Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: Juli 2015

 
girlwalkshome
 
 
 

Ein schöner Film, eigentlich. Gute Grundidee – Vampirin im Tschador als eine Art Racheengel. Optisch exquisit gelöst – schwarzweiße Videoästhetik der späten siebziger Jahre mit ihren Lichtschlieren und Verwischungen. Fast alle Bewegungen in einer Art Zeitlupe, die aber inszeniert ist, die Schauspieler bewegen sich wirklich so. Die überwiegend elektronische Musik schafft eine düstere, lähmende Atmosphäre. Es passt wunderbar.

Der Film zeigt, wieviel unausgeschöpftes Potenzial in dem scheinbar so ausgelutschten Vampirfilmgenre immer noch steckt. Leider weiß der Film dann aber nach ungefähr einer Dreiviertelstunde selbst nicht mehr so recht, wohin er will und wie er seine Geschichte zu Ende bringen soll. Er verliert sich in einer gewollten Rätselhaftigkeit, die zusehends aufgesetzt wirkt.

Trotzdem sehenswert. Eigentlich.

In den  Umlaufbahnen etlicher Leser dieses Blogs und mancher Manafonisten war und bleibt er gegenwärtig. Er war im Duo mit Roedelius der Maschinenmann, stets offen für defekte Klangerzeuger. Er brachte das Subversive in die skurille Idylle mancher Clustermusik. Ein sanfter Anarchist. Es gab eine Zeit, da jammte er in Forst im Weserbergland mit Rother, Rodelius und Eno. Er arbeitete an widerstandsfähiger Elektronischer Musik, die sich in keiner Weise dem grossen Markt öffnete, er liebte das Abseitige, und blieb so dem Underground treu. „Rastakraut Pasta“. Reihenweise spannende Musik, die in den letzten Jahren von dem Label Bureau B lebendig gehalten wurde. „Material“ fällt mir als Geheimtipp ein, ein Duo mit Conny Plank: hinter dem nüchternen Titel lauert reine Magie. Und dann war da ja auch die Platte mit dem Mikrofon in der Landschaft auf dem Cover. Aufgenommen für die Ewigkeit in Weilerswist.  Wundervoll auch diese eine, dunkle Funken sprühende, Komposition, „Grosses Wasser“, eine Plattenseite und so viel mehr füllend. Diese Reise über „grosses Wasser“ hat er jetzt angetreten. Tracks & Traces.

2015 21 Juli

Tagebuchnotiz

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Ich schreibe gar kein Tagebuch, aber wäre es so, fände sich da folgende Bemerkung: „Nicht nur, dass ich fast fiebrig durch die Seiten eines rabenschwarzen Erinnerungsbuches jage, das kein Kriminalroman ist, Charles Haldmans DER FEUERWÄCHTER – ich habe heute auch einen mir unbekannten Song von Brian Eno gehört. Man mag es kaum für möglich halten, haha! Sofort spürte ich, wieso das mein Lieblingssänger ist. Ich werde den Track in der „Zeitreise“ am 15. August spielen, und zwar, weil es so hinreissend passt, nach einem frisch ausgegrabenen Lied von Arthur Russell. Und auch die Reise zu den Äusseren Hebriden nimmt Kontur an. Was für ein abwechslungsreicher Tag: dann kam auch noch die Crepemaschine aus Frankreich, den Buchweizenteig (das Original) habe ich aus der Bretagne mitgebracht. Zum ersten Mal in meinen Leben (kein Witz!) eine mir mit Namen und Cover vertraute, aber bis auf zwei berühmte Songs, nie gehörte Langspielplatte der Rolling Stones auf mich wirken lassen, von zwar vorne bis hinten: „Sticky Fingers“. Ich habe ja immer die Kinks und Beatles bevorzugt, aber das Teil hat mich umgehauen. Schön, dass ich diesen „Klassiker“ auch mal mitbekomme.“

2015 21 Juli

Bagles & Beans

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2015 20 Juli

Wayne writes

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Dear Friends,

 

On July 10th my new CD/Project was released on the Songlines label. Entitled Some Places Are Forever Afternoon, it is based on 11 poems by the iconic Northwest poet Richard Hugo.

The CD is available in a variety of places listed below. I had very mixed feelings when I received notification the other day that my new CD is „now available on Spotify.“ Yes, you can go there and listen to the music or download the music for free in any number of places but I would like to make the case for buying the CD.

(1) It is the right thing to do. It is not only a matter of supporting the musicians, but also one of the very few labels that continues to support new music, jazz, and improvised music. You can be sure, unfortunately, that no one is actually making money. Yes, various people were paid, but there is no „profit“ involved. When you buy the CD you really are supporting a group of entrepreneurs who essentially are lucky to break even.

(2) The package is lovely. All the poems, and incredible photographs, an essay, and all the other information.

You can purchase the CD at bandcamp.com, amazon.com, songlines.com or at my website. Those of you in Seattle can pick up a copy at The Royal Room for only $10. Thank you so much and I hope you enjoy the music!

 

Best, Wayne (Horvitz)

„Beyond the Horizon, behind the sun
At the end of the rainbow life has only begun.
In the long hours of twilight underneath the stardust above
Beyond the Horizon it is easy to love.“ (B.Dylan)

 
Ich bin der neue Abenteurer. Ich mache mich auf den Weg in den interstellaren Raum. Ich werde 100 Jahre unterwegs sein, bis dahin wird der Winter auf dem Zwergplaneten vorbei sein. Zunaechst muss ich das Moebiusband von Neil Armstrong finden. Ich brauche es fuer den ersten Schritt auf dem Pluto. Ich habe mir die Stelle, die mir die Sonde „New Horizons“ geschickt hat, genauestens angesehen. Es ist ein Herz. Was fuer eine Botschaft! Was fuer eine herzliche Einladung! Natuerlich werde ich sehr vorsichtig ueber die Spalten und Risse in der „Tombaugh Regio“ gehen. Aber ich werde immer innehalten, wenn ich die aufsteigende Waerme spuere und sie gerne aufnehmen, bevor sie ausfriert. Mir ist ja bewusst, dass ich 33 mal weiter von der Sonne entfernt sein werde. In meinem beheizbaren Wanderanzug werde ich mir immer vergegenwaertigen, dass ich doch im Sonnensystem unterwegs bin.

Ich bin ein Astronautenabenteurer. Seit 9 1/2 Jahren habe ich trainiert, mich gegen fliegende Steine zu schuetzen. Gefrorener Stickstoff, Gase und Eiswasser sind mir vertraut. Ich werde jede tektonische Bewegung exakt studieren, bevor ich mich auf diese rissige Oberflaeche begebe.

Ich finde es spannend, mich auf die bright side of the moon zu begeben.

Ich werde euch mitteilen, wie es hinter dem neuen Horizont aussieht.

Kurz vor dem Ende des aufregendsten Jahrzehnts der Musikhistorie der letzten 500 Jahre (gut, erweitern wir die Dekade noch um die Zahlen 1967, 1968, 1969, 1980 und 1981, und betrachten Klassische Musik mal als Geschmackssache, als „toten Fisch“, oder, teilweise zumindest, gewaltig überschätzt), reiste David Toop, Verfasser des Klangbuchrausches „Ocean Of Sound“, nach Venezuela, um mit seinen Tonbändern und Mikrofonen den letzten Schamanen des Yanomami-Stammes auf die Spur zu kommen. Von der relatv beschwerlichen Reise (Herzogs Trip mit Kinski raubte gewiss mehr Nerven) berichtet Toop ausführlich im Begleittext. Er zeichnet den Regen am Amazonas auf, und bizarre Gesänge mit Körperperkussion. Diese Musik erinnert daran, dass wir uns vorzugsweise durch vertraute Welten bewegen. Wer meint, das hier entschlüsseln zu können, stolpert nur über das Schubladenwissen der Musikethnologen.

Es wird an einem Wochenende zwischen dem 20. August und 10. Oktober stattfinden. Teilnehmerzahl: maximal 12. Vorreservierungen (mit Rücktrittsmöglichkeit) werden ab jetzt entgegengenommen. Der Eintritt ist frei. Alle „movies“ auf grosser Leinwand in Originalsprache. Der Abendfilm kommt  in einem ziemlich überragenden Sensurroundsound daher. Natürlich kann man zwischendurch einen Film lang Pause machen:)Das voraussichtliche Programm eines langen Samstages sieht so aus:

 

12.00 Uhr:  Whisky Galore (Outer Hebrides, 1949) 

Mittagspause mit Galettes completes, Whisky, und Cidre brut

15.00 Uhr: ’71 (England, 2014)

Cafepause mit Crepes

18.00 Uhr: Medium Cool (USA, 1969)

Abendessen mit Galettes (andere Rezeptur), Cidre, und Rotwein von Molly Dooker

21.30 ÜBERRASCHUNGSFILM (mit Popcorn)

 

2015 20 Juli

Transparenz 2

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2015 19 Juli

„Medium Cool“

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Absorbing, thought provoking and, above all, a unique record of an important place & time, „Medium Cool“ will finally be released in a bluray/dvd-double format. On August 24th. For some who don’t know this movie, it might become a kind of revelation in the way the days of counter-culture are set into scene.

First off, it’s a pretty good, if somewhat disjointed story … two „world-wise“ middle class news reporters are sent to film the 1968 Democratic Convention in Chicago and become unwittingly involved in its political demonstrations, the inner city problems that have precipitated them, and the lives of a single mother and her young son in this harsh, confusing and seriously under-privileged world.

Its acting, in particular from Robert Forster as the lead reporter and the 13 year old Harold Blankenship as the son, is excellent and at times so effective that it’s difficult to remember you’re watching a rigidly sequenced film rather than a social documentary. And, it’s overlaid with some quite stunning cinema-photography from director Haskell Wexler, one of America’s very best exponents of the art at the time, backed up by a perfectly pitched late 60’s soundtrack. Psychedelia is part of it, revealing another subtext of the era.

Good enough so far, but that’s just the start. Add-in its extensive live footage from the streets of Chicago as the riots develop, taken by the film’s camera crew as they themselves are caught-up in a very „real“ political drama, its ominous sequencing of the build up of events from a fun „day in the park“ for the hippies/yippies to serious „police state“ level violence, its equally chilling images of what was going on inside the Convention Hall while all of this was taking place, and the clever and disturbing scenes of the mother’s desperate search for her lost son as Wexler films her within the increasingly anarchic crowds of demonstrators & troops actually on the streets at the time, and you’ve got … something very special.


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