Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: September 2014

 
 

 
 

2014 13 Sep

Different Every Time

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Robert Wyatt hat angekündigt, dass zu seiner Biografie Different Every Time auch eine Doppel-CD/LP gleichen Namens mit unveröffentlichtem Material aus seiner gesamten Karriere erscheinen wird.

Ein Grund, sich auf den 30. Oktober zu freuen.

2014 13 Sep

Stevie, The Black Bear

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The plan is to start here, on Manafonistas, just before Christmas, by the time you might already have seen the movie „Paddington“, a collection of 12 short short stories about a Canadian black bear who loves music by „early“ Jan Garbarek and some electronic stuff, too – and he has a knack for good thrillers. Each story will be accompanied by a drawing. As it is with all intelligent living organisms, Steve has his very special angels and demons to cope with. It’s the only black bear I ever got to know (near Yellowknife),  and I feel obliged to tell his stories. Not really campfire stories, but hinterland stories, often coming to an end without a punchline. One more spoiler: not a single story is related to the ups and downs of falling in and out of love. Though laughing out loud at certain moments is permitted, it’s serious matter. The publication of these true stories might lead to legal pursuits, i’m well aware of that fact. But I need a man or woman who can make beautiful drawings. This alone will make it happen in the end. 

2014 13 Sep

Maps To The Stars

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Ein weiterer grossartiger Film des Jahres 2014, den viele ganz und gar widerlich  finden werden, zum Davonlaufen, wer mag schon ein Feelterrible-Movie!? Ich habe   „Landkarten zu den Sternen“  von David Cronenberg gestern im Kino gesehen. Er ist, bei ihm nicht anders zu erwarten, erschütternd und verstörend, also nichts für die berüchtigten „schwachen Nerven“. Ich empfehle, mit dieser Vorwarnung, diesen Film ganz und gar, trotz der vielen  Psycho-Zombies  und ihrer grausamen  Totentänze und Fieberträume!

„Von der Psyche Hollywoods“

Auf den Tremitischen Inseln, wo ich gerade bin, gibt es ein kleines Museum, das dem epochalen Radio und Lucio Dalla gewidmet ist. Er lebte hier, ein kitschiger Dalla Kult ist nicht zu übersehen.
Als ich mir ein Ticket für das Museum kaufen wollte, scherzte ich mit der Signora an der Kasse. Ich fragte sie, ob sie auch das Mikrofon zeigen würden, von dem Marconi in der allerersten Radiosendung behauptet hätte, man könne Jesus hören.
Ich hatte im Frühsommer im New Yorker etwa darüber gelesen.
Da wurde ein Harper aus Berkeley genannt, der in einer Radiosendung Mickey Hart von den Grateful Dead sagen hörte, dass man Musik präservieren muss, bevor sie verloren geht.
Harper hatte kurz davor ein Malheur mit einem Kollegen erlebt, der seine neue Schellackplatte (Whispering von Les Pauls) hat fallen lassen. Sie zersplitterte.
Harper fing an, einer Maschine zu basteln, die durch Scannen den Sound präservieren kann. Er war erfolgreich.
Wie die im Einzelnen funktioniert, weiß ich nicht mehr. Wenn sich jd dafür interessiert, guck ich gerne nach in welchem New Yorker das stand.
Aber jetzt erst mal den Sommer verlängern. Café auf der Piazza Grande.

2014 12 Sep

Ich habe heute ein neues Wort gelernt!

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Ich werde das Wort, das ich heute gelernt habe, in einer meiner nächsten Ausgaben der Klanghorizonte benutzen. Ich werde hier nicht erzählen, wie ich auf das Wort gestossen bin, nicht, weil ich es künstlich spannend machen will, sondern weil ich hier bestimmte Dinge, die privater Natur sind, aus Emails anderer Menschen,  etc., nicht öffentlich mache. (Es sei denn, ich werde persönlich angegriffen.)  Das Wort, das ich, jedenfalls bewusst, noch nie gehört habe (vielleicht habe ich es mal gelesen in einer Informationsbroschüre über Dampflokomotiven oder Heizungsinstallationen, aber das ist unwahrscheinlich; vielleicht hat es Konrad Heidkamp einmal in einer seiner wunderbaren Musikbesprechungen benutzt, aber dann wäre es bei mir haften geblieben), heisst „Nachbrennkraft“. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Ich glaube, mit diesem  Satz endete mal nahezu jede Story eines Geschichtenbandes des von mir einst verehrten Helmut Heißenbüttel (der auch ein grosser Freund der Kriminalliteratur war). Aber vielleicht täusche ich mich da, und der Geschichtenband stammte von jemand anderem.

Manchmal spielt sich alles nur an einem Ort ab. Eine frisch zugeschneite Straßenecke, der Gehweg, eine Laterne. Wie sich dieser Kosmos im Verlauf einiger Stunden der Nacht verwandelt. Wie der Schatten wandert und das Licht, und wie Spuren entstehen. Kleine und größere Dramen. Alltäglichkeiten. Und dann schneit es wieder. Jetzt wirft nur noch die Laterne ihr Licht. Der Ort ist nicht mehr der gleiche.

2014 11 Sep

Knowing

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Ein Klavier zu kaufen, das ist keine einfache Sache. Natürlich wird es zunächst einmal ausschließlich um den Klang gehen. Ich erinnere mich gut, dass ich vor vielen Jahren an einem Nachmittag im Spätherbst die Verkaufsräume eines Stuttgarter Pianohauses betrat und mir alle vorhanden Instrumente vorführen liess. Ich bat den Verkäufer stets dasselbe Jazzstück zu spielen, setzte mich in die Nähe des jeweiligen Klaviers, schloss die Augen und genoss die verschiedenen Klangfarben dieser Instrumente, der Preis sollte zunächst keine Rolle spielen, ich war auf der Suche nach meinem Klang. Natürlich kam es dann schlussendlich auf mein finanzielles Budget ganz entscheidend an, aber egal, zunächst sollte es nur um Klang gehen. Innerhalb von ca. sechs Wochen war mein Klavierkauf perfekt, ich hatte mich für ein Yahmaha Piano entschieden.
 
 
 

 
 
 
Für Perri Knize, Journalistin aus Missoula (Montana) sollte sich der Kauf eines Klaviers als grundanders, als viel komplizierter darstellen. Sie war jahrelang unterwegs, um ihren Klang zu finden und als sie ihn dann im New Yorker Klavierhaus Beethoven Pianos entdeckt, kann sie es nicht fassen. „Ich werde mal das da probieren, sage ich und rutsche zum Grotian-Cabinet-Flügel hinüber. Ich beginne mit Mendelsohn. Das Stück setzt tief im Bass ein; beim Anschlagen der Tasten werde ich von kraftvollen Klangwogen mitgerissen – satt, dunkel, warm, mit singenden Übertönen. Die Mittellage ist rauchig und geheimnisvoll, als töne es aus dem Kehlkopf einer großen Altstimme. Der Diskant ist glockenhell und glitzernd; voller Farbigkeit und schwebend leicht, ein schimmerndes Nordlicht. Ich staune, welche Freude mir der Anschlag bereitet, die Empfänglichkeit der Tasten, es ist, als läge eine unsichtbare Hand darunter, die mich zur Musik geleitet. Im Leib dieses Klaviers scheint eine Seele zu wohnen….Ich schreibe die Angaben vom Preisschild auf dem Notenständer ab: Grotian-Steinweg, neu, 192cm, Modell 192, Seriennummer 154393, zehn Jahre Garantie, $ 32000.“
Der Flügel ist für Perri Knize viel zu teuer, am Ende bekommt sie einen Preisnachlass und kann bald das herrliche Instrument ihr eigen nennen. Doch dann geschieht das Unfassbare, nachdem das Klavier bei ihr angeliefert und aufgestellt wird, hat der Flügel seine Klangfülle, seine Seele verloren. Perri ist untröstlich und beginnt die Suche nach dem verlorenem Klang. „Der Verlorene Klang“, das ist auch der Titel ihres umfangreichen Buches, in dem sie „Die Geschichte einer Leidenschaft“ beschreibt, die jahrelange Suche nach dem für sie perfekte Instrument und den Kampf um die Wiedergewinnung des verlorenen Klanges. Mich haben die über 530 Seiten geradezu gefangen genommen, als läse ich einen spannenden Roman. Nie habe ich soviel über Instrumentenbau erfahren, angefangen vom Auswählen ganz bestimmter Bäume für den Instrumentenbau, bis hin zur Intonation. Die Autorin besucht sogar die Firma Grotian in Braunschweig und die Wälder in Österreich, wo die Hölzer für die zukünftigen Instrumente geschlagen werden. Die Washington Post schrieb über das Buch: „Ein bewegender, sehr persönlicher Bericht und zugleich eine umfassende und leicht verständliche Lektion rund ums Klavier – unglaublich spannend.“
 
 
 

 
 
 
So, und jetzt werde ich einige Schallplatten mit Bachs Goldberg-Variationen auflegen, zunächst die Aufnahme von Glenn Gould von 1955, dann die von Andras Schiff (ECM-New Series aus dem Jahre 2003) von Keith Jarrett (ECM New Series aufgenommen 1989) und schließlich die von Grete Sultan au dem Jahre 1996 – kleiner Klangtest!
 

 

 
 
 

 
 
 

 


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