Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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2015 2 Sep.

Zwei Neun Fuenfzehn

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Da gibt es ein neues Buch von Stephen King, „Finders Keepers“, und das Buch habe ich mir gerade gekauft. Leider momentan nur in der amerikanischen Originalausgabe zu haben … – fuer mehr als ein zwei Kapitel bei einem espresso macchiato hat die Mittagspause natuerlich nicht gereicht; aber es faengt schon sehr spannend und vielversprechend an! – Wage einmal die Prophezeiung, dass ich vermutlich auch dieses Mal den Impuls unterdruecken muss, das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Wobei: ich koennte ja haeppchenweise in den diaries von Christopher Isherwood weiter lesen, die habe ich auch noch nicht „durch“. Schoen auch, dass einige Personen, die der Leser bereits aus „Mr. Mercedes“ von Stephen King kennt, auch hier wieder auftauchen. Die Abende sind also vorerst mit Lektuere „gesichert“!

2015 4 Aug.

Lesezeichen # 11

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Beim Stoebern im Regal wieder auf „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Duerrenmatt gestossen. Schullektuere, ich weiss – aber ich habe am Samstagabend wieder einmal fasziniert in dem Buch geblaettert und bin prompt „haengengeblieben“ ! Wie aktuell, auch heute noch die Thematik: Geld bestimmt, regiert – und kaufbar ist alles.

Das Thema „Rache nehmen“ hat mir immer schon gefallen. Als Jugendlicher habe ich gerne die fabelhafte Geschichte vom „Grafen von Monte Christo“ gelesen — zu Reichtum gekommen wird schonungslos an all jenen, die ihn durch eine Intrige ins Gefaengnis gebracht haben, Rache genommen.

„Dolan’s Cadillac“, eine Kurzgeschichte von Stephen King spielt auch mit dem Element der Rache; 3 Tage lang gräbt da jemand, allein, bis zur voelligen Erschoepfung, eine Fallgrube in einer Strasse in der Wueste um den Tod seiner Frau (sie war Zeuge bei einem Verbrechen und wurde durch eine Autobombe getoetet) zu raechen.

Das wirkliche Leben ist natuerlich zumeist anders. Aber Lektuere und Phantastereien helfen einem im Alltag — wo man ja nicht alles so ohne weiteres ausleben kann – weiter.

 

Geht das? Jazz auf 3 CDs, mit 172 Minuten Spieldauer und 17 Songs ? (von denen die meisten die 10 Minuten Spieldauer ueberschreiten!)? Groove und swing mit einem zwanzigkoepfigen Chor und einem Orchester eingespielt? Aber ja! KAMASI WASHINGTON heisst der gute Mann und sein Debut Album THE EPIC gefaellt mir mit jedem Anhoeren besser. Besser gesagt: Momentan hoere ich nicht viel anderes. Empfehlung!

 

2015 20 Juni

Twenty Six Fifteen

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Poems vs. song lyrics?
 
Ian wrote today about his interest in art. Let me add that I agree and apart from the odd exhibition in some museums I never quite came to understand art. Modern art that is, like Damien Hirst for example is usually above me.

I can also admit that apart from the odd poem I had to learn and analize (= write about!) in school I never had an interest in poems … but just now, having turned fifty some month ago (ha!) I must admit that now I find an almost serene comfort in poems by Hilde Domin, Nelly Sachs and so on. – Having read books about Hilde Domin and Nelly Sachs and the life they lead it’s quite interesting to see how they developed a way to overcome their personal fate (Hilde Domin had to flee from Germany during the second world war) and express the unsayable.

Having said this, instead of having an interest in poems I always had an interest in song lyrics, which since my youth on seemed sometimes to reflect certain thoughts I had and couldn’t quite articulate in my own words. I vividly remember hearing Leonard Cohen singing „The Night Comes On“ for the first time (and recently on his new live album which was released some weeks ago made me think about it again) and I perfectly understood how it was for the person he sung about, the mother lying in her grave „under the marble and the snow“ and her advice for him to just go on (in life, that is I guess), „my shawl wrapped around you / my hands on your head when you go“. My personal life was in disarray at the time and I remember now that I suddenly understood that song lyrics (or, speaking in general terms music) can comfort me much more than any spoken words of condolence.

Some years ago many artists decided to collect their song lyrics in books. Perhaps it would be too easy (and sarcastic) to just suggest that they want to cash in on the money of their die-hard fans who want to collect everything from their favourite artists even though they already own all the lyrics in the booklet of the CD or the dustjacket in which the vinyl is safely stored. Paul McCartney, Bob Dylan and Leonard Cohens have already offered their lyrics to buy in book form.

I cannot count the times Bob Dylan was nominated for the Nobel Prize in literature …, so there must be a point in reading and enjoying song lyrics as I do.

2015 20 Juni

Lesezeichen # 10

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OTM-Orig
 
 
 

Kann mich noch sehr gut erinnern, wie ich in den 1990igern den Film Awakenings mit Robert De Niro und Robin Williams gesehen habe, und wie sehr mich die Handlung und die schauspielerischen Leistungen (nicht nur) der beiden Hauptdarsteller berührt haben. (Randy Newman schrieb zu diesem Film einen ganz exzellenten, behutsam orchestrierten Soundtrack!).

Dem Film lag das gleichnamige Buch von Oliver Sacks (auf deutsch als „Zeit des Erwachens“ erschienen) zu Grunde; zahlreiche weitere in einem nicht nur für Mediziner (trotz oder wegen der Fussnoten) verständlichen Art geschrieben, folgten: Der Tag an dem mein Bein fortging oder Stumme Stimmen – Reise in die Welt der Gehörlosen, zum Beispiel.

In seinem Buch Onkel Wolfram hat Sacks bereits aus seinem Leben und seine in der Kindheit geweckte Begeisterung für den Chemiekasten und häusliche Experimente damit erzählt; nun legt er mit On The Move seine Biographie vor.

Er erzählt sehr hier freimütig über sein Aufwachsen in den 1950iger Jahren, seine frühe Begeisterung für das Motorradfahren und Gewichtheben, Freundschaften die er an Universitäten (W.H. Auden!) schloss und, natürlich, seinem beruflichen Werdegang.

Ein ehrlicher und unpathetischer Rückblick. Lesenswert!

 

 
 
 
Als wir nach der Trauerfeier noch etwas zusammen sassen und einen Kaffee tranken, tauschten wir Erinnerungen aus. Schon waehrend der Trauerfeier war mir aufgefallen, dass dies die erste Trauerfeier an der ich teilnahm war, auf der kein Abgesandter irgendeiner Konfession in Erinnerung an den Verstorbenen sprach. Stattdessen sprach ein freier Trauerredner und er tat dies sehr ueberzeugend: er erzaehlte vom Verstorbenen, erinnerte an einige seiner Charakteristika und hob seine Leidenschaft fuer die Musik und da besonders fuer den Rock’n’Roll und die Beatmusik der 1950iger und 1960iger Jahre hervor. Wir alle wussten davon und so erklangen – auch das fuer mich ein Novum – statt der ueblichen, gewohnten Kirchenlieder Songs von den Rolling Stones, die er sehr gemocht hatte: an „I´m Free“ erinnere ich mich, und „Wild Horses“ war auch dabei.

Als wir so zusammensassen, kam natuerlich (unweigerlich?) das Gespraech darauf, welche Songs wir denn, vor die Wahl gestellt, fuer unsere eigene Trauerfeier – quasi im Voraus also – auswaehlen wuerden. Hatten wir alle uns da schon Gedanken gemacht?

Man koenne, so war mein spontan geaeusserte Gedanke, der meine Beklommenheit nach der Trauerfeier abzuschuetteln versuchte, doch moeglichst lange Musikstuecke auszusuchen, die die versammelten Freunde und Verwandte dann auch moeglichst lange zusammen sitzen lassen moege; also „In-A-Gadda-Da-Vida“ von IRON BUTTERFLY zum Beispiel; oder „Shine On You Crazy Diamond“ von PINK FLOYD – bei letzterem waere dann auch ein Bezug in den lyrics enthalten, denn alle verstehen wuerden.

Weiter verfolgt haben wir den Gedanken „schon jetzt fuer spaeter“, oder, wie Uwe Johnson es formuliert hatte „fuer wenn ich tot bin“ nicht wirklich. Zumindest habe ich von meinen Freunden spaeter zu diesem Thema nichts mehr gehoert.

Uwe Johnson hatte sich, als er schon in Sheerness lebte, fuer seine Trauerfreier jegliche Musik, jegliche konfessionalle Ansprachen schriftlich (vehement?) verbeten. Auch dies eine aus seiner eigenen Lebensgeschichte sehr nachvollziehbare Haltung.

Wenn der Moment gekommen ist, dann ist der Moment gekommen – und genauso sicher wird dann sein, dass jemand dann drei vier Musikstuecke auswaehlt.

 

 
 
 
One entry for „The Ugliest Albumcover in 2015“ is already in …
 

2015 7 Apr.

Sieben Vier Fuenfzehn

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Vorschlaege, welche Buecher ich als naechstes lesen soll: immer gerne, her damit!

Wobei: zumeist endet es dann damit, dass ein neuer Buecherstapel, immer hoechst einsturzgefaehrdet auf meinem Wohnzimmertisch und dem Bett fuer die abendliche Lektuere emporwaechst.

Einen besonderen Reiz sind auch die Buchlisten, die Prominente zusammenstellen. Zum Beispiel Patti Smith, immer fuer Verweise und Inspirationen gut. Fuer openculture.com hat sie eine hoechst interessante Liste – natuerlich mit Buechern von Rimbaud – erstelllt:
 
 
• The Master and Margarita by Mikhail Bulgakov
• Journey to the East by Hermann Hesse
• The Glass Bead Game by Herman Hesse
• Heart of Darkness by Joseph Conrad
• Moby Dick by Herman Melville
• Billy Budd by Herman Melville
• Songs of Innocence by William Blake
• The Wild Boys by William Burroughs
• Howl by Allen Ginsberg
• A Season in Hell by Arthur Rimbaud
• Illuminations by Arthur Rimbaud
• Wittgensein’s Poker by David Edmonds and John Eidinow
• Villete by Charlotte Bronte
• The Process by Brion Gysin
• Cain’s Book by Alexander Trocchi
• Coriolanus by William Shakespeare
• The Happy Prince by Oscar Wilde
• The Sheltering Sky by Paul Bowles
• Against Interpretation by Susan Sontag
• The Oblivion Seekers by Isabelle Everhardt
• The Women of Cairo by Gérard de Nerval
• Under the Volcano by Malcolm Lowry
• Dead Souls by Nikolai Gogol
• The Book of Disquiet by Fernando Pessoa
• The Death of Virgil by Hermann Broch
• Raise High the Roof Beam, Carpenters by J.D. Salinger
• Franny and Zooey by J.D. Salinger
• The Scarlet Letter by Nathaniel Hawthorne
• A Night of Serious Drinking by René Daumal
• Swann in Love by Marcel Proust
• A Happy Death by Albert Camus
• The First Man by Albert Camus
• The Waves by Virginia Woolf
• Big Sur by Jack Kerouac
• Anything by H.P. Lovecraft
• Anything by W.G. Sebald
• The Thief’s Journal or anything by Jean Genet
• The Arcades Project or anything by Walter Benjamin
• Poet in New York by Federico García Lorca
• The Lost Honor of Katharina Blum by Heinrich Böll
• The Palm-Wine Drinkard by Amos Tutuola
• Ice or anything by Anna Kavan
• The Divine Proportion by H.E. Huntley
• Nadja by André Breton
 

 

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Behaupte einmal, dass jeder Musikbegeisterte frueher Tapes zusammengestellt hat; C 90 oder C60 war das Format. Ab und an stelle ich mir selbst (oder fuer andere) immer noch gerne solche Mischungen zusammen, dann aber mittlerweile als CD. Enthalten sind dann tracks aus Neuerwerbungen, die gefallen, und dazu Passendes aus dem Fundus im Regal.

Auf meiner aktuellen Mix-CD ist auch „MacArthur Park“ von Richard Harris, der neben seiner Schauspielerei („Der Mann, den sie Pferd nannten“) unter der musikalischen Leitung von Jimmy Webb auch gesungen hat. In den 60igern waren diese ueberlangen, durch mehrere „Stimmungen“ gehenden Musikstuecke sehr en vogue; Barry Ryan hatte da einen aehnlichen Hit: „Eloise“, remember ?

„MacArthur Park“ erinnert mich an diese Zeit, und wie ich immer versucht habe, den Song auf Tape zu bannen, wann immer er mal im Radio lief. Grosses Kino fuer die Ohren; nur auf die lyrics des Songs sollte man ausnahmsweise einmal nicht achten: da hat jemand hat einen Kuchen im Regen vergessen und so…

Bis ins Stadion haben wir es seinerzeit nie geschafft. Aber ich erinnere mich, dass wir von seinem Mansardenfenster, dort oben unterm Dach, einen Blick auf zwei Lichtmasten vom Bökelberg hatten.

Naja, meine Sportbegeisterung war schon (Stichwort: Schulsportunterricht!) immer sehr gering. Das Stichwort „Boekelberg“ zeigt, wieviele Jahre seit dem vergangen sind. (Gleich) geblieben ist, was Freunde tun, wenn sie sich treffen: man unterhaelt sich, zumeist bis tief in die Nacht und hoert Musik.

So auch bei uns, wenn wir in Moenchengladbach oder in der Baerenstrasse 5 in Aachen sassen und uns gegenseitig auf den neuesten Stand brachten.

Dunkel erinnere ich mich an Abende in der Altstadt von Gladbach, und dass wir in Aachen nach einem kurzen Pflichtbesuch im Dom dann abends in der „Goldenen Rose“ (ein Uraltzettel, dort mitgenommen, haengt immernoch an meiner Pinnwand) waren.

All dies fiel mir Anfang dieser Woche sehr lebhaft wieder ein, als mir beim Stoebern und auf der Suche nach Neuanschaffungen eine CD von Anne Clark in die Haende fiel. Das war auch so Musik, mit der ich damals nicht viel anfangen konnte. Auch The Cure und The The – mittlerweile (ein Zeichen von Wachstum meinerseits?) habe ich dieser Musik dann doch noch, im Nachhinein, so manches abgewinnen koennen.

Und auch, wenn manche Kontakte dann ueber die Jahre einschlafen, und man sich vermutlich nicht wiedersieht: die beim Wiederhoeren von Musik konservierten Erinnerungen, die bleiben.


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