Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

You are currently browsing the blog archives for the tag ‘Monthly recommendations’.

Archives: Monthly recommendations

Zum zweiten Mal hintereinander ein japanischer Kriminalroman, und gleich wieder Sonderklasse. Jeder Hauch von Komik geht „64“ ab, im Vergleich zum „Sonnenschirm des Terroristen“, und obwohl der Roman tief in die Rituale japanischen Alltags eindringt, gerät die Welt in Yokoyamas Roman mitunter in Schwebezustände a la Murakami. Bei all unseren Empfehlungen dringen wir in urbane Räume ein – selbst das Glasgow von Bill Wells ist zu erahnen, hinter den Studiotüren, in zeitlosem Everblues, im Innehalten, in der Songmagie. Eine Magie anderer Art praktizierte Neil Young 1973 im neuen Club Roxy, auf dem Sunset Trip, als er „Tonight‘s The Night“ erstmals live darbot (das abgründige Meisterwerk hielt Reprise Records erstmal unter Verschluss), und Rockmusik nach dem Ende der Illusionen der Hippieära (Altamont, Manson, all das weggeworfene Leben) zur Geisterstunde erklärte. Dad hatte damals Angst, sein Sohn würde bald zu den andern Toten hinzustossen, und hörte plötzlich ein Gerücht aus Paris: – Bist du tot, fragte er ihn am Telefon. Und Neil antwortete: – Nicht dass ich wüsste. Zwischen Traum und Wirklichkeit angesiedelt ist auch die grosse englische TV-Serie „The Prisoner“, die bei uns „Nummer 6“ hiess, und unerhörte neue Töne in die Welt verfilmter Dystopien brachte. Die Blu-Ray-Version zum 50-Jährigen ist der Knaller, und das Buch von Alex Cox die ideale Begleitlektüre zu dieser Zeitreise. Und wer es „gritty & real“ will, der passiere die Stadtgrenze von „Flint Town“. Neben „Wild Wild Country“ und „Wormwood“, die dritte Art, Realitäten aufzuspüren, bei denen man sich zwischendurch an den Kopf packt und die Jukebox anwerfen möchte: „It‘s a mad, mad, mad world“.


Manafonistas | Impressum | Kontakt | Datenschutz