Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

 

  1. Bill Callahan: Shepherd in a Sheepskin Vest
  2. Brian Eno w/ Daniel Lanois and Roger Eno: For All Mankind
  3. Joe Lovano: Trio Tapestry
  4. Barria / Petrella / Aarset: Lost River
  5. Tinariwen: Amidjar
  6. Areni Agbabian: Bloom
  7. Sunno)): Life Metal
  8. Underworld: Drift Songs
  9. Thom Yorke: Anima
  10. Louis Sclavis: Characters On A Wall
  11. Aldous Harding: Designer
  12. Ethan Iverson Quartet w/ Tom Harrell: Common Practice
  13. Will Burns & Hannah Peel: Chalk Hill Blue
  14. Lambchop: This (is what I said)
  15. Wilco: Ode To Joy
  16. Mats Eilertsen: Reveries and Revelations
  17. Pere Ubu: Long Goodbye
  18. Oren Ambarchi: Simian Angel
  19. Matmos: Plastic Anniversary
  20. Tunng: Magpie Bites And Other Cuts

 

2019 7 Juni

Dr. John starb gestern

von | Kategorie: Blog | | 5 Comments

 

The music legend, guitarist, piano man, jive talker and psychedelic godfather Malcolm John Rebennack – better known as Dr. John – died „towards the break of day“ on Thursday, of a heart attack, a statement has confirmed. He was 77.

(npr.org)

 

 
 

Gestern Abend gab Omer Klein Clara Schumann und uns die Ehre. Das Konzert begann mit einem wundervollen, wie aus einem Schlüsselblumenbouquet geschüttelten Vollklang. Omer am Piano strahlte seinen Bassisten Haggar Cohen-Milo an, der lachte zurück und dann hinüber zu Amir Bresler am Schlagzeug. Da fand musikalische Höchstkommunikation statt. Was für eine Spielfreude! So nur gesehen bei Ravi Shankar, lang ist’s her. Dann stand Omer auf, nein, er lehnte nicht am „wankenden Spinett“, sein Bassist hielt mit, das Ganze ein Bild von: wir halten die Richtung. Das Musikboot steuerte mediterrane Häfen an: Stücke rund um das Mittelmeer erklangen. Mir gefiel besonders das zweite Stück: „Tripoli“. Omer haute in die Tasten, der Drummer übertönte ihn. Fantastisch wie er die Trommeln bediente: wake up, stand up, beat up for your life. Ich denke an Heinrich Bedford-Strohm, der jetzt auf Sizilien steht und für die Entkriminalisierung der Seenotretter kämpft. Die drei Jungs aus Israel hämmerten ihre Anklage, dass ein Raunen durchs Publikum ging, meine Freundin flüsterte mir zu: „They got the rhythm.“ Hillary Clinton schwebte vorüber, was hat sie  für Unheil angerichtet. Und please, free Assange. Musik kennt und tröstet mit wunderheilsamen Melodien. Das Omer Klein Trio besitzt alle musikalischen Rezepte dazu. Ihre komponierten Stücke schlugen einen weiten magrittschen Friedensflug über das Mittelmeer. So heisst denn auch ihr drittes Album: Radio Mediteran. Unbedingt empfehlenswert!

 
 

 

2019 7 Juni

A diverse trio of video portraits

von | Kategorie: Blog | Tags:  | | 2 Comments

Please enjoy three quite diverse videos about 1984, 2001 and 2014.

This time with a look „behind the scenes“:
 
 
 


 
 

 

2019 7 Juni

Hundred Weight Hammer

von | Kategorie: Blog | | Comments off

 

… from Underworld – #DRIFT Ep.4 Pt.3

 

Woozy, low-slung, detuned, twanging, questing, nagging, dissonant, dreaming … Hundred Weight Hammer is a pure disorientation groove. From Underworld‘s ongoing Drift series …

Hundred Weight Hammer’s brilliantly weird urban voodoo visual was created by tomato’s Simon Taylor. “I made the masks in the studio with my assistant Leina. The performers are actors, dancers and architects. What was really interesting to see was how they each chose and inhabited their own masks, then brought them to life. These inanimate objects suddenly became human.”

2019 6 Juni

Far away

von | Kategorie: Blog | | Comments off

 
 

„There’s a place on a blank stretch of road / where nobody travels and nobody goes“ 

 

2019 5 Juni

Utopia

von | Kategorie: Blog | | Comments off

 

oder wenn die Dämmerung einsetzt, spät am Abend, wenn die Hitze des Tages sich verflüchtigt im freien Gelände, dort, wo der Horizont noch sichtbar ist (Rekonstruktion eines Ausstellungsstücks). Um diese Stunde erobern kleine Insekten die Wege neben dem Fluss. Wie irrealer Regen strömen sie mir, Argonautin mit fliehender Stirn, entgegen. Und ich sehe mich in den Facetten ihrer winzigen Augen, endlos gespiegelt.

 

2019 3 Juni

Sad About The Times

von | Kategorie: Blog | | Comments off

 

 

 

The men behind this record, Australian DIY producer Mikey Young and Anthology Recordings founder Keith Abrahamsson, have aimed for a definite mood, namely “alone in a hot tub on a warm ‘70s summer night [when] a song you’ve never heard comes on the radio, sad but [with] a healing quality.”

Here are forgotten and overlooked soft rock, folk and powerpop heartbreakers that tap into the chilly sunset melancholy of the early ‘70s, when free love idealism turned sour and brown-acid flashbacks came with tears of regret.

Standouts include Norma Tanega’s bright and lonesome Illusion, Jode’s folk-jazz lament for the future Tomorrow Is Gone, and Dennis Stoner’s lambent, unhurried plea for understanding, Maybe Someday/Maybe Never. But Ron Cornelius’s group West hit hardest on their 1968 title track: “Feel so lonesome that it hardly seems worth living/No one’s here but you and me.”

2019 3 Juni

Drei Sechs Neunzehn

von | Kategorie: Blog | | Comments off

 

Und nachts kommen die Nachrichten. Blaue, rote und vor allem schwarze. An den schwarzen und roten Nachrichten hängen Noten, Hinweise, Schnittmengen und weisse Flecken auf deiner literarischen und musikalischen Landkarte. Die blauen sind ein Fortsetzungsroman aus Sprachnachrichten, aufgesprochen auf Raststätten und Autofahrten zurück von Begegnungen in Hörsälen und lokalen Treffpunkten, die in allen Städten anders heissen und doch nur dem einen Zweck dienen: Ein panic room zu sein, Gemeinschaften zu bilden und Bestehendes aufrecht zu halten. Und morgens, wenn alles noch schläft und Du mit kleinen Augen deinen ersten Kaffee trinkst beginnt dein Tag damit festzustellen: ich habe an Dich gedacht.

 

2019 2 Juni

Ein Termin mit Herrn Rihm

von | Kategorie: Blog | Tags:  | | 4 Comments

„Ich muss nicht an irgendwelchem Zirkus teilnehmen, um wahrgenommen zu werden, sondern ich kann ich sein – und ich kann das in aller Radikalität. Ich kann wirklich eine ganz private, zurückgezogene Existenz führen – mir sehr zur Freude.“

(W. Rihm)

 

Dieses Fernsehporträt hatte ich mir vorgemerkt. Dem Misstrauen gegenüber Mediatheken geschuldet (nicht alle sind so fix wie Netflix) schaltete ich gegen meine Gewohnheit schon tagsüber den Fernseher ein, denn normalerweise bekomme ich vom daytime viewing eine semi-depressive Stimmung. Zur besten Frühschoppenzeit am Sonntagmorgen also wurde wiedermal eine Regel durch die Ausnahme bestätigt. Ich ahnte, es würde sich lohnen, aber dass es so gut war – wer konnte das wissen? Was kam, war der Hammer! Soweit ich mich erinnere, waren CDs von Wolfgang Rihm die einzigen aus der Abteilung Klassik, für die ich bereit war, Geld auszugeben, damals als man noch CDs sammelte, wenn auch in stets bescheidenem Maße. „Gesungene Zeit“ beispielsweise, ein Violinkonzert mit Anne-Sophie Mutter. Dann erinnere ich mich gerne auch an ein Interview aus der Essaysammlung Wie kommt das Neue in die Welt?. Dort erzählt der Komponist, sobald ein Termin warte, habe er schon drei Tage vorher schlechte Laune. Das sprach mir mir aus der Seele: hoch lebe die Terminfreiheit für alle Tage! Bemerkenswert, wie dieses empfohlene Fernsehportät zeigt, ist nämlich auch die Qualität der sprachlichen Äusserungen Wolfgang Rihms, in denen sich die Prägnanz seiner Kompositionen widerspiegelt: direkt, präzise, gehaltvoll, existenziell. Wen wundert es, dass ein Denker namens Sloterdijk zu seinen besten Freunden zählt. Es könnte mich positiv umstimmen, solcher Neuer Musik zukünftig mehr Interesse zu schenken. Ins Offene … Kein Zufall, dass auch zu den jüngst zu Gehör gebrachten Piano Improvisationen eines Manafonisten, was die Körperlichkeit und haptische Kraft betrifft, eine Verwandschaft besteht. It´s a stony road he told us and we trusted what he said. Einem Label namens ECM dürften solche Klänge auch nicht fremd sein. Also, Freunde der Musik in Schottland, Kalifornien, Pennsylvania, hierzulande oder anderswo: Wolfgang Rihm – über die Linien. Grenzgänger des Klangs, man schaue sich das an und wird hernach verwundert und verwandelt sein.

 


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