Die Clywdian Range in Nordwales ist eine Landschaft von außerordentlicher Schönheit, die sowohl durch die Kräfte der Natur als auch durch die Hände von Generationen geformt wurde, die seit der Antike in ihren Tälern und auf ihren Gipfeln lebten und arbeiteten. Es ist ein Ort neolithischer Hügelgräber, römischer Hügelfestungen und einer bemerkenswerten Kette eisenzeitlicher Erdarbeiten, die vor über zweitausend Jahren entstanden sind. Diese Vorstellung ferner Zeiträume gewinnt an Lebendigkeit, wenn man sich durch solch entlegene Zonen bewegt. Bevorzugt allein. Da entsteht auch ein Empfinden des Unheimlichen, des Urfremden. Musiker haben sich oft solchen Zonen des Verlassenen gestellt. Und um solche Atmosphären der Einsamkeit geht es auch in der Radiostunde über Sylt im Lockdown. Schafen zu begegnen, hat fast etwas Tröstliches, Erinnerungen an frühe Jahre. Ein Song von Creedence Clearwater Revival ist nur einen Glücksgriff am Autoradio entfernt. Und das rote Kliff bei Kampen mutiert vom touristischen Hotspot zum idealen Ort der Einkehr. Statt das Licht der untergehenden Sonne mit einem Caipirinha zu feiern, mischen sich Schauer und Seligkeit zu einem ganz anderen Cocktail spezieller Empfindungen. Als würde man in einer graphic novel seinem eigenen Ich begegnen, und wäre sehr neugierig, welch schöne Leere aus Sprechblasen aufsteigen kann.