Manafonistas

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Archives: Radio

 

„That wind is from the North, I know it well;
No other breeze could have so wild a swell.
Now deep and loud it thunders round my cell,
Then faintly dies,
And softly sighs,
And moans and murmurs mournfully.
I know its language; thus it speaks to me (…)“

(Anne Bronté, The North Wind)

 


Let’s look at this music as a free-spirited romantic adventure story, for a while at least! Just putting it all into perspective, Mats Gustafsson references (in his first answer) inspirations for one of the best works of the year. Even a genius like Brian Eno once called himself a „re-packager“: but, whatever sources he found, from Erik Satie „furniture music“ to Neu!‘s „romance with repetition“, or Steve Reich‘s asynchronicities, he looked at them as starting points for different horizons, and so it goes with „Echoes“ from The Fire! Orchestra: it‘s all about metamorphosis, invention, re-invention, and new grounds. Thanks, Mats, for doing this interview „from a distance“.

 

frage 1

 

It is all still in the making, but next „Thursday Afternoon“ (the name of a stellar album, too) seems to be another starting point, in this case for „The Two Michaels“ talking on sound and vision. Via Michael45rpm (see blogroll). The premiere will be recorded around 3.00 p.m. (and „aired“ later in the evening, or Friday) with Michael 1, introducing, asking, wondering, and Michael 2 being „the radio voice from the off“. The third man (and the second in the background) is of course Mats opening some more gates to the never-ending magic of „Echoes“.

 

„The wind is in from Africa,
Last Night I couldn‘t sleep (…)

(Joni Mitchell, Carey)

 

“One can define time as ‘the duration of that which changes’. We think of time as something like 1-2-3-4, or a clock that goes ‘ticktock, ticktock.’ But people who lived before clocks, they would look at the sun or the moon, see when the rooster started crowing. That meant ‘time’ for them. So it would change.”

(Andrew Cyrille)

 

 

 

Willkommen zu Neuem von der improvisierten Musik, mit Michael Engelbrecht. Von zwei Festivals in Tampere und Berlin wird zu berichten sein, sowie von fünf aktuellen CD-Produktionen aus den Häusern ECM und INTAKT, welche bereits eine aufregende Ewigkeit lang für eine widerständige, verzweigte Ästhetik stehen. Schlägt man das Booklet der neuen Arbeit WHERE THE RIVER GOES des österreichischen Gitarristen Wolfgang Muthspiel auf, meint man, allein dem Mienenspiel der Beiteiligten das Gelingen der Unternehmung anzusehen – die Bilder ringsums Studio La Buissonne im Süden Frankreichs vertiefen den Eindruck wohltuender Abgeschiedenheit. Im Februar 2018 kamen dort zusammen, neben Wolfgang Muthspiel, der etliche Neukompositionen beisteuerte, der Pianist Brad Mehldau, der Trompeter Ambrose Akinmusire, der Bassist Larry Grenadier und der Schlagzeuger Eric Harland. Bei aller Vielstimmigkeit bleibt das Geschehen transparent, gekonnt wird Ereignisdichte ausbalanciert von Phasen des Innehaltens – ein Stück für Sologitarre macht klar, wie spannend ein reines Soloalbum von Muthspiel sein dürfte – und Ambrose Akinmusiere besorgt manch unangepasst querschlagenden Ton. Zur  Grundidee und einer Komposition des Werkes erzählte mir der Mann mit dem trefflichen Namen folgendes:

 

 

 

2011 13 Jun

Ich bin ein Sequencer

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„Sequencing is always a major part of how music is ultimately perceived.“ (Craig Taborn)

Ein dummer Fehler war schuld: ich hatte mir ein Interview mit Justin Vernon (Bon Iver) angehört, das Michael Maurer zu dessen neuer CD „Bon Iver, Bon Iver“ geführt hatte. Einen OTON wollte ich ihm daraus abkaufen, der die Geschichte zum Song „Hinnom, Tx“ erzählt. Das Highlight seines Interviews. Leider landete der OTON im Spam, so daß ich den Song (als die Lieferfrist abgelaufen war) rausschmiss und eine wirklich spannende Stunde lang nach einem neuen Eröffnungstrack der nächsten „Klanghorizonte“ suchte. Schliesslich fand ich einen Donovan-Song aus seinem alten Doppelalbum A GIFT FROM A FLOWER TO A GARDEN. Mittlerweile missfiel mir auch meine Entscheidung, eine zehnminütige Komposition aus der neuen Arbeit des isländischen Komponisten Johann Johannsson zu verwenden. Eine gelungene Hommage an das Schicksal von englischen Grubenarbeitern, aber es schien mir nicht ganz in den flow der Stunde zu passen. Ich suchte ein kurzes, kammermusikalisches Stück und wurde bei ENGLABORN fündig.

Die Klanghorizonte erlauben ja, aus jedem Musikgenre Tracks herzunehmen. Das macht die Sache spannend und (ein bisschen) schwierig: denn eine Dramaturgie muss her, was hier bitteschön nicht hochtrabend klingen soll: die Reihenfolge der Stücke muss (auch wenn ich zuweilen mit Brechungen und Kontrasten spiele) stimmig sein, fast schon eine sich selbst erzählende Geschichte darstellen. Dazu kommt noch eine kleine Limitierung: zwei Monate vor der Sendung habe ich für diverse Programmankündigungen schon jeweils drei Namen für die Sendungen des Nachtradios zu nennen. In diesem Fall waren es: Johann Johannsson, Popol Vuh und Low. Zwar achte ich darauf dass diese Zusammenstellung eine gewisse stimulierende  (nicht unbedingt zwingende) Logik hat, doch sind damit drei feste Größen formuliert, um die herum das „Sequencing“ entsteht.

Es taten sich neue Spielräume auf, als ich aus einem 10-Minuten-Stück des Isländers ein 1-Minuten-Stück an dessen Stelle gesetzt hatte. Durch das Email-Interview mit Craig Taborn war ich noch tiefer in AVENGING ANGEL eingedrungen, und es wäre widersinng gewesen, dieses Meisterwerk nicht in das fröhliche Spannungsfeld der Stunde einzubauen. In einer kleinen „ECM-Corner“ gesellte sich Marylin Mazur hinzu, dessen CELESTIAL CIRCLE eine ihrer besten Platten ist. Spirituell empfindende Menschen (wie die Dänin) müssen aufpassen, dass aus ihrem kosmischen Grundempfinden kein raunendes Pendant zum Bäume-Umarmen wird, und all diese Gefahren umgeht der HIMMLISCHE KREIS sehr gekonnt, mit den Mitteln der Reduktion.

Im Lauf des „Sequencing“ galt es noch, die zahlreichen Vorträge der Rick Holland-Gedichte zu den Tracks der neuen Brian Eno-CD so zu gestalten, dass man beim Hören nicht überfrachtet wird. Und so sorgte ich durchgängig dafür, daß nach einer Gedichtübersetzung,  und nach dem darauf zu hörenden Eno-Stück (what a fabulous record, by the way!) erstmal keine neue Moderation kam, sondern jeweils reine Instrumentalmusik, welche  die „spoken-word-performances“  nachwirken lässt und auch dem Raum zwischen den Klängen  Luft (diesen Job erledigen Fourcolor, Johannsson, M. Ostermeier und Rafael Toral glänzend!). 

Und dann war´s geschafft. Ich warf einen letzten Blick auf die „playlist“ (s.a. Kommende Radiosendungen mit M.E.) und stellte mit einem Schmunzeln fest, was so noch gar nicht im Schilde geführt war: eine heitere Psychedelik, wenn man auf die Namen etlicher Alben blickt: da wimmelt es nur so von „Farben“, „Blumen“, „Himmel“, „Glocken“, „Garten“, „Weltraum“, „Winter“ (Bon Iver heisst eben auch „Guter Winter“). Aber ich verspreche: es wird kein bisschen kitschig. Und Eno nach Donovan: das passt hundertprozentig. Nicht nur, weil beide eine „romantische Ader“ haben. Die Brian gerne verleugnet, wenn er sich einen „anti-romantic“ nennt. Da irrt er aber. Bei ihm verwandeln sich selbst halb-automatisierte Kompositionen mit scheinbar extrem geringem Input des Komponisten (z.B. „Discreet Music“ oder „Neroli“) in reine Sehnsuchtsstoffe (nicht nur in dieser Hinsicht ist die jüngst erschienene Doku-DVD „Brian Eno 1971-1977; The Man Who Fell To Earth sehr empfehlenswert). Tja, und  ich bin also ein „Sequencer“. Welche Handbewegung hätte ich mir wohl dafür ausgedacht, in den Sechziger Jahren, bei Robert Lemkes „Was bin ich“?

Hier könnte man sich auch fragen: „Wo bin ich?“. Das ist das Cover der neuen CD THE RULES OF ANOTHER SMALL WORLD von M. Ostermeier.So muss das gewesen sein, schreibt DE:BUG, als Eno mit gebrochenem Bein auf dem Sofa lag und die Platte nicht umdrehen konnte. Die Geräuschkulisse von draußen immer dominanter wurde und sich das mit dem Ambient langsam konkretisierte, in leisen Tönen. “The Rules Of Another Small World” ist einfach immer da. Klimpert ein bisschen, blubbert tapfer vor sich hin, mäandert von links nach oben und über rechts unten wieder zurück. Komplett unauffällig also, und doch sind die kleinen Etüden von Ostermeier faszinierend und fesselnd. Wie das Ticken einer Uhr, das man gar nicht mehr richtig wahrnimmt und doch etwas vermissen würde, wenn es plötzlich nicht mehr da wäre. Einfach fantastisch, mit oder ohne gebrochenem Bein. https://www.tenchrec.com

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