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2022 13 Aug

„Kraftwerk“, „Hörzu“, und die Liebe zum Leben

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 3 Comments

 

 

 

26. Januar 2017. When I found the two first Kraftwerk albums in a vinyl record store in Berlin two days ago, I immediately bought them carefully watching both sides of the street when leaving the shop. Now, fact is, I wanted to get hold of these highly acclaimed works for a very long time, ready to wait for the real thing, not updating my memory with youtube. Fact is I only heard them two or three times in my teenager days, and missed the copies when a very limited, officially blessed, number of vinyl reissues had been published in the 90’s. Fact is, too, I only have a pale memory, and the guys from Kraftwerk didn’t care for these objects of desire very much. It will be a delight to hear if they stand the test of my ears (or time). Will the experience be overpowered by nostalgia, is it just a thrilling insight into the band’s first line-up and their first steps to stardom and class?“

 

(I came to fall in love with these early works again. Wonderful stuff. And one of them was a first pressing)

 

13. August 2022. Bei den „first pressings“ gab es damals eine zeitweilige, seltsame Allianz der Fernseh- und Radiozeitschrift „Hörzu“  und der Horizonte öffnenden Popkultur: ob bei Kraftwerks „Radio-Aktivität“, oder bei „Sgt. Pepper“. Dass diese beide  Welten sozusagen auf Vinyl zusammentrafen, fand ich schon als 11-Jähriger erstaunlich. Martina zieht mich gelegentlich – halb bewundernd vielleicht? – damit auf, was für ein frühreifer Musiklover ich gewesen sein muss. Naja. Das war leicht damals. Und weit verbreitet. Ich ärgere mich noch heute, dass ich, ungefähr 15-jährig, Kraftwerk im Westfalenpark verpasste. Dann hätte ich sie wenigstens einmal live gesehen, Jan. Die waren in der BRD lange Zeit kein Act, der Stadien füllte, sie waren Underground. Wie ich, Martina – ich war auch Underground!!!😅

 

 

 

 

Und was immer ich in den Siebzigern von ihnen hörte, mochte ich sehr. Aber erst das Album, in dem das „Model“ zu hören ist, schrieb den Soundtrack meines Lebens mit. Die ganze Platte war ein Trip. Beim Duschen, auf dem Balkon, nachts im Bett. Wir wohnten in Gerbrunn in einem Hochhaus, in einer Wohnung, die Uschi kennenlernte, als C., „my greatest love of the 70‘s“ ausgezogen war. Und das angesprochene Album sollte immer meine No. 1 von Kraftwerk bleiben, weil die elektronischen Lieder auf dieser LP so einen seltsam tiefen „human touch“ hatten. Wie ging das? Die berüchtigte Sache mit der „soul in the machine“. Michael Ludwigs hat eine andere No. 1 – und stellt sie HIER vor. Aber das Schöne, Uschi, wenn ich heute die remasterten Werke der Band höre, auf Vinyl oder Cd, dann kann ich mich in der Musik genauso verlieren wie damals. Life‘s company. Bei den hundert Platten meines Lebens wäre „Die Mensch-Maschine“ dabei. Irgendwo zwischen „Another Green World“ und „Solstice“. Manche lernten durch Kraftwerk die Liebe ihres Lebens kennen, anderen leistete die Musik, ihrer Künstlichkeit, ihren robotorischen Elementen zum Trotz, beste Gesellschaft, Trost, Seelennahrung, elementare Freude, schöne Unheimlichkeiten – und Flowfaktor 10!

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3 Comments

  1. Ursula Mayr:

    Aha, der weisse Racheengel.
    Kraftwerk habe ich gehört, aber ohne flow, da faszinierte mich eher das Neue daran, ich stand ein bisschen fassungslos davor.
    Ein esoterisch angehauchter Kollege belehrte mich einmal dass der Mensch farbige Energien aufnimmt und über Musik einen Ausgleich schaffen kann, Kraftwerk und ähnliches liefere rote Energie ( am frühen Morgen anzuhören). Deuter mehr blaue. Das sei auch gut zum Abspecken, man müsse nur rot solarisiertes Wasser ( rotes Glas mit Wasser in die Sonne stellen) dazu trinken. Soweit gingen wir Mädels im Schönheitswahn dann doch nicht, aber Kraftwerk am frühen Morgen zur Freude der Mitbewohner würde dann schon mal gehört. Kann ja nicht schaden. Wir verloren auch etwas an Gewicht, aber eher weil wir dann wohl ohnehin die Nahrungsaufnahme reduzierten und zu Fuss von der Stadtuni zur Hublanduni und bergauf ins herrliche Gerbrunn latschten.

  2. Michael Engelbrecht:

    Rot solarisiertes Wasser, hahaha!!!!

    Die Mensch Maschine hat ja viel Rot im Cover, ist das roteste aller Kraftwerkalben, sogar das Vinyl ist jetzt rot. Ungeachtet von deinem „Herrn der Farben“ kommt das Album auch gut am späten Abend, after sundown, dear!

  3. Ursula Mayr:

    Da nimmste aber nicht ab!


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