Ein rundum geglücktes Nachspiel zu dem vielgerühmten Album „Universal Beings“ des Schlagzeuger Makaya McCraven aus dem Jahre 2018. Die Methode bleibt die gleiche: aus den Jam-Sessions von vier Bands in Europa und den USA, deren gemeinsamer Nenner die Anwesenheit von McCraven ist – und eine Ausrichtung auf luftige Improvisationen und polyrhythmische Grooves – formt der Mann aus Chicago achtzehn Stücke, mit Loops, Überlagerungen, und allem, was digitale, Hip-Hop-erprobte Studiotechniken hergeben. Das Resultat wirkt schlüssig und kohärent, auch, oder gerade weil die Nahtstellen der Nachbearbeitung durchaus erkennbar sind. Eigentlich wendet Makaya McCraven auch einen Trick der Minimalisten vom Schlage eines Steve Reich an: er fokussiert sich auf besonders geglückte Passagen der kollektiven Improvisation, verwandelt sie eine Zeitlang in repetitive Muster, um sie dann wieder in den kollektiven Ideenfluss einzubetten. Das überzeugt auch, weil Makaya McCraven um die Gefahren dezenter Reizüberflutung weiss, und geschickt für Momente des Innehaltens sorgt. Tatsächlich ist es sein Bestreben, alle leicht ermüdenden, redundanten Elemente freien Improvisierens zu eliminieren, und die Musik auf Essenzen zu reduzieren! Als „Zukunft des Jazz“ muss man diese Musik nicht hinausposaunen, dafür gibt es, was Teamspirit, Partyatmosphären, beinharten Funk und Produktion angeht, einen spannenden Vorläufer aus analogen Zeiten: Miles Davis‘ „On The Corner“.