Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: September 2014

Pacific Radio Fire

(a story by Richard Brautigan from his book „The Revenge of the Lawn“ – an example for a special way of doing „live remixes“ in modern literature)

„I had never seen anybody set fire to a radio before.

As the radio gently burned away, the flames began to affect the songs that we were listening to. A record that was #1 on the Top-40 suddenly dropped to #13 inside of itself. A song that was #9 became #27 in the middle of a chorus about loving somebody. They tumbled in popularity like broken birds. Then it was too late for all of them.“ (final part of the story)

The Tracklist of the „Electronic Griot“-Lecture

 

1) Ensemble Economique: Interval Signals (from: INTERVAL SIGNALS) – Denovali Records 2) Penguin Cafe Orchestra: Milk (from: MUSIC FROM THE PENGUIN CAFE) – Virgin Records 3) Hakon Stene: See Our Lake (I) (from: LUSH LAMENTS FOR LAZY MAMMAL) – Hubro Records 4) Erik Honore: Sanctuary / Pioneer Trail (from: HELIOGRAPHS) – Hubro Records 5) Thomas Köner Tiento para Elma (from: TIENTO DE LA NIEVES) – Denovali Records (probably to be released in October 2014) 6) Kim Kashkasian: Hoy, Nazan (from: HAYREN – MUSIC OF KOMITAS AND TIGRAN MANSURIAN) 7) Mirel Wagner: The Dirt (from: WHEN THE CELLAR CHILDREN SEE THE LIGHT OF DAY) 8) Eno/Hyde: To Us All, (from: SOMEDAY WORLD) – WARP RECORDS (OPAL)

 
 
Other films, poems and music mentioned – or just listed in the back of my mind:
 
 
John Carpenter: The Fog (O.S.T)
Ingram Marshall: Fog Tropes / Gradual Requiem
John Carpenter: Dark Star (the movie)
Brian Eno: Discreet Music / The Shutov Assembly
Laurie Anderson: Bright / Red
Gavin Bryars: The Sinking of the Titanic
Gustav Mahler: Symphony No.6 (Georg Szolti, Chicago Symphony Orchestra)
Harold Budd: The Pavillion of Dreams
Ezra Pound: In a station of the metro
Jon Hassell: Dream Theory in Malay
Thomas Köner: Novaya Zemlya
Tigran Hamasyan Quartet (with Jan Bang, Arve Henriksen, Eivind Aarset) (probably to be released on ECM Records in spring or autumn 2015)
Jan Garbarek: Dis
Keith Jarrett: Belonging
Arve Henriksen: The Nature of Connections
Supersilent: 12
True Detective: Season One
David Sylvian: Manafon Variations
Locke (the movie)
 
contact for comments, questions & „Electronic Griot“-bookings etc. : micha.engelbrecht@gmx.de

An Imaginary Punktfestival Day in September 2015
 
 
PUNKT SEMINAR HOTEL NORGE:
 
12:00 – 12:45 Michael Engelbrecht: Punkt Radio, edition No. 2

13:00 – 13:45 Trevor Cox: Sonic Wonderland

14:00 – 14:45 Alan Warner: My Days and Nights with „Tago Mago“

 
KICK SCENE:
 
18:00 Benge aka Ben Edwards & Sigbjorn Apeland (a collection of analogue synthesizers meets the world of harmoniums in different states of decay)

18:50 Live Remix: Guy Sigsworth

20:00 John Potter & Ambrose Field (ancient vocal music meets modern computer software and „historical“ electronics)

20:50 Live Remix: Sidsel, Arve, Jan, Erik

22:00 Steve Tibbetts & Marc Anderson reinventing their early ECM-masterpiece „Northern Song“ (once upon a time recorded in Oslo)

22:50 Live Remix: Eivind Aarset, Hakon Stene, Audun Kleive
 
 
 

 

2014 5 Sep.

Street Art

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streetart

(by planetgong.co.uk)
 
 

Es begann damit, dass sie mich an einem Nachmittag im Herbst auf der Straße in Budapest ansprach und mich nach dem Weg zur schwedischen Botschaft fragte. Sie hielt mich für eine Ungarin (was ich tatsächlich auch hätte werden können), und sie sprach fließend deutsch. Das hatte sie von ihrer Großmutter gelernt. Ich wusste natürlich nicht, wo sich die schwedische Botschaft befand, aber ich hatte einen Stadtplan dabei. So fing es an. Eigentlich war ich mit einer Gruppe unterwegs, die ich mir nicht ausgesucht hatte, zu Bildungszwecken, aber ich fühlte mich in der Gruppe nicht besonders wohl, und so traf ich, wann immer ich Zeit hatte, fortan Adrienne. Sie schlug vor, ins Blindenmuseum zu gehen. Es war naturgemäß so dunkel, dass man bei geöffneten Augen nur Schwärze sah, bis über den Horizont hinaus. Da wurden Straßenszenerien simuliert. Plötzlich stieß man mit dem Kopf an irgendeinen Gegenstand oder man stolperte über einen Bordstein. Ein Auto hupte, ein Hund bellte und jemand rief etwas nicht verständliches. Am bedrohlichsten war jedoch die Gruppe französischer Jugendlicher. Dann saßen wir einfach im Gras und blickten in die Stadt mit ihren alten Häusern. Adrienne mochte auch die düsteren Romane von Thomas Bernhard, diesen untergründigen Humor, mit dem all diese an ihrem Leben verhinderten Figuren ausgestattet waren. Das Kalkwerk, und all die Geistesprodukte, die hätten entstehen können. Beton. Adrienne führte mich in Cafés, die nur die Einheimischen kannten. Mit farbigem Zuckerguss überzogene eckige Kuchenstückchen. Es war eine große Armut in der Stadt. Menschen mit einem Gesichtsausdruck, den ich gut kannte, saßen am Straßenrand hinter ein paar auf dem Boden ausgebreiteten Gemüse- oder Obststücken. Dennoch war das Land damals im Aufbruch. Auf der Suche nach Zugehörigkeit zu Europa, im wirtschaftlichen Sinn. Adrienne und ich gingen in einen Plattenladen und ich fragte sie, welche Musik man hier hören würde. Sie zog ein Album heraus und ich kaufte es. Dieses Album präsentierte die Stimmung im Land. Ich verstehe kein Wort davon. (Ich weiß nur, was auf ungarisch „Guten Tag“, “Guten Abend“ und „danke“ heißt.) Und trotzdem habe ich ein vages Gefühl darum, worum es geht. Ich könnte es nicht in Worte fassen. Einige Songs erinnern an die Dire Straits. Worüber verhandeln die Dire Straits? Andere Stücke sind härter, rockiger. Manchmal muss man sich selbst Mut machen. Das Cover (hier nicht abgebildet) hat etwas Gemeinschaftsfixiertes an sich. So ganz geheuer ist mir das nicht.

 
 
 

 
 
 

Ich habe versucht, den Titel des ersten Songs mit Hilfe eines Internetwörterbuchs zu übersetzen: Napliget. Doch ohne Ergebnis. Entweder greifen die Songschreiber zu Worten außerhalb der Kanons, oder es lag an einem Übertragungsfehler. Eigentlich hätte ich gern einen Song mit Hilfe eines dieser Internetübersetzungsprogramme übersetzt.

Adrienne verließ Ungarn. Sie zog zu ihrem Freund nach Schweden. Die Spur hat sich längst verloren. Nur ein Stück in meinem Plattenschrank erinnert mich an sie.

A few quotes from my review on AAJ. The album has just been released officially in Germany! A bit later than in Norway.
 

“His approach has increased the liquidity and permeability of sounds, as well as the (in)determinacy and (in)definiteness of musical form. Bang is one of those rare electronic musicians who does not use a laptop onstage, but—without staring at a screen—creates live brilliant new music just with the button-box of an Akai sampler and a simple dictaphone.”
 
 
“Bang is a master of assembling and synthesizing harmonic musical wholes from music fragments, plops, bleeps, crackling, creaks, rustle and sough. He sculpts creations of high melodic content that radiate through several layers. The sounds on Narrative seem to well up from the realms of the subconscious, carried by this twilight zone. It’s a world of sound that resembles the experience of (fever) dreams and in certain forms of cinema, in which laws of time and space seem to be shifting or are lifted. It’s a remote world of sound coming pretty close with its flurries of mild horror, equally brilliant sunrises and glowing utopian flashes.”
 
 
“There is an undeniable Wahlverwandtschaft, an affinity between the ambient nature of this ancient song and Bang’s music, and one reason that Tormis and Sega Choir Noorus, also from Estonia, were guests at the 2010 Punkt Festival. Bang used „Singer’s Childhood“ recently, with surprising results, in the encore of his duo concert with Jason Moran at the 2013 Molde Jazz Festival.”
 
 
“The essence is that these traces in their sound arise from the fog of the past, from the subconscious and fade as remote voices, voices from a distant past (there is a certain resemblance to the approach of Ukrainian composer Valentin Silvestrov). No imitation, no quote, no mix but a matter of deeper connecting.”
 
“To avoid turning into ghost-music, the way of transporting, and the quality of the ether, are essential. Both are of impressive character and exceptional quality.” 
 
 
 And here is the link to the first review of Erik Honoré’s brandnew album HELIOGRAPHS, released september 5 with a release concert during the Punkt Festival 2014.

 
 

 
 

Was ist ein fast 5 stündiges Konzert? Eine physische Erfahrung, ein Test in Aufmerksamkeit und Wahrnehmung? Der Ort des Geschehens war die Jahrhunderthalle in Bochum, anlässlich der Ruhrtriennale 2014 (Nachtkonzert vom 16.8.3014, Beginn: 23Uhr). Morton Feldman – For Philip Guston, gespielt von den 3 Mitgliedern des Ensembles Modern: Dietmar Wiesner, Hermann Kretzschmar und Rainer Römer.

 
 
 

 
 
 
Aus dem Programmheft:
 

„For Philip Guston ist eine Hommage an den 1980 verstorbenen Maler-Freund, eine Musik der Abwesenheit und Stille. Melodiemuster in schwebender Rhythmik, von kurzen Pausen getrennt, erzeugen immer wieder neue instrumentale Nuancen, ein musikalisches Gewebe von befreiender Leichtigkeit. Die Verknüpfungen, Proportionen und verborgenen Symmetrien sind inspiriert von Strukturen, Herstellungsweisen und Farben, die Feldman in antiken handgeknüpften Teppichen anatolischer Nomadenvölker fand, die er leidenschaftlich sammelte. Die Musik For Philip Guston ist nicht in Hinblick auf ein Publikum komponiert, sie ist einfach da. Man kann ihr begegnen, sich ihr aussetzen, sich hinein versenken. Man kann sich aber auch entfernen, und wenn man sich wieder nähert, ist die Musik unverändert präsent. Die Zuhörer sind eingeladen, es sich während der Aufführung in einer Landschaft verschiedener Sitz- und Liegemöglichkeiten bequem zu machen, den Saal zu verlassen und wieder zu betreten.“

 

Morton Feldman ist mit John Cage befreundet und die Kargheit seiner Kompositionen erinnert an Christian Wolff. So beginnt dieses Konzert auch mit c – a – g – e, ein Motiv das immer wiederkehrt. Es gab (fast) immer zur vollen Stunde auch ein gewisses musikalisches Zusammentreffen. Alles erklang in Piano Pianissimo, dieses Konzert als eine Übung in Meditation zu sehen, ist bestimmt auch nicht falsch. Allein Heiner Goebbels war fast immer im Saal unterwegs und lauschte aus verschiedenen Perspektiven dem Geschehen. Viele nutzen den Raum, verließen ihn um später zurück zu kehren, oder ganz zu gehen. Wir nutzen auch die Möglichkeiten des Raumes, gingen umher, machten es uns in den Sesseln bequem. Verließen den Raum um wieder zurückzukehren. In dem Moment des wieder Eintauchens in das musikalische Geschehen, hatte man zunächst den Eindruck, dass man nichts verpasst hat. Was so wiederum nicht stimmte. Die eigene persönliche Haltung zur Musik wurde präsent. Zum Schluss hin, wenn man das Umblättern der letzten Seiten herbei sehnte (man hatte ja schon 4stunden durch gestanden), und die letzten Töne in der Luft hingen, waren alle glücklich. Aber über das was ich da eigentlich erlebt habe, bin ich mir immer noch nicht sicher.

„Die Komponistin Galina Ustvolskaja (1919-2006) bestand darauf, dass „keine wie auch immer geartete Beziehung“ zwischen ihrer Musik „und der eines anderen lebenden oder toten Komponisten“ bestehe, und positionierte sich außerhalb aller stilistischen „Schulen“. Ihr Werk, sagte Viktor Suslin, habe die „Fokussiertheit eines Laserstrahls, der Metall schneiden kann.“ Sich in diese Klangwelt zu begeben, erfordert eine besondere Form des Engagements und der Intensität. Patricia Kopatchinskaja und Markus Hinterhäuser spielen auf einer neuen Einspielung die Sonate (1952) und das Duett (1964) für Violine und Klavier, und zusammen mit Reto Bieri, das Trio (1949) für Klarinette, Violine und Klavier.“ So heisst es in einer Ankündigung von ECM  HEADQUARTERS über ein Album, das am 19. September erscheinen wird. Klingt hochgradig spannend. Entweder grosses Staunen – oder „Danke – und tschüss“, ein Dazwischen wird es wohl kaum geben.

2014 2 Sep.

Imaginary Record Series.

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