Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

Über Bahnfahrten ist so ähnlich wie über das Wetter zu reden. Jeder und jede saß schon einmal in einem verspäteten Zug, gibt die Anekdote gerne zum besten, aber ohne die zehn Fahrten, bei denen die Züge ganz unspektakulär pünktlich waren, zu erwähnen (okay, wahrscheinlich kommen auf eine Verspätung nur fünf pünktliche Züge). So ist es auch völlig uninteressant, dass ich gestern, am heißesten Tag des Jahres, für eine zwei Stunden Strecke gut vier Stunden in unterschiedlichen Regionalbahnen und auf verschiedenen Bahnsteigen verbracht habe, mit Menschen, die offensichtlich das erste Mal seit Jahren einen Zug betreten haben und zum Beispiel nicht geschnallt haben, dass die Türen nicht schließen, wenn man zu nahe dran steht, dass ich die Bahnhöfe noch nie so voll gesehen habe und dass ich auf der letzten Teilstrecke eine Person getroffen habe, die ich aus meinem Arbeitsumfeld als ewige Klageführerin kenne und der ich die letzten 90 Minuten meiner Fahrt ausgeliefert war. Mit schreienden Kindern, Junggesellenabschieden und lauten Baustellen und ungetragenen Masken halte ich jetzt niemanden groß auf, habe ich gestern aber alles erlebt.

Ist auch egal, so ein 9 Euro Ticket ist ja irgendwie ein geschenkter Gaul, dem will ich nicht zu lange ins Maul schauen. Es hatte sein Gutes: Zeit, die zweiten 60 Seiten von „Gentzen oder Betrunken Aufräumen“ von Dietmar Dath zu lesen. Sehr gut, angenehm verwirrend, ein Labyrinth: die Lektüre ist ein wenig so, als wenn man in einem Blog stöbert – immer wieder kommen neue Einträge (Kapitel), werden neue Themen angeschnitten, der Gesamtzusammenhang erscheint derzeit noch recht lose. Bis jetzt bin ich sehr angetan.

Als ich dann einigermaßen fertig mit allem zu Hause ankam, war an das vorgenommene und notwendige Arbeitspensum nicht mehr zu denken. Passte gut, hatten die Paketboten doch zwei Schallplatten bei den Nachbarn abgegeben. Mit dem Album „A Light For Attracting Attention“ hatte ich gerechnet. The Smile sind ein Bandprojekt von Thom Yorke und Johnny Greenwood von Radiohead, zusammen mit einem Drummer von Sons Of Kemet, Tom Skinner. Ausdifferenzierte, ziselierte Klanglandschaften, könnte auch als Radiohead Album durchgehen. Mir gefiel das beim zweiten, flüchtigen Hören heute genau so gut wie beim deep listening gestern. Auch hier bin ich sehr angetan.

Eine Überraschung war dann das zweite Paket: „A Black Man‘s Soul“ von Ike Turner. Ich hatte das Album vor zwei Monaten bei einem Freund gehört, war begeistert und er hat mir nun recht günstig über Ebay oder Discogs ein Exemplar gesichert. Hier ist das Klangbild nicht audiophil, ganz im Gegenteil. Ich vermute, die Stücke sind überwiegend auf Tour in wechselnden Studios mit mäßiger Technik entstanden. Zwölf Instrumentals, die meisten werden nach knapp drei Minuten zügig ausgeblendet, Schlagzeug und Bass sind recht laut abgemischt, ansonsten sind Bläser und Gitarre zu hören, ab und an mal ein Moog. Aber ziemlich uptempo und uplifting, unverschämt funky und so gut gelaunt, dass es auch nach einer anstrengenden Bahnfahrt ansteckend ist.

2022 23 Juni

Player, Piano

von | Kategorie: Blog | Tags:  | | 2 Comments

Im Januar 2021 war es recht einsam auf Sylt (man kann sich das schon gar nicht mehr vorstellen), und doch fand ich zwischen Sansibar und Samoa ein freigeistiges Paar, mit dem ich wunderbar reden konnte über die üblichen Verdächtigen einiger Manafonisten: so staunten wir unisono, wie rigoros ein gewisser Daniel Lanois letzthin seine Träume umsetzte, ohne Rücksicht auf populären Widerhall. „La Noise“ war gewiss kein grosser kommerzieller Erfolg, seine Gospelplatte aller Klasse zum Trotz auch nicht, und 36 Jahre nach „Apollo“ einen nahezu ebenbürtigen Nachfolger in der gleichen Besetzung (Eno/Eno/Lanois) abzuliefern, grenzte an altmodische Tollkühnheit.

 

 

Und jetzt also das: in einer Zeit, in der man noch Singles kaufte, wäre „My All‘ allemal dezent exzentrisch gewesen, ohne vocals, eine Abschiedsmelodie. Für den kleinen toten Bruder. Wehmütig, weit ausholend, kitschbefreit. Das neue Album, auf dem dieses Stück zu finden ist, wird Ende September erscheinen und viele verblüffen, im Gewande einer historischen Aufnahme mit allerlei raumbildenden Massnahmen.

 

Der Klavierpart basiert auf einem Ansatz, den ich von Steven Tyler von Aerosmith gelernt habe. Vor einiger Zeit war Steven bei mir zu Hause und spielte auf meinem Klavier. Er zeigte mir einen Pianostil in den man einen Akkord mit der rechten Hand wiederholt und währenddessen mit der linken Hand eine bewegte Melodie spielt. Das war ein Wendepunkt in meinem Klavierspiel … Danke, Steven!“

 

„In einer Zeit, in der ich nirgendwo reisen konnte, hat mich die Aufnahme dieser Platte wegtransportiert. Ich konnte nach Kuba, Mexiko und Jamaika reisen. Ich konnte die Geister von Erik Satie und Oscar Peterson und Harold Budd besuchen. Ich konnte in die Vergangenheit gehen und meine Arbeit mit Brian Eno und Kate Bush und Emmylou Harris erleben. Und das alles, ohne jemals mein Studio zu verlassen.”

 

Um die zeitlos klingenden Aufnahmen auf „Player, Piano“ zu erzielen, machten sich Lanois und Lorenz daran, jedes der drei Klaviere im Studio umzugestalten, die Saiten mit Geschirrtüchern zu dämpfen und den perkussiven Aufprall der Hämmer abzuschwächen, indem sie kleine Filzkissen auf die Köpfe legten. Für die Aufnahmen wurden alte Bändchenmikrofone verwendet, die nicht vor, sondern hinter den Instrumenten angeordnet wurden, um den Klang noch weicher zu machen.

„Ich beschloss, dass ich eine Klavieraufnahme machen wollte, die wie Aufnahmen aus den 40er und 50er Jahren klingen sollte, als das Klavier noch weich und schön war“, erklärt Lanois. Und lässt dabei, zum Glück, ein paar Fragen offen.

 

 

Mark Smotroff und ich erzählen einander gerne kleine Variationen dieser Story, aber heute ist er an der Reihe, keine Frage. Und letztlich ist „Swindon Andy“ unsere Quelle. 


1967 entdeckte (zumindest die Älteren unter euch werden sich erinnern) das aufstrebende Label Instantaneous Records, das befürchtete, in den sich rasch verändernden, swingenden und zunehmend psychedelischen 60er Jahren abgehängt zu werden, eine junge Band, die sie mit ihrer neuesten technologischen Innovation, dem Pserumic Psurround Psound, aufnehmen wollten. Die Idee war, ein Klassik-Rock-Fusion-Album zu machen (Gerüchten zufolge sollten sie eine Version von Nikolai Rimsky Korsakovs Märchen vom Zaren Zultan aufnehmen), das über ihre neue Tochtergesellschaft Pserum Records veröffentlicht werden sollte. Die fast bankrotte Band freute sich über diese Gelegenheit, war aber dennoch ein wenig dreist und gab das Budget wahllos aus, um stattdessen zwei reichhaltige, bahnbrechende psychedelische Meisterwerke, 25 O’Clock und Psonic Psunspot, zu schaffen.

Das Label war verblüfft und verblüfft, aber in der Zeit, in der man sich abmühte, das Angebot zu überdenken, brachte der Erzkonkurrent Deram Records Days of Future Passed von The Moody Blues heraus, das zu einem internationalen Hit wurde und die Bühne für psychedelische Musik für die nächsten Jahrzehnte bereitete. Niedergeschlagen, angewidert und empört wurde das brillante Surround-Sound-Album der Dukes in einem versteckten Bunker in den Chalkhills außerhalb von Swindon, England, vergraben (angeblich in der Nähe des Hodensacks des Uffington Horse, aber das muss noch bestätigt werden).

Bis jetzt, denn nach einer großen archäologischen Ausgrabung unter der Leitung des bekannten Dukes-Biographen Andy Partridge von den Swindoner Popsensationen XTC und des Super-Fan-Produzenten Steven Wilson haben die beiden die lange verschollenen Psurroundabout Ride-Bänder ausgegraben, die diese Woche von Ape House Records auf einer neuen 5.1 Surround Sound Blu-ray Disc veröffentlicht wurden.“

Den ungeheuren Vorwurf des ukrainischen Botschafters Melnyk, dass sich die Ukrainer von den Deutschen nicht willkommen geheißen fühlen, hat nun Peter Sloterdijk entschieden öffentlich zurückgewiesen. Auch aus meinem Umfeld kann ich berichten, dass die aufgenommenen Ukrainer dankbar sind und sich aufgenommen fühlen.

Die französische Philosophin Barbara Cassin hat ein Buch zu diesem Thema vorgelegt. NOSTALGIE. Es beschäftigt sich mit der Frage: Wann sind wir wirklich Zuhause? Sie definiert Nostalgie mit den deutschen Wörtern „Heimweh“ und „Sehnsucht“. Heimweh ist der Wunsch zurückzukehren. Sehnsucht ist das Begehren, der Trieb, überall und nirgends zuhause zu sein. „Ein solcher Trieb kann Philosophie nur sein, wenn wir, die philosophieren, überall nicht zuhause sind. Überall zu Hause sein heißt: jederzeit und zumal im Ganzen sein.“ (Heidegger / S. 99)

Barbara Cassin schreibt über Hannah Arendt, dass trotz wechselnder Wohnorte in verschiedenen Ländern, Arendt immer auf die deutsche Sprache geachtet hat. Sie verstand sie als ihr Zuhause.

Das lesenswerte Buch endet mit der schon erwähnten Frage: „Wann sind wir wirklich zuhause? Wenn wir selbst, unsere Nächsten und unsere Sprache willkommen sind.“

 

2022 22 Juni

„The Sylt Loneliness Treatment“ (remix)

von | Kategorie: Blog | | Comments off

Auf dem Weg zum nördlichsten Punkt des Landes stoppten mich, es ist nun auch schon länger her, ein paar Schafe auf dem holprigen Weg, die aber nichts am Fluss der Gedanken änderten. Ich liess ihnen alle Zeit der Welt und dachte über die Umstände des Suizids von Ulrich Wildgruber nach, dessen Leiche vor Ewigkeiten morgens am Strand von Westerland gefunden wurde. Ich hatte ihn, etliche Jahre zuvor, in dem Film „Die Hamburger Krankheit“ gesehen, in dem die BRD von einer todbringenden Seuche heimgesucht wurde. Am Vorabend war mir der Tod des Schauspielers zum ersten Mal durch den Kopf gegangen, als ich allein in einer Sauna am Meer war und später im Stockdunklen ins Wasser ging, aber nicht weit, aus Respekt vor den Buhnenresten. Schliesslich trotteten die Schafe dahin, wohin sie gehörten, auf ihre Weide, und ich fuhr weiter, schön langsam.

Das Radio blieb, während meiner Tage auf der Insel, weitgehend aus dem Spiel, aber in diesem Moment hatte ich das dringende Bedürfnis, irgendeinen alten, gut abgehangenen Song zu hören. Ich zappte mich durch die Sender, und, hey, da war er, ein „fucking golden oldie“, und ein altmodischer Schauer des Glücks durchfuhr mich. „Sunny Afternoon“. Wir haben das schon auf dem Schulhof gesungen. Ich sang die paar Zeilen lauthals mit, die mir besonders gern im Kopf rumschwirren. Und ich imitierte die absteigende Basslinie.

 

 

 

 

 

 

Selten habe ich in einer Radiostunde langsamer gesprochen, zumindest stellenweise. Das war die Zeit des ersten knallharten Lockdowns, und nachdem ich zuvor auf Lanzarote schon in den Mauern der Hotelanlage bleiben musste, besorgte ich mir nun über die Pressereferentin der Kieler Landesregierung (mir der ich bis heute Krimitipps austausche) eine Akkreditierung für eine Inselreportage. Unvergessen der kauzige Polizist, der in Hörnum jeden Fremden in Empfang nahm, bevor der Blaue Autozug bestiegen werdem konnte. Zu dem Zeitpunkt mussten auch alle Zweitwohnungsbesitzer Sylt verlassen. Als ich da einmal eine frende blonde Frau traf, auf einem Parkplatz, sie in ihrem Sportwagen, ich ein meinem Toyata, kurbelten wir die Scheiben runter, und wir wechselten Worte miteinander geradezu wie alte Freunde am Ende der Welt. 

 

 

 

 

Gestern fiel mir die neue HörZu in die Hände,  mit einer Coverstory über die Lieblingsinsel der Deutschen, und ich konnte an dem Luftbild so ungefähr erkennen, wo ich mich in jenen Tagen  rumgetrieben hatte. Was ich erlebte, war eine kleine Sylter „Gespenstergeschichte“, und alles, was ich erzähle, ist wirklich passiert. Aus Braderup machte ich Brederup, so what! Wenn man so seltsam allein über eine ansonsten hypertouristische Trauminsel stromert, werden manche Dinge von allein etwas dunkler, und in die Reportage des Aussen spielt immerzu das Innen hinein. Die Zeitzonen verschieben sich. Auch die Räume. (Eine kleine mp3-Aufzeichnung. Alles live, deshalb die kleinen Pausen, wenn etwas nicht gleich anspringt  wie es sollte, und ab und zu liess ich dem Reden freien Lauf, verliess die Notizen und das Skript. Dass es nachts Räume gibt, solche Stimmungen entstehen zu lassen, weg von den genormten Empfindsamkeitsstandards, rechne ich dem Deutschlandfunk hoch an.)

2022 22 Juni

Yunchan Lim – 18 years old

von | Kategorie: Blog | Tags:  | | 1 Comment

magnificent understanding and presentation of the musical structure / wonderful rhythmic precision and intuition for timing / crystal clear transparency in voice leading /unpretentious, though ardent playing

 

I would not understand the world if this incredible talent did NOT graduate into the class of the very best pianists of all time.

 

 

 

 

Listening to Lim’s performances is a festival for the many aficionados of the music of Couperin, Bach, Mozart, Beethoven, Liszt, Chopin, Scriabin and Rachmaninov who write for this blog and stop in as readers and, of course, for lovers of heavenly piano playing. I welcome the fact that Russian (and Belarusian) artists are NOT excluded from participation in the Van Cliburn Competition 2022.

 

Consider the history of the Cliburn Competition. In 1958 Van Cliburn was the winner of the First International Tchaikovsky Competition, Moscow. At the height of the Cold War this was a sensation and there were those who saw it as a factor in easing tensions between the West and the Soviet Union. Since 1962 the Van Cliburn International Piano Competition has been held every four years in Fort Worth, Texas in his honour. A friend of mine (Benedikt Koehlen) was a participant in the Second Van Cliburn Competition in 1966. He got the 6th prize. The 1966 Gold Medal winner was Radu Lupu, who passed away in April this year. The 5th prize was dedicated to Rudolf Buchbinder at that time. I find it strange that the Cliburn Competition has dismissed extremely few Award Winners of world fame. Lupu & Buchbinder are almost the only ones.

„Daß das, was die Menschen vereint, wesenhafter ist als die von den engherzig machtgierigen, ein Blutbad nicht scheuenden Politikern aufgebauten Trennungsmauern, hatte der junge Amerikaner aus Texas schon in Moskau bei der Wiedergabe von Tschaikowskis b-moll-Konzert, der russischsten aller russischen Musik, bewiesen. […] In Riga stand man von 2 Uhr nachts an Schlange, um eine Konzertkarte zu erobern. ‚Dieser Künstler enthebt uns des Elends, bringt uns Licht und Freiheit‘, meldete ein Brief aus meiner Heimatstadt.“

(aus Zenta Mauriņa, Ein Botschafter guten Willens – Van Cliburn)

 

On 19 April 2022, World Federation of International Music Competitions decided with an overwhelming majority of member votes to exclude the International Tchaikovsky Competition from its membership with immediate effect due to „Russia´s brutal war and humanitarian atrocities in Ukraine“.

Until now a sentence like the following (to reduce contradictions in world history) was not to be found for me in the WWW:

On 19 April 2003, World Federation of International Music Competitions decided with an overwhelming majority of member votes, to exclude the International Cliburn Competition from its membership with immediate effect due to „US America’s brutal war in Iraq launched without an explicit mandate from the UN Security Council“.

One should not repay similar with similar.

 

 

DLF
Der Van Cliburn Klavierwettbewerb – Ein Ultramarathon des Virtuosen

In der Süddeutschen Zeitung wurde bis dato nicht vom International Van Cliburn Piano Competition 2022 berichtet. Naja, die Süddeutsche ist schließlich nur ein oberbayrisches Regionalblatt (meinte einst Obama).

 


GOLD MEDAL
Yunchan Lim – South Korea

SILVER MEDAL
Anna Geniushene – Russia

BRONZE MEDAL
Dmytro Choni – Ukraine

Where the 6 finalists came from:
2 Russia / 1 Ukraine / 1 Belarus / 1 USA / 1 South Korea

 

 

Werner Panke was a jazz critic, a regular at the old Dortmund „Domicil“. In my memory, the seventies purr a little together when thinking about the constant rush of ECM highlights. In that decade every album of the pianist was a „must-buy“ for me, and so before his trip to Japan anno 1976, these albums were all there, in my room, in my heart:  „Facing You“, „Bremen/Lausanne“ (this one probably re-appear in autumn, in the „Luminessence“ series), „Cologne Concert“,  and „Staircase“. To these works I still (and without any inner „ranking“)  return, with careless enthusiasm, and a dancing vibe (shoulder to shoulder with my bloody young ego). Steve Tibbetts once told me the following story about a special day of Mr. Jarrett and his producer in Japan:

 

 

 

 

 


„On that Japanese tour I saw a sun bear in the zoo, a small bear which really looked friendly and doesn’t exist anywhere outside Japan. The next day I asked our Japanese sound engineer about this animal because I remembered its face, a really friendly small face, and he replied, ‚Yes, it’s a beautiful bear but if you get near enough to him he will knock you three blocks down the road‘. I simply liked the idea of an animal that looks as if it would be nice to get near to and which, when you do so, shakes your whole conception of life.“ (I’m not quite sure if Jarrett was aware of the wonderfully black humor of the last sentence. Or whether he was, perhaps, thinking more of the particular „animals“ we encounter in Castaneda’s books).

P.S.  As with me, Steve Tibbetts‘ first, let’s say, 300 records from ECM, landed almost completely on his turntable in those „golden years“. Steve then released most of his own work on the Munich label, starting in 1982. „Life of“ was my album of the year in 2018. 2022 saw the release of a wonderful showcase of his work, „Hellbound Train“.

2022 21 Juni

„Blues Meditation“

von | Kategorie: Blog | | Comments off

 

a u d i o

 

2022 21 Juni

Licht im Headset

von | Kategorie: Blog | | 3 Comments

 
 

Wenn der Phänomenologe in mir auf den inneren Schlendrian trifft, kann es mitunter zu Aha-Erlebnissen kommen, die der Barde Leonard Cohen nicht treffender besingen konnte: There’s a crack in everything, that’s where the light gets in. So kam es dann auch: ein über Wochen schleichendes Geräusch war nun plötzlich in lautes Krachen ausgeartet, wenn ich den Lenker bewegte. Vor Zeiten meinte ich mal zu N, es sei etwas völlig anderes, ob man sein Fahrrad im Laden kauft oder es selbst zusammenbaut. „Klar“, meinte der mit seinem künstlerisch eigenen Witz, der auch in seinen Bilder oft zur Geltung kam, „man steckt da selbst drin!“ Das oben gezeigte Foto könnte man vielleicht für ein ECM-Cover oder eines von David Sylvian halten, in Wirklichkeit zeigt es die vergrösserte Detailansicht jenes Fahrradteiles, das ich als Einziges noch nicht genauer inspiziert hatte, es mir also bislang sein Geheimnis (secrets of the beebike) verschwieg. „Ich will Aufmerksamkeit!“, sagte das Krachen nun unerbittlich. Maria, es hilft nichts: ein Anleitungs-Video angeschaut, den Steuersatz geprüft und ein Teil besorgt, bei dem es sich namentlich um den adäquaten Ersatz eines defekten Kugelringes handelt, dessen Lagerkugeln den Gabelschaft angeschrotet hatten. Inwieweit man damit noch weiter fahren kann oder ob mittelfristig die Gabel ausgetauscht werden muss, dazu werde ich das „ECM-Cover“ beizeiten einer Fachkraft vorlegen. Vorerst aber habe ich in diesem post listigerweise (foxes, foxes) Fahrradtechnik mit Musik verbunden. Man hätte natürlich auch etwas über das Neun-Euro-Ticket schreiben können, nur hätte das den alten Mann in mir unnötig aufgeregt.

 


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