Manafonistas

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Archives: Possible musics

Beim legendären Mana-Treffen auf Sylt hätte ich fast ein Strandkonzert von den Sheriffs of Nothingness eingekauft, aber dann kam es anders. Vom Morsumer Kliff hatte mir Lajla erzählt, bevor ich das erste Mal dorthin fuhr. Als ich in den letzten Jahren immer wieder zu der Insel reiste, liess mich der Gedanke nie los, einmal nach „Klein Afrika“ aufzubrechen, wie ein Teil dieser uralten Landschaft genannt wird, und nicht wegen der Hitze, die mir auf einem klassischen Sonntagspaziergang dort engegenschlug. The more frequently you return to it, the greater the rewards. The bass line suspending Hassell’s eastern melody for “Chemistry” will start to glow. The synthesized horn of “Delta Rain Dream” will transform into a meadow. The cycled trumpet sample of “Rising Thermal 14° 16′ N; 32° 28′ E” will hypnotize you.  Nein, nachts, mutterseelenallein, und so kam es dann – in dem Rucksack waren, unter anderem, eine Taschenlampe, ein nicht gerade leichter Lautsprecher von Sonos, der von meinem Ipad angesteuert werden konnte, und Sprudelwasser. Als erstes kramte ich die Taschenlampe heraus, und machte mich auf den Weg, den ich tagsüber im Schlaf fand, im Sternenlicht aber nur zaghaft betrat.

 

Nachts bekommen Rundwege eine andere Dimension – da ist ja niemand, und selbst ein harmloser zweiter Wandersmann würde einem erstmal, als Schatten, einen gehörigen Schrecken einjagen. Bei diesem Rundweg, der auf dem verlassenen Parkplatz begann, den viele von euch kennen, kramte ich als erstes die Taschenlampe heraus, denn das Licht der Sterne war viel zu fahl und meist von Wolkenschleiern verdeckt. Harmonic motion is limited and all attention is centered around the embellishment of a single melodic line. Hassell is playing lead on these songs, but his performances often blur seamlessly into the backing tracks. Es gibt eine nicht ganz ungefährliche Stelle auf diesem Weg (wenn man sich blöd anstellt), ein schmaler Steg, mit recht steilem Abhang zur Linken, den ich Schritt für Schritt in Angriff nahm, das künstliche Licht mein Beschützer, und schliesslich, nach einer halben Stunde etwa, setzte ich mich an eine höhlenartige Einbuchtung, stellte die Box nahe am Wattenmeer auf, und froh, einen windfesten dicken Mantel zu tragen, liess ich „Possible Musics“ laufen, von Jon Hassell und Brian Eno, von Anfang bis Ende, und wie die Zeit sich in der Folge verhielt, ob sie dahinflog oder stillstand, blieb ihr selbst überlassen, ich mischte mich in nichts ein, und liess mich von den Klängen einfangen (wie seit Jahrzehnten schon), von den Schlangenlinien der Trompete, den Trommeln von Nana Vasconcelos, und einmal, als ich es donnern hörte, schaute ich kurz zum Himmel, eine Täuschung der Sinne, so fein verwoben war der verhaltene Donner mit Brians elektronischen Schatten.

 

Es ist einer der wenigen Tricks, die ich gut beherrsche, und die – auch wenn sich das wenig logisch klingt – auf die Zeit zurückging, als ich in meiner Kindheit ein Buch voller Zauberkunststücke studierte: in touristisch hochfrequentierte Orte am besten nur in der Nachsaison reisen, und dann hinein ins Abgelegene, in die Unzeiten: wind on wind, wind on water. Je leerer eine Bühne ist, desto mehr bewegen sich die  Dinge, die gar nicht da sind, Areale von Traum und Wirklichkeit rücken nah aneinander. Hassell’s landscape is an invented one—an imagined culture, where high technology and mysticism are blended together. Nachdem „Possible Musics“ in meinem abgelegenen Erdwinkel verklungen war, liess ich, aus purer Sentimentalität, diesen Song von Bob Dylan laufen, in dem er um noch eine Tasse Kaffee bittet, bevor er aufbricht, zum nächsten Tal. Dann fing es tatsächlich noch an prasselnd zu regnen, und ich zauberte aus meinem kleinen Rucksack einen faltbaren blauen Regenschirm (dessen Farbe von der Nacht verschluckt wurde), und eine noch halbvolle Thermoskanne Kaffee. The north and the south of you, post-psychedelic, lush, sensuous, and otherworldly. Jon‘s experiment was to imagine a ‚coffee coloured‘ world. Eine Bö riss mir auf dem Rückweg den Regenschirm aus der Hand, und ich war gut beraten, ihn nicht im Dunkeln von Klein-Afrika zu suchen.

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The piece „50 Shades Of White“ is performed by 55 musicians all dressed in white on a white stage – faces painted white – in a strong white light all sharing a white plastic saxophone – playing one sound at a time – every minute – passing the instrument from one musician to the next while moving in slow motion – when all 55 players have made their sound – the piece is over and they leave the stage and close all doors and turns of the lights.

The audience is left in the darkened room for at least an hour before being let out one by one.

How would you feel being the last one to be led out of the room?

Imagine.

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For example, a series of sessions on a train going from Oslo to Istanbul. No multi-tracking, everything is mixed as it is played. Editing only to clean up false starts and possibly to reinvent the purpose of dreaming. The passengers are occasionally joining in the performance as dancers or train conductors. As we are travelling towards Istanbul there are several artists painting the train green inside as well as sculptors changing the landscape we pass through. The sun transforms itself into a fish and the horizon is turned vertical. Instead of windows to look out of there is silence to look inside. The audience is applauded for listening deeply and for focusing the sounds that would otherwise be lost. Finally as the train comes to Istanbul it bursts into flames and everyone leaves by the secret exit. Except you. How would it sound? Imagine.


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