Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

 

„Hanging words such as “atmospheric,” “evocative,” or “lyrical” on this Christmas tree would only topple it in a shower of withered needles. One might say the title refers not to the music itself, which if anything feels drenched, but rather to its lingering effects. I sometimes imagine the synthesizer here as a substitute for an unavailable orchestra, the presence of which would have created an entirely different, Eberhard Weber-like, experience. As it is, its sedation lends a potent archival ascendency and distills the soaring solos within. Rypdal’s keening guitar percolates through the album’s semi-porous cloth like sunlight through the veil over a face of one who has seen the world only through the wavering screen of tears, and never in the clarity of day. It is a style of playing that falls even as it rises. At his profoundest moments, Rypdal inspires a humbling lack of vocabulary with which to describe what one hears. In which case, After the Rain is filled with silence.“

(Tyran Grillo, ECM reviews)

 
 

Wer nicht alphabetisch archiviert, kennt das Phänomen: eine alte Lieblingsplatte hat sich unauffindbar gemacht – so ist es mir just mit „After The Rain“ ergangen. Irgendwie werde ich das Teil auftreiben für die Themenstunde der „Radionacht Klanghorizonte“ am 17. Oktober zwischen 3.05 und 4.00 Uhr. Da geht es um die Alben von Terje Rypdal aus den Siebziger Jahren. Zuvor zwei Stunden voller aktueller Produktionen, von „Paradise Cinema“ bis „Belbury Poly“, von Ed Harcourt bis Anja Lechner, von Bill Callahan bis Sufjan Stevens. Und, unglaublich, aber wahr, richtig guter „PostKrautRock“ aus Osnabrück! In den Zeitreisen bis 6.00 Uhr in der Früh gibt es dann einen Trip durch ausgewählte nordamerikanische Song- und Soundlandschaften (von Bobbie Gentry bis Van Dyke Parks) – später wandert ein gewisser Jah Wobble durch die Docklands, und Miles Davis ist mit seinem „elektrischen Septet“ von anno 1971 zu hören, von einer Tour, die auch in München Station machte. Zu den Zuhörern dort, auf welche die Musik einen immensen Eindruck (mit Folgen) machte, zählten Herr Klinger und ein gewisser Manfred Eicher.

 

This entry was posted on Mittwoch, 7. Oktober 2020 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

5 Comments

  1. Olaf Westfeld:

    Tatsächlich habe ich genau ein Terje Rypdal Album, das vermutlich völlig untypische Bleak House, von daher bin ich sehr gespannt, auf eine Einführung. Und eine Stunde mit Bobbie Gentry kann gar nicht verkehrt sein.

  2. Michael Engelbrecht:

    Ich fass es nicht: nur das tatsächlich untypische Bleak House. Okay, es war nicht dein Jahrzehnt, der Jugend geschuldet :) Meine Empfehlung: vorher nichts weiter vom Norweger hören. Dann könnte es deep werden, sehr deep. Wie du in der Kolumne FROM THE ARCHIVES lesen kannst, im Oktober erscheinen einige seiner grossen Alben von damals in günstiger CD-Edition. Es wird nicht bei eine Platte bleiben, versprochen.

    Zur Steigerung der Vorfreude dann noch dies

  3. scholli:

    …vor beinahe 40 jahren bin ich als ganz junges kerlchen mit einer freundin von hamburg durch skandinavien getrampt und es hat uns nach stockholm verschlagen. aus irgendeinem grund sind wir (vielleicht in dem damals architektonisch, soziologisch sehr aktuellen stadtteil ‚kista‘) in einer öffentlichen bücherei gelandet, in der man schallplatten nicht nur ausleihen, sondern auch vor ort anhören konnte.

    mir ist dort vermutlich wegen des sehr überzeugenden schwarz/weiss bildes auf dem cover eine platte aufgefallen, die ich aus interesse angehört habe: terje rypdal „waves“.

    die musik hat mich so geflasht, dass ich, wieder in hamburg, diese platte besorgt habe und im laufe der zeit mehr terje rypdal kaufen musste. die schwarzen vinyls von damals stehen hier noch im regal, auch ganz ohne plattenspieler…

  4. Olaf Westfeld:

    Vorfreude steigt;-)

  5. Michael Engelbrecht:

    From an old Oslo recording session….

    https://www.youtube.com/watch?v=zSbdgZ4yUQc


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