also zu der Zeit, als ich einige Bücher von Peter Handke noch staunend las, damals in den Siebziger Jahren, da musste man als ‚music lover‘ mitunter nur kurz die Augen schliessen und ein paar Wünsche zum Himmel schicken, da wurden sie schon bald wahr. Nichts Aussersinnliches. In den frühen Jahren von ECM träumte ich davon, die erste Zusammenarbeit von Keith Jarrett und Jan Garbarek in Händen zu halten, und bald schon lag sie im Schaufenster meiner vinylgepressten Träume. Die Platte mit den Luftballons und dem schönen Blau. Viel länger musste ich später darauf warten, dass es Laurie und Brian endlich schaffen, in einem Studio zu landen, und BRIGHT RED erfüllte alle meine Erwartungen. Jetzt sind meine Wünsche noch viel ausgefeilter, nah am Surrealen, und ich werde sie bald auflisten, dokumentarisch sozusagen: Künstler, Besetzung, Tracklist, Erscheinungsjahr. Die Bibliothek der imaginären Schallplatten. Zukunftsmusik. Niemals wird sie sich materialisieren. Aber für einen dieser Sehnsuchtsstoffe werde ich nach Wales, nach London, nach Kristiansand, Oslo, und nach München reisen, ich werde zwei, drei, vier, fünf ernsthafte Gespräche führen, und, wenn nötig, die Produktionskosten selbst stemmen. Zumindest einen Teil. Dieser eine Traum soll wahr werden. Wenn nicht, habe ich wenigstens eine kleine schöne traurige Geschichte zu erzählen. Und natürlich wird dieser konkreteste meiner Träume in der erwähnten Liste ungenannt bleiben. P.S. Ach so, nicht vergessen, am kommenden Samstag um 4.05 Uhr mache ich die Klanghorizonte live, und die Stunde wird „in the middle of nowhere“ enden, Geister treiben sich dort um, der „elektrische Garten“ wird erst kurz vor fünf geschlossen.
2014 1 Jan
Als das Wünschen noch geholfen hat,
von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 4 Comments
4 Comments
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Henning:
van Beethoven mit James Brown
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Henning:
Lyrics: Arno Schmidt
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Michael Engelbrecht:
Na ja, meine Spielregel ist: die leben alle noch!
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Henning:
schon klar, Michael!