Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2022 20 Juni

„Hitchhiker, 1976“ & „Royce Hall, 1971“

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One of my ten favourite albums of 2017 comes from 1976, Neil Young‘s home studio recording „Hitchhiker“, raw, vulnerable. On that night in California, I‘d like to have been Dean Stockwell, the actor, aside from David Briggs at his favourite mixing console, the only witness. Neil Young was in a special mood, drinks, weed, a broken heart, everyone knows something like that. If you listen carefully, during a small passage, Briggs puts some reverb on the voice, making it sound even more ethereal. I see wooden furniture in the surroundings, an old record player, a Judy Collins album on the turntable, silent of course, collecting dust, not even one, two candles burning in the front room. The electric light has been turned down low, thatˋs enough. An audiophile delight, pure intimacy. Now, from the archives, three more Neil Young albums from early days, live, on solo flight. Isn‘t it strange I cannot wait to have „Royce Hall, 1971“ in my hands and on the record player. „All seats reserved at 2,50 Dollars.“ Know all the songs, but Neil, well, fine humour, stories to tell, changing undertones from night to night.

 

So, endlich. Nach wochenlangem Abtauchen in Robert Fripps Schatztruhe „Exposures“ ist nun die Story fertig. Keineswegs zuende erzählt, aber lesefertig. In unserer Kolumne „Time Travel“.  Bis Ende August. Keine Besprechung im herkömmlichen Sinn. Eher das, was ich vor Jahren  zu Brian Enos Album „The Ship“ veranstaltete, mit  „Braveheart“ Ian. Wir nannten es damals „A review and a story“. Nur dass wir die Rahmengeschichte in eine ferne Zukunft verlegten. Hier geht es definitiv ans Ende der Siebziger,  an den Anfang der Achtziger Jahre. Safe Journey! (Uschi weiss, dass alle hier vorkommenden Personen real sind, zumindest die, die in Würzburg damals studierten. Und all dies wäre wohl nie so erzählt worden, hätte mein alter Weggefährte Uwe Z. nicht vor Wochen die erste King Crimson-Cd in den Player eingeschoben, auf dem Weg zum Blaubergsee, tief im nördlichen Bayerischen Wald.)

„Mai 1980. Wir waren im Hinterland angekommen,  und vom Hinterland fühlte ich mich von früh an angezogen. Gerne hohe Wellen, gerne wildes Grau, gerne grüne Wiesen, Auen, Almen. Der Name der Sehnsucht hatte vorzugsweise einem weiblichen Vornamen. Die  Brünette, die ich an einem Bach, nah des Dorfes, um einen Kuss bat, frech wie ich war, und die retournierte: „Macht ihr Landeier das so?“ „Ich bin kein Landei. Ich bin der letzte Romantiker  des Internationalen Studentenhauses zu Würzburg.“ „Guter Versuch, Schätzchen.“ Netter Korb. Hippie baggert Punk an – „es wird böse enden“. Ed und ich gingen nach zwei Gläsern Bier in einem „zünftigen“ Wirtshaus in die Scheune, und es gab dort eines dieser Konzerte, das ich nie vergessen würde: „Robert Fripp & The League of Gentlemen.“

 

 

Manchmal braucht es nur einen einzigen Ton, und schon ist man drin in der Erinnerung, in einem Moment aus längst vergangener Zeit. Man riecht, was man damals gerochen hat, spürt, was man damals gespürt hat, fühlt, was man damals gefühlt hat. Melancholie. Wehmut. Hoffnung? Mit dem ersten Tastenschlag von Keith Jarretts „The Melody At Night With You“ bin ich wieder da, in einem schwülen, verschwitzten Juniabend Anfang der Nullerjahre. Die Luft schmeckt salzig, über den Bildschirm flimmert Sebastian Schippers „Absolute Giganten“ auf Videokassette. Raus aus der Ära des deutschen Blödel- und Depressionskinos.  Ein Film über Freundschaft und Verlust, über das Ende der Kindheit auch. Da ist diese Szene, kurz vor Schluss: Frank Gierings Floyd erzählt während der stillen Fahrt im Ford Granada von der ersten Sache, an die er sich erinnern kann. Im Hintergrund läuft Sophias „Reprise / Cresdendo“, und auch das beginnt mit so einem alles entrückenden Tastenschlag. Ich fühlte mich in diesem Film zuhause, wie man sich nur in einem Film zuhause fühlen kann, der recht albern beginnt und dann nicht mehr vom Haken lässt. Und der mit dem anderen Frühwerk eines spannenden Regisseurs, „Y Tu Mama Tambien“, besonders eins gemeinsam hat: Musik, die einen Riss erhält. Schlüsseltöne. Impacts! (Eine gekürzte Fassung dieses Texts erschien vor zwei Jahren auf dem Blog, der Titel: „The breaking moment“.)

Rückblende 2016: 14 Hamburger Programmkinos zeigen einen Tag lang einen Film: „Absolute Giganten“ . Wäre ich in Hamburg aufgewachsen, hätte ich dort einige bekannte Gesichter gesehen. Die Lichtspieltheater (eines meiner zehn deutschen Lieblingswörter) waren rappelvoll, wen wundert’s. Nach so einem Film wäre man auch mit Wildfremden ins Gespräch gekommen. Und jetzt noch eine Ankündigung, bei der manche Insider des Blogs kurz zucken.

Rückblende 1975: In einer weiteren Folge dieser kleinen Reihe erinnere ich an Wim Wenders‘ „Falsche Bewegung“, das auf einem Drehbuch von einem gewissen Peter Handke basiert. (Ich ahne es, der Text wird mich 500 „follower“ kosten.) Der Film kam am 14. März 1975, meinem 20.  Geburtstag, ins Kino. Fürs Protokoll: Ich war schon immer der Meinung, dass Wenders einen der durchweg am wenigsten erotischen Blicke im Kino hat – ungeachtet der etwas gruseligen Erotisierung einer damals 14-jährigen Nastassja Kinski. Nun gut, wie wir heutzutage immer öfter zu sagen scheinen, es waren die 70er Jahre –  Fassbinders gesammelte Ödnis, Frau Trottas „bleierne Zeit“, etliche krachende Monster der Langeweile, hochgejubelt von leicht schwermütigen Filmkritikern – und doch für viele (von uns) ganz wunderbare Jahre.

2022 17 Juni

Meine Surroundmixe

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Der Oppo 103 ist der preiswerteste Teil meiner Anlage, und über diesen Alleskönner  werden die unterschiedlichsten Formate verarbeitet, die Bluray bietet gestochen scharfe Bilder, die Dvd das, was eine Dvd kann, und alles andere von Bluray Audio bis Sacd wickelt den Surroundsound ab.  Eine gute Surroundanlage muss nicht teuer sein.  Bei den Umbauarbeiten in meinem Archiv habe ich nun eine eigene Ecke eingerichtet für meine Sourroundmixe, und hier kommen gleich meine relativen Favoriten: nicht dabei ist Pink Floyds „Dark Side of the Moon“, was zwar eine allerfeinster 5:1-Abmischung bietet (die bei meinen vier Lautsprechern stets vom Trinnov Ametyhst auf 4:0 runtergerechnet wird, und zwar „lossless“), aber ich mag nur die Hälfte der Musik. Anders als bei dem lang nicht so gerühmten Opus „10000 Hz Legend“ des französischen Duos Air, derzeit meine Nummer 13.  Und hier geht es um WERKE, in denen mich der Surroundmix genauso flasht wie – durchweg – die darauf enthaltene Musik. Die Profis des heute nicht mehr in der Form existierenden Essener Ladens „Studio für aktiven Hörgenuss“ haben meinen Raum ca. 2014 nach allen Regeln der Kunst so eingerichtet, dass Vinyl so immersiv zu erleben ist wie Cd, Bluray wie Bluray Audio.  Das Schöne an dieser Liste ist, das jederzeit die zwölf Ränge im Wandel begriffen sind, und ab und zu ein Überflieger aus meiner restlichen Sammlung durchstartet. Und so würden an manchen Tagen drei King Crimson-Alben auf den ersten drei Rängen stehen, morgen ist fraglos „Discipline“ der Olymp der Surroundmixe. Gäbe es nur endlich Brian Enos On Land im 5:1-Gewand! Aber das wäre das Ende der Sehnsucht.

 

1) King Crimson: Lark Tongue‘s  In Aspic   
2) Robert Fripp: Let The Power Fall   
3) The Beatles: „White Album“    
4) Miles Davis: Bitches Brew       
5) The Dukes Of Stratosphear: Psurroundabout Ride
6) America: Homecoming    
7)  XTC: Black Sea    
8) Herbie Hancock: Sextant   
9) Miles Davis: Sketches Of Spain     
10) The Beatles: Abbey Road    
11) The Allman Brothers Band: Live At Fillmore East   
12) Robert Fripp: Exposure

 

2022 16 Juni

London calling again …

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London calling to the faraway towns …

London calling to the underworld
Come out of the cupboard, you boys and girls …

London calling to the imitation zone
Forget it, brother, you can go it alone …

London calling at the top of the dial
And after all this, won’t you give me a smile?

I never felt so much alike, alike, alike, alike …

 
 

London calling again, aber dieses mal nicht die legendären The Clash, sondern die Schwarmpower der Londoner Avantgardejazzszene mit einer höchst bemerkenswerten musikalischen Ansage und im Gegenzug mit einer schier überirdischen Meditation. Aber eins nach dem andern: Im ersten Lockdown 2020 holte sich der Perkussionist Sarathy Korwar ein paar Freunde aus der brodelnden Londoner Jazzszene für ein paar Sessions zusammen, woraus dieser Konzertmitschnitt mit Raga Malkauns und Terry Riley’s In C entstand. Dann hob der Schwarm ab – Flock. Mit der Percussionistin Bex Burch, den Keyboardern Danalogue (von The Comet ist Coming) und Al MacSween und der Bassklarinettistin und Saxofonistin Tamar Osborn. Mit Experimentierfreude und offenem Geist spielte sich die Gruppe ein, sehr im Augenblick verwurzelt, minimalistisch und auf den Punkt. Ein Album – one take, aufgenommen in einem Rutsch am 27. August 2020. Unfassbar präzise mit archaischem Drive, repetitiven Melodielinien und -fragmenten, mit ein paar Vorübergegangen komplett improvisiert. Eine reduktionistische Magie, der man sich schon beim Opener Expand nicht entziehen kann, die sich in It’s Complicated im vollen Spektrum zeigt und in Bold Dream weitere Eskalationsmöglichkeiten in kleinsten tonalen Bewegungen entfaltet und sich mit einer musikalischen Atemübung Fully Breathed zur Ruhe setzt. Frisch und vital wird hier eine Trance erzeugt, die nach einer Dauerschleife des Albums schreit, wäre da nicht ein Soloprojekt eines exponierten Saxophonisten der Szene, der sein Album simpel mit Afrikan Culture betitelt – Shabaka. Da trifft die unergründlich tiefe Atmosphäre von Alice Coltrane’s Turya Sings auf Dollar Brand’s Good News from Africa und transponiert das Ergebnis in die absolute Zeitlosigkeit. Ganz beiläufig und leise steigt Shabaka in Black Meditation mit Shakahuachi und Saxophon in ein so liebevoll berührendes Spiel ein, dass eine Steigerung fast unmöglich erscheint. Bis auf ein paar feine Glöckchen perkussionsfrei offenbart dieses Meisterwerk puristisch und tiefgründig die stillste Seite der afrikanischen Kultur, spiegelt sich in kargen Duetten mit einer Kora und einer E-Gitarre und hinterlässt gänzlich unsentimental ein ganz besonderes Gefühl von innovativster, tief verwurzelter Andächtigkeit.

 
 

     

 

 


Jean Luc Godard hat einmal gesagt, Kino heisse, dem Tod bei der Arbeit zuzusehen. Michel de Montaigne hat einmal geschrieben, leben heisse sterben lernen. Willkommen in Twin Peaks. Der wunderbare Soundtrack von Angelo De Badalamenti erleichtert den Zugang zu diesem modernen Klassiker der Fernsehgeschichte genauso wie der seltsame Humor, der in der ersten Staffel durchaus einen gewissen Raum einnimmt.

 

The most exhilirating of last years’ time travel activities has been the return of „Twin Peaks“, 25 years after leaving Agent Cooper in a disturbing trap. 18 episodes rush over you with the inventiveness of radical cinema, anti-nostalgia (what an ability to disappoint our expectations – and then to fulfill at least some of them when we are all ready to give up) – and an even higher level of bleakness that can only be handled with a big step into surrealism, dream territories, and some fleeting moments of relief. The third season of Twin Peaks is a fanatstic achievement, and one of the most effective renditions of surrealism in modern TV history.

Though I always raise my eyebrows when David Lynch promotes his heavily manipulative TM machinery (as bad as Scientology), he is definitely (still) a master in filmmaking, a chain-smoker, and (looking at the bonus material of season 3’s limited edition) apparently a warm-hearted person, occasionally.

It takes some time to discover old traces of humour and burlesque again, but they still exist. As does a prevailing sense of wonder. This is enlightening stuff from the department of darkness, and more so for those who have seen the first two seasons decades ago. A show that once changed the landscape of television forever – ask Damon Lindelof, the mastermind of LOST and THE LEFTOVERS. Or, simply, do remember!

And, please, forget your dreams of fairytale endings. In essence, it is all about the samsara of life, the illlusionary character of everything we are striving for with blindness (to only offer you the polite version). We learn these things with a devastating sense of hopelessness. David Lynch wanted us to feel utterly lost. It’s one of the most powerful emotions there is. What a paradox that in the end you are left speechless, but with a strangely knowing smile.

And the humans here, coming back from the glorious past of early Twin Peaks – some of them have had to face their deaths in fucking real life, after the curtain‘s call. The last one to leave was Julee Cruise. Her singing – the stuff dreams  are made of. The old lucid dreamer‘s training question about being in a dream or in waking life – well, you can ask this the whole way through. Never even try to see this third season without getting lost in the first two ones, seriously.

 

(There is a fine Bluray version of Twin Peaks, seasons 1-3, for 45 Euros.)

2022 15 Juni

Danny Boy

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Zu den Standards von „Solo“ gehört auch ein kurzes „My Old Flame“, das Scofield oft im Duett mit Charlie Haden spielte. Und dann ist da noch der Standard aller Standards, „Danny Boy“, den man auf einer Scofield-Platte vielleicht nicht erwartet. In den Liner Notes heißt es, dass das Ende die „indoeuropäische Kette der Musik“ widerspiegelt (was fast alles bedeuten könnte), aber die Bearbeitung ist fantasievoll, seltsam und funktioniert wunderbar. Der Looper klingt wie das Dröhnen einer indischen Sitar, wenn man sich eine von John Scofield gespielte Sitar vorstellen kann. Die Melodie wird mit einem Hauch von Country-Twang gespielt, und das Solo hat einen Hauch von Rock-and-Roll-Knurren. Das am wenigsten vielversprechende Stück wird zu einem weiteren Gewinner.

(Alan S., artsfuse)

Aber beim Hören von „Royce Hall 1971“ macht sich ein seltsames Gefühl breit. Zuerst weiß ich nicht, was es ist, aber nach einer Weile dämmert es mir. Es sind Neid und Missgunst gegenüber dem Publikum. Sie sehen Neil Young dabei zu, wie er sich durch eine Setlist kämpft, die die meisten seiner Fans gerne in einem intimen Rahmen hören würden. Sie sehen ihm dabei zu, wie er selbstbewusst, aber auch etwas schüchtern auftritt. Er weiß, dass diese Songs zu den stärksten gehören, die er je geschrieben hat, aber „Harvest“ ist noch ein Jahr entfernt, also ist er etwas zurückhaltend. Neil Young wird auch nicht von jemandem begleitet. Er hat nur seine Gitarre zwischen sich und dem Publikum. Das ist wunderbar zu hören. Und genau deshalb ist „Royce Hall 1971“ ein bemerkenswertes Album. Ja, wir haben all diese Songs schon einmal gehört, aber nicht so wie hier.

(Nick Rosenblade, translated with care and artificial intelligence)

 

Well, folks, my first trip to America, and I was there, at Royce Hall, January 1971 (the oldest building of the university of California), bloody young me, still at highschool in Germany. Most of the guys around me were students, one was a professor with long white hair, and another one looked like Bobby Zimmerman‘s younger brother. I was quite unhappily in love, a priest‘s daughter named Regina. My first poems were for her, it was too early for mixtapes, and my biggest success was being allowed to kiss her fifteen minutes long in her room while Genesis‘ „Foxtrot“ was running in circles. The longest and the best kiss I remember from the very early 70s. But now I was in America and sitting in Royce Hall, and I was melting. Can anyone imagine what a rush of feelings blew my mind and soul when listening to Bernie Grundman‘s mastering of that concert in dead silent vinyl. In contrast  to the intimacy of „Hitchhiker“, recorded in a small wooden barn, five years later, you can hear the wide, wide space of „Royce Hall“. And, in the center of a cheering audience, this master of songs. „What is the colour when black is burned?“ I remember the river of tears running down my cheeks. Quiet tears, of course, and it all turned magic when a dark haired beauty suddenly turned to me, wiped off my ridiculous tears and then took my hand for a small unreplaceable eternity. (m.e.) 

 

 

„One of the joys of Licorice Pizza is the way that things just happen – bizarre incidents that seem to go nowhere, elaborate set-ups for punchlines that never come – yet they leave you hooked from start to finish. Anderson depicts ’70s Californian suburbia as the last hurrah of ’60s naivety, and the soundtrack – Taj Mahal, Wings, yet another sublimely counter-intuitive Jonny Greenwood score – adds to the sometimes perplexing magic. It’s a joy, and the sort of film that like a great LP – it’s named after a Californian record store – you’ll want to play over and over.“

(Jonathan Romney)


Am besten den Film sehen, ohne sich vorher „schlau“ zu machen. Wäre eher doof, sich nicht überraschen zu lassen. Und wie leicht könnte man sich verzetteln, im Vorfeld, bei all den Verweisen und Anspielungen. Hintergrundinformationen können das Erleben torpedieren. Wer nur auf den Subtext aus ist, verliert den Thrill aus den Augen. Ein neuer Lieblingsfilm? Viellecht – abwarten auf das zweite und dritte Sehen. Aber – was für ein Sog! Und doch die alte Story: boy meets girl (or woman.) In altem Breitwandformat gedreht, was auch nicht mehr viele Kinos zeigen können,  und eine grossartig verwirbelte Geschichte. Wir sind in den Siebziger Jahren. Im Valley. Und, meine Güte, es ist eine ganz besondere Welt mit vielen Details aus der damaligen Zeit. Eine Inspiration fraglos „American Graffiti“. Und wie hat sich wohl die enorme Menge des Materials auf den Schreibprozess augewirkt? 

 

„Hier geht es definitiv nicht darum, zu schreiben und zu sehen, wohin es einen führt. In diesem Fall habe ich tonnenweise Munition und einzelne Teile, über die ich lange, lange Zeit nachgedacht habe, und ich habe versucht, lange darüber nachzudenken, bevor ich anfing, etwas darüber zu schreiben, was ein ziemlich gesunder Weg sein kann, wenn man die Geduld aufbringen kann. Normalerweise will man an Heiligabend einfach nur seine Geschenke aufreißen. Ich war diszipliniert und habe mit der Niederschrift gewartet, bis ich es mehr oder weniger durchdacht hatte. Der Trick dabei ist, dass man immer noch einen gewissen Spielraum für Entdeckungen haben muss, denn was nützt das sonst? Ich würde mich langweilen. Ich skizziere es nicht wirklich und setze mich hin und schreibe. Ich arbeite aus dem Gedächtnis und in Gedanken. Ich erinnere mich daran, was passieren muss: Ich muss von hier nach hier kommen, es gibt diese Episode, die ich interessant finde. Worauf steuere ich zu?“

(Paul Thomas Andersen)

2022 12 Juni

A new neogenerative Brian Eno movie

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Auf seiner Website kündigt Gary Hustwit, der schon den wunderbaren, hier mehrfach erwähnten Film über Dieter Rams gedreht hat nun für nächstes Jahr einen höchst komplexen, mit speziell dafür entwickelten Generative Technologies, Film über Brian Eno an. Vielleicht eher ein der Musikproduktionsweise Eno‘s analoges visuelles Pendant, das auf über 400 Stunden im wesentlichen unveröffentlichtes Material zurückgreift, das Brian Eno dafür mit zur Verfügung gestellt hat. Eine angekündigte Erweiterung des Erlebnishorizonts.

 


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