Manafonistas

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Archives: Mai 2023

2023 30 Mai

after may, before june

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  • Van Morrison – Common One (Astral Music) 9.5/10
  • Fire! Orchestra – Echoes (Musicianship Strikes Back) 9.5/10
  • Billy Valentine & The Universal Truth – s/t (A Journey Into The Heart of Song) 9.4/10
  • David Sylvian – Blemish (A Fire in the Forest) 9.3/10
  • Aretha Franklin – Young, Gifted And Black (Singer-Songwriter) 9.2/10
  • Natural Information Society – Since Time Is Gravity (Kaleidoscope Glasses At Night) 8.9/10
  • Santana – Caravenserai (Musicaficionado) 8.8/10
  • Neil Young – Rust Never Sleeps (Corrosion) 8.7/10
  • Egberto Gismonti – Dança Das Cabeças (Samadhi Sounds) 8.6/10
  • Billy Cobham – Spectrum (Safe From Harm) 8.5/10
  • Bob Dylan – Nashville Sykline (Leaves of Stars) 8.3/10
  • Yaeji – With A Hammer (Candy-Coloured Plastic Jewels) 7.7/10

 

Meiner Erinnerung nach habe ich im Mai kaum andere Alben gehört als diese hier, die ich alle in diesem Monat gekauft habe. Irgendwann liefen mal Aerial von Kate Bush und Safe Journey von Steve Tibbetts – das war es aber auch schon. Und mir hat nichts gefehlt, oder anders: mit den 12 Alben würde ich es auch auf einer einsamen Insel sehr gut aushalten, da wäre alles dabei – nur ein gutes Hip Hop Album würde fehlen.

Nach 12 Alben in einem Monat – in den Monaten vorher hatte ich insgesamt nur wenig mehr gekauft – wollte ich es im Juni etwas ruhiger angehen lassen. Irgendwie hält auch jedes dieser Alben noch etwas für mich bereit, ich habe nicht den Eindruck, mit denen fertig zu sein, obwohl ich einige wirklich häufig gehört habe. Da sind noch Geheimnisse zu entdecken. Nur kamen mir dann zwei Ebay Fänge dazwischen. Einmal wollte jemand einige alte ECM LPs los werden, dann gab es mit Layers noch eine LP, die ich schon länger suchte. Zusammen mit dem Reissue von Old And New Dreams in der Luminessence Reihe, auch schon bestellt, ist dann der Juni schon wieder voller neuer – alter – Musik.

 

  • Eberhard Weber – Silent Feet
  • Collin Walcott – Grazing Dreams
  • Bill Connors – Of Mist And Melting
  • Jan Garbarek – Folk Songs
  • Pat Metheny – Rejoicing
  • Les McCann – Layers
  • Don Cherry – Old And New Dreams

 

2023 29 Mai

This Bonfire

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Als ich gestern Michaels Posting „Ein doppeltes Farewell“ las, ahnte ich beim zweiten Satz, worauf es hinauslaufen würde. Michael hat diesen Blog nicht nur mitbegründet, er hat ihn auch maßgeblich gestaltet: Er hat die Seiten für den Blogroll ausgewählt, fast alle Texte für die Kategorien für das Album des Monats etc. verfasst, er hat für eine stetige Erweiterung des Autorenkreises gesorgt und vor allem hat er mit Abstand die meisten Beiträge gepostet, mit der größten inhaltlichen und formalen Vielfalt. Wie oft staunte ich darüber, mit welcher Leichtigkeit Michael wieder einen seiner Texte geschrieben hatte. Michael ist derjenige, der am meisten von sich selbst hier eingebracht hat, auch in seinen klugen Kommentaren. Ich selbst bin nun auch fast schon seit zehn Jahren in diesem Kreis. Ich habe mir die Art und Weise, wie unser Blog funktioniert, immer wie ein Lagerfeuer vorgestellt, um das herum wir uns aufhalten. Einige kommen nur gelegentlich vorbei, andere hören lieber unbemerkt zu und wieder andere diskutieren immer wieder mit. Michael saß immer am Feuer, und er hat dafür gesorgt, dass es weiter brannte, mit seinen Ideen, Recherchen und all seiner Begeisterung. Jeden Tag. Ich habe so vieles durch Michaels Blogbeiträge kennengelernt, was mir wichtig geworden ist, ganz abgesehen von seinen wundervollen Sendungen, die Seelennahrung sind und waren. Dass Michael nun aufsteht und seinen Platz am Lagerfeuer verlässt, kann ich nicht fassen. Das Feuer wird nicht mehr dasselbe sein. Danke, Michael, danke.

 

 
 

Neulich fand ich in unserem lokalen Bücherschrank, der sonst meine Affinität zum Geschriebenen fast zu sehr befördert, zur Abwechslung mal eine Klangkonserve. Dann, später, eröffnete Applaus das Hörerlebnis und die ersten Töne versetzten mich in einer Zeitreise zurück in einen kalten Abend Ende November 1980. Wiesbaden, Wartburg, eine besondere Konzerthalle. Zu dem oberen Konzertsaal führte eine lange Treppe von deren oberem Ende uns bereits dicke Schwaden süßen Rauchs entgegenschlugen. Nein, ich rede nicht von Sweet Smoke’s Album Just a Poke, dessen legendär verhalltes Schlagzeugsolo auf Silly Sally sich in der Szene damals einer großen Beliebtheit erfreute, sondern von einem anderen Perkussionisten der Extraklasse: Pierre Moerlen, der mit seiner Inkarnation von Gong an diesem Abend konzertierte. Tiefes Durchatmen beförderte einen akzelerierten Bewusstseinswandel in die rauschhaften Dimensionen, in denen der feine Jazzrock uns subtilstens abholte und über die Stücke von Downwind und dem gerade erschienenen Time is the Key (Ard na Greine) über fast zwei Stunden in einer Art entführten, wie es die alten Gong-Alben bereits schon viele Abende zuvor in freudig realitätsflüchtiger Weise getan hatten. Auf welche Weise wir später nach Hause schwebten entzieht sich leider meiner Erinnerung …

 
 
 

     

 

 
 

Hab nicht gut aufgepasst: Welcher Pyro- und Lasertechniker hat jetzt eigentlich den ESC gewonnen? Angeblich soll sogar gesungen worden sein, wie man hört …

Spässle!

Music isn’t fireworks – Music is feeling.

Also sprach der portugiesische Sänger Salvador Sobral ex cathedra, als er 2017 das grosse ESC – Rattenrennen gewann, mit pubertärem Charme in einem viel zu grossen Sakko. Und einem Song, der entfernt nach verräucherten Studentenkneipen mit existenzialistischem Flair, Nächte füllenden Diskussionen, Sozialromantik und einem Hauch von Intellektualiät roch, mit der man damals vergeblich versuchte, erotische Wirrnisse mental zu erfassen und bewältigbar zu verstoffwechseln oder wahlweise die Welt zu retten. Daran erinnert man sich in jedem Fall gerne. Über die logischen Brüche im Text – wenn einer nicht liebt muss der andere eben doppelt soviel lieben – breiten wir einmal den Mantel des Schweigens oder verhandeln es als Paradoxon – als Thema für ein psychologisches Seminar. Eine Mathematik der Gefühle, nu ja, zumindest amüsant, ein bisschen zum Dahinschmelzen, wenn der Schmelzpunkt tiefer liegt, was man ja Frauen gemeinhin nachsagt. Wurde allerdings in „Wenn Frauen zu sehr lieben“ schon 1985 verhandelt und scheint als Lebensmodell nicht wirklich hinzuhauen.

Aber zurück zum Rattenrennen:

1960 – etwa so lange gucke ich schon ESC, damals noch Grand Prix d‘ Eurovision de la Chanson genannt (Satz für die Ewigkeit: Douze points pour l‘ Allemagne, Mann war das spannend!). Damals herrschte in der leichten Muse noch die schwarze Pädagogik, die junge Leute belehrte, dass man noch Träume haben sollte (anstatt zu handeln) und über den Frieden und gegen den Krieg singen sollte (anstatt zu handeln). Ein Antikriegslied hiess tatsächlich „Bumm badda bumm„, womit Geschützlärm verklausuliert war, als ob Krieg nur aus Krach bestünde. Damals meinte man noch Botschaften in süsse Melodien verpacken zu müssen – Beiss nicht gleich in jeden Apfel und Sprich nicht drüber und Schütt die Sorgen in ein Gläschen Wein und Liebeskummer lohnt sich nicht und kleine Italiener haben immer Heimweh nach ihren Freundinnen und sonst anscheinend keine Probleme. Und die Sänger/ innen waren hübsch und sauber mit Kernseife gewaschen.

 
 

 
 

Was in der Erinnerung bleiben wird sind Melodien, Rhythmen und Gesichter der Protagonisten. Einige Songs waren wirklich nicht schlecht: Das pfiffige „Puppet on a String“ von Sandie Shaw, das herrlich mediterran – theatralische „Apres Toi “ von Vicky Leandros, naja, und später dann natürlich „Waterloo“. Merci Cherie hab ich erfolgreich verdrängt, bei Udo Jürgens krieg ich Pickel. Vor ein paar Jahren dann ein zweiter Platz für die sympathischen Common Linnets mit „Calm after the Storm“ mit sehr puristischen optischen Effekten und Country – Einschlag. Ausreisser!

Natürlich weiss ich, wer heuer gewonnen hat – eine Schwedin, plaziert auf einer Art überdimensionierter Sonnenbank wie ein Sandwichbelag, die aussieht wie Pocahontas und sich tatsächlich von den anderen abhob, weil sie ungeschminkt war. (Dürfte übrigens Michas Kragenweite sein). Vermutlich war sie das aber nicht, sondern wurde vorher 4 Stunden in der Maske mit dem Nude-Look versehen: Man wird mühevoll so geschminkt, dass man aussieht als sei man nicht geschminkt – wer’s nicht glaubt, der google „Tilda Swinton“, die hat als erste damit reüssiert. Keine Ahnung wie lange die morgens in der Maske hockt. In den Nagelstudios gibt’s den gleichen Trend – eine Stunde Kreation von künstlichen Gelnägeln die aussehen wie natürliche Nägel. Milchbad-Look heisst das – unten rosa, oben weiss – fetzig, oder? Ich verkneife mir hier mal den Tarzanschrei und lege es ab unter „ungeklärte kulturhistorische Phänomene“, denen ich mich im höheren Alter widmen werde (sogenannte Verzweiflungsprokrastination), kann doch nicht sein dass alles nur auf Kohlemachen hinausläuft, by the way …

Oder?

Der ESC ab Millennium hat keine Botschaften mehr, die Protagonisten drehen sich in ihren Texten um sich selbst und ihre Empfindungswelt, in der Regel um ihre Beziehung (Youre my tattoo, I am your satellite, we are blood and glitter ), das ist die Narzissierung der Wohlstands- und Spasshaben-Gesellschaft, das schwappt in alle Bereiche der Trivialkunst, dazu fuchteln sie wie ein Fitnesscoach auf Speed. In den letzten 10 Jahren wurde zusehends mehr gerappt, klar, damit verjüngte sich die Zielgruppe, während 1960 auch noch die Oma zuguckte und mit den Liedern etwas anfangen konnte. Bei Heavy Metal geht das nicht mehr, obwohl … Opa und Oma sind heutzutage Ü50, da waren die schon in Wacken dabei. Der Uropa noch in Woodstock.

Während es früher noch um Wellsounding und Goodlooking ging, steht nun Andersartigkeit im Focus – als einzige Chance den Preis abzustauben: Man muss sich dramatisch von der Masse abheben. Das führte zu zwei Siegen für Deutschland mit einem Nonsens-Lied von Guildo Horn und einem Quatsch-Rap von Stefan Raab. Das nächste Mal sang eine schöne Frau mit Vollbart, hat auch geklappt. Etwas später dann der knuddelige Portugiese a capella mit einsamem Barpianisten und im zu weiten Anzug. Dann war der Distinktionstrick wieder ausgereizt.

Wenn ich an die – von mir jährlich treulich verfolgten – ESCs des 3. Jahrtausends denke, erinnere ich ausschliesslich das Aussehen der Sänger und die optischen Affekte, keineswegs das Lied. Dafür aber die finnischen Lordi, mit denen man problemlos eine Geisterbahn ausstatten könnte, die Lady mit Vollbart, die queeren deutschen Punker von 2023 und die Nude-loo -Lady im Bitchburner. (Deutschland immer weit vorn und öfter sogar Erster, wenn man nur die Tabelle um 180 Grad drehte).

 
 

 
 

Somit folgt die Darbietung dem Muster eines Infantilisierungsprozesses; wenn man einem Baby ein Lied vorsingt und zeitgleich eine Christbaumkugel hinhält, dann wird es sich nur für letztere interessieren, der visuelle Effekt toppt den akustischen (vermutlich ein Atavismus – in der Steinzeit war das Mammut schon eher zu sehen, als dass man es hörte), Lied und Gesang werden zu einer funktionalisierenden Tonspur, die man – wie auch oft im Film – nur unterschwellig oder auch gar nicht mitbekommt und sich auch nicht mehr daran erinnert; zumindest ich muss immer nachhören, mit geschlossenen Augen. Ein Tonspur-Contest. Dann merkt man auch nicht gleich was mies ist.

Nach einem Jahrzehnt Gerappe setzte man heuer übrigens wieder auf Melodisches – Distinktionstrick. Kunst und Wettbewerb beissen sich, haben sich schon immer gebissen. In einer Konkurrenzsituation wächst selten etwas Gutes; Aussenorientierung und Nach-Nebenan-Schielen statt Sammlung, Kontemplation und eigene Handschrift.

Einen Wettbewerb für Künstlerisches oder auch nur Trivialentertainment auszuschreiben evoziert den Effekt, den man auch in einer Kinderschar beim Wurstschnappen bekommt, in der jeder immer höher zu hopsen versucht als der andere, um gesehen zu werden und das angesabberte Paar Wiener zu bekommen. Was dann entsteht ist eine Freakshow mit Unterströmungen von Hysterie und Verzweiflung – eben ein ESC.

 

2023 28 Mai

Ein doppeltes Farewell

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Den Plan hatte ich schon länger ins Auge gefasst, und jetzt führe ich ihn aus, allerdings nicht unter den geträumten Vorzeichen. Ich begann im Jahre 2011, als der BVB die erste von zwei Meisterschaften unter Klopp holte, hier auf dem Blog, zusammen mit Jo und Dirk. Ich hatte grosse Freude daran, grossenteils aus der Hüfte zu schreiben, und manchmal im Teamwork (The Ship – a review and a story bleibt mein Favorit, auch dank Ians Input), in variierenden Textformen, mich in Feldern zu tummeln zwischen dem Trivialen und der Sehnsucht, zwischen sound & vison, Traum und Traumdeutung, Tagebuch und Fiktion, Zeitreisen und Radio, Fussball und Heimatkunde, Sylt, Lanzarote, Kristiansand, etcetera etcetera. Nun schliesst sich ein Kreis für mich – der Rahmen wäre perfekt gewesen mit dem Gewinn der Meisterschaft unter Edin Terzic (ich hätte es gerade ihm so fucking gegönnt!), und einigen drumherum drappierten Stories (etwa ein Re-Boost alter Heimatorte). Shit happens. Melancholia rules.

 

 

 

 

Ich begegnete gestern Abend und heute auf dem Borsigplatz auf einer kleinen Nostalgierunde, die im Westpark und am Stadion endete, etlichen Menschen, die sich einfach dadurch entlasten konnten, dass sie ihrer Fassungslosigkeit Ausdruck verliehen (ich war und bin genauso angezählt, keine Frage) – wir teilten Beobachtungen, Empfindungen, Erlebnisse, Sekunden, Schocks, Ernüchterungen. Kollektive Trauer – nichts anderes ist das, es muss da nicht immer um Krieg und Tod gehen. Abschiede von Illusionen spielen sich im Leben auf vielen Ebenen ab. Und da jetzt so einige andere Themen anstehen, und so manches von mir zuende erzählt wurde, verlasse ich diesen Kreis. Aller Dank geht an alle, mit denen ich mich gut verstand und verstehe, die eindeutige Mehrheit. Und wenn ich mit einer der grössten Sozialfloskeln schliesse, ist sie doch ernst gemeint. Wir bleiben in Kontakt.

 

 


(Borsigplatz, „ich in blau“ –  mein Abgang fand dann etwas apäter endgültig statt…Ende Juni…was lange währt, wird endlich over…) 

 

2023 28 Mai

Listen, Listen

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TV Events in 2023

 

  1. Succession – Season Four (wow) 10/10
  2. 1883 – Limited Series (paramount+) 9/10
  3. 1923 – Limited Series (paramount+) 9/10
  4. Weissensee – All Four Seasons (netflix / ard+) 9/10
  5. Ted Lasso – Season Three (apple tv+) 8/10
  6. Beef – Season One (netflix) 8/10
  7. The Marvelous Mrs. Maisel – Final Season Five (amazon prime) 8/10
  8. The Americans – Season Two (amazon prime) 8/10
  9. The White Lotus – Season Two (wow) 7/10
  10. Transatlantic – Miniserie (netflix) 7/10
  11. Last Exit Schinkenstrasse (amazon prime) 7/10
  12. Luden – Miniserie (amazon prime) 7/10
  13. Tulsa King – Season One (paramount+) 7/10
  14. Tage, die es nicht gab – Limited Series (ard) 7/10
  15. Slow Horses – Season Two (apple+) 7/10
  16. Shrinking – Season One (apple tv+) 6/10
  17. The Last of Us – Season One Ep 1-7 (wow) 6/10
  18. Justified – Season Three (freevee) 6/10
  19. Yellowjackets -Season One Ep 1-8 (wow) 5/10
  20. Poker Face – Season One Ep 1-6 (wow) 5/10
  21. Babylon Berlin – Season Four Ep 1-3 (wow) 4/10

 

 

 

Album Listenings in May

 

Daniel Humair –Drum Thing
Louis Sclavis – Asian Fields Variations
Vincent Courtois – Finis Terrae
Borderlands Trio – Asteroidea
Thomas Strønen – Bayou
Tyshawn Sorey Trio – The Off-Off Broadway Guide …
Berne / Roberts / Nealand – Oceans And
Tom Rainey Obbligato – Untucked in Hannover
Young / Eilertsen / Kleive – Eventually
Trio Cellin Celea Humair – New Stories

 

2023 26 Mai

Open air (start)

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Yesterday the first open-air live event (the wind was a bit to cold still): a pre-opening gathering of Rotterdam’s NORTH SEA ROUND TOWN city community festival with its 350 musical events at 125 locations …

 
 


 
 

Stro/ing free form Body Voice (Fl)Air(y) Sweeps – forte effusione frappant

 
 


 
 

Sanem Kalfa, (voc, cello), Lucija Gregov (cellos), Alice de Maio and Kelly Bigirindavyi (dance) presented the very personal exploration of their 3-days residency at Wibbine Kien’s Driebergen Farm on the rural outskirts of Rotterdam – A closeness experience of open throws and hitting arrows.

 
 


 
 

Here only a few pictures of many sequences of gripping movements of bodies, voices, strings, eyes and souls in high directness.

 
 


 
 
 

Apropos closeness … an album with duets of Charlie Haden comes to mind, released 1976. It’s duos with Ornette Coleman, Keith Jarrett, Alice Coltrane and Paul Motian, an early (unforgettable) school of listening. Simply a cross-sectional association.

 
 
AUDIO  Closeness Duets

 

The videotape ended up here from a filmmaker’s household. Never heard of „Elling“, by Christian Ellefsen, Norwegian original version with English subtitles. I watched it for a few minutes just to get an impression and I planned to give it one or two stars out of five, referring to the movie-rating game Michael suggested a few days ago. For me, it had a comedic feel to it at first as these two traumatized middle-aged men tried to find their own lives; the characters were not believable to me, but the authenticity of the characters is one of the most important characteristics of a successful movie. One day in the hallway, Elling mumbles a sentence to himself and discovers poetry in it. That’s the storyline that grabs me. Everything passes on to something else. In the end, it’s just me and that anonymous voice from the quiet streets of the night. And four stars at least.

 

2023 25 Mai

Jean-Louis Murat 1952-2023

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Seine häufig getragenen, keyboardlastigen und meist melancholischen Lieder haben mich berührt wie die keines anderen zeitgenössischen französischen Songwriters. Er hatte eine unglaubliche Sanftheit in seiner Stimme, man konnte jedes Wort verstehen, so klar war die Artikulation. Man hatte immer das Gefühl, er sang immer nur für einen selbst, er schuf eine Intimität wie wenige andere Sänger. Er flüsterte einem ins Ohr. Es sollen Frauen beurteilen, aber ich finde seine Stimme erotisch. Ich war gerade überrascht, dass er schon 71 war, ich dachte er wäre kaum älter als ich. Das erste Mal habe ich seine Stimme in Luxemburg gehört auf France Inter, wo l’inrockuptible Bernard Lenoir, der John Peel Frankreichs, ihn in seiner täglichen Abendsendung Anfang der Neunziger öfter auflegte. Und ich war sofort ein Fan. Gerade erst habe ich von seinem nicht ganz einfachen Leben gelesen, von dem ich vorher nichts wusste außer, dass er aus der Auvergne (Zentralmassiv), einer einsamen, für französische Verhältnisse rauhen Gegend, kam. Mit 17 geheiratet, 1970 zum Isle of Wight Festival getrampt, mit 19 Vater, geschieden, einige Zeit mit Gelegenheitsjobs on the road in Europa, die musikalischen Anfänge schwer. Jemand, der direkt seine Meinung gesagt hat und sich damit nicht unbedingt immer Freunde gemacht hat. Jean-Louis Bergheaud, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, starb zuhause an einer Lungenembolie. Eines meiner Lieblingslieder von ihm, Aimer, hier mit Szenen aus Paris, Texas.

 

2023 24 Mai

„simply spread“

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a u d i o

 


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