Ich glaube, es ist ein in Frankreich gebräuchliches Sprachspiel, Silben zu vertauschen. So wurde der Maestro zu Stromae. Aufgefallen ist mir dieser belgische Künstler vor einigen Jahren, seltsamerweise auf einer Klassik-Webpage, nämlich der von Norman Lebrecht. Der wies auf „Papaoutai“ hin, das sofort bei mir hängenblieb, unter anderem, weil ich bemerkenswert fand, wie gut ein französisch gerappter Text klingt.
Dann kam lange nichts. Anfang Januar war es dann, dass Stromae einen neuen Song vorstellte, „L’enfer“ — eigentlich nichts, was besonders spektakulär wäre, hätte es davor nicht eine immerhin siebenjährige Pause gegeben und hätte er dies nicht in einer Nachrichtensendung von TF1 getan. Das ging natürlich durch die Presse. Und jetzt ist das dazugehörige Album da, Multitude. Es ist sehr, sehr hörenswert, auch wenn mein Französisch wirklich sehr, sehr rudimentär ist. Norman Lebrecht zog seinerzeit einen Vergleich zu keinem Geringeren als Jacques Brel, und mir scheint, da ist etwas dran.
Hier übrigens gibt es ein vollständiges, zweistündiges Live-Konzert von Stromae, 2015 in Montréal aufgezeichnet.