Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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2014 29 März

In High Esteem # 3

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Mitte der 1970er Jahre gehoerte die Zeit vor dem „Internationalen Fruehschoppen“ in der ARD der Jugend. Ich erinnere mich gerne an die Serie „Goldener Sonntag“: vom Suedwestfunk produziert, bildete diese achtzehnteilige Serie in Echtzeit den Sonntagmorgen einer deutschen Familie ab. Hanns Dieter Huesch spielte den Vater; seine Kleinkunst und Poetik lernte ich so kennen und schaetzen.

Zwischen den einzelnen Spielszenen wurde zur Ueberbrueckung immer auf den eingeschalteten Fernseher im Wohnzimmer gezoomt; das (fiktive) Magazin „Sonntagswecker“ mit Albrecht Metzger als Moderator lief dort; vorproduzierte Musik mit dem „United Rock & Jazzensemble“ war zu sehen und zu hoeren.

Eine solche realistische Darstellung von Alltag und dazu diese Musik, die sich wohltuend von der allgegenwaertig vorherrschenden Schlagermusik abhob und meilenweit von den in den 1980iger populaer werdenden Zuckerguss-Familienserien wie „Die Wicherts von nebenan“ entfernt war – das war schon etwas !

2014 28 März

Achtundzwanzig Drei Vierzehn

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Das Musik hoeren, das Sich-Begeistern, das Erinnern, das Musik ausloest: ein weites Feld, und vieles waere zu sagen.

Jedes Wiederhoeren liebgewonnener Alben beeinhaltet gleichzeitig, den Moment oder die Momente vor sich zu sehen, als man diese Musik zum ersten Male hoerte – oder wieder gehoert hat. Seit dem ersten Hoeren ist Zeit vergangen; manchmal sehr viel Zeit. Der verstaendliche Wunsch ist: way back in time gehen – und wenn auch nur fuer zwei Seiten einer Vinylschallplatte.

Waren die Zeiten, an die man sich gerne erinnert, schoener? Nein, hier schuettele ich vehement den Kopf: sie waren nicht schoener, sie waren anders. Viele Menschen um einen waren noch da, und andere hatte man noch nicht aus den Augen verloren. – Das Leben, die Zeiten waren uebersichtlicher. Alben hatten eine laengere Haltbarkeitsdauer als heutzutage, wo spaetestens nach einem Vierteljahr bereits das Verramschen im nice price Segment einsetzt. Vom (zumeist digitalen) Ueberangebot, dem immer schriller werdenden Hype, der es einem fast unmoeglich macht, die Spreu vom Weizen zu trennen, ganz zu schweigen.

Das Treppengelaender der eigenen Erinnerung also nicht allzu fest umklammern, den Automatismus, der einen das vierzigste Album von einem Kuenstler kaufen laesst, weil man die anderen, neununddreissig Alben davor auch gekauft hat, auch mal vernachlaessigen? Nicht immer auf Nummer Sicher gehen, Alben anhoeren, die einem auch einmal harte Nuesse zu knacken mitgeben, Aufgaben stellen? Waere ja mal ein Vorsatz.

2014 27 März

Siebenundzwanzig Drei Vierzehn, II

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Vor vierzig (!!) Jahren veroeffentlichte Elton John sein „Goodbye Yellow Bridge Road“, damals auf Doppel-Vinyl. Die Songs auf dem Album ? Gassenhauer galore, wuerde ich einmal sagen; nur ganz wenige „Ausreisser“.

Nun werden von der Industrie solche runden Geburt immer gerne genutzt um im Archiv zu suchen, das Album um den Sammler interessierende Zuckerstueckchen zu ergaenzen. Im Falle der „Yellow Bridge Road“ ergaenzt man das Album um erstens eine CD mit einem unter Fans hinlaenglich bekannten Konzert aus dem Hammersmith Odeon. Dazu zweitens eine nicht ganz so bekannte Dokumentation ueber Elton John, Bernie Taupin und die Entstehung des Albums auf DVD sowie drittens einer CD mit Bonustracks und B-Seiten. Ach ja, und ein hundert seitiges Buch mit seltenen Photos, Liner Notes und Photos von Memorabilia.

Aergerlich allerdings, wenn fuer diese Jubilaeumsausgabe momentan angesagte (??) Kuenstler wie u.a. ED SHEERAN, FALL OUT BOY gebeten werden Songs vom „Yellow Bridge Road“ Album von covern. Man ahnt es : eine CD mit absolut vernachlaessigbaren Coverversionen ist dabei herausgekommen.

Die braucht niemand; aber – listig wie man bei der Planung der Box gewesen ist — um das Jubilaeumsalbum mit allen Zuckerstueckchen in Haenden zu halten muss der saure Apfel der Coverversionen mitgekauft werden.

Das der heutigen ZEIT beiliegende Magazin ueber Maenner war fuer mich schnell durchgeblaettert. Kermit der Frosch (!) auf dem Titel, Headline darueber: Ueber sich selbst lachen ist maennlich. – Im Heft immerhin: Nick Hornby !
 
DIE ZEIT: Was wuerden Sie also einem 25-jaehrigem raten, dessen Freundin ihm sagt, er solle doch bitte weniger Fussball schauen oder Musik hoeren?
 
NICK HORNBY: Kuemmer‘ dich nicht drum. Hoer‘ noch mehr Musik ! Aber ich wuerde ihm auch sagen: Versuche, mehr wertzuschaetzen und zu lieben, was die Musik aussagt. Ihren Inhalt. Und verschwende nicht so viel Energie darauf, alle unterschiedlichen Aufnahmen desselben Stuecks zu bekommen. Ausserdem: Was ist denn der Unterschied zu Frauen, die eine halbe Stunde lang am Telefon miteinander reden und dann am Ende sagen: „Jetzt haben wir uns aber noch gar nicht richtig miteinander ausgetauscht.“ Das sagt meine Frau manchmal nach Telefonaten mit ihren Freundinnen. Wie verlieren uns doch alle oft in Details, statt uns mit dem grossen Ganzen zu befassen. Wenn es um etwas Emotionales geht, um Kommunikation, wird gesagt, dass das okay ist. Aber ist die Substanz der Kommunikation wirklich immer mehr wert, als Musik zu hoeren? Das bezweifle ich.

Dietmar Darth, von mir hochgeschaetzter Schriftsteller – sein Roman „Waffenwetter“ !! — schreibt regelmaessig fuer die „FAZ“. Seine Hymne auf Diana Ross, die heute ihren siebzigsten Geburtstag feiert …

Wahrlich, so muss man formulieren können !

Auszuege:

Wer heute den Sog aus jenseitiger Sehnsucht in diesseitiges Festhalten hört, der „Stop! In the Name of Love“ heißt, wer die jede leibesmögliche Erfüllung im vorläufigen Verzichtenmüssen vorwegnehmende schwere Süße von „You Can’t Hurry Love“ oder die sexy Ausgeschlafenheit von „Buttered Popcorn“ („Ah, and salty and gooey and sticky“) wiederfindet, muss wohl glauben, dass Menschen vor fünfzig Jahren aus denkendem Konfekt gemacht waren, statt, wie heute, aus Genetik und Sozialdressur.

(…)

So ließ sie nach Ausflügen in die Schauspielerei und Versuchen als Produzentin von Fernsehshows Ende der siebziger Jahre ihren Vertrag mit Motown auslaufen, um es sich im Amt der Diva nicht zu bequem zu machen – und meldete sich dann mit einem von den Disco-Funk-Genies Nile Rodgers und Bernard Edwards destillierten messerscharfen Blättchenschokosplitter namens „Upside Down“ zurück, der in nur zwei Songzeilen heiter-beiläufig das gesamte Spektrum ihrer Sängerinnenseele durchquerte: „Respectfully I say to thee I know that you’re cheatin’ when no one makes me feel like you do“ – die minneverzückte oder religiös entflammte Anrede „thee“ steht da direkt neben der lässig-straßensmarten Verkürzung des „cheating“ (mit, wie die Phonetik sagt, velar-nasalem Endkonsonanten) zu „cheatin‘’“ (mit alveolarem Endkonsonanten) – der Kontrast zwischen Göttin und Gör, den sie da ausspielt, als wäre er Kleingeld, sagt auch, dass sie sich einfach nimmt, was sie gebrauchen kann, dass sie also nicht etwa die ausführende Sängerin für Rodgers und Edwards ist, sondern diese beiden ihre Zulieferer sind.

 

 
 
 

Und nocheinmal Vorfreude: Der unermuedliche Steven Wilson! Hoch gelobt fuer seine Stereo- und 5.1. Neuabmischungen alter Progrock-Klassiker von EMERSON, LAKE & PALMER, JETHRO TULL oder KING CRIMSON ist er auch in eigener Sache nicht untaetig, eher im Gegenteil. Nach THE RAVEN THAT REFUSED TO SING erscheint nun ein Doppel-Vinyl dass von ihm in den letzten sieben Jahren solo aufgenommene Coverversionen versammelt.

Die Auswahl ist recht spannend – wer haette gedacht dass sich Steven Wilson fuer ABBA’s „The Day Before You Came“, einem meiner all time favourite tracks der Schweden begeistern wuerde ? – Die DLP ist bestellt, Ende naechster Woche ist VÖ und ich werde hier erste Hoereindrucke berichten ! Stay tuned.

2014 24 März

In High Esteem # 2

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Ausloeser zum Kauf war ein Feature im Fernsehen in dem Marius Mueller-Westernhagen und das Album vorgestellt wurde. Erinnere Reinhard Muenchenhagen als Interviewer und Taxifahrer in „Taxi-Mann“. Besonders an „Wir waren noch Kinder“, „Es geht mir wie Dir“ und „Sie war auch dann noch da“ denke ich gerne zurueck.

Wenn man bedenkt was nach 1975 daraus wurde: ein Ideenluftballon mit zumeist peinlich pubertaeren Texten („Sie hat meine Lunte gefunden“), altbekannten R&B Versatzstuecken und immer gigantischer werdenden Stadiontourneen, kurz: Eitelkeit at it’s best. Viel blieb nicht uebrig.

2014 24 März

Vierundzwanzig Drei Vierzehn

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Schon Tradition: jedes Jahr zusammen mit meinen Freunden zu einem Stoppok Konzert gehen. In den letzten Jahren war Stefan Stoppok wahlweise solo unterwegs, oder aber mit Reggie Worthy am Bass als Duo. Und in diesem Jahr endlich! wieder mit Band. Ein neues Album ist mit VÖ Anfang September angekuendigt; im Studio-Nord-Bremen passiert momentan das Entscheidende. Ueberraschung: Wally Ingram, den ich noch von sehr schoenen Konzerten mit David Lindley in Erinnerung habe ist der neue Mann an den Sticks.

Am Samstag trafen die vorbestellten Karten fuer Stoppok & Band am 11.11.14 in der Lindenbrauerei in Unna ein. Grosse Freude meinerseits auf diesen Abend, auf ein schoenes Konzert und auf meine Freunde die mit mir dort hin gehen.

 

 
 
 
Ry Cooder & Vishwa Mohan Bhatt — A Meeting By the River
 
I remember Alan Bangs playing the title track from this album on his „Nightflight“ programme at BFBS shortly after it was released in 1993. And I knew I had to rush out and buy that album, just by hearing that single track ! (It took quite a while to track that album down and hold it in my hands at last – but that’s another story.)

As the album title suggest, the record documents a musical meeting between Ry Cooder (playing slide guitar) with Vishwa Mohan Bhatt (playing a stringed instrument created by himself). Taking into consideration that they only met one hour before the recording started the sheer beauty and virtuosity of this western/indian flavoured „jam session“ is stunning.

Often overlooked in the Cooder D’oeuvre it earned a Grammy Award for Best World Music Album in 1994.

2014 19 März

Neunzehn Drei Vierzehn

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Die WDR Jugendsendung „Mixed Media aus Soest“ kannte ich bisher nicht; aber die Ausstrahlung lag auch weit „vor meiner Zeit“. Haette auch nie gedacht dass CAN und KRAFTWERK seinerzeit in Soest Station gemacht haben !

In Anbetracht der Tatsache dass dererlei Aufnahmen selten im Fernsehen zu sehen sind: Vormerken !
 
Sonntag auf Montag, den 24.03.2014
WDR Fernsehen
01.15 – 02.05 Uhr
From The Archives: Kraftwerk
(Soest, 1970, Mixed Media Show)

 
Sonntag auf Montag, den 31.03.2014
WDR Fernsehen
00.15 – 01.40 Uhr
From The Archives: Can
(Soest, 1972, Mixed Media Show)
 


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