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2019 5 Mai

John Peel: Teenage dreams so hard to beat

von: Lajla Nizinski Filed under: Blog | TB | 7 Comments

 

 
 
 

Ich dachte es wäre nicht verkehrt, wenn ich in diesen Tagen mit den Olivetti Chronicles herumlaufe. John Peel war ein begeisterter FC Liverpool Anhänger. Wenn er jetzt leider vom Himmel aus seinen Club gegen Barca verlieren sieht, kann er doch wenigstens unbekümmerter als Jürgen Klopp die geniale Technik von Messi beklatschen.

Ich hatte das Buch – immerhin „Three Decades of Life and Music“ – auch letzte Woche dabei, als ich in einem Sportheim mit einem Freund das Spiel Barcelona gegen Liverpool ansah. In der Pause blätterte er in dem John Peel Buch, sprang plötzlich hoch und jauchzte: Das muss ich mir kopieren,  wo kann man denn sonst noch unter den Musikjournalistenfuzzis was über Captain Beefheart (Peel Meets The Captain, 1972) lesen.

Gestern traf ich mich mit einer Freundin in der Düsseldorfer Altstadt. Sie fragte mich, warum ich so ein dickes Buch herumschleppe. Zugegeben, ich bin abergläubisch. Ich erklärte ihr, dass ich bis zum Rückspiel am Dienstag mit dem Wackerstein herumliefe.

I put a spell on you … Ich fragte sie nach Klaus Schulze, Ah ja der, sie hätte vorwiegend Tangerine Dream gehört, weniger Kraut und Kraftwerk. Ich zeigte ihr das Kapitel „Kosmische Musik 1973“Ich kopiere.

Als ich heute morgen am Rhein saß, dachte ich, dass ich John gerne getroffen hätte. Ich finde ihn lustig, intelligent und leidenschaftlich. Ich hätte ihm dafür gedankt, dass er die PSYCHODELIC FURS auf Radio 1 nicht nur vorgestellt, sondern auch oft aufgelegt hatte. The Furs gehören mit dem Song „Fall“ in meine Ausnahmemusikkiste:

 
 

See the wall the wall is black

We will have a heart attack

We will be alone and we’ll fall  we’ll fall

 
 

Soweit ich weiß, ist er an einem Herzanfall gestorben. 

Letztes Jahr sah ich den Kinofilm I call you by your name. Darin geht es um eine Männerliebe. In einer emotional erhitzten Szene lief plötzlich der Fur Song „Love my way“Grossartig.

John Peel möchte ich das letzte Wort geben:

 

I’m more concerned about what Liverpool do next ‚Tuesday‘, than what they’ve done in the past. Their past history…isn’t of particular interest to me…It’s the same with music, when I say I’m more concerned about those records that I have in the back of my car, that I’ll still listen to this weekend than I am really even in the ones I’ve played in this week’s programmes.

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7 Comments

  1. Lajla:

    John Peel versprach sich selbst, nichts über seinen geliebten Liverpooler FC in seinen Sendungen zu sagen. Nach jedem Spiel brach er sein Versprechen.Auch ich will hier nichts mehr über Liverpool schreiben. Klopp’s Mannschaft führt zur Halbzeit nicht ganz überraschend 1:0.

  2. Lajla:

    Unfassbar, 56. Minute, es steht 3:0 für den LFC gegen Barcelona.

  3. Lajla:

    4:0 Liverpool ist im Endspiel. GOOD DAY SUNSHINE😊😊😊

  4. Michael Engelbrecht:

    „Of all the incredible nights at Anfield, where does this one count? It has to be somewhere near the top and, genuinely, there is no hyperbole whatsoever to say that it probably trumps the lot, everything that has happened before at this famous old stadium, with the floodlights on and the European Cup as the target.“

    – The Guardian

    Und das vierte Tor 🎸🎸🎸🎸…..BAANNNGGGG…

    In other words:

    „The move that killed the game came from another place. It was cold. It was ruthless. It was, whisper it, very funny. Trent Alexander-Arnold had already had a sensational game. He is not so much a full-back as a playmaker from the right flank, utterly fearless in his movement and his passing.

    Liverpool won a corner he walked across to take it, looked up, wandered away then suddenly turned and spanked a low, hard cross as the yellow shirts milled about, lost in their own game.

    Barça had frozen. Alexander-Arnold saw it, caught Divok Origi’s eyes and pinged the perfect cross for a double-take of a winning goal. This was a 20-year-old local lad, product of down the road, out-thinking Barcelona, making them look like callow, pigeon-chested schoolboys.“

  5. Jan Reetze:

    Und damit das hier nicht einreißt mit den Sportnews, sei gesagt, dass Judd Trump in 27 Frames gegen John Higgins die Snooker-WM in Sheffield gewonnen hat. Der Mann muss absolut überirdisch gespielt haben. Leider gibt es keinen Sender in den USA, der Snooker überträgt, und BBC und Eurosport sind geogeblockt. Ach, das Leben ist eines der schwersten …

    Das Buch von John Peel klingt interessant. Das nehme ich mal auf meine Liste.

  6. Lajla:

    Das Buch wurde von John Peel’s Frau und ihren vier Kindern herausgegeben. Eine unterhaltsame Fundgrube, nicht nur für Musikliebhaber der goldenen Siebziger. John Peel starb 2004.

  7. Michael Engelbrecht:

    And this is good, for sure …


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