Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2021 24 Apr.

Evidenz-Palaver

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Die Illusionen der Anderen von Robert Pfaller ist ein Buch, das mich nachhaltig beeinflusst hat. Viele Aspekte des Lebens werden dort geradezu schlitzohrig auseinandergenommen und beleuchtet, vom Aberglauben bis hin zu neurotischen Fehlformen des Glückerlebens. Das „delegierte Geniessen“ beispielsweise: man zeichnet etwa einen Film auf und archiviert ihn oder empfiehlt ihn einem Freund, um ihn sich nicht selbst anschauen zu müssen. Jaques Lacan und viele andere standen hier beratend zur Seite, wovon die Quellenverweise zeugen. Neulich holte ich mir Pfallers aktuelles Buch Die blitzenden Waffen – Über die Macht der Form und begann darin zu lesen. Die Morgensonne warf dabei ihr Licht durch die Jalousien, wie ich das so gerne mag. Es stellte sich sogleich jener Effekt aufflammenden Interesses ein, der mit der zentralen Fragestellung dieses Buches korrelierte: „Wann ist etwas evident, wann überzeugt es uns, nimmt uns mit?“ Diese Frage stelle ich mir ja so oft auch beim Antesten neuer Fernsehserien, und eine gute Kritik garantiert ja noch lange kein Aufblitzen beim subjektiven Betrachter. Wie unsereins neulich beim Verwerfen des oskarprämierten Films Parasite zur Halbzeitpause erlebte: drop it like Beckham. Anders hingegen gestern, spätabends: The Vast of the Night. Nächtliche Dunkelheit und im Geiste gleich taghell. War da nicht mal ein Manafonistas-Tipp gewesen? Anyhow, dass mir bei Robert Pfallers Buch gleich wieder Robert M. Pirsig in den Sinn kam, man möge es mir diesmal noch verzeihen. Es brach dann aber jäh ab, das Interesse, und unsereins dachte wiedermal wehmütig an Zeiten zurück, in denen tiefe und tiefsinnige Lektüre über Stunden möglich war. Nun eben lese ich in der TAZ ein Interview mit Hartmut Rosa, der genau das auf den Punkt bringt, warum uns heute, trotz Corona-Lockdowns, die sogenannten „guten Bücher“ nicht mehr antörnen. Es sei nicht nur eine äussere Rastlosigkeit, sondern auch eine innere: die Muße fehle. Exaktement, das finden wir auch. Vor zwanzig, dreissig Jahren noch, da hatte man alle Zeit der Welt. Doch heute Schiller, Goethe, Nabokov und Kundera lesen? Ich bitte Sie! Postscriptum noch zum Evidenzerleben im Augenblick: ländliches Stadtrandgebiet, kontemplative Rast auf einer Bank, spielende Kinder, Mütter mit E-Bikes, Hühnergegacker vom Hof, strahlender Sonnenschein, freundlich grüssende Menschen und konzertierend dazu der Gedanke „It´s Baerbocktime, aber sowas von!“ – es auferstehe das Matriarchat. Und tschüss, die Herren mit den schwarzen Koffern.

 

2021 24 Apr.

„Jazz Pianist‘s Landmark Box Revived“

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Das ist der Untertitel von Charles Warings Besprechung zur Wiederveröffentlichung dieses Mammutprojekts. Aus der Juni-Ausgabe von Mojo. Das Herz vieler Jarrett- und Vinylfreunde wird sicher ein paar Sprünge machen angesichts dieser frohen Aussichten, war diese Box doch bislang ein hochgehandeltes Sammlerstück und Schatztruhe zugleich. Die Besprechung bringt es auf den Punkt:

 

Ein Album mit sechseinhalb Stunden improvisierter Soloklaviermusik in einer Zeit herauszubringen, in der die Phonoindustrie mit einer Rezession konfrontiert war, schien 1978 eine verrückte Extravaganz zu sein, als ECM die Sun Bear Concerts veröffentlichte, eine 10-LP-Box mit fünf kompletten, in Japan aufgenommenen Konzerten von Keith Jarrett. Aber anders als die meisten Plattenfirmen schätzte ECM die künstlerische Leistung mehr als die Gewinnspanne, und ihr unerschütterliches Engagement für Jarrett ermöglichte einen seiner größten Triumphe. Über 40 Jahre später sind die Aufführungen immer noch fesselnd. Jarretts weitschweifende, aber immer einnehmend melodische Extemporisationen reichen von sanften nostalgischen Träumereien bis hin zu leidenschaftlichen Rhapsodien und erhebenden Hymnen, alle vorgetragen in dem klaren, lyrischen Stil, der zu seinem Markenzeichen wurde. In Anbetracht seines Umfangs hat Sun Bear Concerts verständlicherweise nie die 4 Millionen Verkäufe von Jarretts legendärem Live-Album The Köln Concert von 1975 erreicht, aber es stellt dennoch einen Höhepunkt seiner berühmten Solo-Konzerte dar.“

 

Ich weiss noch genau, wie ich damals Werner Pankes Lobeshymne in der „Sounds“ las, und unverzüglich bei jazz by post meine Bestellung aufgab. Über Wochen war mein Plattenspieler blockiert, und ich konnte mich gar nicht satt hören an diesen Klangreisen. Für Manfred Eicher war diese Produktion auch ein Abenteuer, in jenen analogen Zeiten war es nicht einfach, den Dynamiksprüngen Jarretts zu folgen, es galt stets, mit allem Möglichen und Unmöglichen zu rechnen. Ich fragte kurzerhand im Hauptquartier nach, weil ich nichts von dieser „reissue“ mitbekommen hatte. Und da stellte sich heraus, dass es nur eine begrenzte Neuauflage gab, die nun auch schon wieder vergriffen ist. Wir haben es also weiterhin, was Vinyl betrifft, mit einem Sammlerstück zu tun.

 

In den ersten Jahren meines Lebens wohnten wir so nah am Rhein, dass ich keine Erinnerung an die Räume unserer Wohnung habe, ich erinnere mich fast nur an den Rhein, den Blick aufs gemächlich fließende Wasser, die Uferwege im Park und wie ich dort fast mein Dreirad mit dem roten Sitz verlor, und es gab die großen Steine am Uferweg, auf denen ich herumsprang. Und doch blitzen Episoden aus der Wohnung auf. Manchmal zogen Straßenmusikanten oder Bettler durch die Gegend, sie riefen laut, klingelten mit großen Glocken. Meine Mutter wickelte einige Münzen in ein Papier und warf dieses Päckchen herunter, während mein Vater bemerkte, sie würde das Geld zum Fenster herauswerfen.

 

Für Folge drei meiner kleinen Serie braucht es etwas Fantasie. Es gibt nicht alles online, jedenfalls habe ich die Vertonung von Robert Lax´Gedicht „Question“ nicht gefunden, ich habe sie nur als analoge Aufnahme aus den Klanghorizonten im März 2012. Sie stammt aus dem Album wake up re:lax, Label: intermedium records 019. Hier ist ein Link zu einer Lesung des Gedichtes von Garrison Kailor.

 

Question

 

If you were an alley violinist

 

And they threw you money
from three windows

 

And the first note contained
a nickel and said:

 

“When you play, we dance and
sing” signed
A very poor family

 

And the second one contained
a dime and said:

 

“I like your playing
very much!” signed
A sick old lady

 

And the last one contained
a dollar and said:
“Beat it”

 

Would you

 

1   Stand there and play?
2   Beat it?
3   Walk away playing your fiddle?

2021 24 Apr.

Abschied von der Insel (2)

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„Moin Moin Michi
hier ist die Flut an Buchungen eingegangen.
Wahnsinn
Bis Winter
Ahoi
Claudia“

 

Offensichtlich lesen manche Syltianer und nordfriesische Medienmenschen diesen Blog, und so bekam ich gestern Abend eine Einladung, die ersten sieben Tage des Sylter Öffnungsmodells für einen norddeutschen Sender zu verfolgen, mit drei Live-Schalten im „Morgenradio“. Freie Übernachtungen und Spesensatz. Plus O-Töne von Touristen. Was mich daran reizt, ist der detailliert ausgearbeitete Kontrollplan, der von den Teilnehmern sehr viel Disziplin fordert, aber dann auch alte Freiheiten ermöglicht, ohne Strandstürmen und exzessive Körpernähe unter Fremden. Wir haben in dieser Coronakrise ja leidvoll lernen müssen, dass diese Bundesregierung stets zum Abwarten neigt, wenn schnelles oder entschlossenes Handeln von Vorteil  könnte. Deshalb stecken wir ja seit Monaten in dieser unbefriedigenden Mischung aus Dämmershutdown und Hochinzidenzlage. Insofern sind wir viel zu langsam einen nur sehr kleinen Schritt voran gekommen. Mit einem harten Zero Covid-Konzept über drei, vier Wochen wäre die Inzidenz schon wieder im Keller. Leider musste ich nun absagen, wegen einer anstehenden Radiosendung im Deutschlandfunk.

 

Bevor ich morgen mit dem Schreiben der JazzFacts beginne, bin ich ich noch einmal die einzelnen Alben der Sendung am 6. Mai durchgegangen. Da wird jeder Hörer, der für unkonventionellen Jazz und Angrenzendes offen ist, mindestes ein, zwei neue Lieblingsalben entdecken. Auch wenn „Promises“ von Floating Points   Begeisterungsstürme in der Journaille ausgelöst hat, halte ich die anderen Alben für gleichermassen faszinierend. Und sie mögen nicht dadurch in den Hintergrund treten, dass ich glaube, dereinst werde sich „Promises“ als ein Klassiker erweisen, der seinen Platz erhalten wird zwischen „Sketches Of Spain“, „Luminessence“, „Skies of America“ und „He Loved Him Madly“, also im Olymp von Grosskompositionen, in denen sich einem Blasinstrument unvergessliche Landschaften öffnen. desert island album. lockdown sylt record. after midnight music. deep wave listening. Vielleicht findet mein Jazzfreund aus dem Osten noch einen markanten Satz aus seinem wahrlich nicht straight zu interviewenden Pharoah Sanders.

2021 24 Apr.

„Erste Person Singular“

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Tom Waits hat einmal gesagt: „If you want to catch a song, you gotta start thinking like one“, und man könnte sich Murakamis Prozess als eine Erweiterung dessen vorstellen, indem er Geschichten durch musikalisches Denken einfängt, ob es nun Jazz in „Charlie Parker Plays Bossa Nova“, Pop in „With the Beatles“ oder Klassik in „Carnaval“ ist, die alle in dieser Sammlung enthalten sind. Es gibt in dem Buch ein ständiges Wechselspiel zwischen der Art und Weise, wie Musik funktioniert, und der Art und Weise, wie sich die Erzählung entfaltet.  

(David Lean, New York Times)

 

Dies könnte ein Buch sein, ganz nach dem Geschmack einiger Manafonisten. Man muss ja nur offen sein für zauberhafte Nichtigkeiten, something slightly dangerous, love of life, surreale Momente des Alltags, und gute Musik.

(Michael Engelbrecht, Manafonistas) 

 

“- Jeffrey Beaumont: I’m seeing something that was always hidden. I’m in the middle of a mystery and it’s all secret. – Sandy Williams: You like mysteries that much? – Jeffrey Beaumont: Yeah. You’re a mystery. I like you very much.”

(Kyle MacLachlan & Laura Dern in Blue Velvet)

 

2021 23 Apr.

Sam kauft Schallplatten

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Ich  kannte bis vor kurzem nichts von Sam Shephard, das hat sich nun geändert. „Crush“ habe ich mir besorgt, und so spannend die Musik ist, nichts daran liess ein so vollkommen anders gelagertes Werk wie „Promises“ erwarten. Wir haben im Vorfeld der JazzFacts-Sendung einiges versucht, ihn zu treffen, aber er gibt keinerlei Interviews zu seinem Album mit Pharoah Sanders und dem LSO. Grund genug, diesen Komponisten mal als Vinyllover kennenzulernen. Schau, schau was der so gar nicht wie ein erratischer Künstler wirkende Sam da aus der Tasche holt, anno 2017: ein altes Pharoah-Album, und auch etwas von Gunter Hampel (!). Witzig: nachdem ich heute unverhofft viel freie Zeit hatte, habe ich mich über „Zenmate“ bei einem amerikanischen VPN eingeklinkt und auf US-Netflix einen beeindruckenden, sehr ruhig inszenierten Thriller gesehen („Stowaway“), über eine Reise zum Mars. Unterwegs läuft aus den Lautsprechern alter Free Jazz aus den Sechziger oder Siebziger Jahren, und während der Afroamerikaner an Bord das nur als „Chaos“ empfindet (das hat Humor!), klärt ihn der Mann aus Fernost über den Zauber dieser Musik auf (vergebens), und nennt drei Namen, einer ist Pharoah Sanders. Dessen einfaches wie elementares artistisches Credo habe ich mir für die JazzFacts besorgt, von meinem Jazzfreund aus dem Osten, Bert Noglik. Die Platte von Mr. Sanders, die Sam hier vorstellt, ist keine seiner berühmten, aber kein bisschen weniger fesselnd als „Karma“ oder das von Shabaka Hutchings so geliebte „Thembi“. Safe Journey! P.S. Die Filmmusik stammt übrigens von Hauschka alias Volker Bertelmann. Am 6. Mai soll er ins Kino kommen, in welche Kinos denn, in Kinos für Frisch-Geimpfte, oder in solche mit  niedriger Inzidenz in der Umgebung? Ich rechne mit Netflix Germany.

2021 23 Apr.

Muntere Leerläufe

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Zur Sache, Schätzchen“ sah ich damals gar nicht, als er gerade in die Kinos kam. Als ich von ihm erstmals hörte, in unserer Strasse der Wohlbehüteten, im Süden Dortmunds, geriet Peter ins Schwärmen. Er war etwas älter war als meine beiden Kumpel Manfred und Michael, sollte später Kommissar werden, und so, wie er von dem Film redete, schien mir das eine heisse Nummer zu sein. Peter hatte drei Mädels am Start, wie wir irgendwie mitbekamen, und ich fragte mich, ob das wohl die Alternative zu romantischer Liebe sei. Ich war gerade mal dreizehn, oder so, und  die Kinks waren, neben den Beatles, meine Helden. Wie die Tage eines langen heissen Sommers in der Erinnerumg verdampfen zu kleinen Splittern: die Garage, in der wir Tischtennis spielten, stundenlang, und auf einmal erklang aus dem Kofferradio „My Sentimental Friend“ von Herman’s Hermits: Traumstoff. An einem andern Tag im gleichen Sommer schwänzte ich eine Klassenarbeit, und suchte mir eine sonnige Wiese im Westfalenpark. Ich weiss heute noch, dass es da sehr anschauliche Bilder gab zu Wasserstoff- und Kohlenstoffverbindungen. Als ich an diesem Nachmittag ins Kino wollte, war „Zur Sache, Schätzchen“ wohl gerade abgesetzt worden. Manche Tage blieben unerfüllt, und andere besassen einer heiteren Leerlauf. Erst Jahre später sah ich im Film-Casino „Wehe, wenn Schwarzenbeck kommt“, und mir gefiel die verrückte Art von Werner Enke. Ich konnte ihn hinterher sogar gut imitieren, und dachte mir, Schwabing wäre mal eine Reise wert. Mit einer Liebe war ich dann irgendwann tatsächlich vor Ort, in einem dieser kleinen Kinos sahen wir Robert Altmans „Nashville“, und in einem Theater Urs Widmers „Stan und Ollie in Deutschland“. Uschi Glas erinnert sich heute in der SZ (anlässlich Werner Enkes 80. Geburtstag) an die Dreharbeiten, und merkt an, dass dieser Film von May Spils „einen Hauch von Nouvelle Vague“ habe. Schön albern ging es ja ja auch in manchen frühen Truffaut-Filmen zu. Wer so durch die Tage stolperte wie Werner Enke, bekam ja auch einiges geboten. Auf jeden Fall habe ich mir gleich die Blu-Ray bestellt. Die alte Zeit, digital restauriert. „Es wird böse enden.“

 

Heute leistete ich mir einen faulen Tag, das mache ich sowieso gerne, schon in jungen Jahren liebte ich Songs, in denen Sänger die Welt vom Fentster aus betrachteten, Ray Davies praktizierte das gerne, und Brian Eno auch. Ich nahm mein Birchermüsli zu mir, mit Weizenkeimen, zuvor einen gut gehäuften Teelöffel Malay White, in Apfelschorle aufgelöst. Ich las ein paar Seiten aus James McBrides Brooklyn-Roman (was für eine Fabulierlust!), als das Telefon schellte, und ich einen Anruf aus Westerland bekam, von dem Mann, der mir vor Monaten auf der Insel, im ersten Lockdown, nachts eine Sauna öffnete – und einen Strandkorb bereitstellte. Heute würde sich entscheiden, ob die Insel zwischen Anfang und Ende Mai am Öffnungsprojekt teilnehme. Es ist wohl damit zu rechnen, dass das Rosenhaus im Mai für mich ausfällt, und ich hätte doch so gerne Shakespeares „Sonnet 18“ mit den „darling buds of May“ laut vor den Wellen rezitiert, voller Wonne in den Wind gebrüllt. Dann, in aller Ruhe, ein Duo aus Texas namens Balmorhea, „The Wind“, Deutsche Grammophon Gesellschaft. So wie ECM einst mit der „New Series“, hat vor Jahren auch die  gute alte Tante DGG eine neue Sparte geöffnet, ohne ihr einen besonderen Namen zu geben. Seitdem haben Klangkünstler aus sog. „avancierten Kreisen“ der Popkultur dort eine ganze Reihe von Werken veröffentlicht an diversen Schnittstellen von „Neo-Klassik“ und „Ambient“, das Schlagwort ist „post classical“. Manches in diesem Genre langweilt, anderes nimmt gefangen, so geht es mir immer wieder mit diesen Zwischenzonen wohlklingender Experimentierlust. Ein Balanceakt oft, zwischen klanglicher Finesse und ins Leere laufender Schöngeisterei. Auch „The Wind“ ist in diesen Räumen angesiedelt, die Beteiligten kennen alle ihren Satie, ihren Eno, ihren Pärt. Dieses Album hat allerdings etwas Seltsam-Verführendes, ich kann es nicht genau benennen, stets ein gutes Zeichen. Es ist ungemein reichhaltige Musik, die ihre gesammelten Ideen umreisst, anklingen und verschwinden lässt, anstatt sie „ad infinitum“ zu erschöpfen. Wären diese Stücke Lieder, bei einem mindestens würde jemand zum Fenster hinausschauen, und alles, was er sieht, in Zeitlupe verwandeln. 

 

Elements come in and out like a dub mix created on a laptop, with varying levels of distortion and rhythms that collide and scrape off each other instead of locking into a groove.“

2021 21 Apr.

Why is this album so amazing?

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We once met in Kristiansand, and I did at least one interview with drummer / percussionist Thomas Strønen, for instance on a solo album he had released on Rune Grammofon. I liked and loved all the albums he made as part of the ever-changing world of the band „Food“. When I listened to his new work, Bayou, produced by Manfred Eicher, recorded in Lugano, I was deeply impressed by the sounds of Thomas, Ayumi Tanaka (piano) and Marthe Lea (clarinet, voice, percussion). In more than one way this is space-conscious music, and I sent him some thoughts and questions about those days in August, 2018. Don‘t wait for the answers to turn down the lights and listen.

 

One of the thrilling things here is the rare appearance of vocals, their place in the sequence of tracks. Quite at the beginning we have an old folk song, then, a long time later, a variation on that melody, followed by track 9, that, different to all all the pieces, makes one think of a song-like instrumental followed by the last track with the voice humming. Was this planned before, in regards to the inner suspense? This has a really strong impact when listening to the album as a whole.

 

We don‘t have to speak about the special acoustics in Lugano, Thomas. I have once been there when Tigram Hamasyan’s album Atmosphères had been recorded and mixed. And later I spoke with Manfred Eicher about the microphones‘ placment in the auditorio stelio molo RSI, Lugano. So, then again, let‘s speak about the special SOUND of this album. Because there is quite an amount of sounds growing out of silence, of sounds slowly decaying -subtle dynamics, and you hear it all! it is such a joy to listen to the overall / enveloping sound  (it could easily be regarded as a reference recording, ideal for testing loudspeakers and headphones, haha). I got the feeling the big room plays an important part.

 

As one can see at the compositional credits, everything, apart from that old tune had been freely improvised. Was there been, apart from the free flow of ideas, another idea behind the album you might have had? And, what makes it so interestung for you and the trio to kind of „surrender“ to the moment and its special gifts?

 

Is there, a blueprint for this album, in jazz history maybe, where this kind of improvisational approach has been realized with dreamlike perfection?

 

Can you remember one or two moments of the days of production, a little anecdote, a conversation you had with your pals, or Manfred, or the tone engineer, that may may reveal something about the moods of those days in Lugano? That can be something quite ordinary, whatever. 

 


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