Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: Juli 2015

2015 15 Juli

A Story Of Water

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„Many of Bonnard’s paintings draw the viewer int the realm of the bathroom, to capture the relaxed, natural scene of a woman washing and also the complicity between painter and model. Every aspect of the decor plays a part in eroticising these rituals, which are framed to partially reveal or hide the naked body in order to fan the flames of desire. Wallpaper in warm hues, tiles, rugs, accessories, mirrors, and curtains filtering the light, all envelop the woman in a vibrant aura.

The model for most of these nudes was Bonnard’s partner Marthe, but the identity of his other models has little bearing on the works as they embody a feminine ideal in his painting: slim, pearly-skinned, pert-breasted and faceless.

The artist married Marthe in August 1925 and his mistress, Renée Monchaty, committed suicide a few weeks later. He began a series of nudes in the bathtub depicting a passive, horizontal body viewed from above through the transparent water. The space is transfigured by the shimmering colours and light. Planes and materials merge into one. This magnificent display, in a humble bathroom transformed into a palace from The Arabian Nights, only partially mitigates the air of ambiguity which these scenes exude.“

 
 
 

 

Südafrika, Bukarest, Paris, die Caribou Mountains im Westen Kanadas (British Columbia) – Manafonisten und ihre Freunde kommen viel herum. Man kann nie sicher sein, in welcher Landschaft sich Lajla gerade herumtreibt, wohin es Gregor diesmal zieht (das ruhige Mittelmeer, der wilde Atlantik).

Am 15. August wird es noch zu früh sein, das neue Album eines anderen Weltreisenden in den „Klanghorizonten“ vorzustellen, denn es wird erst kurz vor Herbstanfang erscheinen, und aufgrund seiner Veröffentlichung bei Nonesuch im Frühjahr wird das zweite Album des armenischen Pianisten Tigran Hamasyan als erstes erscheinen, weil es sich klanglich in ganz anderen Regionen bewegt.

Man erinnere sich, bei seiner anderen Aufnahme (mit Bang, Henriksen, Aarset) war ich in Lugano zeitweilig dabei, und übe mich nun bis zum Frühjahr oder Herbst 2016 in Geduld. Wenn die Blätter fallen, gibt  es erstmal  “Luys i Luso” zu hören, ECM 2447: Tigran Hamasyan: piano / The Yerevan State Chamber Choir, eine Erkundung der sakralen Musik Armeniens, in dem Jahr, in dem überall die Erinnerung an den Völkermord (Genozid, 1915) am armenischen Volk erinnert wird.

Diese Produktion umfasst Werke aus dem Zeitraum vom 5. – 20. Jahrhundert, wobei, so vermeldet es jedenfalls das ECM-Hauptquartier, Hamasyans Erfindungsreichtum in Verbindung mit dem Gesang des Yerevan State Chamber Choir eine neue Form des dramatischen Ausdrucks hervorbringt. Luys i Luso (Licht aus Licht) wurde im Oktober 2014 in Yerevan aufgenommen und von Manfred Eicher produziert. Viele Länder bereisten Tigran und der Chor in diesem Jahr. Was sie wohl in der Türkei erlebten!?

Sakrale Musik auf ihren religiösen Zusammenhängen zu lösen, ist eine Aufgabe, die auch beherzte Atheisten wie Brian Eno spielend bewältigen, den ein Schwarzer Gospelchor in Manhattan einst zu Tränen rührte, als anrührendes Erlebnis tief verbundenen Gemeinschaftsgefühls. Mal sehen, mal hören, was sich bis zum Höhepunkt des Sommerlochs, dem 15. August, noch an Erstaunlichem auf meinen Tonträgern wiederfinden wird.

Jetzt, wo es viele Manafonisten in die Ferne und Nähe zieht, ist es immer auch die Zeit, sich für die ideale „Strandlektüre“ zu entscheiden. Wir nennen es mal so, auch wenn es jemanden in die Berge lockt, oder zu einer Seenplatte in British Columbia. Unterwegs lesen bedeutet stets, eine zweite Welt wie in einer Nussschale mit sich zu führen. Gerne warne ich an dieser Stelle vor zwei überschätzten und gehypten Romanen, die ich mir als Hörbücher zu Gemüte führte, und die ich als reine Buchlektüre spätestens nach 100 Seiten vermüllt hätte. Das in Deutschland erschienene, überall gefeierte Debut „Girl on a Train“ von Paul Hannah (die Filmrechte waren schon vor Erscheinen an Dreamworks verkauft), und T. C. Boyles „Hart auf hart“. Ganz schwache Romane, denen in Bälde ein paar Gedanken gegönnt werden, nach dem Motto: wie kann um solche simpel gestrickten Bücher ein solcher Rummel entstehen?

Da empfehle ich mit gutem Gefühl folgende Alternativen: „Mr. Mercedes“ von Stephen King (auch in der ungekürzten Hörbuchversion, die derzeit bei mir auf lange Fahrten läuft, ich bin in der zweiten Hälfte, und es ist durchweg fesselnd, ein Kriminal-, kein Horrorroman), die Neuübersetzung von Harper Lees Klassiker „Wen die Nachtigall stört“, und, „Ende einer Geschichte“ von Julian Barnes.

„The Traveling Kind“ ist der Titel des aktuellen Albums von Emmylou Harris und Rodney Crowell. Im Titelstück geht wohl auch um die „community“ der Einmal Dagewesenen, von Gram Parsons bis Townes Van Zandt. Allesamt Drifter. The Traveling Kind …

 
 
We don’t all die young to save our spark
From the ravages of time
But the first and last to leave their mark
Someday become the traveling kind

In the wind are names of poets past
Some were friends of yours and mine
And to those unsung, we lift our glass
May their songs become the traveling kind

We were born to brave this tilted world
With our hearts laid on the line
Be it way-crossed boy or red dirt girl
The song becomes the traveling kind

There are mountains worth their weight in gold
Mere mortals dare not climb
Come ye tipsy, sainted, sinners both
And claim them for the traveling kind

When the music slowly starts to fade
Into the light’s last soft decline
Let us lie down in that evening shade
And rest among the traveling kind

And the song goes on for the traveling kind 

 

Ich trete nicht gern als Touristin auf und ich mag es, im Ausland so zu tun, als gehörte ich dazu. Bloß keinen Stadtplan ausbreiten. Möglichst nicht deutsch reden, wenn jemand zuhört. Zum Beispiel beim Einkaufen. Als ich vor einigen Jahren in Prag war, habe ich die Formeln für „Guten Tag“, „Danke“ und „Tschüss“ gelernt und als ich in einer Selbstbedienungsbäckerei ein Stückchen Kuchen in eine braune Papiertüte beförderte, prägte ich mir die Bezeichnung ein und erwähnte das Wort möglichst lässig an der Kasse. Die Kassiererin sagte dann etwas, was ich nicht verstand, aber es klang nicht wie eine Frage. Es hatte also funktioniert. In Paris wurde ich schon mehrfach nach dem Weg gefragt, worauf ich natürlich nicht „je regrette, je ne suis pas d´ici“ sage, sondern vielleicht eher ein straßenlangtaugliches achselzuckendes „je pas“. Umgekehrt ist auch interessant. Die Fremde in der Stadt, in der ich lebe, zu sein. Ich fand es immer super, wenn mich jemand damals in meinem sehr internationalen Studentenwohnheim fragte, welche Nationalität ich denn sei. Neulich fragte mich ein Friseur, nachdem er mir sein halbes Leben erzählt hatte, ob ich eigentlich Deutsche sei. Dazuzugehören, das kann schützen, wenn es gefährlich wird, – oder davor. In Kapstadt wechselte ich die Straßenseite, als ich merkte, dass eine Jugendgang unterwegs in meine Richtung war. Tatsächlich rissen sie jemandem die Tasche weg und es gab eine Rauferei. Es schien also sinnvoll, zu anderen Mitteln zu greifen, um Dazugehörigkeit zu demonstrieren. Andy hatte sich darauf vorbereitet und eine dieser neongelben Warnwesten mitgenommen, wie sie seit einiger Zeit im Auto mitgeführt werden müssen. Ich wollte diesem Modetrend nicht folgen. Andy ging aber noch weiter. Er hatte ein Namensschild dabei, auf dem das Markenzeichen für Audi und ein kleines Foto eines Audi TT abgebildet war. Außerdem stand da ein Name: „Andy Snyder“ (was natürlich nicht sein wahrer Name war) und „Service“. Andy brachte das Namensschild auf der Warnweste an und zog sie über. Er hängte ein Schlüsselband um den Hals, auf dem ein Plastikschild mit der Aufschrift „Visitor“ angebracht war, und um die Verkleidung abzuschließen und die Bedeutung seiner Person für die südafrikanische Volkswirtschaft zu vervollkommnen, trug er einen braunen Pappkarton mit sich, der praktischerweise leer war. Möglicherweise fragt sich nun der ein oder andere Leser, ob so ein Aufwand wirklich erforderlich ist, um friedlich durch die City von Capetown zu schlendern. Die Wirkung war jedenfalls erstaunlich. Andy Snyder wurde mit großem Respekt behandelt. Welchen Weg er auch einschlug: alle wichen ihm aus. Und was war meine Rolle? Die Kollegin aus der Abteilung Kommunikation? Nein, nicht Kommunikation! Und auch nicht die Werkszeitung. Schon eher Geräuschdesign. Ich bin dafür zuständig, das Geräusch zu entwickeln, das eine Autotür macht, wenn sie schließt. Das interessiert mich. Ich schaute Andy an und seine Warnweste und stellte fest, dass er sein Namensschild verloren hatte. Seine Identität war dahin. Die Legende. Plötzlich begann ich, mich irgendwie mulmig zu fühlen. Es wurde schon dämmerig und alle Reiseführer predigten, in der Dunkelheit die Unterkunft nicht zu verlassen. Da hinten saßen drei junge Männer in einem Hauseingang. Und um die Ecke, war da nicht diese seltsame Frau, von der ich merkte, dass sie irgend etwas wollte? Wir gingen den ganzen Weg zurück und suchten das Plastikschildchen. Wir fanden es nicht. Andy Snyder ist in Capetown verloren gegangen.

2015 14 Juli

Canoe Bowron Lakes

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Bowron Lake Park is a large wilderness area situated on the western slopes of the Cariboo Mountain Range. The world-renowned Bowron Lake Canoe Circuit encompasses a 116 km chain of lakes, waterways and connecting portages. This wilderness canoe trip takes from 6 to 10 days to complete, depending on your time frame and skill level. It is recommended that those who attempt the circuit have some wilderness canoeing experience.

The park has tremendous diversity in topography and vegetation. The rounded hilltops of the Quesnel Highlands on the west side of the circuit have a unique character quite different from the imposing Cariboo Mountains on the eastern and southern sections of the circuit. The park is a place of many moods, from bright sunshine and placid blue lakes to angry gray waters and torrential rains.

The number of people allowed to start trips each day is limited to protect the visitor’s experience and reduce the impact on the park. All park users must attend a mandatory orientation session before their trip. You must select either a 9am or 12 noon orientation time for the day you wish to start your trip.

Safe journey!

 

„The Trip“

2015 14 Juli

The highest art of failure

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2015 14 Juli

Garcon (2)

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„Betrachten wir diesen Kaffeehauskellner. Er hat rasche und sichere Bewegungen, ein wenig allzu bestimmte und ein wenig allzu schnelle, er kommt ein wenig zu rasch auf die Gäste zu, er verbeugt sich mit ein wenig zuviel Beflissenheit, seine Stimme und seine Blicke drücken eine Interessiertheit aus, die ein wenig zu sehr von Besorgnis um die Bestellung des Kunden in Anspruch genommen ist; dort kommt er zurück und versucht durch seine Art, zu gehen, die unbeugsame Härte irgendeines Automaten nachzumachen, während er gleichzeitig sein Tablett mit einer Art Seiltänzerkühnheit trägt, wobei er es in einem fortwährend labilen und fortwährend gestörten Gleichgewicht hält, das er mit einer leichten Bewegung des Armes oder der Hand fortwährend wiederherstellt. Seine ganze Verhaltensweise sieht wie ein Spiel aus. Er läßt es sich angelegen sein, seine Bewegungen aneinanderzureihen, als wären sie Mechanismen, die sich gegenseitig antreiben, auch sein Gesichtsausdruck und seine Stimme wirken mechanisch; er legt sich die erbarmungslose Behendigkeit und Schnelligkeit einer Sache bei. Er spielt, er unterhält sich dabei. Aber wem spielt er etwas vor? Man braucht ihn nicht lange zu beobachten, um sich darüber klar zu werden: er spielt, Kaffeehauskellner zu sein. Darin liegt nichts Überraschendes: das Spiel ist eine Weise des Sichzurechtfindens und des Nachforschens. Das Kind spielt mit seinem Körper, um ihn zu erforschen, um eine Bestandsaufnahme zu machen; der Kaffeehauskellner spielt mit seiner Stellung, um sie real zu setzen.“

He was born on July 3, 1963  in Wheeling, West Virginia. He travelled to Alaska to seek his fortune and became a DJ at Maurice Minnifield’s radio station KBHR („K-Bear“) in Cicely, Alaska. He rides a Harley-Davidson motorcycle and lives simply in his Airstream trailer (which he has remodelled towards the end of the wonderful TV-series „Northern Exposure“ („Ausgerechnet Alaska“)) next to a lake, where he reads authors like Thoreau and creates sculptures and performance art. He also fishes and hunts (birds and deer). The whole series with its six seasons now experiences its 25th birthday.

Brian Eno: electronics etc.

Janek Schaefer: electronics etc.

William Basinski: electronics etc.

 

tracklist:

northumberland walking signs  13’34“

notting hill vegetables 7’12“

northern song reduction  8’45“

non sequitur 14’03“

 
„Dirty Acid Reign“
 
 
The story
 

I first started dancing on the Podium 25years ago and have not stopped. I always wanted to make dance music, but I was unable to follow the Rules of Rhythm … Until now! I spent far tooo long making this audio and visual extravaganza. But I have had people dancing to it at my Lucky Dip Disco’s … A little dream come true then  … And am now releasing it as … A single edition single sided 7” single called ‘Dirty Acid Reign’ by Mr Manic. It surprised me … A sort of 4am in a rave tent as the dawn emerges attitude.. A little polyrhythmic, but that is how I dance … Bouncing between the beats. Short Sharp in a and out. Either irritating or infectious? You may love or like what happened … No stress either way. It’s fun.

I am selling only 1 copy of the 7” on Ebay in an auction that ends at 4.50pm London time 14th July.

 
Best, Janek (Schaefer)
 

 
Happy Birthday, Janek!
 
 
 

 

2015 13 Juli

Chris and Maurice

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Maurice: It is … it is noise!
 
Chris: What are you talking about, Maurice?! It’s very melodic. Indian music has it’s own very specific lyricism.
 
Maurice: It sounds like people are throwin‘ garbage cans around! It’s a lot of caterwauling. Yes, it is noise.
 
Chris: Let’s put on a show tune, huh? Carousel?
 
Maurice: I like it when you play;  when you talk on the air. I like it when you talk to people on the radio.
 
Chris: I play the records and you run the station!
 
Maurice: Play Schubert, play Sondheim, play Edith Piaf. Put something on that’s got a little something to it!
 
Chris: Hey, I’m playing what I wanna play. That’s the deal, right?
 
Maurice: No, no, no. The deal is, you play what you wanna play as long as I like it.
 

Chris: Oh, that’s the deal? Forget it!
 
Maurice: Alright then, forget it.
 
Chris: I play the records and you run the station!


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