Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2021 31 Dez.

„There Were Bells“

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Da gibt es wieder Figuren in der Landschaft seiner Kompositionen, wie bei Caspar David Friedrich, und seinem Kreidefelsen auf Rügen, sie sind aber noch viel weniger konturiert, viel weniger verlässlich, erproben keine Weisheit, nur unbestimmte Weite, letzte und vorletzte Gedanken (wie bei Krapp oder Molloy), lassen still verlauten, verschwinden, schultern (an und ab) flüchtige Melodien, Figuren einer Melodie – und einmal heisst es sogar „my love“.  (m.e.)

 

 

There were birds above
They sang it the whole day through
And the sky revolved a pink to golden blue
All the roads through time
Weave the world’s long rhyme
Let it all unravel in a sea of pearls and swine

 

There were bells above
That rang the whole day through
And the sky was shot with light and hazy blue
Early days of winter sun
All the days turned into one
All the sirens beckoning the crew

 

There were horns as loud as war that tore apart the sky
There were storms and floods of blood a human high
Never mind my love, let’s wait for the dove
Fly back to tell us there’s a haven showing night
There were those who ran away,
There were those who had to stay
In the end, they all went the same way

2021 31 Dez.

„16, Lovers Lane“

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1) Jonathan Frantzen:

2)

3)

4)

5) Andreas Körtgen: Anno Domini 1234

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7)

8)

9)

10)

 

2021 31 Dez.

„This Love Was Real“

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„Was der Skiffle für britische Jugendliche in den 1950er Jahren war, das war die Doo-Wop-Musik für ihre US-amerikanischen Pendants von New York bis Los Angeles: der Zugang zu einer neuen Welt, nur für Teenager. Im Gegensatz zum Skiffle klingt Doo-Wop für diese Ohren jedoch auch nach mehr als 60 Jahren noch fabelhaft, und seine lebhafte Unschuld ist ungetrübt. Und es gibt ungehörte Perlen, die von den Archäologen dieses Idioms entdeckt werden können, wie wir in This Love Was Real finden, einer neuen Sammlung von zwei Dutzend Titeln von Gesangsgruppen aus LA aus den Jahren 1959 bis 1964.“ (Richard Williams, The Blue Moment – R.W. pausiert eine Weile mit dem Schreiben auf seinem Blog, um ein Buch zu vollenden. Seine Texte bleiben eine Fundgrube, es gibt viel zu stöbern.)

 

Ein „Trick“ zum Jahreswechsel ist es, der gängigen  Hurra-Musik um die Mitternachtsstunde aus dem Weg zu gehen. Richard Williams‘ Empfehlung ist nur ein Beispiel, dass einem dabei nicht nur Melancholisches einfallen muss. Ich war zum Glück nie ein „Feierbiest“. Deshalb entscheide ich nach Stimmung: einen Narren gefressen habe ich derzeit an Jan Garbareks „Dis“ (eine beglückende Form der  Melancholie), und Kreidlers neues Album  ist sowieso ein „Burner“. Am Surround-Orbit warten „10 000 Hz Legend“ und „Tale Spinnin‘“. (m.e.)

2021 31 Dez.

Claus Kleber

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Gestern, das letzte Heute-Journal mit Claus Kleber, natürlich Gundula Gause an seiner Seite. Diesem Journalisten gehörte jederzeit meine Hochachtung, eine herausragende Erscheinung. Zum Schluss noch ein gutes Gespräch, faktenbezogen, empathisch, mit einem meiner Helden des Jahres, Christian Drosten. Und es wurde auch wieder klar, wie erbärmlich Deutschland im Vergleich zu manch anderen Staaten ringsum abschneidet, was die Zahl  einfach mental limitierter Impfgegner angeht. Befeuert auch von Teilen der FDP, deren dämliche Spielart von „liberal“ von jedem Proseminaristen mit dem kategorischen Imperativ ausgehebelt werden könnte. Ich weiss, der Dialog mit dieser Gruppe tut not, ist aber anstrengend. Zumal die meisten sowieso einer Parallelwelt leben, wie das gewaltbereite Gesindel der Trump-Anhänger. Wenn ich auf so jemanden treffe, mit tumben Parolen, bin ich eher auf Krawall gebürstet. Heisst: harte Worte. Wunderbar, in mancher Hinsicht, die letzten Worte von Claus Kleber in Richtung der Zuschauer.

2021 31 Dez.

„Movies Made Out Of Sound“

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2021 31 Dez.

Eine alte Ausgabe von Sounds, Juni 1980

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The story is told now.

You can read it, two months long, in our column „From The Archives“.

„Exposures“, really. Featuring 32 discs (25xCD/4xDVD audio/4xBlu-Ray audio) presented in a 12” box with a 48 page booklet containing extensive notes by Sid Smith and Al Okada plus memorabilia such as tickets, posters, press releases and more. One of the most comprehensive boxed sets devoted to a single period of an artist’s career, Exposures features the complete collection of Robert Fripp’s studio and live solo material from 1977-1983, covering the period from the first Exposure sessions to the end of The League of Gentlemen and final Frippertronics concerts. More at comment 1. 

Steven Wilson mixes of Exposure in (in two versions), Under Heavy Manners, The League of Gentlemen studio recordings and numerous unreleased tracks from the albums’ sessions appear in Dolby Atmos, DTS-HD 5.1 Surround and 24/96 hi-res stereo audio on Blu-Ray discs 1 and 4. David Singleton mixes of God Save the Queen, Let the Power Fall and the Washington Square Church Frippertronics album appear in DTS-HD Surround (Quad/4.1) and in hi- res stereo ranging from 24/48 (WSC), 24/96 GSTQ) to 24/192 (LTPF) on Blu-Ray discs 1 and 4. In addition, all editions and versions of Exposure (including previously unreleased), original masters of all of the albums from the period and a wealth of additional material, much of it previously unreleased appear on Blu-Ray in hi-res stereo audio on those discs.

Enough for the moment. 

2021 30 Dez.

Dreissig Zwölf Einundzwanzig

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Winter Rose

 

This is

The beauty of nature

Year’s end

Small mercies

High hopes

Lost in thought

 

Nachdem ich mit einem nächtlichen Griff ins Leere die Nadel meines Tonabnehmers gekillt habe, und das geniale Machiavelli Gold Note Red MK II vollwertig ersetzt werden muss, werde ich zum High End-Händler meines Vertrauens reisen müssen, zu Loftsound,  ins schöne Arnsberg, der gleich meinen Dreher Vpi Prime einer Inventur unterziehen kann. Nachdem auch mein Toyota aufgrund eines grossen Missgeschicks sein Leben ausgehaucht hat (er wäre sonst ewig gelaufen), der danach erstandene Golf 4, Baujahr 98, nach vier Wochen Motorbrand hatte, wird 2022 ein „big spender-year“, und der neue Yaris, metallic blue, wartet schon auf mich. Und so läuft heute, nicht auf Vinyl, sondern als CD, die erfrischende wie abenteuerliche neue Arbeit von Kreidler. Gibt es Pioniere der Post-Krautrock-Ära? Dann gehören sie dazu! Einmal hatte ich sie alle im Deutschlandfunk in einer Live-Sendung versammelt, und ich brachte auch die Sprache auf Relikte der guten alten BRD. Hatte jemand von euch mal ein Kreidler-Moped? Erinnert euch: Kreidler stellte bis in die 1980er-Jahr Mopeds, Mofas, Klein- und Leichtkraftröder von 50 bis 80 cm³ Hubraum her. Mit der ab 1951 produzierten K 50 hatte Kreidler zusammen mit Rex erster Hersteller aus dem  Fahrrad mit Hilfsmotor ein werksseitig darauf ausgerichtetes Fahrzeug der 50er Klasse geschaffen. Die K 50 hatte vorn eine Teleskopfedergabel, das Hinterrad war ungefedert. Ja, das waren noch Zeiten. Ich mit der uralten K 50  in der Gleichmannstrasse 10, bei jazz by post ein paar ECMs eingetütet, 1977, und dann ein paar Häuser weiter im Wirtshaus „Zur Post“ mit meiner Liebsten eine Gerstenkaltschale getrunken, im Pasinger Hochsommer. Wir im Englischen Garten, wir in Robert Altmans „Nashville“ im schönsten Kleinkino Schwabings. Jetzt sitze ich auf meiner Petrol-Couch und fliege durch Kreidlers Musik. Mehr als ein Hauch hand-made, eine kräftige Portion analog, und es ziehen mich all diese gesammelten und frisch erfundenen retrofuturistischen Kirmesklang- und In-Between-Schauerwelten (aber sowas von!) in sanfte Höhen, dass ich mich zwischendurch frage: „Hallo, was habe ich denn heute geraucht?“ Da sind durchaus Prisen von Cluster, Harmonia und Eno dabei, aber so heiter, so gelassen aus den elektronischen Ärmeln geschüttelt, dass die Strahlkraft von SPELLS & DAUBS einfach noch eine Spur aufregender leuchtet! Wundersames Getrommel auch, manchmal bis zum Horizont!

 

In Jahren wie 2022,

in pandemischem Blues,

absolut notwendige Musik,

dem Leben zugewandt,

Beste-Mood-Musik

für avantgardistische Armlehnensofareisende!

 

Die Alben von Jon Hopkins und Jeff Parker sind erst jetzt bei mir eingetroffen, ansonsten wären beide vielleicht in meine Jahresendliste gelandet. „Music For Psychedelic Therapy“ habe ich erst zweimal gehört, spät abends auf der Anlage und morgens auf Kopfhörern. Ein distanziertes Hören ist so nicht möglich: durch einen Riss schauen die Klänge in mich hinein, stupsen die Synapsen an, streicheln die Faszien, entkleiden das Denken und lösen den Körper in feine Tröpfchen auf, die sich zu einem vielfach schimmernden Quader auf einer Lichtung des Regenwaldes neu formieren – you get the picture. 

Jon Hopkins nutzt die gesamte Bandbreite, um die verschiedenen Klänge großflächig aufzutragen, bei Jeff Parker ist das Klangbild reduzierter und spartanischer. Eine Gitarre, bei vielen Stücken spielt der Tortoise Gitarrist zu kleinen Loops, die er nach und nach erstellt – das war’s. Durch die Überlagerungen ist nicht immer klar, wann ein Loop endet, der nächste beginnt oder was gerade gespielt wird. Eine ungemein feingliedrige und forschende Musik von zurückhaltender Virtuosität. Hier kann der Hörer Klangskulpturen und holographische Klanggewebe von allen Seiten betrachten. Beide Alben schaffen so mit unterschiedlichen Mitteln eine wohlige Orientierungslosigkeit, eigene Soundentwürfe und Klangwelten.


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