Dieser Blog wird im April zehn Jahre alt. Und das erste Jahr 2011 wird in ausgewählten Teilen ins Jahr 2021 transportiert. Warum? Weil es viele Texte nicht verdient haben, „hinter dem Knick“ zu verschwinden, auf ewig. Weil sie durch subtiles Remixing (das Verändern von Nuancen, das Hinzufügen von minimalen Ergänzungen) aus der reinen Geschichtlichkeit in spannende Gegenwart verwandelt werden können. So habe ich es heute morgen mit meinem 2011er Text zu „Plight and Premonition“ gemacht. Dieser Rückgriff liegt auch nahe, wenn zwei Texte aufeinanderstossen mit visuellen Elementen, was in der Regel stört, wie in den letzten Tagen, wenn Bilder vom Licht nach Sonnenuntergang mit dem Cover der französischen Kriminalserie „Spiral“ kollidieren. Niemand braucht darauf Rücksicht zu nehmen – schwuppdiwupp werden ausgewählte Zwischenspiele aus dem Jahre 2011 auftauchen. Oder andere Interludien. Das ist auch eine Arbeit des Redigierens. Manche alte Texte haben im Heute nichts verloren, weil sie einfach nicht gut genug sind. (Fotos von damals sollten, ausser in besonderen Ausnahmen, aussen vor gelassen werden. Keiner muss z.B. an alte Albencover erinnert werden.) Jochen kann „sein 2011“ nach Lust und Laune durchforsten, wenn er will, ich ebenso, und dabei Qualitätssicherung betreiben, durch Löschung, oder Verwandlung / Transport. Die Begegnung mit einem früheren Ich ist zuweilen anregend. Ich denke, wir haben nicht das Recht, so mit den Texten des Dritten im damaligen Bunde (2011), Dirk Haberkorn, zu verfahren, es sei denn, er gäbe die Genehmigung. So verwandelt sich der Blog der Manafonisten mit der Zeit, und wenig Aufwand, in ein Perpetuum Mobile, in dem ferne und nahe Zeiten einen munteren luftigen Austausch betreiben. Lasst uns, bei diesem Spiel, dieses Jahr, als Fest des Zehnjährigen, im Jahr 2011 verbleiben. Später rücken dann andere Jahre, andere Mitspieler nach.