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Archives: Glenn Jones

What a delight to talk with Ingo from coffeehouse to coffeehouse, and a record of that chat, a contender for some of our end-of-year-lists, is, for all the good reasons, our album of February, the latest opus of The Flaming Lips. The fun of discussing the magic tricks of the unicorn riders has only been surpassed by the live experience of Oklahoma City’s finest in Berlin.

There is no reason to change the „philosophica“/psychologica“-column for the next month. None of our specialists came up with a proposal of a new adventurous book in these areas – and, by the way, two of us and our dearest readers have now started to make first steps and exercises in the field of lucid dreaming. I will write another text about that wonderful new Eno song of my latest lucid dream – no surprise, it came into being one day after the brilliant Lips concert and other strange „realities“.

Six episodes, each one about thirty minutes long – and there it is, one of the best English TV series of recent years (within the thin line between comedy and drama: Fleabag. A woman, mentally unstable, sexually confused, traumatized by the suicide of her best friend, that might have been the typical stuff of an extremely boring Fassbinder movie in the days of old. But here it is, from fucking Brexit Britain: lots of laughing, shock value, freshness, coolness, blackness. Brilliant!

A totally different atmosphere is revealed in „Bitter Wash Road“, by Australian veteran of crime fiction, Gary Disher. Placed in the middle of nowhere, far away from the big cities, created with great care for the details, told in a slow motion mode beyond all those „pattern-writers“ with their obsession for twists and turns on every page, this novel can easily remind us of the existenzialist tone of Albert Camus novels with their lonesome figures in desolate ladscapes.

And, well,  the reissue of the month? Thrill Jockey has made it, on vinyl, 2003’s Glenn Jones debut solo guitar album, incl. a guest appearance of the late Jack Rose: „This Is The Wind That Blows It Out“. Some call it the heritage of John Fahey, or part of the long story of „American primitivism“, but, no doubt about it, it is delivered with virtuosity and a beating heart. (Of course I will play  music from this „Langspielplatte“ in my next long radio night in Cologne on Feb. 18th!) 

Let’s go back to the beginning and add another telling praise of Wayne Coyne’s psychedelics, by Berto Weis: „Overall, the impact of taking and listening to the pill “Oczy Mlody,” will compliment those who subscribe to the treatment. Those who listen will also have possible side effects such as, satisfaction, joy, anger, melancholy, dizziness, as “Listening to the frogs, hiding ourselves in the trees with demon eyes, here we go again…” let the party begin, time for another dose and another, and another of, The Flaming Lips.

Derzeit muss ich die Tage so durchplanen, wie zuletzt in meinem „goldenen Jahrzehnt“ im Radio, in den Neunzigern, als ich noch quer durch die alte Bundesrepublik düste, mit dicken Tonbändern im Gepäck für Michael Nauras „Klanglaboratorium“, oder einer Kiste Musik für „Radio Unfrisiert“ im Hessischen Rundfunk.

Die einzige Konstanten der kommenden Tage sind der Morgencappuccino bei Larry und die Begradigung meiner Steuerschluderei. Und dann, vier Tage lang, in Klausur, für eine „englische Vorlesung“ in abgedunkeltem Raum! Mein Aufnahmegerät für Interviews hat nach so vielen Jahren den Geist aufgegeben – ein Ersatz muss her, für ein, zwei Interviews beim Punktfestival.

Nach den letzten 9 1/2 Wochen, einer Mischung aus Medizin- und Psychothriller (alles begann mit dem von Opium begleiteten „High“ nach dem Aufwachen aus einer Vollnarkose), frei nach dem fröhlichen Motto: „Schluss mit dem Eiertanz!“, darf, neben dem Auftritt beim Punktfestival, ein frühseptemberlicher Aufenthalt in einer sauerländischen Klosterklinik als echtes Highlight meditativer Unternehmungen gewertet werden. In der Schmallenberger Klinik wird an mir eine ASS-Deaktivierung durchgeführt, was erst mal nach Philip K. Dick klingt, und dann doch eine prosaische Angelegenheit mit potentiellen Nebenwirkungen der unlustigen Art ist.

 
 
 

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Wegen meiner so gut wie sicheren Allergie gegen Salicylsäure (vermuteter Hauptgrund für wiederkehrende Probleme in den Nebenhöhlen, die somatischen Reaktionen laufen, Tücke und Segen zugleich, im Verborgenen ab) werde ich auf sanft steigende Dosierungen von ASS eingestellt, in der Hoffnung, der Körper reagiert in Zukunft eher wohlwollend auf diesen Stoff, der viel verbreiteter in unseren Nahrungsmitteln und Getränken ist als die Gefahrenliste der weitaus populäreren Lactose-Allergie. In der Zeit, in der ich gezielt ausser Gefecht gesetzt bin, beneide ich Wolfram und Gregor, die  am 9. September in Stuttgart King Crimson live erleben könnten.

Im Sauerland sagt man früh abends den Füchsen gute Nacht, und da strenge Klosterschwestern mich kaum in Wallung bringen, habe ich einen exezellenten Pageturner im Gepäck (die ersten 60 Seiten getestet, wow!): „Regengötter“ von James Lee Burke, der in Deutschland ein hochverdientes Revival erlebt. Meine Thrillerspezialistin aus Düsseldorf ist gerade im Burke’schen Leserausch.

(Abschweifung: wer mehr an Sachliteratur interessiert ist, oder unserer monatlichen „Philosophica“-Rubrik, dem empfehle ich das bei Bloomsbury herausgekommene Buch „Oblique Music“, ein wahrlich multiperspektivisches Buch über Brian Eno. In einem der dort versammelten Essays werden auch die Manafonistas ausführlich zitiert, und im Quellenverzeichnis exakt verlinkt.)

 
 
 

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Und für den Notfall (die Notfälle treten im Leben zuweilen seltsam gedrängt auf) gibt es im tiefen Sauerland auch Akuteingriffe (bei schweren Asthmaanfällen oder anaphylaktischem Schock), sowie „Glut und Asche“ (kein Alternativplan für die Einäscherung, sondern der mit in die graue, von Kreuzen und Bibeln nur so wimmelnde, gespenstische Grossanlage geschmuggelte Nachfolgeroman der „Regengötter“).

Wenn das alles so halbwegs happyendig ausklingt, mit einer Jazzsendung am 23. September, dann schlage ich drei agnostische Kreuze, berausche mich spät abends (ganz dezent) mit „The Enchanted Path“ von Molly Dooker – zur unprätentiösen, neuen Zufallmusk von Peter Broderick, oder Glenn Jones‘ Gitarrenklängen -, und besteige in den Tagen danach, in Düsseldorf oder Frankfurt a.M., ein riesengrosses Flugzeug. Natürlich kann es auch ganz anders kommen.

Und deswegen lande ich schon mal vorab an dem einzigen Ort, der einem wirklich sicher ist, der Gegenwart, und sehe mir nun jenen Film (zum wiederholten Male) an, der meine ganz persönliche „Resilienz“ (das Modewort für Widerstandsfähigkeit) genauso kräftigt wie die erste Staffel von „Justified“ – das Movie namens „Frank“ handelt nicht zuletzt von der Suche nach unerhörten Klängen – nie nostalgisch wie der Brian Wilson-Film, lässt „Frank“ jenes Quantum Verstörung zu, das nicht so ganz selten (neben allem Enthusiasmus und „flow“) Teil des kreativen Prozesses ist.

1. Brian Eno: The Ship
2. David Bowie: Blackstar
3. Vijay Iyer & Wadada Leo Smith: A Cosmic Rhythm With Each Stroke
4. Jon Balke: Warp
5. Matmos: Ultimate Care II
6. Naqsh Duo: Narrante
7. Van Morrison: It’s Too Late To Stop Now, Vol. II, III & IV
8. Paul Simon: Stranger To Stranger
9. Sturgill Simpson: A Sailor’s Guide To Earth
10. Tindersticks: The Waiting Room
11. Thomas Köner: Tiento de la Luz
12. P. J. Harvey: The Hope Six Demolition Project
13. Darren Hayman: Thankful Villages Vol. 1
14. Jack DeJohnette, Ravi Coltrane, Matthew Garrison: In Movement
15. Glenn Jones: Fleeting*
 
 
*  … this will be one of my all time favourite guitar solo albums!


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