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2015 23 Dez

Little Star

von: Jan Reetze Filed under: Blog | TB | Tags:  2 Comments

Weil es nun mal wieder diese Jahreszeit ist: „Lea & Chess“ singen Little Star (Shine On Us Tonight).

Aufgenommen in Joe Meeks Schlafzimmerstudio in der Londoner Holloway Road 304, dem Klang nach wohl um 1964, eine Nummer aus Meeks Nachlass, nie auf Platte erschienen (wie man am Einzählen hört), enthält aber alles, was Meek an Verzerrungen, Übersteuerungen, „heavenly choir“, Kathedralhall und Speed-Up-Effekten in seinem Zauberkasten hatte. Welche Band spielt — keiner weiß es genau, es könnten The Outlaws gewesen sein. Wäre dem so, dann wäre Ritchie Blackmore an der Gitarre dabei. Wer den Song geschrieben hat, weiß auch niemand genau, wahrscheinlich aber Meek selbst, für mich klingt es nach ihm. Am Klavier hören wir in jedem Fall Joes Hauspianisten Geoff Goddard.

Lange Zeit wusste niemand, wer sich hinter „Lea & Chess“ verbirgt. Nun denn also, dies dürften sie gewesen sein:

 
 
 

ladybirds

 
 
 

Maggie Stredder und Gloria George, in Musikerkreisen damals bekannt unter dem Namen The Ladybirds, ein sehr aktives Backup-Duo (die beiden singen unter anderem in Jimi Hendrix‘ Hey Joe), das Joe Meek immer mal wieder für seinen legendären „heavenly choir“ in Studiosessions einsetzte. Meek produzierte mit den beiden auch die Titel Dumb Head, eine Coverversion eines amerikanischen Originals von Ginny Arnell, und Boy Trouble, ursprünglich von den Rev-Irons aufgenommen. Diese Tracks erschienen unter dem Namen The Sharades. Beide floppten, aber immerhin: Es gab sie auf Platte. Nicht ganz klar ist, ob Meek die beiden auch noch als Flip & The Dateliners ins Rennen schickte, ihr Song Mama Didn’t Lie jedenfalls blieb ebenso unveröffentlicht wie der Little Star.

Joe Meek shall inherit the Earth. Auch 2016.
 
Schöne Feiertage!
 

This entry was posted on Mittwoch, 23. Dezember 2015 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

2 Comments

  1. Lajla:

    … Dir, Jan, und den anderen auch.

    „A Child’s Christmas in Wales“ von Dylan Thomas ist so heiter
    wie das Wetter an Weihnachten.

  2. Michael Engelbrecht:

    With mistletoe and candle green
    To Halloween we go
    Ten murdered oranges bled on board ship
    Lends comedy to shame
    The cattle graze bold uprightly
    Seducing down the door
    To saddle swords and meeting place
    We have no place to go

    Then wearily the footsteps worked
    The hallelujah crowds
    Too late but wait the long legged bait
    Tripped uselessly around
    Sebastopol Adrianapolis
    The prayers of all combined
    Take down the flags of ownership
    The walls are falling down

    A belt to hold
    Columbus too, perimeters of nails
    Perceived the Mama’s golden touch
    Good neighbors were we all

    – erkannt? Das war „Child’s Christmas in Wales“, und auch wenn es hier und da etwas unheimlich zugeht, ist das meine Weihnachtsplatte, natürlich das ganze, herzergreifende Album PARIS 1919, von John Cale. Joyeux Noel (bei mir ohne geschälte Maronen:))


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