Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: September 2015

Sounds like a threat? Anyone still exhausted remembering long nights with Thomas Pynchon in the black zones of the internet? Now here comes a genre-hopping list of books that might work as an autumnal pleasure for common reading experiences. Two persons would be fine as a point of departure, but then … which novel? Some even have not been published yet. Who cares? Imaginary Day of the first page: November, 10th.

 

Anthony Doerr: Alles Licht, Das Wir Nicht Sehen (German, English) // Ann Cleeves: Thin Air („Shetlands only“) // John Williams: Butcher’s Crossing (English / German) // David Mitchell: Slade House (forthcoming, English only) // Rupert Thomson: Katherine Carlyle (forthcoming, English only) // Joe R. Lansdale: Paradise Sky (English) … 

 

„The first season was indebted to the tropes of Southern Gothic and weird fiction, with Flannery O’Connor and Robert W. Chambers the touchstones. The second went full-bore in its homages to the salacious, vintage pulp noir realm, unabashedly playing up that genre’s cynical character archetypes, hazy plots, abundant betrayals, and seedy venues. About the only thing unifying both seasons was Pizzolatto’s distinctive voice, crafting an oppressively dark tone and a nihilistic or misanthropic worldview often communicated via his characters’ philosophical dialogue. Well, that and the fact that each character exists as a damned soul with varying shades of fucked-ups, drinking Jameson en masse and chain-smoking Camel lights.“ (Colin Waterman, popmatters) 

2015 25 Sep.

Die Schterndrln blinken

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Die Besprechung der ersten ins Schwäbische übersetzten Cover-Versionen von Tom-Waits-Songs, auch vorgetragen von Patrick von Blume aus Ravensburg/Oberschwaben, kam daher wie eine Cover-Version des Marketing-Spruchs fürs Ländle: statt „Mir könnet älles außer Schwäbisch“ „Mir könnet älles außer Tom Waits.“ Der gab sich gelassen und erteilte prompt das copyright; wahrscheinlich ist er des Schwäbischen nicht mächtig, oder das Album „Mit Herz und Fauschd“ gefiel ihm wirklich – z.B. die Kaltblütigkeit, mit der Patrick von Blume die 16 Silben „Die Kerle send beim VfB em Gottlieb-Daimler-Stadion“ in einer Liedzeile unterbringt, für die Tom Waits nur 9 Silben vorgesehen hat.

Ansonsten ist es wie mit allen Coversongs: ist was Eigenes dabei? Wird was Neues darin entdeckt? Oder ist es nur eine Anpassung an den kollektiven Musik-und Muzak-Geschmack? Tom Waits gehört wahrscheinlich mit zu den meistgecoverten Musikern, und die qualitative Bandbreite ist entsprechend groß, zumal in besonderer Weise die Gefahr besteht, vom Interpreten zum Imitator zu werden. Die zweite Falle lauert in der Einfachheit der Waits-Kompositionen: gelingt es nicht, etwas Kreatives hinzu zu fügen, dann können sie auch quälend langweilig sein.

Eine Möglichkeit, was Eigenes zu den Originalsongs beizutragen, ist die Übersetzung der Texte. Auch das kann schief gehen (besonders wenn Waits-Klischees verdoppelt werden); aber es gibt doch eine Reihe intelligenter und witziger und damit geglückter Versuche in mehreren Sprachen: italienisch, schwedisch, norwegisch, holländisch, spanisch, polnisch, russisch, hebräisch – dazu demnächst mehr. Heute ein paar TW-Cover-Versionen in österreichisch und kölsch.

DIE Kölner Waits-Cover-Band um den Sänger Gerd Köster (der auch alle Lieder übersetzt hat) entlieh sich den Waits-Titel „The piano has been drinking“ als Bandnamen und sang das Lied auf Kölsch: „Dat Klavier, dat hät jesoffe“. Es gibt 2 CDs, eine mit Studio- und ein paar Live-Aufnahmen, die andere vollständig live, beide randvoll mit Waits-Titeln. Die Band swingt ausgesprochen locker, und Kösters Stimmlage ist so weit von der des Meisters entfernt, dass man es nicht unangenehm als Nachmachen empfindet, auch wenn man sich vorstellen kann, wie Köster vor dem Plattenspieler seinen Waits gelernt hat. Den Kölschen Dialekt, bekannt für seine gute Singbarkeit, zu verstehen, ist eine Herausforderung; ein paar Liedtitel (deren Original zu erraten den Waits-Fans keine Schwierigkeiten machen dürfte):

Wärm Bier & köhl Wiever, Weihnachtskaat vunnem Flittche vum Eijelstein, Do kanns nix dofür wenn do dräums, Kei Minsch, Anfürsich es et Blues …

Die Weihnachtsgrüße, diesmal von aner Hur aus Floridsdorf, finden sich auch auf der CD „Ambros singt Waits“ – eine der ersten ausschließlich mit Waits-Songs. Das Österreichisch versteht man problemlos – vielleicht ist das ein Beleg dafür, dass mainstreamartig produziert wurde. Wolfgang Ambros singt brav, die Begleitmusiker sind langweilig; Waits-Stimmung bleibt aus.

Langgezogenes, geslidetes, richtig fieses Österreichisch kann man bei einer Band hören, die sich auch nach einem Titel von Waits („Rain Dogs“) benannte: „Wia d Hund im Regn“.

Die 4 Musiker stellen die These auf, Tom Waits habe seine Lieder in Wien geschrieben und später ins Englische übersetzt … wie dem auch sei: Wia d Hund im Regn sind zugleich am eigenständigsten von den vorgestellten Musikern und Waits am nächsten. Die angekündigte CD ist wohl nie erschienen; bei Myspace findet man aber einige Titel. Leider kann ich keine Textbeispiele anfügen – ich verstehe die Sprache nicht; außerdem bräuchte man an der Computertastatur ein Modulationsrad. Doch, jetzt habe ich was verstanden: „Die Schterndrln blinken“.

 
 

 
 

2015 24 Sep.

Tonight will be fine …

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Was Heike Hupertz in der FAZ zu dem Kriminalfilmschwachsinn „Tod auf der Insel“ (im ZDF am Montag, liegt noch in der Mediathek) lässt mich vermuten, dass ihr etliche Aspekte des Films gefielen: „Der Film (Regie Nicolai Rohde) stellt Blicke ins Zentrum und baut seine Aussagen auf die exquisite Kameraarbeit von Hannes Hubach. Am besten wirkt „Tod auf der Insel“ vermutlich auf einem überdimensionierten Flachbildschirm vor einer Wohnzimmerwand, die in der Nuance „Drawing Room Blue“ des britischen Edelfarbenherstellers „Farrow & Ball“ gestrichen wurde.“ Der letzte Satz ist ja noch witzig, doch, Einspruch, H.H. – sowohl die Kameraarbeit wie der Soundtrack waren auf Effekt gebürstet und grauenhaft überladen, überzogen.

Vielleicht kommt einem Teilnehmer an diesem Familiendrama aber auch das eigene, kritische Urteilsvermögen abhanden, wenn man an einer solch hanebüchenen, an den Haaren einer Wasserleiche herbeigezogenen, Geschichte werkelt. Von dem Opfer erfährt man in den ersten zwanzig Minuten, dass sie gerne flirtet, man erfährt es unendliche Male, weil es sowohl gesagt als auch gezeigt wird. Dann ist der Kommissar, der, glaube ich, Finn Hartung heisst, strohdoof, leider auch humorlos.  Die Auflösung des Dramas ist nun das Allerletzte, so unverschämt durchgeknallt, als hätte der Autor vorgehabt, einen Rosamunde Pilcher Noir zu verfassen. Was ihm, zum Schrecken meiner Vorstellungskraft, auch gelungen ist. Dunkle Wolken im Zeitraffer, Wahnsinn. Ein Sylt-Krimi wie ein schlechter Ostfriesenwitz.

2015 24 Sep.

Gesucht auf Vinyl, und in gutem Zustand

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„88 Basie Street“ (1983)

2015 23 Sep.

Mhm …

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Ich bin wohl ca. 65% rocksozialisiert, 30% jazzsozialisiert, und 5 % Mahlersozialisiert. (Konrad H. beschrieb seine Jugend mal mit so einem Schuss Soziologendeutsch.) Schon mit 12 hatte ich zwei Liebligsbands, The Kinks und The Beatles. „Lieblingsbands“ kamen in der Regel sowieso aus der Popmusik, hiessen später Wire, drei Werke lang, oder The Talking Heads (drei Werke lang), The Go-Betweens (the whole time:)) or or or … mhm … There is only one favourite band left today, and that’s The Mountain Goats. And that’s not really a band. And, well, there is another one, no rule without exception: Food, the ever-changing band of sax player Iain Bellamy. No big name, no game changer, but a slow burner. Ah, yes, and The Necks. Statistics go crazy.

 

 

Rega baut seit langem solch elegant-flache, gerne auch farbige Dreher, kostengünstige Qualitätsware, für Vinylisten in jungen Jahren so attraktiv wie einst der Citroen 2CV. Man kann diese schicken Dinger auch ganz zeitlos betrachten, vom Jugendzimmer in das eigene Ferienhaus am Waldesrand verfrachten. Kleine Boxen, die richtige Gesellschaft, und gute Musik. Heute dann mal das dritte Album von Linda Ronstadt, das einfach „Linda Ronstadt“ heisst. (Das passiert, wenn ein Manafonista dem anderen etwas zum Bilde (verdreht) hinzufügt, und gar keine Ahnung von der Mathilde im Titel hat.)

2015 23 Sep.

True Talking Lou

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„You think there’s not much going on, only to find the songs growing upon you as inexorably as vines around an abandoned building. The music is lean and understated; Robert Forster’s lyrics, as ever, are penetrating and compelling. Imagine Reed narrating a Talking Heads album (it could be 77 or True Stories) and you’re getting close to the feeling of Songs To Play.“

(Andrew Stratton, The Guardian)


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