Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: März 2021

2021 31 Mrz

Mr. Darkwood und die Langsamkeit der Steine

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My theme hour on David Darling, in „Klanghorizonte“ on April 17, will be quite a surprise. Deep in the archives Odilo C. found two portraits I did about the music and thoughts of the late composer and cello player, from the years 1994 and 2001. What a strange feeling to listen to David’s voice from nearly another era, and following him, amongst other things, through the days of creating „Cello“ in Oslo with producer Manfred Eicher. With Jan Erik at the controls. And my young voice on tape – a special time travel experience! The second show from 2001 has a better title: „Mr. Darkwood und die Langsamkeit der Steine“, but I think I‘ll take the first encounter – it is so revealing in regards to his central inspirations.  Odilo sent both features to the island, but I could, for technical reasons, only listen to the early program. No idea what I meant with „the slowness of stones“. Mr. Darkwood – right, „Darkwood“ was the title of his third solo cello album for ECM, the one Jan R. listened to, just before hearing about David‘s passing away.

 

2021 30 Mrz

„Iorram“

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Auf der nordfriesischen Insel Pellworm soll der Blick zu den Sternen freigeräumt werden. Den Bewohnern und zukünftigen Gästen (wann auch immer, wie heisst der Song von Zagger & Evans noch, „In The Year 2525“) soll ein neues Raum- umd Weltraum-Empfinden vermittelt werden. Dafür wird das künstliche Licht reduziert. Angestrebt wird eine Eintragung in das Register der „International Dark-Sky Association“ (IDA), von dunklen Orten. Auf der Insel sollen Beobachtungsplätze mit „Sternegucker-Bänken“ bereitgestellt werden. Strassenlaternen und andere Beleuchtungen werden so umgerüstet, dass alles Licht gezielt zum Boden fällt. Wenn dort auch eine Stelle eingerichtet wird für einen „DJ für Musik und Stille“, werde ich meine Bewerbung einreichen. Was glauben Sie, welchen Effekt es auf das Bewusstsein haben kann, nachts unter freiem Himmel „The Heavenly Music Corporation“ aufzulegen und in sich aufzunehmen, von den Herren Fripp & Eno?! „Die Welttraumforscher“ würden sich natürlich auch auf den Playlists finden.

 

„Ab ins Weglose, Krumme.“ (Peter Handke)

Für eine Nachtwanderung sind einige Dinge nötig, ich habe an alles gedacht, natürlich auch an das Banalste, die Taschenlampe. Sonst wäre es Slapstick, eine Art Geisterbahn für die Erlebnispädagogik. Die Nacht, zwischen Dünen und Küste, da, wo auch Rehe heimisch sind, hinter Kampen, hinter dem gediegenen Leben, hat ihre hundert Geräusche („the dying sounds of Sylt“), die alle Musik sind. Beim ersten Mal habe ich wirklich Beatles-Melodien gesummt, nun sind die Songs im Survival Kit: alles von You Want It Darker, und, wie versprochen, „Promises“, mit Floating Points und Pharoah, die Boom-Box, mehr ist nicht erforderlich. 4 Gramm Kratom für sanftes Floaten. Ich werde heute nicht ins Wasser gehen an den Buhnen, die Knochen schlitzen. Strandkörbe sind schon wieder im Einsatz, Einheimische hocken manchmal darin, aber nicht nach Mitternacht, und denken, bald werde es wieder so sein wie früher. Eingeschliffene Bilder von der Wirklichkeit sind beharrlich. Das Leben kriegt man immer nur für eine Weile zurück. Good night, and good luck.

 

Thank you so much, Brian! Your „teenage angst chronicle with Jimi and Judy“ from March 24 is surely one of my favourite texts in regards to music and everyday life, I did come across in ten years on the blog. One long night – missing a piece of rock history in the making, and missing one big erotic adventure… oh, man, this is something. Though I was never too much in Jimi’s music, I think, what could have been a better introduction / initiation for me than to have been THERE and THEN, at the concert hall…. we were living a bit on the periphery, haha. And the circumstances of meeting Judy in the house of your childhood – this could have caused feverish dreams even without a bad throat.

You asked me about the term „deep reading“ – the term is used as an analogue to „Deep Listening“, the record of the same name from composer Pauline Oliveiros. Being totally immersed into something – and that I knew would happen when I would start to go deeper and deeper into your story. Slow reading, imagining the changing sceneries – that seducing shangrila of hippie dreams, well, well…and then I did read it …

… and then your memories entered my dreams: I was maybe 16 and on the street between the bus stop and our old house in a quite rich area of Dortmund. Came from school. There I lived between my 11th and 19th year on this planet. That day (in my dream) was special, it was my birthday, and some friends were there and offering fresh salads, fresh fruit. – Oh, gosh,  I forgot something, I said to them, and returned to the street, and there he was, my special guest Brian Eno strolling down the road and looking out for house numbers. The joy to see one another again. We went to my house, small talk and fresh fruit. Not much more was left in my memory, but you see how things connect.  Not heavy to make sense of this dream. Apart from smaller things, I regard you and Brian (the two Brians) as friends. Though I rarely see you. Simple as that. I think I will write about my teenage angst / lust stories soon, maybe, here on the island even, on one of those rainy days to come, maybe later. M.

 

pour it out

 

pour it out
in new ways
imaginate
drop needles like pines into clear pools
where molecules are arranged
just loose enough to let dreams through
it is weird release
to imaginate the miniscule
where deep sea molluscs
can glow orange in tendrils
and haemoglobin nodules exist
as twenty million models
beautiful as rocks among atomic sea swells
in between kidney shaped blood cells

 

imagine your wildest imaginings
then zoom out to macro
subway hits the sky
(and new york hurtles by)
from the top of this highrise
people as small as the pigment in your eyes
and gaps in between them like marching seams
like ants in streams
loose enough to let dreams through
can we climb higher
new york up to sky
(the world hurtles by)
and countries as small as the pigments in your eyes
(the world hurtles by)
can we climb higher?

 

Brian Eno and the words of Rick Holland: Drums between the Bells. Warp Records 2011. Hier zur Vertonung. Voice: Laura Spagnuolo (Brian Eno carefully chose her as a non native speaker to create special effects.)

 

 

 

 


Abendkühle senkt sich übers Dorf, auf einer Insel gelegen, mitten in der Angara. Wie lange noch? Eine Übelkeit lastet auf den Gedanken der noch Hiergebliebenen. Ohne klopfen trete ich ein, setze mich zu den Altfrauen und Altmännern in Darias niedriger Stube, auf die Truhe, auf die Banke, strecke die Beine, bekomme ein Schälchen Tee gereicht, gefüllt aus dem raumheizenden Samowar, der einzigen Dekoration des Tisches, dem wichtigsten Hausgerät in den Hütten der Alten, genieße das unhinterfragte Zugehörigsein. Beredet wird, was kommt, was geht, Stimmen im Gleichmaß zur Natur, Fragen formulieren, Meinungen parlieren, scheitklobige, grundwahre Worte, schmucklos, geradeheraus, ehrlich bis auf die Knochen, erbarmungslos, weise. Aber hoffnungslos? Jeder darf sprechen, jeder nimmt hin, seines Wandelns Abwege vorgeführt zu werden, jeder ist Teil dessen, was Gott seine Geschöpfen dulden lässt. Beschönigungen sind Zeitverschwendung. So ist es, anders kann es nicht sein, am Rande der Welt, am Ende des zupackenden Gestaltens eines Erdfleckens, am Ende der Existenz von Hütten, Ställen und Äcker, des Dorfes, der Insel in der Angara. Ich tauche ein, schwinge mit, treibe mit, auf den Wogen der Worte entlang der Tage, der Erinnerungen, der Probleme, Ängste, des Daseins. Mit blendender Gewalt wird die Gedankenwelt jener Menschen ausgeleuchtet. Bald wird der Damm geöffnet, werden Insel, Dorf, alle Samoware, alles was nicht rechtzeitig ans entfernte Ufer, in das frischerbaute Örtchen geschafft sein würde, die eherne Lärche, die seit Äonen steht und die zu fällen man nicht erfolgreich sein wird, ja, selbst die ungezählten Toten auf dem Friedacker der vergangenen Jahrhunderte, wie kann man das je vor seinem Gewissen verantworten?, all dies wird von den Wassermassen verschlungen werden, und Matjora wird gewesen sein.

Es ist der Übersetzerin Elena Panzig zu verdanken, dass diese Geschichte zu uns ins (Ost)Deutsche gekommen ist, es ist ihr zu verdanken, dass Valentin Rasputin, der Schöpfer, der Chronist dieser Geschichte, überhaupt einer breiteren Öffentlichkeit im Ostblock zur Kenntnis gelangte. Erst ihre axtwuchtige, klangfühlende Übertragung ins Deutsche rückbewirkte die Aufmerksamkeit, die Rasputin dann auch in seiner sowjetischen Heimat erfahren hat. Er wuchs im fernen Sibirien auf, nahe des Baikalsees, nahe Irkutsk. Bis dorthin gelangte kaum ein interessierter Blick aus dem europäischen Teil des Landes. Nach Novellen und Geschichten aus seiner Heimat über das Ringen der Menschen ums Menschsein, fasst »Abschied von Matjora« alle Weltsicht und Erfahrungswelt Rasputins zu einer Allegorie auf das Leben, des Seins und Vergehens zusammen. Näher vermag kaum jemand der »russischen Seele« sich einfühlen, dem Denken und Besorgen des dörflichen Arbeitens fern der »modernen« Welt, den Kämpfen der Menschen ums Morgen. Was weiß denn der von Ferne stammende Sowchos-Vorsitzende von dieser Gegend?, was verbiegen sich denn die jungen Leute vor dem vermeintlichen Fortschritt?, was wird aus uns Alten, die doch das Gedeihen der Nachkommen vorbereitet haben?

Kaum je, zumindest äußerst selten, finde ich mich in einen Maelstrom der Worte so unentrinnbar gesogen. Nicht hilflos. Nein. Nicht versinkend. Nein. Erkennend, berührt, erhaschend einen Hauch vom Weltengeist. Ja. Aufgenommen in den Schoß unerschütterlichen Vertrauens. Ja.

Ich erinnere mich ähnlicher Momente beim Verstecken im Holzschiff Jahnns und beim Hören der Fried’schen Übertragung des Milchwaldes von Dylan Thomas während eines Maskenschauspiels.

Zum ersten Mal denke ich den Gedanken, ein Buch sollte man frühestens dann lesen, wiederlesen, wenn man selber das Alter erreicht, das der Autor zum Zeitpunkt des Verfassen hatte. Kann man denn vorher überhaupt in der Lage sein, die Vielschichtigkeit mancher Wortwahl annähernd zu erfassen?

Das Ende der Geschichte Matjoras verschwimmt im Nebel des Ungewissen. Doch das Sinnieren über universelle Fragen des Seins bleibt im Gebräu des täglichen Erwägens und Vergewisserns gegenwärtig.

 

Valentin Rasputin »Abschied von Matjora«, Übersetzung: Elena Panzig

 

Gerade 14 Tage ist es her, dass mir auf dem Wochenmarkt jemand dies Büchlein wohlwollend in die Hand legte. Wie sehr mag ich das freitägliche Weilen in dem überschaubaren Rund der Stände, vollgestopft mit allen notwendigen Köstlichkeiten für die kommende Woche! In die eine Richtung brauche ich nur andeutungsweise nicken, schon wird nach einem guten Stück bunten Specks für mich gekramt, von mehreren Stellen kommt ein herzliches HALLO, bei dem Käsefritzen aus dem Nachbardorf beginnt meist der Reigen der Gespräche, die mal Politik, mal Probleme der bäuerlichen Existenz, mal Kochtips oder ganz andere Fragen betreffen, immer auch zu puren Albernheiten ausarten. Interessant, erfreulich, erheiternd. Man kennt im Laufe der Jahre diesen oder jenen Marktgänger, mit dem man zu plaudern weiß, erkundigt sich beim Organisten der Kirche, die hier Schatten wirft, wie es denn mit dem Organieren voranginge. Ich weiß, wer woher seine Waren bezieht, wessen Eier von glücklichen Hühnern stammen und mir ein solches höchsteigenhändig erwürgen würde, wer seinen Speck noch selber räuchert. Unschätzbares Eingeweihtenwissen in einer Stadt, deren Angebot an solcher »Bückware« ziemlich begrenzt ist. Unter zwei Stunden geht es selten.

Und wenn man mit einer jungen Dame und ihrer Mutter über Salzgebäck aus Fetakäse plaudert, weil beide dem Zucker abhold sind, und mich dann der ältere Herr, der aus der Nähe dem zuhörte, ebenfalls um das Rezept bittet, dann führt das manchmal noch weiter in ganz ferne russische Gefilde und zur Verabredung für die nächste Woche zum Büchertausch.

Ohne den Markt würde mir tatsächlich etwas fehlen.

Eine unglaubliche Koinzidenz führte mich kürzlich zu einer Internetseite, auf der eine verstaubte Fotografie eine Person des Buches abzubilden scheint  (s.o.).

 

Olaf (Ost), 26. März 2021

 

Als Olaf W. mich vor Wochen auf dieses Album hinwies, war ich erstmal sehr zurückhaltend. Ein Elektronik-Produzent, ein alter Jazz-Hase, und dann noch das London Symphony Orchestra. Mir fielen fürchterliche Verbindungen von Jazz und Symphonik ein. Und dann noch Synthesizer. Zu Pharoah Sanders hatte ich meist einen guten Draht, aber leicht kann es närrisch zugehen, wenn das hohe Alter naht. Es gibt nun mittlerweile dutzendweise Lobgesänge auf „Promises“. Auch in Pop-Zirkeln, ähnlich wie vor Jahren bei diesem Dingsda, dessen Namen ich zum Glück gerade vergessen habe. Ein verquastes Gebräu war das, aus Pomp, betont tiefschürfendem Jazz, und kosmischem Geraune – die Naiven witterten tatsächlich einen neuen Coltrane. Nun hat Pharoah Sanders einst selbst mit Coltrane gespielt, noch dazu auf Augenhöhe. Aber Zeiten ändern sich, und es sind schon andere Wilde in der Nostalgie und Weichzeichnung alter Meriten gestrandet. Der Londoner Elektroniker nennt drei Künstler in einem Atemzug, die seine Arbeit an den „nine movements“ inspiriert hätten: Claude Debussy, Olivier Messiaen und Bill Evans. Hoch hängt die Latte – mein lieber Herr Gesangsverein! Sam Shepherd hatte natürlich zwischendurch immer wieder Kontakt zum Saxofonisten, und einmal erzählte ihm dieser vielleicht schon weise, gewiss aber sehr alte Mann folgendes:  „Ich bin auf einem Schiff auf dem Ozean. Bären kommen vorbei und rauchen Zigarren. ‚Wir haben die Musik‘, singen die Bären. ‚Wir haben, wonach du gesucht hast.‘ “ MhhmmmEin Traum. Vielleicht ein Schlüssel zur Musik? Wenn man in diesen Tagen auf die Uwe-Düne steigt, ist man dort stundenlang allein. Der, nach dem die Düne benannt ist, hat hier im Norden deutsch-dänische Geschichte geschrieben, landete zwischendurch im Knast, und nahm sich Ende der Dreissiger Jahre des letzten Jahrhunderts in Rio de Janeiro das Leben. Jeder Wanderweg ist hier ein Bildungsweg. Aber klar ist auch: wenn ich meine Boom-Box raushole, spotify anzapfe, bin ich in exklusiver Gesellschaft eiskalter Ostwinde, und dieser Musik von Floating Points, Pharoah und dem LSO. Ich hatte mich ganz dick eingepackt, und lauschte der Musik vom ersten bis zum letzten Ton. Ich traue meiner Faszination im nachhinein noch nicht so recht über den Weg – der Raum, in dem ich die Komposition in mich aufnahm, auf dem höchsten Punkt von Sylt, war zu speziell, um nicht jedem Sound eine bestimmte Aura zu verleihen. Ich blickte aufs Meer hinaus, um herauszufinden, ob ich gerade vielleicht selber träumte – aber ich sah keine qualmenden Bären. Was die wohl geraucht haben?! Und so habe ich alle Fertigurteile ausgesetzt, und mich ein weiteres Mal mit Pharoah verabredet, dann aber nachts in einem Strandkorb. Immerhin kann ich schon eins sagen: die Musik hat was.

 

2021 26 Mrz

Aufruf zu einem konsequenten Lockdown

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Ich  habe bereits den Campact-Appell an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsident*innen der Länder unterzeichnet. Bitte unterschreib auch Du – und verbreite den Appell weiter. 

 

„Die deutsche Politik regiert gegen die Wissenschaft und die Mehrheit der Bevölkerung. Das ist unverantwortlich und führt das Land sehenden Auges in eine Katastrophe. Dabei ist die Lösung allen klar.“

 

spiegel.de / corona-pandemie-warum-wir-jetzt-einen-harten-lockdown-brauchen …

 

Das ist mein letzter Text rund um Corona in Deutschland bis zum 21. Juni. Mal sehen, was bis dahin passiert. Wobei natürlich von einem eigenen Text kaum die Rede sein kann. Nur ein Link zum Campact-Appell, zur Fakten- und Wahrscheinlichkeitslage. Und ein Zitat aus Spiegel-Online. Mit Schwarzsehen hat das alles  nichts zu tun. (m.e.)

 

 

Irgendwann, inmitten der vorletzten, siebten Staffel von „Spiral“, besucht Joséphine Karlsson Laure Bertaud daheim. So ganz viel passiert in ihrer Unterhaltung nicht, das Band zwischen ihnen war stets ein dünnes, Phasen der Feindschaft, der Nähe, des Kümmerns, des Auseinanderdriftens gingen stets ineinander über. Aber allein, das was in den vier Wänden der Inspektorin passiert, zwischen den Frauen, zeigt, welche Art von Garn in den acht Staffeln der französischen Cop-Serie geflochten wird, wie man als Zuschauer in ihren Bann geraten kann. In Kleinigkeiten zeigt sich eine kaum zu steigernde Intensität: beide Frauen sind irgendwann sehr müde, und man hört Laure kaum, wie sie in ihr Schlafzimmer geht, und Audrey ihr eine gute Nacht wünscht. Auch wenn „Spiral“, neben allem anderen, eine Kriminalserie ist, wartet man oft gar nicht auf das, was als nächstes passiert, man verweilt einfach an der Seite der Protagonisten, voller Interesse, vollkommen absorbiert. Manchmal passiert eben kaum was, wie hier, in dieser Szene. Und irgendetwas macht selbst solche „Momente zum Vergessen“ unvergesslich. Vielleicht weil man ein Gespür für Zeit, wie sie verfliegt, gewinnt. An anderen Stellen ist die Spannung unerträglich. Eine ganz besondere Serie, die ewig so weitergehen könnte, wenn nicht alles darin permanent zuende gehen würde. Als wäre  die „nouvelle vague“ immer noch die „nouvelle vague“, und Agnes Varda und Francois Truffaut hätten irgendwann, in einer Parallelwelt, einen heimlichen Deal gemacht, eine knallhartie Cop-Serie zu entwickeln. Voller wunderbarer, strauchelnder Menschen. In einem vollkommen unromantischen Paris. (Eine DVD-Box, acht Staffeln, Sprache: französisch, englische Untertitel verfügbar)

 


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