielregeln für die Nacht: 1) in jeder Stunde (mind.) ein Track von ECM 2) in jeder Stunde (mind.) ein Stück von oder mit Eno 3) in jeder Stunde ein „rekontextualisierter“ „Oldie“. 4) und pro Stunde nur zweimal was sagen. Es gibt eine fünfte Regel: keine Playlists im Vorfeld der Nacht des 18. Dezember. Die kleine Ausnahme, das diskrete „Cover-Foto-Foto“ anbei („lots of horizons here“). Übrigens, als „Untergrund“ – und „underground“ ist es allemal – eine Schallplatte, die mit von der Partie ist (Glückwunsch, wenn das Vinyl, ausser von dem „eingeweihten Ingo“, noch von jemand anderem identifiziert wird!). Ist natürlich alles noch ins Blaue geträumt. KEEP YOUR SPIRITS HIGH! Übrigens, die Antworten von Herrn Biermann: Reckoner (Platz 2: Jigsaw Falling into Place) / Like Spinning Plates (Platz 2: Knives Out) / Idioteque (Platz 2: The National Anthem). 

 


 

Interessant, als ich neulich meine der Liste der besten Alben 2020 anschaute, und auf den neuesten Stand brachte – was sich da schon veränderte! Hier gab es nun auch ein paar erhebliche Umstellungen – „Ausreisser nach oben“, wie Kate Bush und Wire. Viele der Werke verdienen nur noch Respektsbezeugungen und haben ihren Stellenwert verloren. Im Dezember 2011 hatten nur Gregorius und ich eine Liste aufgestellt, glaube ich, und wir hatten jeweils 30 Alben im Rennen. Die Alben mit ***** Sternen haben sich  als absolute Lieblingsalben entpuppt – das Wire-Album höre ich nur deshalb kaum, weil „Pink Flag“ (das einzige Punkalbum überhaupt, fast schon Art Punk-Opus, das ich liebe), „Chairs Missing“ und „154“, ihre drei ersten Streiche, einfach so absolut überragend sind. Und was Kate B. betrifft, bei mir ist „Aerial“ der andere Geniestreich der Cornwallerin, und ihr Debut, tja, da war ich Teenager, haha, ich fands grell und faszinierend. Das Album von Radiohead ist das einzige, von dem ich eine Surround-Version habe, ich werde sie heute auflegen. Wahrscheinlich gibt es auch keine andere.

 
 

      1. Bill Callahan: Apocalypse  *****
      2. P.J. Harvey: Let England Shake *****
      3. Kate Bush: 50 Words for Snow *****
      4. Brian Eno and the words of Rick Holland : Drums Between The Bells*****
      5. Wire: Red Barked Tree *****
      6. Sigbjorn Apeland & Nils Okland: Lisoen *****
      7. Bon Iver: Bon Iver ****1/2 
      8. Craig Taborn: Avenging Angel ****1/2
      9. Jon Balke & Batagraf: Say And Play ****1/2 
      10. Humcrush w/ Sidsel Endresen: Ha! ****
      11. Cindytalk: Hold Everything Dear ****
      12. Wilco: The Whole World ****
      13. Riccardo Villalobos / Max Loderbauer: Re:ECM ****
      14. Friedman & Liebezeit: Secret Rhythms 4 ****
      15. Radiohead: The King of Limbs ****
      16.  

 


Ayumi Tanaka Trio: Subaqueous Silence (ECM)

Thomas Loewner über „Charlotte Greve: Sediments We Move“

Linda Frederiksson: Juniper (We Jazz)
James Mainwaring: Mycorrhiza (Discus)

Bert Noglik über John Coltranes „Free Jazz-Version“ von „A Love Supreme“ 

Mats Eilertsen: Hymn for Hope (Hemli)
Kappeler / Zumthor: Herd (Intakt)

Karl Lippegaus über „Craig Taborn: Shadow Plays“

Eberhard Weber: Once Upon A Time (Live In Avignon) (ECM) 

 


(Mit angeschlagener Stimme, Honig und Salbei trat ich heute zur Produktion an. Aber mein CEO fand das halb so wild, na gut. Tatsächlich steckt in so einem Magazin eine Menge Arbeit drin, wenn man es nicht gerade zusammenwürfelt. 
Der Struktur der Magie bleibt (bei besonderer Musik) stets etwas Unerklärbares erhalten, der Struktur so einer Stunde haftet kein Zauber an, nur eine klare Linie: Coltrane wird zentral platziert, wo sonst. Ich teile Berts Ansicht, dass es sich wohl um die jazzhistorisch bedeutsamste Ausgrabung der letzten Jahre handelt. Bedeutsamer aber ist, dass „Live in Seattle“ manchem Hörer den Zugang zu Coltranes „Free“-Phase öffnen könnte. Grossartig, dass Bert auf Stimmen aus alten Interviews mit McCoy und Elvin zurückgreifen konnte. Und sonst: das eine und andere Thema als Leitmotiv, und: drei Frauen eröffnen den Reigen der „blauen Stunde“, mit höchst unterschiedlichen Ansätzen. Die neuen Alben, die ich vorstelle, haben eins gemeinsam – sie erhalten von mir allesamt (Linda und Ayumi, James und Mats und Eberhard, sowie das Duo Kappeler / Zumthor), in altem downbeat-rating, vier Sterne. Ein Dank an alle Beteiligten – und an Martina B., die für klare Abläufe sorgt, immer. Im nächsten Jahr dann lasse ich die Nächte weg, freue mich auf abendliche Sendungen voller Jazzfakten und Jazzvisionen. Den Jahresrückblick 2021 haben Odilo, Karsten und ich fest im Visier.)

„Hier ein paar Tipps, wie Sie das Beste aus Tears For Fears‘ The Seeds of Love in Surround Sound herausholen können: Play. Es. Laut! Und dann vielleicht ein bisschen im Raum herumtanzen. Im Ernst: Auch wenn Sie dieses Album sicherlich auch bei normaler Lautstärke genießen können, werden Sie das Erlebnis bei höherer Lautstärke besser genießen können, wenn Sie die Blu-ray Disc-Version in 5.1-Surround-Sound anhören, die in der neuen Deluxe-Edition des Box-Sets zu The Seeds of Love enthalten ist. Und wissen Sie was? Steven Wilson, der Produzent des Surround-Mixes, hat so gute Arbeit geleistet, dass selbst bei lauter Wiedergabe der Schalldruck meine Ohren nicht störte (und ich bin da ziemlich empfindlich!). Ich halte das nicht für ein kleines Detail, denn dieses Album ist zweifellos eine helle, nach 80er-Jahre klingende Aufnahme, aber es ist auch eine reichhaltige Produktion, die viel Wärme bietet, in der man sich sonnen kann. Vielleicht hat dieses kleine Detail, das am Ende der Liner Notes versteckt ist, etwas damit zu tun: Die Mischungen wurden flach und ohne zusätzliches Mastering übertragen. Es brauchte also an dieser Stelle keine weitere Nachbearbeitung.  Das Originalalbum von The Seeds of Love war ein „labour of love“, das viele Jahre brauchte, um es zu konzipieren, zu gestalten und schließlich zu dem weltweiten Hit zu machen, der es 1989 wurde. Es war das Album, das mich zu einem Fan von Tears For Fears machte, nicht nur wegen des wunderbar epischen Titeltracks, sondern wegen der ganzen mitreißenden Stimmung des Hörerlebnisses, von Anfang bis Ende. Mit einer Vielzahl von Einflüssen, die zusammenkommen, um einen eigenen Sound zu schaffen, höre ich Anklänge an Alben wie Talk Talk’s Colour of Spring, Joni Mitchell’s Chalk Mark In a Rainstorm, XTC’s Skylarking und vielleicht sogar eine Dosis Little Feat, Steely Dan und natürlich die Beatles. Ich bin sicher, dass da noch andere Einflüsse drin sind…“

 

Gibt es einen Leser hier, der ähnlich begeistert ist von diesem Album, stereo oder surround? Der es also ein Lieblingsalbum nennen würde, seit es erschienen ist, oder seit sie oder er es später entdeckten. Ich habe mir diese Kiste zugelegt, die edel aufbereitet ist, und mit unter 40 Euro preislich recht günstig ist, mit all den Cds, der BluRay, dem artwork. Ich brauchte nach einem Tag voller Radioarbeit nun mal etwas Abwechslung und habe gerade das Teil laufen, und folge Marks Ratschlag. Aber ich fürchte, auch wenn in der illustren Schar der Gastmusiker Jon Hassell und Manu Katche auftauchen, verfängt sich diese Musik nicht bei mir, ich war nie ein Fan der Gruppe, und wenn ich nicht bald diesen Moment erwische, in welchem ich in die Musik reinkomme , die mir, all den Referenzen zum trotz, und trotz der hauchzarten Jon Hassell-Sekunden, seltsam gelackt und steril erscheint, muss ich sie wohl als Fehlkauf abhaken. Ich drehe jetzt noch etwas mehr an der Lautstärke. Ist vielleicht was für die Olaf-Ingo-Uli-Uwe-Jan-Fraktion. Freunde der Pet Shop Boys sind oft auch für TFF empfänglich, glaube ich. 30 Euros, und es  kommt per Post.  (m.e.)

Im letzten Monat war ich viermal im Kino, ungefähr doppelt so häufig wie in den 18 Monaten vorher. Und es hat sich gelohnt, alle 4 Filme waren sehr gut bis großartig. Dune habe ich in Originalfassung in einem eher kleinen Kino in Neukölln gesehen. Sicher hätte ich lieber die größtmögliche Leinwand und den bestmöglichen Surround Klang gehabt – aber diese Abenteuergeschichte bevölkert mit archetypischen Kriegern hat mich auch so überwältig, die knapp drei Stunden gingen wie im Flug vorbei, ich hätte mir auch direkt den zweiten Teil angeschaut (9.6/10 Punkten). No Time To Die habe ich eine Woche später auf der größten Leinwand der Landeshauptstadt in deutscher Übersetzung gesehen. Was soll ich sagen – wenn man die Serie mag, wird man bestens bedient, Daniel Craig ist für mich der beste 007 Darsteller, nur: darf ein Bond so enden (8.5/10)? The Father, synchronisiert im kleinen Saal des Programmkinos der Leinemetropole, hat mich völlig umgehauen. Schauspieler, Drehbuch, Dialoge,  Bildsprache, Ausstattung, … alles höchste Qualität. Und nach dem Film sah die Realität etwas anders aus, brauchte ich 20 – 30 Minuten um wieder zu mir zu kommen. Man schaut nicht nur zu, wie ‚Anthony‘ die Realität entgleitet, man erlebt es (10/10). Zuletzt The French Dispatch, zum Glück wieder auf Englisch, große Leinwand des Programmkinos: auch hier stimmte alles – den Rahmen bildet das Magazin The French Dispatch, dessen Redaktionsgebäude in der französischen Stadt Ennui steht. Der Film erzählt einzelne Episoden, Artikel aus dem Magazin, die in sich verschachtelt sind. Ich bin alleine in den Film gegangen und fand ihn deutlich lustiger als der Rest des Kinosaales, so dass ich mein Lachen in ein leises Schmunzeln unterdrückt habe, um nicht als der wunderliche mittelalte Mann aus der letzten Reihe zu erscheinen. Und der skurrile Humor hatte auch keine Hemdsärmeligkeit, von daher passte das schon (9.8/10).

 

Zur Corona Lage: alle wollten den Impfausweis sehen und haben auf die Luca-App bestanden. Das Kino in Neukölln war komplett ausgebucht, Maskenpflicht bis zum Platz, danach durfte man sie abnehmen. Das Blockbuster Kino hat eine 2G Regelung, es wurde also nirgends eine Maske getragen, der Saal war proppenvoll. Und das Programmkino hat sympathischerweise nur die Hälfte der Sitzplätze verkauft, so dass man komfortabel gesessen hat und auf dem Platz die Maske guten Gewissens abnehmen konnte.

Am 31. März dieses Jahres schrieb Michael Rüsenberg, den ich nie persönlich kennengelernt habe, ausser mal flüchtig, bei einer Begegnung mit Joey Baron im Stadtgarten in Köln (in Jugendjahren hörte ich öfter und ganz gerne seine Sendung „In Between“ im WDR), als Kommentar zu Richard Williams‘ wohlwollender, doch durchaus ambivalenter Besprechung des Albums „Promises“ von „Floating Points“:

 

Richard, I very much share your argument „against“ this production. It does not work (jazz)aesthetically because – as you point out – here we have a brillant soloist, distracted from the background that guaranteed this art, and that is interaction. My additional argument against it is that the keyboards-parts are utterly boring and old-fashioned. After reading press bits from serious media on this and listening to what they did speak about, I can hardly recall a false alarm greater than this. My remaining question is: why did Pharoah Sanders take part in this?

 

Nun, ich kann, intermedial sozusagen, seine Frage beantworten: Pharoah hatte eines der beiden Alben gehört, die „Floating Points“ zuvor veröffentlicht hatte, und fand das so spannend, dass er Kontakt zu dem Briten aufnahm. Was für eine glückliche Fügung: denn heraus kam, nach meiner bescheidenen Meinung, eines der, lapidar gesagt, hinreissendsten Alben dieses Jahres, alles andere als ein „false alarm“ von Seiten der Presse.

Die „keyboard parts“ empfinde ich auch in keiner Weise als „boring and old-fashioned“. Ich legte mir die zwei vorhergehenden Alben des Komponisten zu, die ich sehr interessant fand, die mich aber nicht annähernd so faszinierten wie „Promises“. Und keinerlei Hemmungen hätte ich, glattweg zu behaupten: „Floating Points has painted his masterpiece“, was ich hiermit getan habe.

Sehr klug übrigens Entscheidung des Komponisten und Neurowissenschaftlers), keinerlei Interviews zu dem Album zu geben. Wenn die Macher der Buchreihe  „33 1/3“ auf mich zukämen, ich würde sofort den Auftrag annehmen und ein Buch über das Album schreiben (das Honorar müsste allerdings stimmen, und Pharoah Sanders, Sam „Floating Points“ Shepherd, sowie ein eloquentes Mitgliedes des Londoner Streichorchesters zu Interviews bereitstehen).

Als ich zum ersten Mal vom Erscheinen dieses Albums hörte, war ich skeptisch – es schien mir die berühmte, clevere Strategie dahinter zu stecken, mal wieder, mit grossen Namen, Brücken zu bauen zwischen den Bausteinen von Klassischer Musik, Electronica, und Jazz. Meine gesammelten Bedenken lösten sich beim Hören in jeder  nur denkbbaren Hinsicht in Luft auf. Was für ein fantastisches Werk (das man gar nicht auf kleine Einheiten runterbrechen kann, und nur, in Gänze  gehört, seine volle Wirkung entfalten kann)!

Mit den Worten von Kitty Empire: „There is room here too for a highly sophisticated iteration of cosmic psychedelia, for drones and tiny rustles, for electronic birdsong and the audible thud of fingers on keys as the mood swings from succour to awe and back again many times. Recorded over the course of five years, this extraordinary collaboration deserves excellent speakers and a soft couch to catch the swooning listener.


 
 

 
 
 

Unter der Schutzherrschaft von dem Entdecker der Ozeane, Jaques Cousteau und der Schirmherrschaft der kanarischen Inseln, FEDAS, nahmen anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Unterwasserfotografie EL HIERRO“ mehrere nationale und internationale Taucherteams an der Weltmeisterschaft in Unterwasserfotografie teil. Hier wird die älteste Tauchform, das Apnoetauchen angeboten. Die Taucher halten bis zu 10 Minuten die Luft an und können so, dem Yoga ähnlich, durch die tiefe bewusste Atmung Bewusstseinstrübung herbeiführen. Normalerweise wird hier die Unterwasserfotografie von Flaschentauchern, jeweils zu zweit, praktiziert. Wenn man auf diesem Wettbewerb gewinnt, wird man „Master von El Hierro“. Ich habe mir an drei Wochenenden das Tauchgeschehen, die Videos und Fotos angesehen. Gestern wurden dann die hier hochgeladenen Wunder prämiert.

 


Also, dein Soloalbum „Orchestra“ (1989) ist ja kein reines Bassalbum, zuweilen tauchen auch andere Instrumente auf. Aber der Hauptdarsteller ist hier, mehr als auf deinen früheren Werken, dein spezieller Elektrobass, mit seiner unverkennbaren Klangsprache. Der „Weber-Sound“ sozusagen.

 

– Dazu fällt mir eine Merkwürdigkeit ein. Als ich vor längerer Zeit mal meine Platten diagonal durchhörte, war ich zunächst entsetzt, dass mein Klang jedesmal anders war: manchmal ganz hinten, mono und klein, dann schwingend mit einem phasing-Effekt, dann wieder stereo und orchestral. Schliesslich habe ich mich aber doch darüber gefreut, weil ich eben doch nicht von diesem Instrument abhänge. Sicher, es ist mein Markenzeichen, aber sein Klang hat viele Facetten; ich bleibe ich, wenn ich ein entsprechendes Instrument spiele. Leute, die sagen, dass sie mich aus Hunderten raushören, sind immer ganz erstaunt wenn ich ihnen mitteile, das ich auf meiner ersten Platte „The Colours of Chloe“ fast ausschliesslich den grossen Kontrabass spiele. Mittlerweilen habe ich meinen Bass zu meinem Werkzeug gemacht, habe damit Spielweisen entdeckt, die man nur mit diesem Instrument machen kann.

 
 

 

(Was da gerade zu lesen war, ist eine Passage aus meinem ersten Interview mit Eberhard Weber im Spätsommer 1989, wir unterhielten uns im Essener Folkwang-Museum, vor einem der Seerosenbilder von Claude Monet – lang ist‘s her. Jahre später, 1993, erschien sein zweites, reines Solobassalbum namens „Pendulum“, da trafen wir uns wieder, diesmal in München. Kate Bush schrieb Eberhard Weber im Sommer 2014 eine E-Mail, in der sie, im Hinblick auf ihr Bühnen-Comeback, anmerkte: „Did I tell you that we played your stunning Pendulum CD in the venue before each and every show as it‘s my favourite album!“. Ein Zitat aus seinem Buch „Résumé – eine deutsche Jazz-Geschichte“. Am kommenden Freitag erscheint Webers Solo-Konzert „Once Upon A Time“, live aufgenommen in Avignon anno 1994. Die beiden Alben „Résumé“ (2013) und „Encore“ (2015), in denen er ausgewählte Bass-Soli aus Konzerten mit der Jan Garbarek Group in einen besonderen „flow“ verwandelt, vervollständigen die Liste primär solistischer Basswerke. Irgendwie hat mich seine Musik ein Leben lang begleitet. Zu allererst erlebte ich ihn, als er gerade frisch in das Dave Pike Set eingestiegen war, im Dortmunder Domicil, recht früh in den Siebziger Jahren, an seiner Seite Volker Kriegel. Wenn ich mal den Soundtrack meines Lebens notieren wollte, würde „Yellow Fields“ ein eigenes Kapitel bekommen, so wie „The Following Morning“, auch so ein Wunderwerk, bei Pat Metheny. Aber da sind wir nun tief in den Siebziger Jahren gelandet.)

 


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