Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: August 2019

2019 23 Aug.

fragments from a private city

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Ah, the reverse sentiment

of emptiness,

like in a Terry Riley- or 

Cluster-moment – 

that field of minimalism –

shines through „Not Love Perhaps“

under John Surman‘s soprano sax.

 

you

don’t

know
 
 

 
 
what

love

is

 

01) Mindhunter, season 2

02) Unbelievable, season 1

03) Gentleman Jack, season 1

04) Fleabag, season 2

05) Killing Eve, season 2

06) Succession, season 2

07) Stranger Things, season 3

08) Vikings, complete final season 5

09) Quicksand, season 1

10) Jessica Jones, final season 3

 

 

Neil Young’s Lonely Quest to Save Music

 

Wow, this is my kind of interview. Addresses the negative effects music file compression have on the body / mind, of childhood polio and what that did for Young as a young creative, breaks the “4th Wall” and allows the writer’s personal story to interface with Young’s in an incredibly honest, vulnerable and not at all gratuitous way, speaking to childhood diseases (both the writer and Young have kids with neurological diseases) and using music to help rewire their brains. A fascinating read.

 

 

 

Manafonistas Head Quarter: Schön, dass du es auf einen Kaffee einrichten konntest. Also, das Cover deines neuen Gedichtbandes ist wirklich ein Hingucker. Wie kam es dazu?

 

Martina: Es gibt mehrere Grafikerinnen, die die Buchcover beim Poetenladen Verlag gestalten. Wie du weißt, ist die Covergestaltung sehr wichtig, nicht nur bei Schallplatten. Das ist eben die Verpackung, der erste Eindruck, der nicht nur darüber entscheidet, ob jemand das Buch vom Regal in die Hand nimmt, sondern auch die Rezeption der Texte definieren kann. Das Cover für meinen ersten Gedichtband erinnerungen an einen rohstoff hatte Franziska Neubert gestaltet. Dieses Cover hat für einige Rätsel und Interpretationsansätze gesorgt. Als es beim zweiten Buch um die Frage des Covers ging, hatte ich eine Auswahl meiner Gedichte über den Verleger, Andreas Heidtmann, Franziska zukommen lassen. Sie hat dann drei Vorschläge vorgelegt und dieses Motiv war unser klarer Favorit. Franziska Neubert hat die großartige Gabe, aus ein paar Texten kluge Motive zu entwerfen, die den Texten eine weitere Ebene hinzufügen.

 

Und der Titel … Häuser, komplett aus Licht? Wie bist du darauf gekommen?

 

Im Unterschied zum ersten Gedichtband hat es diesmal länger gedauert, bis ich den Titel hatte. Man spürt es, wenn er da ist. Ich war zwischendurch fast etwas verzweifelt auf der Suche nach dem passenden Titel. Dann habe ich mir auf meine Wunschliste, mit der ich monatelang intensiv gearbeitet habe, geschrieben: „Ich wünschte, ich würde einen Titel finden.“ Und am nächsten Tag fiel mir dieser Satz auf, mit dem ein Gedicht endete, das ich ein paar Tage vorher geschrieben habe: „Häuser, / komplett aus Licht.“ Wow, dachte ich, das ist es, was letztlich allen Gedichten zugrunde liegt.

 

Du bist inzwischen seit [blickt auf einen Bildschirm] Sommer 2013 bei den Manafonisten. Inwieweit hat der Blog und das Schreiben auf dem Blog deine Gedichte beeinflusst?

 

Ohne Manafonistas wäre das Buch so überhaupt nicht denkbar. Da sind nicht nur die inspirierenden Texte der anderen Manas und das, worauf sie verweisen. Da ist auch die Herausforderung, etwas oder über etwas zu schreiben, was mir am Herzen liegt und die Art, wie ich darüber schreibe. Das hat das Profil meiner Gedichte enorm geprägt.

 

Gibt es irgendwo ein virtuelles Buchregal, von dem ich den Band herausnehmen und mal hineinblättern kann?

 

Im Verlagsprogramm des Poetenladen Verlages findet sich in der Leseprobe der ersten Zyklus des Gedichtbandes, der auch im Jahrbuch der Lyrik 2017, das Christoph Buchwald gemeinsam mit Ulrike Almut Sandig herausgegeben hat, veröffentlicht ist: Essay über eine Verschiebung.

 

Ist das Buch schon im Buchhandel?

 

Ja. Man kann es auch hier direkt beim Verlag versandkostenfrei bestellen.

 

Wenn du noch ein Album nennen würdest, dessen Musik der Struktur deiner Gedichte am nächsten kommt …

 

Boards of Canada: the campfire headphase.

 

Wenn ich deine Blogbeiträge überfliege, habe ich den Eindruck, dass du permanent Filme schaust und auch gern über Filme recherchierst. Gibt es diesen cineastischen Blick auch in deinen Gedichten?

 

Ein Lyriker schrieb mir, nachdem er meinen ersten Gedichtband an einem Abend gelesen hatte, den Satz „An dir ist eine Kamerafrau verloren gegangen“. Eine zentrale Passage im titelgebenden Gedichtzyklus des zweiten Bandes lautet:  „Ich schrieb ins Gästebuch: Dieses Land, es ist der Souffleur / eines Traums. Hier gelingt mir zu filmen, was nicht existiert.“

 

2019 20 Aug.

Back to School!

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Der Renner des neuen Schuljahres: Schusssichere Backpacks!

 
 

 
 

Wie man sieht, findet der freie Markt für jedes Problem eine Lösung.

 

2019 19 Aug.

Vinyl in Blau …

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„Violins“official music video

 

 

… und in bester Pressqualität – der Mann aus New-Wave-Zeiten, dessen Album „Rattlesnakes“ würdevoll gealtert ist, macht seit einiger Zeit, was er will, ohne von bewährten Ruhmesblättern abzuspielen, arbeitet mit Herrn Roedelius zusammen, hört alte Neu!-Platten, und hat vor ein paar Wochen ein kluges fantasievolles „Spätwerk“ vorgelegt, „Guesswork“, das verniedlichend, und bitte nicht, „Synthi-Pop“ genannt werden könnte. Es sind allerfeinste Songs, und das bedeutet, dass neben dem handverlesenen Arsenal an Synthesizern immer noch ein ausgefuchster Texteschreiber agiert – „now that I’m no longer chasing after certainty“, lautet eine Zeile, da weiss man, warum „Guesswork“ „Guesswork“ heisst. Leute, die sich stets absolut sicher sind, sind entweder Idioten oder Verkäufer. Die leicht verwitterte Stimme passt vorzüglich zu den betagten Maschinen. Kurzum: eine Freude!

 

 

 

 

Der Diafilm befand sich ungefähr zehn Jahre lang in der Kamera. Irgendwann hatte jemand die Klappe geöffnet, um nachzuschauen, ob ein Film drin liegt. Eine kleine Zusatzbelichtung. Geraume Zeit lag die herausgenommene Rolle auf der Kommode, dann wurde sie zur Entwicklung gebracht. Wir waren längst auf Digitalkameras umgestiegen, hatten vergessen, was sich auf diesen letzten Analogbildern befand. Die Hamburger Speicherstadt war ja noch leicht zu entziffern. Wo das untere Bild aufgenommen wurde, könnte ich nicht mehr sagen. Der Abdruck hat das Original komplett in ein surreales Leuchten verwandelt, zeitlos und wie aus den Räumen des Unterbewussten, unberechenbar und wunderbar unvollkommen.

„Ein Termin mit Herrn Rihm“, so überschrieb Jochen seinen Beitrag vom 2. Juni über Wolfgang Rihm. Er empfahl damals einen Filmbeitrag des SWR über Wolfgang Rihm, der Titel: “Über die Linien – Grenzgänger des Klangs“. Ich habe den Tipp von Jochen befolgt und mir die Sendung angesehen, nicht nur das, in der Mediathek musste ich die Dokumentation nochmals sehen. Selten hat mich ein Musiker und Komponist so beeindruckt, so überzeugt wie Wolfgang Rihm. Der Film entstand kurz nach einer langen, schweren Erkrankung des Meisters. Rihm, Jahrgang 1952, wirkt ruhig, lebendig, lebensbejahend. Er komponiert und komponiert und hat noch so viel mitzuteilen. Einmal sagt er, es sei ihm, als hätte er in seinem Inneren noch einen dicken Block, da müsse und möchte er noch viele Blätter abreißen. Im Grunde habe er das Gefühl, als schreibe er sein ganzes Leben lang ein einziges Stück. Die Werke, die er schreibe, würden das Frage- und Aktionspotential für das Ins-Werk-Setzen des nächsten Stückes hervorbringen. Man solle sich den Vorgang des Komponierens aber nicht so vorstellen, als würde man einer Glanzstraße bis zum Ziel folgen, es sei eher ein Stochern im Nebel, es gebe keine Sicherheit im Moment des Entstehens eines Stückes, eher Hilflosigkeit.

Wolfgang Rihm ist seit 1985 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik in Karlsruhe, sein Unterrichtsstil: fragend, – produktive Verunsicherung.

In der Dokumentation kommen neben seiner Biographin, Elenore Büning, auch unter anderen Anne-Sophie Mutter, für die Rihm “Gesungene Zeit“ geschrieben hat, und Jörg Widmann zu Wort. Für letzteren hat Rihm “Über die Linie II“ komponiert. Der Komponist, Klarinettist und Dirigent Jörg Widmann erzählt ausführlich über die Entstehung dieses Stückes. “Über die Linie II“, dieses Werk faszinierte mich dermaßen, ich musste mir die Platte sofort kaufen.

 

 

 

 

Die Aufnahmen zu dieser Scheibe entstanden im Konzerthaus Freiburg zwischen 2009 und 2010, es spielt das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, an der Klarinette natürlich Jörg Widmann. Über das Stück schreibt Widmann. „Als die Partitur der Musik für Klarinette und Orchester – Über die Linie II in meinen Briefkasten geflattert kam, war ich zunächst schockiert: ein über 40 Minuten fast ununterbrochener Gesang durch alle, auch die höchsten stratosphärischen Register. So hatte noch niemand für Klarinette geschrieben. Aber, wie sollte ich das jemals spielen können?“

 

The Guardian: „[Uber die Linie II ] must be one of the most substantial, an exacting test of any clarinettist’s control and stamina. The soloist plays almost continuously throughout the 37-minute work that the orchestra sometimes supports and accompanies, sometimes contradicts. The music is full of allusions to past styles, and its effect is fragile and haunting.“

 

Zu dem Werk Requiem-Strophen, 2017 uraufgeführt, sagte Jörg Widmann: „Was ich bei all den geistlichen Werken von Rihm spüre, dass es da etwas Anderes geben muss. Warum kann ich daran glauben – ich, der das höre? Weil es diese Musik gibt. So könnte ich gläubig werden.“

(play it loud) Rock’n’Roll? Psychedelic Kraut machine? Retromania zum 50 Geburtstag? Anarchie & Inventur auf dem Weg zu neuen Welten. Rotate, rotate. Ein übersehenes Jahresbestenalbum für 2018. Eine verlässliche Instanz deutscher Experimentalmusik. Mani Neumeier at its best. Live mit den seit inzwischen über 50 Jahren bestehenden Guru Guru kurz vor Mitternacht auf der TropenTango 2019. Voller Elan gehen sie an den Soundcheck, das Zelt füllt sich und dann: voll drauf! Darf man das noch Rockmusik nennen? Dann Reggae mit einer indischen Nadeswaram als Melodieinstrument. Moment, wo bin ich? Schon weiter getrieben. Living in the woods? Psychedelische Mäander mit japanischem Sprechgesang in bizarrer Verkleidung. Schamanenkraut? Um Mitternacht das Schlagzeugsolo. Geisterstunde adé. Bei der Magie ist kein Raum mehr für die Geister der Vergangenheit und der 78jährige Mani Neumeier so vital wie nach dem Aufstehen. Wahrscheinlich der derzeit beste deutsche Schlagzeuger. Und nach dem scheinbaren Überschreiten des Höhepunktes wird im Takt der Nightpack entleert und das Solo eskaliert auf Kitchen Metals erneut.

 
 

 
 

Und weiter gehts voller Ideen sprühend, voller zirkulärer Magie, erkundend, treibend, jagend, voller Schalk. Und selbst der Elektrolurch, die obligate Zugabe, hat sich längst schon wieder gehäutet und kommt bei legendärer Verkleidung in neuem Gewand daher. Und zwischen archaischen Artikulationen stellt der alte Spaceboy langgezogen die Frage: „Was macht ihr eigentlich … … … wenn ihr mal älter seid?

 
 


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