Manafonistas

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Archives: Jan Garbarek

 
 

„All Those Born With Wings“ – mit  dieser Überschrift hatte ich einst – eine Manafonistas-Anregung von vor kurzem aufgreifend – einem Freund eine musikalische Arbeit gewidmet. Ganz andere Freunde, Musiker meiner Heimatstadt, hatten – es ist lange her – ein Konzert in einer kleinen ruinösen, aber vielleicht deswegen hübschen und heimeligen Kapelle, von einem Verein kulturell bewirtschaftet, nicht weit außerhalb der Stadt gegeben, das mich ob seiner fast meditativen Magie so inspiriert hatte, dass ich – kaum nachhause geradelt – mich hinsetzte und das Grundgerüst einer „Meditation in Jazz“ mit eben jenem Obertitel und auch mit diesem Stücke beginnend zusammenbaute, woraus dann eine komplette MiniDisc im Longplay-Modus wurde – also ein 160 Minuten dauernde kontemplative Klanglandschaft, mit Ebenen und Flussläufen und Hügeln und Findlingen; vielleicht – wenn ich jetzt darüber nachdenke – eine Reminiszenz an meine mich umgebende brandenburgische Heimat; hatte ganz emphatische und berückende, auch herrlich statische, pulsierende, auch fließende, springende, auch kosmische Musiken herausgesucht und könnte Namen nennen wie Garbarek, Nusrat, Srinivas, Aero, Miles, Byrd, Isham, Moondog; im Ganzen recht Blasinstrumente-gewichtet – vielleicht, weil mich Luft-Instrumente leicht in eine hyperventilierende Ekstase bringen können – auf jeden Fall gelungen.

Und ja, nach den Klanghorizonten … Roedelius, das kann ich sagen, ist einer meiner musikalischen Vaterfiguren, aus denen ich viel Weisheit, Kraft, Demut und Herzlichkeit schöpfe. Es gibt nur wenige, zu denen man wie zu einem Vorbild aufschauen mag, von denen man lernen will, von denen man sich berühren lässt. Auch für mich ist das letzte Stück der neuen Platte „Wahre Liebe“ das interessanteste.

Und noch etwas finde ich bemerkenswert an ihr: Wir hatten uns in letzter Zeit viel mit »Kankyo Ongaku« und dem dazugehörenden Umfeld beschäftigt. Erstaunlicherweise passt Roedelius‘ Album wunderbar hinein in den Reigen jener Environmental Music. Von den Klangfarben her und auch von der Ausstrahlung her.

Interessant war es, Buffy Sainte-Marie wiederzuhören, von der ich eine neue & eine alte im Schrank, doch lang nicht gegriffen habe. Vor allem mit dem Wissen von heute ist es immer wieder spannend, wenn man altem mit gespitzten Ohren begegnet, es wägt und teurer wertet oder auch verwirft.  Hatte mich damals sehr beeindruckt. Bo Hansson kann jedoch gar niemals verworfen werden, oder? Gerade vielleicht, weil ich nie das Buch dazu las oder je eine Verfilmung sah, ist diese Musik für mich imaginativ und voller Abenteuer.

 

(PS mittendrin: Ich bemerke gerade mit Wohlgefallen in meiner verwendeten Lieblingsschrift »Vollkorn« die hübsche Ligatur »fi«. Diese Schrift von Friedrich Althausen gefällt mir einerseits wegen des schönen Aussehens, auch der kyrillischen Variante, dann – und vielleicht ist das der springende Punkt – des dahintersteckenden Wortwitzes wegen: Er hat seine Schrift als „Brotschrift“ konzipiert – als Buchdrucker weiß ich, was das meint – und hat sie allen Ernstes »Vollkorn« genannt. Welch ein Spaß!)

 

Und ja: MUSICA ESPORADICA ist sehr interessant. Die frame drum ist schön markant. Ein guter groove. Den Sound von Saiz erkenne ich sofort wieder, denn von den Roach/Saiz/Reyes-Sachen ist mir das bestens bekannt. Gefällt mir hier einen Zacken besser, weil noch akustischer. Das Wort „minimal“ übt seit ich es kenne einen ganz eigentümlichen und Körper wie Geist in Schwingung versetzenden Zauber auf mich aus. Mein Tag heute begann witzigerweise mit „In C“ von Riley, und für morgen werde ich endlich Reichs »Music for 18 Musicians« herausholen. Ich denke schon ein paar Tage darüber nach. Das heißt also, es lag „in der Luft“. Solche Erlebnisse hab ich öfter. Trotz Corona hat man nicht genug Zeit, nie wird man sie haben, alles Schöne und Interessante zu hören, zu sehen, zu lesen!

 

(verfasst von Olaf P. alias Olaf Ost)

Now this will always stick in memory. Once upon a time, in March 1982, the month of its release, ON LAND found its way to my little house in deep Bavaria, on a hillside, a quite desolate no-man’s land for a townie, but fitting well to the haunting atmospheres of the album. It has been a companion of awe and wonder ever since then, and I really installed this ambient speaker system in my living room. Though it was definitely a tiny, ugly and cheap third speaker, I loved that experience. Now we live in different times, and surround systems are no longer that expensive. Thus a quad or 5:1-mix would be easy going, and, for a record like ON LAND, a perfect option. But here we go, with the half-speed vinyl remaster that in fact sounds beautiful, opening up even more depths. At least that’s what I’m feeling, I’m surely not painstakingly comparing it with old pressings. And everybody who has the 2005 cd remaster can happily live forever with that one. Brian had worked on the album quite a while during his New York years, and I was living literally at the end of a world, in Bergeinöden (the name of the village, no pun intended), with great music (Jazz by Post had been my favourite dealer), hot love, drama, Neil Young in concert, weekend travels to Schwabing, my first Go-Betweens record, Cortazar books, my salad days of volleyball,  and no happy endings. But it was worth the trip, at least that‘s what I keep telling myself. Scary Monsters were all around, but somehow I  managed to remain in light. (m.e.)

 

 

 

 

I regard this music as environmental: to be experienced from the inside. Accordingly I considered releasing a quadrophonic version of it, an idea I abandoned upon realising that very few people (myself included) own quadrophonic systems.

However, I have for many years been using a three-way speaker system that is both simple to install and inexpensive, and which seems to work very well on any music with a broad stereo image. The effect is subtle but definite – it opens out the music and seems to enlarge the room acoustically.

In addition to a normal stereo hifi system all that is required is one extra loudspeaker and some speaker cable. The usage of this speaker in the three-way system is such that it will not be required to handle very low frequencies: therefore a small or „mini“ speaker will be adequate.

As shown in the diagram, the two terminals of the new speaker are connected to the two positive (red) speaker connectors on the amplifier. This speaker is located somewhere behind the listener – at the apex of a triangle whose base is formed by the original loudspeaker set-up. One of the unexpected benefits of this system is an increase in the usable listening area – almost any point in the room will yield good (although not necessarily „accurate“) stereo sound.

I arrived at this system by accident, and I don’t really know why it works. What seems to happen is that the third speaker reproduces any sound that is not common to both sides of the stereo – i.e., everything that is not located centrally in the stereo image – and I assume that this is because the common information is put out of phase with itself and cancels out.

More technically, the lower the impedance of the added speaker, the louder it will sound. If it is found to be too loud (although this rarely seems to happen), you can either insert a potentiometer (6-12 ohms, at least 10 watts) into the circuit, or move the speaker further away.

Meine Geschichte mit dieser Schallplatte ist eine ganz andere als Michaels Erfahrung, wie er sie neulich in seiner Sendung erzählt hat. Ich habe das Album erst im vergangenen Sommer gekauft, in einem Plattenladen hier in der Straße. Ich war noch nie in diesem Laden, obwohl er immer etwas Zauberhaftes an sich hatte, aber es ist düster darin und vor allem sitzt da an der Kasse ein Typ, der eine Ausstrahlung von Machtkampf hat, den er unbedingt gewinnen will. Ich ging ohne Ziel in den Laden, und, da ich eine glückliche Onlinekäuferin bin, nahm ich mir vor, nur etwas zu kaufen, von dem ich sehr sicher bin, dass es mir gefällt. Ich war die einzige Kundin. Irgendwann kam ein älterer Mann in schwarzer Lederjacke in den Laden, der so wirkte, als ob Musik das einzig Interessante in seinem Leben sei. Spätestens jetzt wollte ich gehen, aber genau in diesem Augenblick sah ich die Platte und da war sofort ein kleines Glücksgefühl. Das Cover sah okay aus, aber so, als ob es jemand oft und gern in die Hand genommen hätte. Ich fragte nach der Qualität, denn ich weiß, dass es Onlineverkäufer gibt, die jede Schallplatte durchhören und sogar reinigen und die entsprechende Bezeichnungen bei der Zustandsbeschreibung anbringen.

– Weiß ich doch nicht, ich höre doch nicht jede Platte durch.

Ich hätte gehen sollen. Ich fragte, ob ich die Platte zurückbringen könnte, wenn sie qualitativ nicht in Ordnung sei. Er wirkte nicht begeistert und sagte, ich könnte mir dann etwas anderes aussuchen. Das überzeugte mich nicht. Aber was, wenn es die Platte online nicht gab? Ich wollte sie außerdem jetzt hören. Und auf Vinyl. Ein paar Minuten später lief sie auf meinem Plattenspieler. Ich war begeistert und konnte nichts anderes tun als zuhören. Beim letzten Stück auf der A-Seite stockte die Nadel zwei Mal und ich musste nachhelfen. Ich überlegte, ob ich die Platte zurückbringen sollte, aber ich wollte den Laden nicht mehr betreten. Inzwischen befindet sich in den Räumen ein Rauchercafé.


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