Manafonistas

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2021 9 Jul

Ein Lieblingsalbum 2021

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Tags:  15 Comments

WHEN A POWERFUL ANIMAL COMES 

 

We’ve had the privilege of recording three albums so far with Matt Ross-Spang, who is an utter treasure and a gentleman all the way, and who, for these sessions, supplied me with a vocal mic I’ll be talking about forever, specifically a 58 that once belonged to the Nashville Network; I loved working with Shani Ghandi so much on „In League with Dragons“ that I asked her to do the mixing tagain, and as usual her work just knock me out. I don’t usually dedicate albums to anybody, but this one’s kinda special to me so I want to dedicate to Matt and Shani with endless gratitude for bringing these tunes to life.


TO THE HEADLESS HORSEMAN

 

Jeder mag so ein Lieblingsalbum haben, oder mehrere, wenn sie oder er auf das erste Halbjahr zurückblicken – nicht zuletzt die Sparte der Songalben hat so einiges anzubieten bislang. Taylor Swift, Nick Cave, St. Vincent, Lana del Ray, was immer. Als ich nun endlich, nach Trips zum Meer, nach meditativen Hotelnächten, und einigen unschönen Dingen, zuhause in der elektrischen Höhle ein Licht anzündete, einen alten Merlot öffnete (Two Left Feet, 2016 – Shiraz und Cabernet sind beigemischt, a perfect dance), hörte ich vor Mitternacht mein neues Lieblingsalbum, in aller Ruhe.

 

THE SLOW PARTS ON DEATH METAL ALBUMS 

 

Tatsächlich hatte ich mich bislang auf die einzelnen Lieder konzentriert, jedes mit DeepL übersetzt, denn dieser Singer/Songwriter haut nun mal erstklassige lyrics mit beneidenswerter Leichtigkeit raus. „Make camp by sundown, watchfire burning bright / Songs bloom in the dark and throb down in the night.“ Seit Jahren hat er zudem eine erstklassige Band. „12 Songs for singing in caves, bunkers, foxholes, and secret spaces beneath the floorboards“. Einen besseren Untertitel für mein neues Lieblingsalbum kann ich mir nicht vorstellen. Ich finde jeden dieser Songs aussergewöhnlich, die zwischen dem 9. und 14. März 2020 entstanden sind, in den legendären FAME Studios, Muscle Shoals, Alabama.

 

LET ME BATHE IN DEMONIC LIGHT

 

Die Musikkritik geizt nicht mit Respekt, versagt sich aber weitgehend jeden Überschwang, ganz im Gegensatz zu mir. „Dark In Here“ heisst das Werk der Mountain Goats. Bei allem Understatement, das John Darnielle ohnehin beherrscht wie wenige andere (nichts drängt sich in diesen Songs auf, sie verströmen eine Eleganz, die ihre Tiefe leicht kaschieren kann), möchte ich nur noch eins hinzufügen: „Hammer!“ John Darnielle: guitar, piano, vocals / Peter Hughes: bass / Jon Wurster: drums, percussion / Matt Douglas: woodwinds, piano, guitar / Spooner Oldham: Hammond B3, Wurlitzer / Will MacFarlane: guitar / Susan Marshall: vocal harmony / Reba Russell: vocal harmony. 

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15 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    Ich habe seit dem Jahr 2000 jedes Album der Mountain Goats in den Klanghorizonten vorgestellt. Hier sind meine sechs Favoriten, in zeitlicher Abfolge, die ich jedem Interessierten sehr empfehle . The Coroner‘s Gambit (2000) / The Sunset Tree (2005) / Get Lonely (2006) / Beat The Champ (2015) / Goths (2017) / Dark In Here (2021).

    Neben Lambchop und Bill Callahan ist das Werk von John Darnielle eine feste Grösse in meinen Nachtsendungen. Und was die Horizonte im August, betrifft, ist eigentlich nur die Frage: spiele ich zwei, drei, oder vier Songs von DARK IN HERE?

  2. Norbert Ennen:

    Ich lege noch zwei nach. All Hail West Texas (2002) und Tallahassee (2002) sind meine Favoriten.

  3. Michael Engelbrecht:

    Natürlich auch tolle Alben, keine Frage. Nichts ist in Stein gemeisselt.
    Nummer 7 wäre bei mir HERETIC PRIDE. Und hier ist noch ne Lover‘s List:

    https://www.pastemagazine.com/music/the-mountain-goats/the-mountain-goats-albums-ranked/#10-beat-the-champ

    Zitat in regards to DARK IN HERE:

    “In a new universe, trying to find the mask that fits me,” Darnielle proclaims on “The Slow Parts on Death Metal Albums,” soundtracking our worried reassimilation back into a world that has turned so forbidden in only a year.

  4. Norbert Ennen:

    Nummer 1 im Ranking Sweden (1995) schreit nach einer Wiederveröffentlichung. Rund 400 Euronen bei Discogs.

  5. Michael Engelbrecht:

    Da muss man schon ein wenig crazy sein, um 300 Euronen dafür hinzulegen.

    Von den drei letzten in sehr kurzer Zeit in diesem legendären Studio aufgenommenen Alben erscheint mir DARK IN HERE mit Abstand das beste zu sein, und überhaupt ein grandioses Album.

    Übrigens, Norbert, THIRD MAN bringt immer wieder tolle reissues raus, zuletzt X DREAMS und THE PERFECT RELEASE. I think you might have a weak spot for this woman, too.

    Und, Norbert, falls du hier noch mal aufkreuzt, diese vinyl reissue vom Joan Armatradings Albums von 1986, ist der reine Wahnsinn, musikalisch sowieso brilliant, und das Remastering fantastisch.

  6. Norbert Ennen:

    Die Annette Peacock Alben habe ich als Originale.

    Meine Joan Armatrading LP’s habe ich im Laufe der Jahrzehnte alle verkauft.

  7. Michael Engelbrecht:

    X Dreams habe icn auch als Original, aber leider ziemlich zerkratzt. Joan mochtest du dann also irgendwann nicht mehr, denke ich. Diese neu herausgekommene Vinylausgabe hat dazu geführt, dass ich keines Ihrer Werke damals so oft hörte, wie dieses eine in den letzten Monaten.

    Gerade läuft das blaue Vinyl von Studio One Roots – eine Geschenk aus London, aus dem Hauptquartier von SJR. Sehr unerwartet. Tolle Compilation sowieso.

  8. Norbert Ennen:

    Die Studio One Roots-Reihe Vol. 1, 2, & 3 ist ausnahmslos zu empfehlen.

  9. Michael Engelbrecht:

    Ausnahmslos.

    Und guck mal, die vielleicht ultimative Roots Platte:

    Dadawah ‎– Peace And Love – Wadadasow
    Label:
    Wild Flower ‎– XYZ 004, Wild Flower ‎– XYZ-004
    Format: Vinyl

    Das Teil habe ich, und es scheint das Original zu sein, aus Jamaika. bei discogs 160 Euro und knapp 260 Euro mit Versand aus Jamaika. Gibt es Leute, die das zahlen?

    Ich habe heute meinen lazy sunday vinyltag. Als ich Karl Lippegaus was schrieb, der in den nöchsten JazzFacts das Buch über Don Cherry vorstellt, hatte ich nicht nur Don Cherrys THE SUMMER HOUSE SESSIONS rausgekramt, sondern auch Dadawahs Klassiker.

    Passt ja irgendwie beides gut zusammen. The free floating spirit…

    The hippie in me never dies 🌈

  10. Norbert Ennen:

    Essenzielles Werk. Lieblingsplatte von Lenny Kaye (Gitarrist der Patti Smith-Band). Habe ich als 2010er Reissue.

  11. Michael Engelbrecht:

    Ja, wir sprachen mal darüber. Die Reissue stammt, glaube ich, von DugOut, England. Die machen auch immer wieder tolle Entdeckungen.

    Norbert, was sind deine „dub album favourites“? Könntest du fünf oder zehn nennen, die dich nach wie vor restlos begeistern? Seltsamerweise interessiere ich mich bei Reggaefreunden immer für ihre dub favorites.

    Das ist so ein Hammerteil:

    In terms of smoked-out midnight vibes, Drum Talk by MABRAK is about as close as you’ll come to the deeply cherished reissue of the Dadawah album in Dug Out’s catalogue but, it’s also more danceable, if your body knows enough twists for skanking such minimalism!

  12. Norbert Ennen:

    African Dub Chapter 3
    Keith Hudson – Pick A Dub
    King Tubby – Dub Gone Crazy
    King Tubby – King At The Controls
    Lee Perry – Super Ape
    Lee Perry -14 Blackboard Jungle
    Ras Michael – Love Thy Neighbour
    Rockers Allmighty Dub
    Scientist meets The Evil Curse Of the Vampire
    Yabby You- Jesus Dreas 1972-77

    Von MABRAK habe ich auf dieser Seite zum ersten Mal gelesen und sofort geordert.

  13. Michael Engelbrecht:

    Von den zehn habe ich 4. Von dem Rest lockt mich auf Anhieb, und rein gefühlsmässig Joe Gibbs‘ African Dub Chapter 3, und Ras Michaels Love Thy Neighbour. Noch nie was von letzterer gelesen, geschweige, gehört.

    Letztere werde ich mir mal nachts unterm Apfelbaum gönnen, mit Spotify, und Sonos Move, und etwas Grünzeug.

    Und, wie schrieb ich neulich, zur wunderbaren Ausgabe CHILDREN OF ZION von CULTURE (mit jeder Menge gutem Dub dabei):

    „Der Reggae scheint manchem so limitiert zu sein wie der Blues, aber weder ist der Blues limitiert, trotz seines 12-Takt-Schemas, noch der Reggae, der tatsächlich in seiner langen Historie Horizont um Horizont freilegte. Ich verstehe die Hartnäckigkeit, mit der einige als Journalisten getarnte Reggae-Lover die entlegendsten Dub-Mixe ausfindig machen, oder sich auf die Suche verschwundener Roots-Schätze machen. Es gibt immer wieder grossartige Editionen wie die drei LPs/CDs umfassende Zeitreise in die späten Siebziger Jahre. Von „Culture“. Absolute Klasse. Instrumentaltechnisch brilliant, aber immer mit der vollen Ladung Emotion. Und rund um das Versinken in diese Musik dann mal die zwei Filme von Steve McQueen als DVD anschauen, „Lovers Rock“, und „Alex Wheatle“. Man wird sie wieder und wieder sehen wollen, wenn man Reggae liebt und, wie hier, in London landet, once upon a time.

  14. Norbert Ennen:

    Gerade bei Demon Records zum allerersten mal auf Vinyl erschienen.

    https://www.youtube.com/watch?v=csRswAz6gxI

    Es lohnt sich, mal die Tracklist von „Lovers Rock“ zu studieren und sich den einen oder anderen Schatz zuzulegen wie z. B. „The Revolutionaries – Kunta Kinte Dub“

  15. Michael Engelbrecht:

    Manche dieser Cover sind ja schon etwas crazy.

    Erroll Dunkley sagt nur uns Reggae-Verrückten etwas, und wie ein Dub/Jamaika-Kenner kundtat, wären nur die wenigsten gerne mit dem Album DARLING OOH gesehen worden, so fürchterlich ist das Coverbild. Gross aus dem Schatten seines einzigen Hits kam er nie raus, dabei war seine Stimme klasse und expressiv, und nun ist das Teil auch wieder auf dem Markt, opulent erweitert, und mit dem gleichen Cover. Historische Treue zum Original von 1972.

    Und Steve Barker hat in seiner review im Wire recht: da sind einige „stone killer tunes“ dabei. Etwa dies:

    https://www.youtube.com/watch?v=gd-pUpJTSkY


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