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2021 3 Jan

Uli’s Favoriten 2020

von: Uli Koch Filed under: Blog | TB | 26 Comments

Nun wird es endlich Zeit, wo doch das neue Jahr schon angebrochen ist, meinen Jahresrückblick zu schreiben. Der wird dieses mal aus 33 Favoriten, 11 Wiederveröffentlichungen und 3 Nachträgen für 2019 bestehen und zieht dabei einen spannenden Bogen zwischen meiner zweiten Phase der Musiksozialisation und der Gegenwart. Einer der wichtigsten Protagonisten ist hier Jon Hassell, dessen Alben mich vom ersten Hören an in ihren Bann gezogen haben und dies, nicht nur bei den Reissues, auch heute noch tun. Andere waren und sind Brian Eno und der jüngst von uns gegangene Harold Budd, deren Plateaux of Mirrors ich zum ersten mal in einer kaputten Anlage in einem alten, schrottigen R4 bei der Fahrt in den Sonnenuntergang hörte. Die Musik hat trotzdem funktioniert und fasziniert. Womit der 4. Musiker der Ambient 1-4 Serie, Laraaji natürlich nicht fehlen darf, dessen Sun & Moon Piano es zwar knapp nicht in meine Favoriten geschafft haben, aber dafür der grandiose, einfache Konzertmitschnitt Through Luminous Eyes, wo Laraaji ganz entspannt mit einer Hand Piano und mit der anderen Zither spielt. Ein weiteres Highlight ist Markus Stockhausens Wild Life, das ein überbordendes Statement seiner Kreativität und Originalität ist. 

 
 

 
 

    1. Stephan Thelen – World Dialogue
    2. Peter Schwalm/Arve Henriksen – Neuzeit
    3. Jon Hassell – Seeing Through Sound
    4. Max De Wardener – Music for Detuned Pianos
    5. Eivind Aarset/Jan Bang – Snow Catches On Her Eyelashes
    6. Roedelius – Selbstportrait: Wahre Liebe
    7. Phillip Sollmann – Monophonie
    8. Bohren & Der Club Of Gore – Patchouli Blue
    9. Pantha Du Prince – Conference Of Trees
    10. Paradise Cinema
    11. Ceeys – Hausmusik
    12. Echo Collective – The See Within
    13. Irmin Schmidt – Nocturne
    14. Yello – Point Yello
    15. Jo David Meyer Lysne/Mats Eilertsen – Kroksjø
    16. Roger Eno/Brian Eno – Mixing Colours (Extended)
    17. Samuel Rohrer – Continual Decentering
    18. Maxwell Sterling – Laced With Rumour: Loud-Speaker Of Truth
    19. Markus Stockhausen – Wild Life
    20. Deux Balaines Blanches – Singende Drähte
    21. Laraaji – Through Luminous Eyes
    22. Die Wilde Jagd – Haut
    23. Cosmo Sheldrake – Wake Up Calls
    24. Nicolas Jaar – Cenizas
    25. Eyvind Kang – Ajaeng Ajaeng
    26. Giorgi Mikadze – Georgian Microjamz
    27. Acid Pauli – MOD
    28. Sonar w. David Torn – Tranceportation Vol 2
    29. Robin Guthrie/Harold Budd – Another Flower
    30. Loma – Don’t Shy Away
    31. Sevdaliza – Shabrang
    32. Jonny Nash & Teguh Permana – Poe
    33. Christina Vantzou & JAB – Landscape Architecture

 

Bei den Reissues sind die Japaner mal wieder gut vertreten wobei ich hier besonders auf das exzentrische Anecdotes von Motohiro Yamase, verweisen möchte, das einen eigenständigen, magischen  Entwurf zur japanischen Fourth World Music darstellt. Ebenfalls erwähnenswert ist der Japaner Yas-Kaz, der lange auf Bali lebte und sich mit der dortigen Musikkultur intensiv auseinandersetzte und mit seinem Schaffen Musiker wie Ryuichi Sakamoto, Midori Takada und Shoji Yamashiro stark beeinflusste.

 

    1. Jon Hassell – Vernal Equinox
    2. Ryuichi Sakamoto – Hidari Ude No Yume
    3. Hiroshi Yoshimura – Green
    4. Jon Hassell/Farafina – Flash Of The Spirit
    5. Ultravox – Vienna
    6. Various Artists – From Brussels with Love
    7. Motohiko Yamase – Anecdote
    8. Young Marble Giants – Colossal Youth
    9. Yas-Kaz – Jomon-Sho
    10. Roedelius – Tape Archive Essence 1973-1978
    11. Julia Kent – Green and Grey (Expanded)

 
 
 
              
 
 
 
Schließlich kommen die Nachträge zu 2019, die völlig unterschiedliche Ideen verwirklichen:
 

    1. Jessica Ekomane – Multivocal (elektronische Installationsmusik zwischen Ligeti’s Metronomkonzert und Steve Reich’s Experimenten mit subtilsten Rhythmusverschiebungen)
    2. Henrik Schwarz & Alma Quartet – CCYMK (Elektronische Improvisationen und Live Bearbeitungen mit einem Streichquartett – experimentell und dennoch bestens hörbar)
    3. Toshinori Kondo – Blow The Earth (India) (frischer Wind von dem japanischen Trompeter zwischen Jazz, Duo und Elektronischem, atmosphärisch enorm dicht und fein gewebt)

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26 Comments

  1. ijb:

    Oha! Ja, man erkennt eine sehr klare Linie in diesem Jahresrückblick. Jessica Ekomane ist mir auch schon einige Male (leider nicht persönlich) begegnet, habe bislang aber nur zwei Tracks von ihr, die ich mal von einer Seite (Soundcloud o.ä.) runtergeladen habe. Das Album habe ich aus mir akut nicht klaren Gründen nie gekauft, aber das ist ja nun vielleicht ein Anstoß. Ich hatte vor einiger Zeit (muss 2019 gewesen sein) auch mal überlegt, sie für ein Interview zu kontaktieren. Soweit ich weiß, lebt(e) sie in Berlin. Das ist irgendwie aber aus meinem akuten Aufmerksamkeitsfeld verschwunden.

    Es freut mich auch, dass du Nicolas Jaar erwähnst; sein Album zählt zu jenen, die ich oft gehört habe, ohne dass sie sich bei mir bislang richtig verhaken konnten. In diesem Zuge aber hatte ich dann das vorige Album „Sirens“ wieder neu entdeckt – und es hat mich dabei auch stärker angesprochen als zu der Zeit, als es erschien. Für „Cenizas“ brauche ich wohl auch noch etwas Zeit, finde Jaar aber extrem interessant und habe einige Interviews und Portraits gelesen, z.T. auch gemeinsame Interviews/Portraits mit ihm und seinem Vater.

    Ach ja, und auch witzig, dass du Loma erwähnst. Von denen habe ich just gestern das erste Album (Second Hand) bestellt, weil ich eine Rezension (wieder-)gefunden habe, die ich auf der Rückseite einer Belle&Sebastian-Rezension aufgehoben hatte. Dabei fiel mir auf, dass es 2020 auch ein zweites Album von Loma gab, das ich nicht gehört habe. Kennst du das erste auch? Wie verhalten sich die beiden deiner Meinung nach zueinander?

  2. radiohoerer:

    Hier verweile ich gern und höre weiter. Merci.

  3. Olaf Westfeld:

    Besonders diese japanischen Sachen sind inspirierend. „Green“ ist schon bestellt. Nachdem mich heute in den Klanghorizonten der linkshändige Traum begeistert hat, muss ich da wohl auch noch mal ran. Motohiko Yamase und Yas-Kaz hören sich in Deiner Beschreibung nur (leider) auch sehr gut und sehr spannend an…

  4. ijb:

    Guter Zufall: Nachdem ich gerade unter Olafs Notwist-Beitrag kommentiert hatte, dass es bei Anost.net oft gute/günstige Angebote gibt, sehe ich gerade, dass dort aktuell die LP von Jessica Ekomane zum Superpreis im Sonderangebot verkauft wird!

  5. Jan Reetze:

    Der Markus Stockhausen muss irgendwie an mir vorbeigerauscht sein. Das ist ja ein phantastisches Album, danke für den Tipp! Und schön, auch Yello hier zu finden.

  6. Michael Engelbrecht:

    Vielleicht spiele ich auch hier auch Solitaire, aber es ist ein cooles Ding. Jeder, der mitmachen möchte, legt bis Ende Janur seinen Rückblick 2021 an. Im Blick hat dabei jeder, wieviele Alben da so zusammen kommen im Schnitt, und entscheidet sich für eine Zahl: 5, 10, the brilliant dozen, the top 20, 30 oder catch 33, egal. Nur, die Zahl darf dann nicht mehr verändert werden, und soll realistisch sein. Der Tag, an dem der jeweilige Rückblick erscheint, muss fixiert bleiben – und darf erst wandern zwischen Nikolaus und Sylvester. Man muss also bis dahin stets in der Zeit zurückwandern, und an dem jeweiligen Januartag einen Eintrag vornehmen, eine Platzierung verändern, aber nichts löschen. Die ganz wichtige Spielregel: sobald jemand zum ersten Mal sicher ist, dass ein spezielles Album zu seinen Top 5, 10 oder 20 zählt, wird es auf Platz 1 gesetzt, logisch, wohin sonst, beim  ersten Mal. Der Trick ist: man wird der ersten Faszination etwas länger misstrauen, wenn man weiss, dass man nur eine begrenzte Anzahl von Pfeilen im Köcher hat. !!!!!Einmal platziert, darf das Teil nie wieder aus dem Rückblick  verschwinden!!!!!! Innerhalb der ausgewählten Alben bleibt allerdings eine Art Rangierbahnhof bestehen. Der Rangplatz darf sich verschieben, das Album muss bleiben. Alle gewählten Alben müssen 2021 erschienen sein, oder zumindest erstmals als CD oder VINYL gebracht worden sein. M. Ward etwa geht also nicht, Owen Pallett aber auf jeden Fall, kommt bald physikalisch. Ich mache aus diesem Text eine Fussnote bei Ulis 33 spannenden Favoriten. // Meine Liste lege ich am 28. Januar an. \\\ unter den Manas, die bis Ende Januar ihren Rückblick angelegt haben, verlose ich – der Gewinner erhält zwei Preise – Rudolf Heinrichs Buch „Die schönsten Patiencen“, und die handsignierte Cd-Fassung von Daniel Lanois‘ Album SHINE.

  7. Uli Koch:

    Hi Michael, ich glaube ich kapiere deinen Spielvorschlag noch nicht ganz, hört sich aber sehr interessant an. Meinst du den 28. Januar 2022? Sonst wäre ja nur ein Monat Zeit zu sammeln und dann kämen bei mir gewiß nicht wieder 33 Favoriten zusammen; und wie oft schlägst du vor kann man was verändern?

    Ingo, soweit ich weiß, sollte Jessica Ekomane noch in Berlin leben. Es gab Mitte letzten Jahres einen kleinen Einseiter in The Wire über sie, wo die Entstehungsumstände ihres Albums beschrieben werden. Und bei Nicolas Jaar geht es mir durchaus ähnlich, wie dir: Ich musste mich in jedes Album zwar initial fasziniert, aber dennoch richtiggehend reinhören, bis es „in Resonanz“ war.
    Kannte das alte Loma-Album noch nicht (Danke für den Tipp!) und habe gleich mal reingehört: es ist etwas rauer und ungeschliffener als das zweite, aber ähnlich reizvoll. Ich mag beide sehr.

  8. Michael Engelbrecht:

    Ich dachte, der Text sei verständlicher als eine koreanische Gebrauchsamweisung für Toaster😂

    Nein, bis Ende Januar 2021:

    So stelle ich meinen Beitrag am 28. Januar dieses Monats ein:

    Überschrift wahrscheinlich:

    CATCH 33 – my favourite albums 2021

    Im Text werde ich bis dahin sicher meine supervorläufigen TOP 2 oder haben.

    Über dieses Jahr verteilt , zappe / scrolle ich dann immer zurück, über SUCHEN, oder ältere Beiträge, und füge was hinzu, wobei ich Plätze verändern kann, aber nie ein Album entfernen.

    Dann steht da sowas wie:

    1) Eivind Aarset & Tony Buck: Second Hand Shangrila
    2) Sleaford Mods: Spare Ribs
    3) …

    Die Alben dürfen dann nicht mehr rausgenommen werden, nur ihre Position darf endlos variieren unter der von dir, mir, egal wem, vorab bestimmten Zahl der vorgesehenen Alben. Ich nehm wieder 33.

    Ich finde das ist eine schöne Patience, weil man eigene Faszinationen reflektiert zwischendurch. Wie Jon Hassell einst sagte: show me your record collection, and i tell you who you are.

    UND ZWISCHEN KOMMENDEM NIKOLAUS UND SYLVESTER WANDERT DER EINTRAG VOM JANUAR 2021 IN DEN DEZEMBER 2021.

  9. Jochen:

    Genauso habe ich das dieses Jahr mit meiner Serien-Bestenliste gemacht – permanent hin und hergeschoben, weggenommen, hinzugefügt. Ist eine gute Übung, um für sich selbst „Stimmigkeit“ auszutarieren – und bleibt doch immer … relativ, Momentaufnahme.

    My private Patience, was fun though.

  10. Michael Engelbrecht:

    Nur, der Clou, einmal gesetzt, muss bleiben, auf Liste, nicht auf Rang. Eine schöne psychologische (existenzielle) Patience mit Musikalben.

  11. Jochen Siemer:

    Ah verstehe – no last exit brooklyn ;)

    Bei meiner Serienliste stand allerdings die Gesamtzahl nicht von Vorneherein fest – ansonsten: same game.

  12. Michael Engelbrecht:

    Jeder überlegt es sich git, lässt den ersten Enthusiasmus erstmal vorüber ziehen, bei einer Festelegung. Der eine nimmt 10, der ander 5, oder 30. die Zahl ist nur eine persönliche Sache – nix je bigger, je better.

  13. Jochen:

    Ich könnte mir beispielsweise vornehmen, jeden Monat ein Album meines Interesses (intensiv) zu hören, das dann auf die Liste käme und sich dann am Ende des Jahres irgendwo zwischen Platz 1 und 12 befände …

  14. Michael Engelbrecht:

    Ja, gutes Ritual.

  15. ijb:

    Okay. Ich bin auch dabei. Bisher habe ich allerdings, anders als der eine oder andere hier, meine „Jahreslisten“ tatsächlich erst kurz vorher angefangen. 2020 habe ich etwas mehr Aufwand darauf verwendet. (Und bei der Rückschau auch gesehen, dass ich vor meiner Mitwirkung auf dem Blog sehr lange solche Jahreslisten nicht geschrieben habe, seit der Jugend fast.) Da habe ich im November angefangen, erstmal alle Alben, die mir in positiver Erinnerung waren, aufgeschrieben, und das waren schnell sehr viele. Das Aussieben und nochmal bewusst machen, was mir wichtiger war und was nicht so, das hat dann sehr viel Zeit in Anspruch genommen; es war nicht leicht, auf einige Alben, die ich gut fand, gerne gehört habe, für die „Bestenliste“ zu verzichten.

    Daher ist so eine alternative Form der Listen-Schreibung eine echte Herausforderung für mich, zumal ich nicht zu jenen gehöre, die gleich beim ersten, zweiten Hören wissen, dass das am Jahresende ein Favorit sein wird. Bei mir verkörpern die Jahreslisten schon die Alben, die mir auch im Rückblick am stärksten hängen geblieben sind und mich zumeist auch noch zukünftig begleiten werden. Die Wilde Jagd z.B. war so ein Fall, den ich anfangs super spannend fand, dann aber bald überdrüssig war. Waxahatchee oder Jon Hassell hingegen fand ich zu Beginn gar nicht so überzeugend/fesselnd, aber mit dieser Musik lassen sich faszinierend immer wieder neue Perspektiven öffnen.
    Dazu kommt noch, dass ich aktuell für 2021 gedenke, weniger Alben zu kaufen und mehr auszuwählen. Im letzten Jahr habe ich einige CDs und LPs verkauft, was ich dann in neue Investitionen stecken konnte. 2020 kamen auch von so vielen Leuten neue und wirklich tolle Alben raus, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass 2021 ein ähnlich reiches Musikjahr wird. Ich bin gespannt zu erfahren, ob einige Musiker/innen die „Corona“-Umstände für neue Ideen und Wege nutzen konnten.

  16. Michael Engelbrecht:

    Gut, wer mitspielt, muss bis Ende Januar seinen Beitrag reinstellen, mit dem Titel (zum Beispiel Meine 20 Favoriten) und, klar, der ausgesuchten Zahl der avsierten Favoriten. Ein Album bis Ende Januar findet ja sicher jeder, wer nicht, lässt einfach die 1) als Platzhalter offen. NUR SO GIBT ES DEN GROSSEN DOPPELPREIS ZU GEWINNEN 🙇🏻

    Ich fange jetzt schon mal an, und man findet ihn unter „Planen“ – er wird automatisch im Blog auftauchen am 28. Januar. Wer neugierig ist, kann schon reinschauen:) – wenn da ein paar Listen entstehen und nebeneinander sind, kann man ja immer hübsch nach dem Stand der Dinge bei den anderen gucken. Ich habe schon zwei festgelegt. Warte sehnsüchtig auf Mats Eilertsens cd, hot contender for the list….

  17. ijb:

    Oh – also ich muss in jedem Fall im Januar (jeden Monat?) schon mindestens ein Album einsetzen? Oh, das habe ich überlesen, dachte, man darf bzw. sollte frei lassen, bis man sich einer Platte sicher ist…(?)

    Ich weiß noch gar nicht, ob ich in diesem Monat ein aktuelles Album kaufen werde, weiß gar nicht, ob etwas erscheint – außer Notwist am 29. Januar, was arg knapp ist für eine Entscheidung, ist aber voraussichtlich das einzige 2021-Album, das ich im Januar schon haben werde; das habe ich vor einiger Zeit vorbestellt. Aber an sich habe ich das Vorhaben, in diesem Monat kein Geld für Musik auszugeben, über zwei günstige Ebay-Käufe hinaus – und die wenig gehörten Alben des Vorjahres eingehend zu hören – da ich mein „Musik-Monatsbudget“ in meinen Jahresbeitrag für die Vimeo-Jahresgebühr investiert habe.

    Aber gut, wenn das die Regeln sind, bleibe ich natürlich im Boot, auch wenn Notwist am Ende auf Platz 33 landen. :-)

    Meine letzte Ebay-Neuerwerbung – zeitgleich mit Loma – war (ist?) übrigens eine CD, von der ich nie zuvor gehört hatte und auf die ich durch Zufall bei Ebay gestolpert bin: Ambitious Lovers (=Arto Lindsay & Peter Scherer), „Greed“ aus dem Jahr 1988, mit John Zorn, Nana Vasconcelos, Joey Baron, Bill Frisell u.a. Das war wohl als erster Teil einer Sieben-Alben-Reihe geplant, aus der dann doch nichts wurde.

  18. Michael Engelbrecht:

    Lies mal, ich habe doch geschrieben im comment, dass ein Platzhalter ohne Titel reicht.

    1) …

    Ich zitiere mich:

    Ein Album bis Ende Januar findet ja sicher jeder, wer nicht, lässt einfach die 1) als Platzhalter offen. NUR SO GIBT ES DEN GROSSEN DOPPELPREIS ZU GEWINNEN 🙇🏻

    Du musst keinen Titel benennen. Einfach nur so reinsetzen. Oder es lassen.

    Neon Golden mochte ich sehr, dann sank das Interesse stetig, einzelen schönen Tracks,zum Teorz. Aber was ich bisher von dem melancholischen Knisterartpop der AcherBrüder gehört habe, aus dem neuen Album, wird wohl in meiner Liste nicht auftauchen. Ich täusche mich gerne.

  19. ijb:

    Da geht’s schon los:

    https://www.nme.com/news/music/nick-cave-the-bad-seeds-confirm-new-album-carnage-2851229

    Genau, „Platzhalter ohne Titel“ hatte ich gelesen; deshalb war ich überrascht, dass du dann schriebst, „ein Album findet sicher jeder“, was sich für mich liest wie „es sollte schon mindestens eine Sache dastehen“. Womöglich hab ich dann doch wieder was überlesen.

    Ich hab auch noch nicht viel gehört von den neuen Sachen, nur drei Songs auf Bandcamp ganz kurz angespielt, mag wiederum „Neon Golden“ am wenigsten von den letzten paar Alben der letzten 22/23 Jahre (aber immer noch ganz gerne). Zu konventionell für das, was ich an der Band mag.
    Deshalb hab ich so ein bisschen die Befürchtung, dass das neue so ähnlich wird, nach dem Ausstieg von Gretschmann. Aber auch ich täusche mich hoffentlich gerne. Als grundsätzlich Notwist-Liebender besteht zumindest eine reelle Chance, dass ich das Album Ende 2021 gerne mögen werde, von daher ist eine Nummer 1 im Januar vielleicht die beste Wahl.

  20. Michael Engelbrecht:

    Super!

    Ich bin ein eher ein konservativer, konventioneller Hörer, Ingo, ich spiel auch im Radio immer dasselbe. Werde dafür einfach viel zu gut bezahlt. DAS WAR EIN WITZ.

    Oh, oh, gimme more:

    https://www.youtube.com/watch?v=WS3Sxr7RmNo&feature=youtu.be&fbclid=IwAR0wOjQsdESrkBoYU-2p04QI0dtyM_ZE6m3tGjszyhTDHojqH-U-6pGjiSU

    “I miss the complete surrender to the moment, the loss of self, the physicalness of it all, the feeding frenzy of communal love, the religion, the glorious exchange of bodily fluids — and The Bad Seeds themselves, of course, in all their reckless splendour, how I miss them. As much as sitting behind my desk can bring me a lot of joy, and the imagination can be a stimulating, even dangerous place, I long for the wanton abandon of the live performance.” (Nick Cave)

  21. ijb:

    Ja, für deine konventionellen und vorhersehbaren Sendungen bist du ja bekannt. Immer die gleichen 40-Minuten-Radiohits aus Waschmaschinengeräuschen und Feldaufnahmen von schottischen Landschaften.

    Aber im Ernst: Ich habe gestern die Gelegenheit gleich ergriffen, bei meiner Übersetzungsarbeit einen großen Teil der Notwist-Diskografie wiederzuhören – und nun bin ich tatsächlich in positiver Erwartungshaltung, was das neue Album betrifft.

    Man wartet ja immer fünf, sechs Jahre auf ein neues Notwist-Album, aber wenn die Band etwas auszeichnet, dann dass jedes einzelne ihrer (je nach Zählweise zahllosen) Alben einen eigenen Kosmos aufmacht und niemals das Erwartbare geboten hat. Immer haben sie etwas Neues gemacht und haben die Erwartungshaltungen unterwandert. The Devil, You + Me (2008) entdecke ich tatsächlich jedes Mal wieder neu; während man es meist erinnert als reine Fortführung von Neon Golden, ist es tatsächlich nicht nur viel komplexer (in der orchestralen Instrumentierung wie in den Songstrukturen und der Verschachtelung von elektronischen und handgespielten Elementen), sondern berührt mich immer wieder auch mehr (mehr als der Vorgänger – und mehr, als ich es erwarte). Close To The Glass (2014) ist vielleicht weniger dicht, aber eben auch mit den verspielten elektronischen Einfällen und ausgedehnten Stücken sozusagen ein freierer Gegenpart zu dem vorhergehenden Album. Ebenso ist das Ambient-Kraut/Postrock-Instrumental-Album Messier Objects (2014) mit kurzen Vignetten und dem großartigen epischen Das Spiel ist aus eine schöne Ergänzung – wie auch die beiden instrumentalen Jazzplatten des Alien Ensemble (1/2 Notwist mit anderen Jazzmusikern, 2013/2016) und die beiden Alben von 13&God (Notwist + US-HipHop-Duo Themelves, 2005/2011). Auch immer wieder toll und gerne übersehen ist übrigens das letzte (siebte?) Album des Tied + Tickled Trios mit Billy Hart, La Place Demon (2011).

    So gesehen ist es eigentlich fast unmöglich, dass Notwist nach dieser kreativen Pause etwas Langweiliges herausbringen werden. Und wenn es ein eher konventionelles Songalbum wie Neon Golden ist, es wird dennoch mein Nummer-Eins-Album im Januar sein.

  22. Michael Engelbrecht:

    I will give it a deep listening immersive dive in approach🧛

  23. Olaf Westfeld:

    Ich habe die letzten Wochen einiges aus der Notwist Welt gehört und stimme Ingo zu, wobei: Neon Golden finde ich auch großartig. Von daher: viel Spaß bei dem deep listening Tauchgang;)
    Musikalisch wird das Jahr jedenfalls spannend: Notwist, Fleet Foxes, Jakob Bro, Bärtsch, Cave – alles schon etwas für meine Liste. Ich stelle dann Ende des Monats erst einmal nur 16 leere Plätze ein… und beginne dann Ende Februar (oder so) zu füllen.

  24. Michael Engelbrecht:

    Ja,dann hier noch mal die runderneuerte Liste möglicher Anwärter für den Rückblick 2021:

    Tindersticks: Distractions / Mats Eilertsen: Solitide Central / Lana del Ray: Chemtrails over The Country Club / Sons of Kemet: yet untitled / The Besnard Lakes: the Besnard Lakes Are The Last Of The Great Thunderstorm Warnings (of course, the cover, to whom would it belong, if not to a Canadian band that stands for a fresh take on psychedelic rock) / Jakob Bro with Arve Henriksen: Umo Elmo / Shai Maestro: Human / Elephant9: Arrival of the New Elders / The Notwist: Vertigo Days / Trio Tapestry: Garden of Expression / Arab Strap: As Days Get Dark / Low: It‘s Not Broken, I‘m Not Angry / Nik Bärtsch: Entendre / Fire!: Defeat / Daniel Lanois: Heavy Sun / Teenage Fanclub: Endless Arcade / Marianne Faithful: She Walks In Beauty / Nick Cave and The Bad Seeds: Carnage / Sleaford Mods: Spare Ribs / James Yorkston and The Second Hand Orchestra: The Wide, Wide River / Owen Pallett: Island (vinyl, cd, März) / Alabaster DePlume: Gold /

    … / …

  25. Berliner Musiknews:

    Mouse On Mars („AAI“) im Februar.

    Ende Mai: „Modern Love“

    BBE compiled „Modern Love“ to highlight Bowie’s connection with the soul, R&B, jazz, funk, and gospel sounds that influenced his own work. The project was curated by music executive and DJ Drew McFadden, alongside BBE Music founder Peter Adarkwah. “I felt that the connection between Bowie and R&B, jazz, funk, gospel and all things soulful, had never really been explored before,” McFadden said in press materials. “At least not so much in covers, which tend to lean more towards rock and pop. Certainly, there’s been plenty of Bowie covers over the years, but none that have really tapped into what seems to have been a big part of his core musical style and direction.”

    01 “Life On Mars” by Miguel Atwood-Ferguson
    02 “Sound & Vision” by Helado Negro
    03 “Lady Grinning Soul” by Kit Sebastian
    04 “Soul Love” by Jeff Parker and The New Breed (ft. Ruby Parker)
    05 “Panic in Detroit” by Sessa
    06 “The Man Who Sold the World” by The Hics
    07 “Right” by Khruangbin
    08 “Silly Boy Blue” by Nia Andrews
    09 “Chant of the Ever Circling Skeletal Family” by Foxtrott
    10 “Move On” by L’Rain
    11 “Tonight” by Eddie Chacon & John Carroll Kirby
    12 “Modern Love” by Jonah Mutono
    13 “Where Are We Now” by Bullion
    14 “Fantastic Voyage” by Meshell Ndegeocello
    15 “Heroes” by Matthew Tavares
    16 “Space Oddity” by We Are KING

  26. ijb:

    Hier gleich nochmal ein Hinweis auf ein halbwegs „lockdown-inspiriertes“ Album:

    Nachdem sie ihre geplante Tour für 2020 aufgrund des COVID-19-Lockdowns unterbrechen mussten, kündigen Tindersticks nun überraschend ein neues Album an:

    „Distractions“ nennt sich das neue Werk und erscheint am 19. Februar via City Slang.

    Insgesamt umfasst die anstehende Platte sieben Tracks, die zwar nicht ganz unberührt vom Lockdown geblieben sind, laut Stuart dennoch gemeinsam kein Lockdown-Album bilden:

    „It was the opposite of No Treasure but Hope in the sense that everybody in the band used their musicality in a different way and we ended up in a different kind of shape […] I think the confinement provided an opportunity for something that was already happening. It is definitely a part of the album, but not a reaction to it.“


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