Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2022 10 Mrz

Die zweite Schallplatte von Astrid Øster Mortensen

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Comments off

„Recorded in early 2021, the album was inspired by the windy island landscapes while walking the same nature paths over and over again, working in the elder care and occasionally visiting the city.“ „Har ondt i halsen og går til biblioteket for at låne en bog“ („Habe Halsschmerzen und gehe in die Bibliothek, um ein Buch auszuleihen“). Das ist mal ein Titel für ein Stück Hausmusik. Lassen wir mal offen, ob Philip Sherbourne oder ich die Platte zuerst in den Fingern hatten. Aber unsere Reaktion war sehr ähnlich, wir waren angetan, sehr angetan, berührt. Diese Musik ist, mhmm, diskret und spannend. Einige Komponisten in Göteborg haben anscheinend eine neue Leidenschaft entdeckt, ihrem Land eine etwas andere Spielart zeitgenössischer handgemachter Musik zu servieren. Auch Elektronisches wird da en passant von Hand serviert, und so weit ist Brian Eno nicht entfernt, wenn dieser launige Plattenladen im Südwesten der Hafenstadt, der auch Label und Vertrieb ist, „Discreet Music“ heisst. „Diese Mischung aus Folk, Field-Recordings und Geräuschen erinnert an verklebte Tonbandköpfe, verwitterte Gitarren und durchnässte Casio-Keyboards in Kellerstudios, die mit mottenzerfressenen Teppichen ausgelegt sind – und vielleicht auch an das eine oder andere heidnische Lagerfeuer, da die Musik oft unheimlich wirkt.“ Soweit Mr. Sherbourne. Auf sehr wohltuende Weise unheimlich, möchte ich hinzufügen. Sie hätte auch schon in den 70er Jahren auftauchen können, auf Brian Enos zehn LPs umfassender Sammlung von „Obscure Records“ (incl., bingo, „Discreet Music“), und am besten den einzigen Langweiler der ansonsten ziemlich betörenden Kollektion verdrängt, Michael Nymans Beitrag. Sooo gut ist das Album mit dem Zungenbrechertitel für Mitteleuropäer. Skaergardslyd. Am einfachsten über HHV zu besorgen, oder in Göteborg anrufen. Übrigens ist, aus der Reihe der „Obskuren Aufnahmen“, Harold Budds „The Pavillon Of Dreams“ gerade wieder neu aufgelegt, mit dem betörenden Titelstück, auf dem Marion Brown sein Altsaxofon wie eine Flöte klingen lässt (s.a. Blogeintrag vom 1. Mai 2015).

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