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Archives: Dub

 

D: How would you define Dub?

 

Adrian Sherwood: A stripped down, a deconstructed interpretation of the rhythm. You’re not playing as a full rhythm. You know, we take the drums out and just have one section playing, and then you wait and then bang, back with the rhythm section, the drums and bass, then take out the chops and things. That processing you can apply to anything, and from its start in the dance halls and studios of Jamaica, its influence is so great that you look on every computer, everything now, everyone uses the word dub this, dub that. And they’re using effects, reverbs, phases, flanges, distortions, you know? EQ sweeps that are present on every computer now. And the application of those things, you know, they’re using as a technique now on the most, on the biggest pop tunes and that wasn’t the case when—when it started coming out of Jamaica. It was like, what is this noise, you know? (laughs)

Now it’s spreading. From hip hop to, you know, pop tunes. Everyone’s using the influence of the dub techniques. I hope that answered the question.

 

 

1997

 

Ein später Nachmittag im Dezember. Nach einem Besuch in den Plattenläden der Zossener Straße muss ich zu Fuß zum Karstadt am Herrmannplatz gehen. Zwei Kilometer, der Wind weht mir den strömenden Regen entgegen, Winter in Berlin. Aus Sorge, dass die Cover trocken bleiben, falte ich den oberen Rand der dünnen Plastiktüte um und drücke die Platten fest an mich. So trage ich „Brand“ von Keith Hudson durch den Winterregen. Die Spuren jenes Tages, die Öffnung ist leicht gewellt, zwei Ecken eingeknickt, haben inzwischen Gesellschaft bekommen: die Rundung der Schallplatte zeichnet sich auf dem Cover ab, die Kanten sind abgescheuert, die weiße Hintergrundfarbe auf der Rückseite gelblich verfärbt. Die Musik verströmt für mich noch dieselbe Magie wie vor 23 Jahren. Leider habe ich nie wieder eine LP von Keith Hudson in einem Laden gesehen. Besonders gerne hätte ich das düstere Sinners auf Vinyl (auf „Brand“ immerhin in einer Dub Version enthalten). Keine Ahnung, was ich an dem Tag noch gekauft habe und ob das jemals so wichtig war, wie diese reduzierten und rhythmischen Klänge.

 
 

1999

 

Frühjahr. Mein Mitbewohner hat Besuch aus den USA, zwei Freizeit Techno DJs aus Kalamazoo, Michigan, die unbedingt bei Hardwax Technoplatten kaufen wollen. Am Abend hocken sie bei mir im Zimmer und hören lautstark ihre neuerworbenen Schätze: harte Beats im 4/4 Takt, immer auf die zwölf, eine dicht gedrängte, hektische Klangkulisse. Mir fehlen Raum und Weite, meine Gedanken verklumpen, das Sprachwirrwarr aus Deutsch und Englisch tut sein übriges, ich werde ruhiger und freue mich, als alle zum Ausgehen aufbrechen. Vor dem Aufräumen lege ich mein neues Album auf, „Forward the Bass“ von den Impact Allstars. Gitarre und Saxophon sind kaltes klares Wasser an einem heißen Tag, die weiträumige Produktion lässt Luft zum Atmen, der Bass beruhigt, angedeutete oder verfremdete Sounds erzeugen einen inneren Klangraum, manchmal scheinen sich rätselhafte Muster in den Songs zu verbergen – meine Welt kommt wieder in Fluß.

 


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