Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2021 28 Aug.

Bloom 5

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HERR OBER, BITTE ZAHLEN !!!

ja, gerne
in der letzten Woche ist in München niemand an COVID verstorben.
in der letzten Woche gab es auf den Städtischen Friedhöfen 98 Beerdigungen.

 

2021 28 Aug.

John Cage erzählt eine Geschichte

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„Vor vier Jahren sprach ich einmal mit Hidekazu Yoshida. Wir sassen im Zug von Donaueschingen nach Köln. Ich erwähnte Herrigels Buch ZEN ODER DIE KUNST DES BOGENSCHIESSENS. (Der melodramatische Höhepunkt dieses Buches handelt von einem Bogenschützen, der, obschon in völliger Dunkelheit, ins Schwarze traf.) Yoshida erzählte mir, der Autor habe etwas Wichtiges zu erwähnen vergessen: dass nämlich gegenwärtig in Japan ein hochgeschätzter Bogenschütze lebt, dem es noch niemals gelang, ins Schwarze zu treffen, auch nicht am hellichten Tag.“

(aus: John Cage, EMPTY MIND – Bibliothek Suhrkamp, S.58)

2021 28 Aug.

People at Punkt 2021: Leah Kardos

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Blackstar Theory takes a close look at David Bowie’s ambitious last works: his surprise ‘comeback’ project The Next Day (2013), the off-Broadway musical Lazarus (2015) and the album that preceded the artist’s death in 2016 by two days, ★ (pronounced Blackstar). The book explores the swirl of themes that orbit these projects from a starting point in musical analysis and features new interviews with key collaborators from the period: producer Tony Visconti, graphic designer Jonathan Barnbrook, musical director Henry Hey, saxophonist Donny McCaslin and assistant sound engineer Erin Tonkon.

Together, these works tackle the biggest of ideas: identity, creativity, chaos, transience and immortality. Their themes entangle realities and fictions across space and time; a catalogue of sound, vision, music and myth spanning more than 50 years is subjected to the cut-up; we get to the end only to find signposts directing us back to the very start. They enact a process of individuation for the Bowie meta-persona and invite us to consider what happens when a star dies. In our universe, dying stars do not disappear – they transform into new stellar objects, remnants and gravitational forces. The radical potential of the Blackstar is demonstrated in the rock star supernova that creates a singularity resulting in cultural iconicity. It is how a man approaching his own death can create art that illuminates the immortal potential of all matter in the known universe.

Wie schon in der Jugendzeit, war ich viel zu früh im Stadion, aber ich mag es zu sehen, wie sich die Ränge langsam füllen, auch wenn seuchenbedingt nur eine bestimmte Zahl an Zuschauern zugelassen werden. Die gelbe Wand war so löchrig wie ein Schweizer Käse, aber Stimmung und Sound gut, und ich glücklich über meine Pressekarte, die ich kurzfristig von einem regelmässigen Berichterstatter des BVB bekam. Die guten Verbindungen in die alte Heimat. Ein Leben lang bin ich hier, in unregelmässigen Abständen, dabei, entweder im Westfalenstadion (der Fussballromantiker bleibt dem alten Namen treu), oder im benachbarten Stadion Rote Erde, wo ich, im zarten Alter von zehn Jahren ungefähr, mit Blutsbruder Matthias mein erstes Live-Spiel erlebte, ein Zwei zu Zwei gegen den HSV mit Lothar Emmerich und Uwe Seeler. Gestern zeigte sich mein Ballspielverein einmal mehr von den zwei Seiten, die klarmachen, dass wir zwar nicht Meister werden (zu instabil die Abwehr, ohne oder mit Mats), aber stets gut sind für berauschende Feste. Das Dionysische in seinem Element, und dazu gehört zuweilen Fritz Walter-Wetter, und der reine Wahnsinn wie gestern in der Nachspielzeit. Immer gut, wenn ein Ausserirdischer im eigenen Team spielt. Und alle anderen tun, wie wir Normalsterblichen, was sie können. Ein Sonderlob an Jude Bellingham und unseren neuen Goalkeeper. Ich wäre zwar vor Wochen zwar zu gerne im „Theater des Herodes“ gewesen, um „The Brian Eno Quintet“ live zu erleben, aber das hier war auch vitales Kino. Pure Gegenwart und Zeitreise in einem. Am Ende Hitchcock pur.

 


 
 

 

 

released in twenty-twentyone 2 Dave Holland – Another Land 1 Portico Quartet – Terrain 6 Jakob Bro – Uma Elmo 5 Shae Maestro – Human 3 Thomas Strønen – Bayou [I really love that record!] 4 Chris Potter – Sunrise Reprise 7 Alex Sipiagin – Upstream 8 Masabumi Kikuchi – Hanamani 9 Grete Skarpeid – Beyond Other Stories [with cuban pianist Aruán Ortiz] 10 Vijay Iyer – Uneasy [access lately found with the third listening, then highly appreciated] 12 Linda Frederiksson – Juniper 13 James Mainwarin – Mycorrhiza John Mayer – Sob Rock released before twenty-twentyone 10 Linda May Han Oh – Aventurine 11 John Abercrombie – Class Trip 12 Aruán Ortiz with Andrew Cyrille and Mauricio Herrera – Inside Rhythmic Falls 13 Tyshawn Sorey – Verisimilitude 14 John Escreet – Consequences 21 Andrew Cyrille Quartet – The Declaration of Musical Independence [Bill Frisell is great here, incredibly versatile] albums with trumpet player alexander sipiagin 15 From Reality and Back [with Sipiagin are Dave Holland, double bass; Antonio Sanchez, drums and percussion; Seamus Blake, saxophone; and Gonzalo Rubalcaba, acoustic and electric pianos] 16 Moments Captured 17 New Path 18 Relativity 19 Images 20 Nofo Skies (the given numbers have no meanings)

 

 
 

In sechs Jahrzehnten spielte dieser weise alte Mann des Trommelns mit so unterschiedlichen Meister*innen wie Coleman Hawkins, Carla Bley und Cecil Taylor. In seiner Spielweise geht es ihm dabei nicht zuletzt um – Reduktion. Zuhören und Reduktion. Cyrilles verborgene Handpräsenz zeigt sich in „taps“, „ticks“, und leise knackigen Beckengrooves, gedämpften „snare rolls“ und Offbeat-Akzenten – und dem Flüstern des Besens auf einer Zeitung, die im Titeltrack über die Trommelfelle gelegt wird.“ (John Fordham, The Guardian, heute). Ich habe dem haitianisch-amerikanischen Musiker stets gerne gelauscht, ein fantastischer Teamplayer, und irgendwann ging mir leider im Laufe von Umzügen eine unvergessliche Schallplatte verloren, auf der er an der Seite von C. Taylor und J. Lyons so impressionistisch wie feurig wirbelte. Er ist auch auf einer frühen ECM-Platte zu hören, Marion Browns „Afternoon Of A Georgia Faun“, HDK‘s erste Begegnung mit ECM, und offensichtlich eine folgenreiche. (Meine erste ECM-Platte war wahrscheinlich „Sart“, und auch das hatte Folgen.) Das Spiel des haitianisch-amerikanischen Meisters kommt stets so unangestrengt herüber, spielerisch leicht (flirrend, schwebend), und ist doch alles andere als simpel. Es gibt auf seiner neuen Arbeit mit Bill Frisell, David Virelles und Ben Street, die Sun Chung produzierte, so viel zu entdecken, was sich zwischen „free improv“ und einem Hauch von „exotica“ luftig entfaltet, zwischen Jazzkammermusik, „spoken word“, Ballade und Blues. Ich habe in den Klanghorizonten neulich das Stück „Dance of the Nuances“ gespielt, und es enthält genau das, „einen Tanz der Nuancen“.

 

2021 27 Aug.

Revelation from Seattle

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(This new version of) “A Love Supreme” is a hypnotic and enveloping piece, and the added length allows the listener to slip deeper into the music. Once you’ve heard the first few notes of Coltrane’s opening fanfare, it’s hard to resist the pull of the rest, no matter how long the record is. Varied in tone, mood, timbre, and tempo, it’s never less than thrilling. (…) 
Coltrane’s solo on “Acknowledgement” puts the piece in a radically different territory than any we’ve heard before—he’s overblowing with an energy far beyond that of the studio recording, and sometimes it sounds as though his horn might break apart. Coltrane’s solos throughout are just as blistering as Sanders’, but he still lands on notes; there’s a clear logic to his choices that stops just short of abandon, while Sanders is always ready to cross that line.

(Mark Richardson, Pitchfork)

 

 

„You have to get a bit used to the „stage presentation“ of the instruments here: the saxes „leftfield“, and the biggest space reserved for Elvin and McCoy (center and right) – somehow funny, because the two did leave soon, being not too happy with Coltrane‘s quite radical departure! After a while it all works – the saxophones never buried in the mix!

In the world of John Coltrane, even „A Love Supreme“ was not carved in stone. To experience, how the whole band is opening all gates, leaving no stone unturned, is such a delight. Young Pharoah didn‘t need long to find the right chemistry.

Here i have to smile a little bit: it is Mr. Sanders‘s second appearance in 2021: in Seattle, being part of a crew that set „A Love Supreme“ on fire (without doubt one of the most thrilling archival discoveries of the year), and as a master of less-is more, on Floating Points‘ fantastic album „Promises“ (not so much loved by  some readers of Richard Williams‘ blog – so I had to add my praise in the comment section of Richard‘s review of „Promises“ earlier this year, in „The Blue Moment“). (m.e.)

 

 

 

Nach dem Besuch in der wunderbaren und exzellent geführten Firma Abacus in Nordenham war klar: mein Abacus APC-Aktivlautsprecher funktioniert einwandfrei, der Fehler liegt anderswo in meiner „elektrischen Höhle“, die bis auf weiteres geschlossen wird. Denn nun muss ich als alles andere als technik-affiner Typ kleinere Routinetests ausführen, um rauszufinden, ob die Schaltzentrale, der „Raumoden-Killer“ Trinnov, einen Defekt hat, was wahrscheinlich ist, oder ob alles nur an einem banalen Kabelproblem liegt. Support erhalte ich dabei von Mediatlantic, Hamburg, von HDK, und den Meistern von Abacus (allen, die sich für eine neue Anlage interessieren, oder eine Modifikation / Erweiterung, empfehle ich diese Manufaktur, die High-End in bezahlbare Regionen rückt und so einiges an Innovationen zu bieten hat – auf dem Foto die C-Box von Abacus, ein Nahfeldmonitor mit hervorragendem Klang, den ich seit Jahren an meinem Apple laufen habe – auf den Rat von Abacus hin werde ich die limitierte Soundkarte am Computer austauschen, mit dem preiswertesten Teil der DragonFly-Serie von AudioQuest, und dann angeblich staunen). 


Eine kleine klangorientierte Anekdote: als mir Herr Sonder, der Magus der Firma, drei seiner Aktivboxen vorführte, war ich fasziniert, neben andere Dingen, vom Sound und der Musikalität eines Trompeten-Bass-Duos, das einen Song in eine Instrumentalversion verwandelte, den ich sehr, sehr mag, Leonard Cohens „Thousand Kisses Deep“. Und, obwohl ich kein Freund seiner meist gefälligen und kommerziellen Unternehmungen bin, hatte ich da meinen „Till Brönner“-Moment. Der Bassist an seiner Seite ist Dieter Ilg.

 


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