Eine Überraschung für die, die ihn nicht kennen, wird wohl Kevin Morbys demnächst erscheinendes Album sein, das ich als Stream anhören konnte, und das ein Thema hat, das so verbreitet ist, dass nur dann, wenn Lieder die nötige Schärfe haben, die Oberflächen abstreift: wie hat unsere Vergangenheit uns zu dem gemacht, was wir heute sind? Der Mann aus Kansas macht daraus keinen sentimentalen Overkill, sondern liefert die Antworten darauf in einem Spannungsfeld zwischen Bilderflut, unwiderstehlichen Rhythmen (manches kann einem afrikanisch vorkommen), und Zeilen, die, mit der nötigen Energie, einfach mal unter die Haut gehen. „This is what I miss about being alive“ ist so eine, hier zu hören, in dem Titelsong des Albums. Es ist eine Form bereichernder Selbstironie, ein Defizit im Lebendigsein im Verlust der verlorenen Zeit zu markieren, und dieses dann mit sound & vision so elanvoll zurückzuholen! Chapeau, Mr. Morby.