Manafonistas

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2014 2 Jan

Spiel und Traum im Hotel

von: Martina Weber Filed under: Blog | TB | Comments off

„Was machen Leute, wenn sie denken, sie sind in einer Beziehung gefangen?“ Dies war eine der Überlegungen des taiwanesischen Regisseur Pen-Ek Ratanaruang, bevor er das Drehbuch zu „Ploy“ schrieb. Und er stellte ein paar Beziehungsmuster in einem kühlen Hotel mitten in Bangkok zusammen: Da ist das Ehepaar, das nach sieben Jahren – oder sind es acht, sie wissen es nicht – die Beziehung in Frage stellt, in zermürbenden Diskussionen, da ist das Zimmermädchen und der Barkeeper, die überhaupt keine Worte nötig haben, da ist diese lässige junge Frau, die auf ihre Mutter aus Stockholm wartet, und da ist der Taktiker, der eine ehemalige Schauspielerin erkennt und ihren wunden Punkt. Es gibt Erotik mit Sex und Erotik ohne Sex und Sex ohne Erotik, alles im Dunkel der Nacht. Und wenn man dann nach Morgengrauen gelegentlich auf Teile von Wolkenkratzern vor den Hotelfenstern schaut, erinnert auch dies an Sofia Coppolas „Lost in Translation“. Die Bilder sind fast immer wunderbar ruhig und schwebend, getragen von einer Jetlag-Müdigkeit nach zehnstündigem Flug. Eine surreale Lektion in Magie und Verführung. Und noch etwas Verbotenes: Es werden eine Menge Zigaretten geraucht. Was Menschen miteinander verbindet.

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