Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: August 2020

2020 8 Aug.

Refreshing midsummer drink

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For a glass:

1 lime
Some cane sugar
Several ice cubes
Mineral water

 

Squeeze the lime, press it through a fine sieve, pour it into the glass, add some cane sugar, then ice cubes and fill up with mineral water. A peppermint leaf is perfect for rounding off the taste and appearance.

 

My music of these days:

Friedman & Liebezeit: Secret Rhythms 3
Eric Malmberg: Den gåtfulla människan

2020 7 Aug.

Joe Muggs berichtet aus einer farbenfrohen Grauzone

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Wann wird die Avantgarde zur Folklore? Die beiden Teilnehmer dieses Albums waren sicherlich mehrmals an vorderster Front der Klangerzeugung tätig.

 

Conrad Schnitzler war Schüler des radikalen Künstlers Joseph Beuys und als Mitglied von Tangerine Dream und Kluster führend im utopischen Denken und in der radikalen Klangerzeugung der 1970er Jahre in Westdeutschland.

 

Frank Bretschneider war in den 1980er Jahren mutig als Underground-Musiker in Ostdeutschland tätig, in Partnerschaft mit Olaf Bender – und, wieder mit Bender und später mit Carsten Nicolai, im vereinigten Deutschland in den 1990er Jahren und danach verantwortlich für einige der konzeptionell strengsten Electronica mit den Labels Rastermusic und raster-noton.

 

Die Musik, die sie hier zusammen machen, hat jedoch etwas an sich, das den Anschein erweckt, als ginge es weniger darum, an Grenzen zu gehen oder unerforschten musikalischen Raum zu finden, als vielmehr darum, sich an etwas zu erfreuen, das sie beide sehr gut kennen.

 

Was nicht heißt, dass es einfach oder offensichtlich ist: Es handelt sich hier um völlig abstrakte Synthesizer- und Computermusik, ohne jeglichen konventionellen Rhythmus, Harmonie oder Wiederholung. Man könnte kein Genre daran festmachen. Es ist auch nicht Old-School – die Komplexität der Swoops, Drums, Boinks und Fizzes hier ähneln der furchterregend hochtechnologischen Band Autechre  mindestens genauso sehr wie jeder älteren elektronischen Musik.

 

Irgendwie mutet die Musik traditionell an, als Teil einer Linie –  mit dem BBC Radiophonic Workshop, mit Pierre Henry und Pierre Schaeffer und David Tudor, mit Kluster und Holger Czukay. Schnitzler und Bretschneider experimentieren hier wahrhaftig, lassen komplexe Klänge in sich zusammenfalten oder sich in ebenso komplexe Räume auflösen und improvisieren eindeutig, während sie die Ergebnisse hören.

 

Aber diese Improvisation, dieses Experimentieren geschieht auf vertraute Art und Weise, und die Klänge, so ostentativ schräg und abstrahiert sie von unserer alltäglichen akustischen Realität sind, haben dadurch eine wunderbare, beruhigende Vertrautheit.

 

Könnte es sein, dass sich diese digitale klangliche Abstraktion in unserem zunehmend digitalen und immer abstrakteren Leben tatsächlich normalisiert?

2020 7 Aug.

„Setlist from Athens“

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Hun kommer fra et naboland. Hun spiller violin og bratsch og også harmonium. Og hun bruger sin stemme. Hun er også skuespiller. Et af numrene på hendes nye album er dedikeret til Brian Eno, hvilket er let at genkende, når man læser titlen eller lytter til kompositionen. Hyperelektisk musik kan være spændende. Jeg lytter til dette album for første gang, og det rører mig. Hvis der var ledig plads tilbage, og hvis min agent gav mig lov, ville jeg spille Eno-hyldesten allerede lørdag aften eller et andet stykke. Et strejf af Nico, en gang fra harmoniens folder. Det er meget sjældent, at selv den ikke så ukendte producer tager et instrument i hånden. Hvem er komponisten? Den første og eneste præmie: kunstnerens album på cd, når det udkommer.

2020 5 Aug.

The Gone Away

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Man kann diesen Märchen auch als Polarreisender begegnen. In einem alten Buchladen in Hampstead. In einer Landesbibliothek im Hessenland. In der Rumpelkammer der Erinnerung. Der Zauber alter Märchen bleibt ungebrochen. Kehrt man nicht gern zum Fabelhaften zurück? Obsttrockene Rationalisten und altkluge Bibelkreisleiter gibt es schon genug. Und so ist dieses Album eben ganz besonders von der britischen Märchenfolklore beflügelt, von jenen wiederkehrenden Dingen, die sich fortwährend am Rande der Auflösung befinden. Wie die Stories alter Alben von Pentangle und Fairport Convention. Ein verschmähter und vernachlässigter Winkel der Folklore, betörend und verrückt gleichermaßen. All das gefiltert durch das Prisma alter TV-Soundtracks, die spielerischen Obsessionen einer Kindheit des vordigitalen Zeitalters.

(Ghost Box HQ, M.E.)

 

2020 4 Aug.

A Praise

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Small wake-up call from the television-muezzin: „Succession!“ it sounds from the onion dome and praised is a highly acclaimed masterpiece: the portrayal of a patriarchal media mogul and his family-entourage. The heirs, his children, are four freaky, more or less troubled sibblings. Watching this is a must, according to Quawali-singer Nusrat Fateh Ali Khan actually a „Musst, Musst“. For me it is one of the few series I would even watch for a second time. The story is: my Netflix summer break alternative offered a ticket to Sky but did not provide subtitles, so I had to watch it „pure“, in the original version. First a bad surprise („Wow, is my English still that poor?“) it soon turned to be a win situation: you don’t get all dialogue details, maybe half of them, but on the other hand valences of attention become free for other things, like the faces, the venues, the film-cuts. The flow is guarantied, anyway. And brilliant acting transports a main part of the plot by itself. The rest do the episode-guides. Someday, if circumstances allow, on a second run the dialogue subtilities will certainly be re-adjusted. Already looking forward to that point. In the meantime I tune in with a reviewer hiding out somewhere in the widespread cotton fields of Rotten Tomatoes: „My regrets to all those who have missed this ambitious shakesperean show.“

 

 

Der erste Entwurf für den Film Paris, Texas basierte auf einer Sammlung unzusammenhängender Prosatexte von Sam Shepard, Motel Chronicles, 1982 erschienen. Die Storys, manchmal nur Skizzen, sind in einem Westen der USA angesiedelt, der nach schrankenloser Selbstbestimmung schreit. Was sich beim Lesen überträgt, ist das, was die Protagonisten am dringendsten zum Überleben brauchen: Instinkt und ein Gespür für Magie. Der erste Text wirkt wie eine autobiographische Erinnerung. Der Icherzähler ist als Kind in einer Winternacht in South Dakota mit seinen Eltern in deren Plymouth unterwegs. Sie halten an einer Stelle in der Prärie, in der es nichts andere gibt als ein paar riesige Dinosaurier aus Gips, die von unten angestrahlt werden. Die Mutter summt eine Melodie, die Augen der Dinosaurier bestehen aus kleinen blauen Lämpchen. Seine Umarbeitung des Shephard-Buches zu einem Drehbuch hat Wim Wenders verworfen. Ein Element des ersten Textes aus der Motel Chronicles-Sammlung taucht jedoch in Paris, Texas auf, in Minute 119. Der siebenjährige Hunter hat in einer Telefonzelle eine wichtige Lektion von seinem Vater gelernt. Wenn man nicht mehr weiß, was man sagen soll, und wenn´s brenzlig wird, hängt man den Hörer auf. Eben noch befanden wir uns in der Abenddämmerung an einer Raststätte, alle Parkplätze waren besetzt. Nach dem kurzen Telefonat ist der Himmel tiefschwarz. Alle Autos sind verschwunden. Am Horizont steht neben einem roten Totempfahl (Rot ist die Leitfarbe des Films) ein Dinosaurier, der ein bisschen blass geraten ist. Wir betreten jetzt eine Welt, in der ein Kontakt zur Urzeit möglich ist.

 

2020 2 Aug.

Deep Flow

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“The feeling I get when I write—the sense that time is simultaneously expanding and disappearing—that I’m simultaneously more me and also free of me—is the main reason I wanted to put my thoughts on songwriting down in book form to share with everyone so inclined.” – Jeff Tweedy

 

„Ausgetheilet erfreut solch Gut und getauschet, mit Fremden, wirds ein Jubel …“

(Hölderlin)

Dass sich international bekannte Jazzmusiker jeden Sommer auf den Kanaren treffen, ist seit langem bekannt. Dass es jährlich ein Bimbaches Festival gibt – die Bimbaches waren die vorspanischen Einwohner der Insel El Hierro – erfuhr ich von Uli auf unserem letzten Manatreffen in Stuttgart. Er erzählte mir von einem deutschen Jazzmusiker, der auf Hierro lebt und dieses Festival ins Leben gerufen hat. Dass nun international bekannte Musiker anlässlich des 29. Jazzfestivals auf den Kanaren ihren Weg in das auf 900m Höhe gelegene, 1200 Seelen zählende Bergdorf El Pinar gefunden haben und zudem eintrittsfrei auftraten, ehrt die ganze Musikszene. In dem kahlen Raum des kleinen Kulturzentrums, das an seiner Außenwand an die unter Franco Verfolgten erinnert, waren die schwarzen Lautsprecher wie Lavabrocken auf den Vulkanfeldern lose verteilt. Der Einlass war streng, Masken das ganze Konzert über Pflicht, der Eintritt nur mit Registriernummer möglich. Es verteilten sich etwa 50 Gäste in großen Abständen, um dem Konzert zu lauschen. Es traten auf: THE NORTH SEA STRING QUARTET aus Rotterdam zusammen mit dem Gitarristen JAVIER INFANTE aus Gran Canaria. Ihr Programm nennen sie „Electric Amazigh.“ Amazigh steht für Berber. Und so hört sich auch gleich das erste Stück an, das unüberhörbar nordafrikanische Klänge aufweist. Die Spielfreude von Pablo Rodriguez ist ansteckend. Er experimentiert an seiner Geige und hat es wahrlich nicht leicht, sich gegen die hinreissenden, ECM-würdigen Klänge von Javier Infante zu behaupten. Javier spielt dann ein langes Solo auf seiner elektrischen Gitarre. Die beiden Meisjes an den Violinen sitzen zunächst etwas steif an ihren Instrumenten, entlocken ihnen aber dann aller höchste Töne, die mit dem Schrei eines Muezzin konkurrieren könnten. Das nächste Stück ist ein langes Solo von dem schon hervorgehobenen Pablo an der Geige. Er entlockt ihr hohe leise Töne. Später wird er bei der einzigen Zugabe noch seine kreativen Geist präsentieren. Mir hat das siebte Stück am besten gefallen. Javier Infante spielt zusammen mit Yanna Pelser ein stilles, zartes Stück, das sie mit leiser Vokalstimme beendet. Beim letzten Stück wirken die Musiker auf mich freier, weniger konzertant, improvisieren mehr, besonders der Cellist kommt sehr schön zum Einsatz. Die Musiker bekommen viel und lautstarken Beifall. Und stehen dann anschließend fast familiär mit uns vor dem Centro Cultural del El Pinar. Es war ein beeindruckender, schöner Musikabend auf der Insel, auf der ansonsten „El pito“, die Metallflöte, den Ton vorgibt.

 

2020 1 Aug.

for no one

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a download code for one

of the most beautiful

haunting entrancing bewitching

(gimme more)

song albums of the seventies

visit: redeem.thesoundofvinyl.com

and enter: QEV3R6HR8 –

it‘s from an englisman

who once was attacked by a

black soul music nerd for singing

the word love with the same (lack

of) intensity as the word carpet

 


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