Was Heike Hupertz in der FAZ zu dem Kriminalfilmschwachsinn „Tod auf der Insel“ (im ZDF am Montag, liegt noch in der Mediathek) lässt mich vermuten, dass ihr etliche Aspekte des Films gefielen: „Der Film (Regie Nicolai Rohde) stellt Blicke ins Zentrum und baut seine Aussagen auf die exquisite Kameraarbeit von Hannes Hubach. Am besten wirkt „Tod auf der Insel“ vermutlich auf einem überdimensionierten Flachbildschirm vor einer Wohnzimmerwand, die in der Nuance „Drawing Room Blue“ des britischen Edelfarbenherstellers „Farrow & Ball“ gestrichen wurde.“ Der letzte Satz ist ja noch witzig, doch, Einspruch, H.H. – sowohl die Kameraarbeit wie der Soundtrack waren auf Effekt gebürstet und grauenhaft überladen, überzogen.
Vielleicht kommt einem Teilnehmer an diesem Familiendrama aber auch das eigene, kritische Urteilsvermögen abhanden, wenn man an einer solch hanebüchenen, an den Haaren einer Wasserleiche herbeigezogenen, Geschichte werkelt. Von dem Opfer erfährt man in den ersten zwanzig Minuten, dass sie gerne flirtet, man erfährt es unendliche Male, weil es sowohl gesagt als auch gezeigt wird. Dann ist der Kommissar, der, glaube ich, Finn Hartung heisst, strohdoof, leider auch humorlos. Die Auflösung des Dramas ist nun das Allerletzte, so unverschämt durchgeknallt, als hätte der Autor vorgehabt, einen Rosamunde Pilcher Noir zu verfassen. Was ihm, zum Schrecken meiner Vorstellungskraft, auch gelungen ist. Dunkle Wolken im Zeitraffer, Wahnsinn. Ein Sylt-Krimi wie ein schlechter Ostfriesenwitz.