Ich erinnere mich, wie Eberhard Weber Ende der Neunziger Jahre in den Cuevas de los Verdes solo auftrat, auf einer kleinen Bühne (in einer dieser Höhlenanlagen von Lanzarote), zu der man eine Weile durch einen unterirdischen Gang gehen muss. Auf dem Flugreise war der Koffer des Bassisten abhanden gekommen, und da er sich wohl nicht ratzfatz mit schnell zusammengekauften Kleidungsstücken behelfen wollte, trat er in knallbuntem Reise-Outfit auf, wie ein archetypisch-kanarischer Tourist. Und dann zauberte er so hemdsärmelig wie konzentriert seine Elektrobass-Exkursionen in den Raum – unvergesslich. Sein Auftritt in Avignon im Sommer 1994 ist eine rundum beeindruckende Ausgrabung aus dem Gräfelfinger ECM-Archiv. Und es passt sehr wohl, dass ich dieses Album vorstelle, in einer Sendung voller Quertreiber*innen und Abenteurer*innen der jüngeren und jüngsten Jazzgeschichte (Linda, Ayumi, Vera und Charlotte sind auch dabei), am Ende meiner kommenden Ausgabe der JazzFacts, mit Neuem von der improvisierten Musik, am Donnerstag um 21.05 Uhr.