… viel Piano:
Thomas Enhco – Feathers
Iiro Rantala – My Working Class Hero
Michael Wollny – Nachtfahrten
Enrico Pieranunzi – Tales From the Unexpected
Yaron Herman – Everyday
Robert Glasper – Covered
Patrick Bebelaar – Reflection In Your Eyes
Julia Hülsmann Quartett – A Clear Midnight
Tigran Hamasyan – Luys i Luso
Philip Glass – The Complete Piano Etudes
Glenn Gould – Remastered Columbia Records
… und Anderes:
Doran, Stucky, Studer, Tacuma – Call Me Helium
Matana Roberts – Coin Coin Chapter Three
Hommage À Eberhard Weber
Marcus Miller – Afrodeezia
Erkki-Sven Tüür u.a. – Gesualdo
John Zorn – The Song Project
Monoswezi – Monoswezi Yanga
Bob Dylan – Shadows in the Night
Grand Corps Malade – Il nous restera ca
Archives: Dezember 2015
2015 9 Dez.
Best Friends 2015
Wolfram Gekeler | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags: Lieblingsplatten 2015 | 2 Comments
2015 8 Dez.
50.2388000, 11.7188560 / Ramón-Valle-Trio & Martin Tingvall
Hans-Dieter Klinger | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | 4 Comments
Textilmuseum
Die Zahlen in der Überschrift sind die geographischen Koordinaten des Textilmuseums zu Helmbrechts. Ich bin in Helmbrechts geboren, habe dort die Volksschule besucht und im Heimatkunde-Unterricht gelernt, dass Helmbrechts der Kleiderschrank der Welt sei. Damals war das noch ziemlich zutreffend. Es gab zahlreiche große mechanische Webereien, die wichtigsten Arbeitgeber der Region.
Das Herstellen von Textilien war über die Jahrhunderte ein essentieller Wirtschaftszweig neben der kargen Landwirtschaft in einer waldreichen, klimatisch rauen Gegend. Ursprünglich waren es Hausweber, die auf ihren Handwebstühlen die Tuche produzierten und sie in schweren Körben auf den sog. Webersteigen von ihrem Wohnort in die Städte, nah und fern, zum Tuchhändler trugen. In meiner Kindheit lebte in der Nachbarschaft noch ein Hausweber, den ich oft besuchte. Der Raum war ausgefüllt mit der hölzernen Maschine, nur wenig Platz gab es für einen Zuschauer. Ich war fasziniert von den virtuosen Hand- und Fußbewegungen des Handwerkers, der, einem Percussionisten gleich, polyrhythmisches Getöse herstellte.
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurden die hier gefertigen Stoffe in mehr als 100 Länder exportiert. Dabei mussten die unterschiedlichsten Ansprüche befriedigt werden, da jedes Volk seine eigenen Gepflogenheiten, Muster und Farben in seinen Tüchern verarbeitet haben wollte.
Zur Blütezeit dieser Textilmanufakturen gab es kein Textilmuseum in Helmbrechts. Museen erinnern an Vergangenes – wie Grabsteine. Die Handweber mussten den mechanischen Webereien weichen. Die großen mechanischen Webereien der Stadt sind nun auch verschwunden, abgerissen, oder ihre Hallen sind anderen Zwecken zugeführt worden. Nur wenige Betriebe waren anpassungsfähig und ein paar pfiffige Newcomer handeln mit Textilwaren – weltweit, dank des Internets.
Kulturwelten
Fortschreitende Überalterung, immer mehr leer stehende Wohnhäuser, fallende Immobilienpreise sind keine guten Zeichen. Aber man hat sich nicht mit dem Verwelken der Region abfinden wollen. Um die Stadt lebendig zu erhalten, wurde vor ca. 10 Jahren eine Veranstaltungsreihe gestartet. Die Kulturwelten bieten mittlerweile gut 40 Veranstaltungen pro Jahr an. Immer mehr Menschen aus der ganzen Region begeistern sich für sie. Der Initiator und Programmgestalter achtet darauf, die unterschiedlichsten Ansprüche zu befriedigen, die Gepflogenheiten, Muster und Farben differierender Vorlieben zu treffen und dabei das Niveau hoch zu halten mit Jazz, Blues, Rock, Ethno-Musik, Kabarett und mehr.
Am 28. November hörte ich im Textilmuseum das Ramón-Valle-Trio. Tags zuvor trat die Band im Birdland, Neuburg/Donau auf (ein sehr weiter Weg für mich). Brillanter afro-cuban Jazz war zu hören, polyrhythmisches Getöse vom Feinsten und viele, ganz persönliche Geschichten zu den Stücken. Der kleine Raum hat Platz für rund 150 Besucher. Man kommt sich vor wie in einem großen Wohnzimmer.
Am 5. Dezember trat Martin Tingvall auf, Piano solo. Er zeigte enorme Bandbreite – von verträumten lyrischen Stücken bis akrobatisch inszeniertem Blues, bei dem der ganze Flügel bebte, physisch extrem wahrnehmbar in der ersten Reihe.
Ramón-Valle-Trio, Kostproben
Ramon Valle Trio compilation live @ the A Trane
2015 7 Dez.
Meine Lieblingsmusik 2015
Lajla Nizinski | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags: Lieblingsplatten 2015 | Comments off
Robert Forster / Songs to play
The Mountain Goats / beat the champ
Rickie Lee Jones / The other side of desire
Gustavo Ripa / calma
Gabriel Rios / Swing low
Karen Matheson von den Capercaillie / urram
Elsa Gégoire / Leipzig
Admiral Fallow / Tiny rewards
Belle and Sebastian / Girls in Peacetime
The Kinks immer
2015 7 Dez.
William McIlvanney
Manafonistas | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags: Laidlaw, Thriller | 2 Comments
William McIlvanney ist in seinem Haus in Glasgow mit 79 Jahren gestorben. Mit seiner Trilogie um den grüblerischen Detective Inspector Jack Laidlaw schuf er eine vielschichtige Figur – und drei Klassiker nicht nur der schottischen Kriminalliteratur. Die Laidlaw-Trilogie ist hierzulande zwischen 2014 und 2015 erschienen in der hochgelobten Übersetzung von Conny Lösch: Laidlaw, Die Suche nach Tony Veitch, sowie Fremde Treue. „McIlvanney zu lesen ist kein Spaziergang im Sonnenlicht: Er führt in die Labyrinthe der Selbst- und Existenzbefragung, beleuchtet von glänzenden Aphorismen.“ Das schrieb Tobias Gohlis einmal zu diesen Büchern.
2015 7 Dez.
Sex, Crime, Sci-Fi & Horror: my four fabulous movie experiences 2015
Michael Engelbrecht | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | 3 Comments
No doubt, a lot of films move to the losing end after catching you at first with some clever trickery. Even so called „art films“ often give away their secrets all too quickly. I’ve not seen a lot of movies this year. But there are four that will stay with me for a very long time. THE DUKE OF BURGUNDY is one of them. Erotic Cinema still has something to offer, and here we are, in the territory of seduction, devotion and surrender. There is a lot of darkness to dwell in, literally, dimly lit spaces that add to the spell of desire. Immersive. A MOST VIOLENT YEAR is another example for a „genre movie“ that transcends its rules and history. Far away from being a rip-off (Abklatsch) of old film noir classics from the 70’s, it’s a masterpiece in reduction. You have to think a lot to nail down a „gangster drama“ with a similar amount of non-action. But it never leaves me off the hook, and, en passant, contains – surprise! – one of the most captivating „hunting scenes“ in modern film stories. EX MACHINA is Science Fiction of highest order, a chamber piece placed in a high-tech laboratory surrounded by wild nature. Here, too, „action“ is a foreign word; everything relies on camera, dialogue, soundtrack and sudden twists of perception. In one of its (instant) classic moments, you get a perfect example of how to transport a 70’s disco song into a scenario of controlled madness. Apart from that, Geoff Barrow and Ben Salisbury composed a soundtrack with sending-shivers-down-the-spine qualities. Another kind of creepiness: IT FOLLOWS can be labelled „horror movie“, but that is misleading, too. Situated in the decaying outskirts of Detroit, this film only uses some of the genre’s old motives to explore teenage angst, friendship and love in a world that mixes time zones in the most peculiar ways: look at the interiors, and you might think you’re back in old Junior High days, look at the black and white movies the teenagers feel attracted, too. A richly textured „When-am-I-edge-of-the-seat-Experience“ with Dostojevski’s The Idiot revealing a striking sub-text at the end … (All films out now on BLU RAY and DVD).
2015 7 Dez.
2015 ! (Very twee, very me)
Uwe Meilchen | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags: Lieblingsplatten 2015 | 2 Comments
Michael Wollny: Nachtfahrten
Bjoerk: Vulnicura
Jakob Bro: Gefion
Olli Schulz: Feelings Aus Der Asche
Jeff Lynne: Alone In The Universe
Julia Holter: Have You In My Wilderness
David Knopfler: Grace
Keith Jarrett: Creation
Kamasi Washington: The Epic
Iro Rantala: My Working Class Hero
… und, als ReIssues aus diesem Jahr:
Arvo Pärt: Musica Selecta
Grobschnitt – 79:10
Bob Dylan – The Bootleg Series Vol. 12: The Cutting Edge 1965–1966
Harmonia — The Complete Works (Vinyl)
2015 7 Dez.
Beim Blättern in alten Jazzthetikausgaben (4): It´s a lazy day
Martina Weber | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags: David Torn, Jazzthetik | 6 Comments
Ich mag keine Erinnerungsgegenstände. Es ist auch kein Erinnerungsgegenstand. Ich kann mich an kein Gespräch mit V erinnern. Vielleicht habe ich ihn einmal darum gebeten, mir die Teedose vom obersten Regal zu reichen, denn alle in dieser WG waren größer als einsfünfundachtzig. S hatte zwei kleine Zimmer, die miteinander verbunden waren, ein düsteres nur mit einer winzigen Luke an der Decke, durch die wir nicht hinausschauen konnten, und eins mit Blick auf eine stark befahrene Straße. J war der Linguist, er fing beim Frühstück damit an, über seine aktuellen Forschungen zu reden und fragte uns, wie wir dies oder jenes grammatikalisch korrekt ausdrücken würden. V stand frühestens gegen Mittag auf. Er studierte etwas Unverbindliches, wahrscheinlich Soziologie, aber eigentlich saß er mit seiner Freundin in seinem Zimmer, rauchte dope und sie hörten die ganze Zeit Musik. Er hatte dunkelgrün gestrichene IVAR-Regale, mit vielen Schallplatten und wenigen Büchern, und die Blätter, die gelb von seinem Ficus Benjamini fielen, hob er nie auf, so dass sich um den Baum ein Kreis herabgefallener Blätter bildete. V hatte immer körperlich anstrengende Jobs, er war sich für nichts zu schade und schien vor nichts Angst zu haben, nicht einmal vor der Zukunft. S und ich hörten Pink Floyd und Velvet Underground, während V eine Richtung einschlug, die ich schwieriger, interessanter fand. Ich bat S darum, mir etwas zu überspielen, was charakteristisch für V´s Musikgeschmack war. So kam ich an diese 90er Audiokassette. A-Seite: Us3 – Hand on the Torch, B-Seite: Sonic Youth – Go. Ich brauche eine bestimmte Stimmung, das zu hören, eine bestimmte Kraft, denn es ist anstrengender als beispielsweise Only Sky, für mich jedenfalls. Und natürlich verändert es, immer, uns. Wolf Kampmann schreibt in der Jazzthetik 1994 über die Magie der Kunst (und das gilt nicht nur für die Musik), die Gesetze, denen man folgen will, selbst aufzustellen, und er zitiert Thurston Moore, der Tape-Aufnahmen mag und sagt: „Je zufälliger ein Album klingt, desto besser.“ Das letzte Stück aus dem Album Washing Machine heißt „Diamond Sea“, ich habe es eben zum ersten Mal gehört, leider nur sehr leise. Zwanzig Minuten lang nicht fassbare Rätsel und Verbindungen. Time takes ist crazy toll.
2015 6 Dez.
Only Sky: My Favourite Records in 2015 and some old stuff
Martina Weber | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags: Lieblingsplatten 2015 | Comments off
01 David Torn: only sky
02 Food: This Is Not A Miracle
03 Blur: The Magic Whip
04 Gary Peakock Trio: Now This
05 Fogh Depot
06 Flying Saucer Attack: Instrumentals 2015
07 Kurt Vile: b´lieve i´m going down
08 The Go-Betweens: Spring Hill Fair
09 The Go-Betweens: liberty belle and the black diamond express
10 Wire: Chairs Missing
11 Brian Eno: Here Come The Warm Jets
12 Jackson Brown: Running On Empty
13 Fennesz: Venice
14 Godspeed You Black Emperor! Lift Your Skinny Fists Like Antennas To Heaven
2015 6 Dez.
Ego-Dumping in the Outer Hebrides
Michael Engelbrecht | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Comments off
This has several meanings: a title of a book that will never be written, a running gag that has lost its wit, a dream of a journey to the outskirts of Europe in the middle of winter. The postman out there only rings once, there is a local folk group, and a lot of whisky. It’s a bit like living in post-war Scotland, with smartphones and e-books. There are fishermen, there is sheep, there is whisky. Simple life. Wonderful. There is grief, too, when the shadows take over and death comes to town. The town is a long street, and there is another band that plays free jazz all night long, in January. Some dreamers fly out of their windows and meet a colony of ravens on the East Coast of Barra. Ra-Ra-Ra. Birdsong is a heavenly music corporation, but there will always be different, fragmented sonics, melodies in disguise, noises in common sense, really weird ones, light as a feather. No one can make a singalong out of these „things“, the locals call it „waduahoo“ – only an ornithologist (from Cambridge, fact) claimed to know how to notate and decipher them. He did that once, fell asleep and never woke up. The rate of criminal events is very low, the theft of chickens is a major event. There is a local newspaper that invents stories cause nothing really happens. Everybody knows the jukebox in town, it plays the same songs since 1968. The islanders are addicted to „Winchester Cathedral“, and everybody can whistle that old tune from a long gone era when pop music had still been innocent and simple. The fool of the village has always been keen on „Puppet on a String“, and he read Jack London novels all day and all night long. At least he did so till 1985, then he left the island and travelled to another world: the world of the Yukon Quest, he loved it when the dogs (a peaceful army of dogs) came from the icy horizon, his tears ran down and looked like the smallest rivers of the world. Then, absentminded, he looked around. He saw (second take) people who looked like those figures in the novels of Jack London. Wolves among them. Serial killers. The goldrush in decay. Greed ruling. Masks falling. Still a fool, he decided to play on a ukulele he found on a grave instrad of a cross. His fingers did the playing all alone, and he knew that tune. A cradle song. Turning around time. Writing last pages. Starting all over. Ego-Dumping in the Yukon Quest. What end? What end?
2015 6 Dez.
Gregor öffnet seinen Plattenschrank (104)
Gregor Mundt | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags: Lieblingsplatten 2015 | 8 Comments
Und heute kommen die Top Twenty 2015 aus meinem Plattenschrank:
01) David Torn: Only Sky
02) Food: This Is Not A Miracle
03) Giya Kancheli: Chiaroscuro
04) Paolu Fresu: In Maggiore
05) Mette Henriette: Mette Henriette
06) Sufjan Stevens: Carrie & Lowell
07) Feldman-Satie-Cage: Rothko Chapel
08) Andras Schiff: Franz Schubert
09) Jakob Bro: Gefion
10) Trifonov: Rachmaninov Variations
11) Igor Levit: Bach Beethoven
12) Andy Sheppard Quartet: Surrounded By Sea
13) Robert Forster: Songs To Play
14) Reinartz Burkhard: Eine Olive des Nichts
15) Laurie Anderson: Heart Of A Dog
16) Kurt Vile: b’lieve i’m goin‘ down
17) Various Artists: Gazing With Tranquility – A Tribute To Donovan
18) Sinikka Langeland: The Half-Finished Heaven
19) Josh Ritter: Sermon On The Rocks
20) Estonian Philharmonic Chamber Choir, Tallinn Chamber Orchestra, Tönu Kaljuste: Gesualdo