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Archives: Stian Westerhus

Die Aufnahmen für das neue Supersilent-Album wurden im Emanuel Vigeland Mausoleum in Oslo gemacht. Es ist ein besonderer Raum mit einem natürlichen Hall zwischen 12 und 19 Sekunden. Hier wurden eine ganze Reihe von Aufnahmen gemacht, u.a. für das letzte Solo-Album von Stian Westerhus, The Matriarch …, und kürzlich noch für ein Solo-Album des Akkordeonisten Frode Haltli, das demnächst erscheint.
 
 
 

 
 
 
In meiner zweiteiligen Vigeland-Radioserie sind Aufnahmen der norwegischen Gruppen Huntsville und Spunk sowie Teile aus dem Solo-Album von Stian Westerhus ON DEMAND verfügbar (zu mehr als 90% Musik).
 
 
 
RADIO ON DEMAND Vigeland-Serie 1 – Spunk, Stian Westerhus
 
RADIO ON DEMAND Vigeland-Serie 2 – Huntsville, Stian Westerhus
 
VIDEO
 
 
 
 

 

2014 25 Feb

Good morning, Henning!

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags: , Comments off

You are the only one I know witnessing one of the live performances of Stian Westerhuis and Pale Horses (the title reminds me a bit of a melancolic western movie with Clint Eastwood, „The Pale Rider“). So, Rune Grammofon will issue a record with the band. Dark stuff with uplifting moments? Brutalist noise? Or even some beautiful melodic lines involved, Northern adagios, so to speak. What can we expect? So long, Michael! 

 
Hai, Michael.
 
A short jump into Stianologics?

Neither nor, I guess …

Pale Horses was invented in the deep woods of Sjøbygda out of Trondheim. Right, I saw their first concert, den ersten Auftritt der Schimmelreiter mit ihren Bleichgäulen, at last year’s Molde-Festival. The concert was handicapped by heavily imbalanced sound but I liked the direction and the energy. Here’s short VIDEO snapshot, Nights And Sleepless Days.

Pale Horses is definitely meant as a rock-modelled band with Stian as a singer-guitarist at the center and open to far outreaching excursions. The Pale Horses show at Molde had this nightride quality ever conjured up by The Doors. It was driven by Erland Dahlen’s mighty bass-drum bombs, the electric storms of Øystein Moen’s keys and Stian Westerhus’ battery of guitar-pedals and his singing. Here’s a critical note by an experienced concert visitor.

Mælstrom, the title of their first album to be released on Rune Grammofon, suggests the sounds of a raving wild bunch with inscripted songs sang by the great master himself. A compact format accessible for bigger audiences?

Pale Horses recently played at Budapest’s Trafo a double bill opposite the Jakob Bro Trio with Thomas Morgan and Jon Christensen. Guitarreros del norte contrarios. Here’s a review:

A nyugalom azonban nem tartott túl sokáig, mivel rövid szünet után színpadra lépett Stian Westerhus és a Pale Horses. Westerhus neve Nils Petter Molvaer szárnysegédjeként nem lehet ismeretlen a norvég jazz rajongóinak, de most bizonyította, hogy szólóban is rendkívül erős. Ha Bro zenéjét a fehér jelzővel akarnánk illetni, akkor Westerhus világa koromfekete: kemény noise-rock, rengeteg kísérletezéssel, és a gitár adta lehetőségek radikális újraértelmezésével, pszichedelikusan hideg színekbe burkolva. A billentyűsök mögött Øystein Moen állt, akinek betonkemény Mellotron akkordjai és vészjósló szinti-hangszínei remekül passzoltak Erland Dahlen profán dobolásához. Mivel Westerhus sokat énekelt, a hangulatilag szerteágazó, ám mindvégig borongós zenei betétek néhol dalokká transzformálódtak. A trióban felgyülemlő nagyfeszültséget elsősorban a gitár vezette le: ebben nagy szerepet játszott az effektarzenál is. Sodró lendületű, útkereső zenekar a Pale Horses, a norvég kortárs hullám talán legnagyobb reménysége.

And here’s a VIDEO of Pale Horses performing inside the impressive Dome of Trondheim last august together with Susanna Wallumrød. It has a long, very long startup.
 
salut, Henning

 

Hai, Henning,

very interesting, and even better that i grew up in Budapest, so it’s an easy read!

I only have small doubts concerning the vocal qualities of Stian. But errors are my daily food :)

 
Wenn Rune Kristoffersen Ende der Neunziger nicht einfach angefangen und losgelegt hätte …

Wenn Rune Kristoffersen nicht weitergemacht hätte …

Wenn Rune Kristoffersen nicht auf Kim Hiorthøy gestossen wäre …

Wenn Rune Kristoffersen und Kim Hiorthøy sich nicht zusammengetan hätten …

Wenn Kim Hiorthøy nicht all die verrückten Grafiken zu Album-Covers gemacht hätte, ….
 
 
Was hätten wir heute nicht? Gar nicht oder anders? Mein erstes Rune-Album war, glaube ich, Nils Økland. Das war einfach was ganz anderes, eigenes. Ein neues Gefühl, mysteriös und sehr greifbar zugleich war Rune. Wie frische Spuren im Schnee. Opsvik&Jennings, dann natürlich Arve Henriksen und Supersilent. Dieser Umgang mit Farben auf den Covern. Die Mikro-Typographie und die namenlosen CD-Scheiben, nur farblich auseinanderzuhalten. Wie Holzhäuser ohne Nummer und Namensschild.
 
 
Ett hundre og femti album. Hundertundfünfzig Alben (weiter sind wir). Es gibt noch was zu tun.
 
 
Diese gut gestaltete Vinyl-Schachtel auf den Schlitten! SAILING TO BYZANTIUM. Eine Schachtel mit 4 verschieden- farbigen 10 Inch Vinylscheiben in tollen bedruckten Papphüllen, einem Faltblatt mit ausgesprochen lesenswertem ausgiebigen Gespräch zwischen Rob Young, Rune Kristoffersen und Kim Hiorthøy und einem wunderbaren Poster. Einmalige Auflage von 500 Stück!
 
 
 

 
 
 
Auf den Hüllen und der Schachtel Bildelemente von Hiorthøy: es sind Objekte und keine Objekte, es sind Photographien von Objekten und keine Photographien, sie ähneln Exotika-Bildkunst, sind aber ganz und gar keine Exotica. Es sind menschliche Gestalten, und auch wieder keine. Es sind Szenen und keine. Anklänge an Art Brute, aber aus Papier oder Wolle. Where is the way out? Do we need a way out? Die Schachtel, sie ist auch ein Spielzeugkasten wie früher.
 
Tracks
 Hedvig Mollestad Trio – Sing, Goddess
 – Bushman´s Revenge – As We Used To Sing (Live) – 
Scorch Trio – Kjøle Høle
 – Motorpsycho – Year Zero (A Damage Report)
- FIRE! – Your Silhouette On Each (Without Noticing) – 
Elephant9 – Hardcore Orientale
 – Phaedra – Honeydewed Autumn – 
Jenny Hval – Blood Flight
 – The Last Hurrah!! – The Lonely Whistle Call – 
Hilde Marie Kjersem – That Day In The Shower
 – Tove Nilsen – Jordan
 – Sidsel Endresen & Stian Westerhus – Drawing An Arc
 – Maja Ratkje – Intro – 
Alog – Baklandet
 – Espen Eriksen Trio – In The Woods – 
Nils Økland – Blond Blå
 – Arve Henriksen – Silver Box

Pale horses of Stian Westerhus, the dream riders of Terje Rypdal and Frisell’s Big Sur zephyrs at Molde. Die blässlichen Pferde von Stian Westerhus, die Traumreiter von Terje Rypdal und die Frisellschen Zephyre aus dem Big Sur an zwei Abenden in Molde. Wenn das nichts ist! Weiter mit: Stian Westerhus, Oystein Moen und Erland Dahlen reiten durch die Nacht.

 
 
 

 
 
 
Westerhus hat dieses kräftige breite, zupackende Grinsen, das jedem Wetter trotzt. Voll da, ohne Bodenhaftung zu verlieren. Auch die anderen beiden sehen nicht aus, als ob sie ein bisschen schöne Musik machen. Wenn Westerhus auftritt, steigt die Spannung schon etliche Zeit vorher. Jeder weiss, dass es bei ihm immer zur Sache geht, dass man bei ihm selbst nicht ungeschoren davonkommt. Und: man weiss vorher nicht, was geschehen wird. Und: man ist jedesmal erstaunt über das, was geschehen ist. Und: ganz schön ergriffen jedes Mal. Bisher jedenfalls.

Bei ihm kein motziges oder freundliches Gehabe. Es ist, was es ist und es tut zur Sache. Aber auch dabei lässt er es nicht bewenden. Hinabsteigen oder hinaufsteigen kann man auf leerem Gedröhne nicht. Das wissen er, Moen und Dahlen, die sich u.a. von Puma und von Molvaærs Band kennen, nur allzu genau.

In Molde Premiere. Dienstagnacht, 24:00. Im selben Saal wie zuvor die Big Sur Zephyre. Nur jetzt sind (mit einem Knopfdruck) alle Sitze eingefahren. Stehen. Direkt vor der Bühne. Die ist mit reichlich grossen Reflektorlampen ausstaffiert. Sonnen, Nebensonnen oder blasse Monde? Lichtregie auf hohem Niveau ist auf norwegischen Podien und bei norwegischen Bands fester Bestandteil. Bis hin zur Tiefverdunklung.

 
 
 

 
 
 

Es war natürlich anderer Tobak als tags zuvor bei Rypdal. Diese drei loteten jähe Tiefen aus, durchstoben wilde Schluchten, peitschten auf und vorwärts, steuerten auf Klimax hin. Die Songline im Griff und Auge. Dahlen hielt die tobenden Wetter in Gang und bei Laune, Moen und Westerhus spielten sich die Bälle zu, schossen hoch an die Grenze jenseits derer die Stimme durchbrach und in die Höhe stieg und Fluchten eröffnete. Einerseits der klassischer Gestus, andererseits heftige Wirbel und drängendes Getöse. Getöse, das sich immer wieder am Boden fing, sich einpendelte und zu neuem Anlauf sammelte.

 
 
 

 
 
 
Es ist ein Unterschied, ob man ein Konzert direkt an der Frontlinie erlebt oder in ‘sicherem’ Abstand sitzend. Man wird starker hineingezogen, erlebt wohl intensive und mischt mit. Heisst: die Unterscheidung zwischen dem, was tatsächlich passiert und dem, was man in die Vibrationen hineingibt, verschwimmt.
 
 
 

 
 
 
Trotz gigantischer Bassdrum kein Moment des Überdröhnens oder Zudröhnens, Unterwummerns. Richtig gut laut und für manchen unter zu dunstiger Decke, die die schärfere Konturen nicht durchlieβ. Es kommt in dieser Konstellation eben von drei Seiten und dieses war das erste Konzert. Klar, dass der Bereich der Dynamik sich erst zu öffnen beginnt. Wohl gleich auf hohem, oder wenn man vom Erlebniswert her schaut, auf tiefgehendem Niveau.
 
 
 

 
 
 
Nächster Anlauf bereits morgen und dann im Nidarsdom von Trondheim, der grössten Domkirche von Norwegen. Es ist nicht nur eine Lokalität, die einiges verspricht. Es zeigt auch, was den Norwegern ihre musikalischen Talente und der Ausdruck wert sind.
 
 
 

Pale Horses im Nidarsdom von Trondheim, Freitag, 2.August, 22:00

 
 

 
 
 
SJØBYGDA
 

Frage: wie stellt man so etwas auf die Beine? Nach dem Auftritt der Blasspferde treffe ich Eldbjørk Raknes, eine Vokalistin/Komponistin aus Trondheim. Sie erzählt, dass die drei sich bei ihr “im Wald” vorbereitet haben. Im Wald heisst: in der Wildnis nördlich von Trondheim, wo Raknes eine Künstlerresidenz und ein jährliches Kunst-Festival aufgebaut hat. An einem Wintertag in 2007 stiess sie auf die alte Schule Eggaodden und das Haus Bekkastoggo, die Jahrzehnte ausser Gebrauch waren, und war so begeistert, dass sie sich unversehens daran machte, daraus etwas für die Kunst entstehen zu lassen. 2009 waren das Künstlerhaus Sjøbygda und das erste Festival eine Realität.

Ein Auftragswerk für das Festival also: “Deler av konserten er et bestillingswerk skrevet til Sjøbygda Kunstnarhus”, und nicht das einzige. Auch der zwei Tage später mit einer neuen Formation auftretende Schlagzeuger, Trommelslager, Paal Nilssen-Love hat sich dort vorbereiten können.

 
 
 

 

Alle Photos
© FoBo – Henning Bolte

ausser Dom Trondheim u. Eldbjørk Raknes


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