Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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2025 29 Okt.

interludes

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2025 27 Okt.

Gedankenfreilauf

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Der Stoff, aus dem die Träume sind, wird aus der Realität gewonnen, Alpträume inklusive. Vielleicht zählt unsereins ja (noch) zu den beneidenswerten Existenzen, die sich ein trockenenes Plätzchen in einer Welt des durchfluteten Horrors ergattern konnten, denn vieles ist im Argen. Wer als junger Mann im Staate „Selenski“ an die Front zitiert wird und dort als „Kriegspuppe“ für jene Hintergrundspieler agieren muss, deren Machenschaften, Macht- und Profitgelüste er wohl nie durchblicken wird (aus Blut und Boden wird Seltene Erden), den würde der argumentativ wie sprachlich brilliante Essay des jungen Autoren Ole Nymoen mit dem Titel „Warum ich niemals für mein Land kämpfen würde: Gegen die Kriegstüchtigkeit“ vielleicht dazu verleiten, Kehrtmarsch zu machen. Jeder Krieg beginnt mit einer Lüge, das habe ich nun begriffen und nicht erst seit Corona gibt es jede Menge Lügner in der Politik. Vor einigen Tagen bekam der Medienwissenschaftler Norbert Bolz Besuch von vier Polizisten, mit einer Hausdurchsuchung im Gepäck. Seine relativ populäre Stellung, zudem das gereife Alter mögen wohl auch jenes Vorkommnis nicht als blanken Horror bewertet haben, sondern als etwas Erwartbares. Ganz überrascht hingegen war die Linguistin Reality Winner, als zwei FBI-Beamte im Jahre 2017 vor ihrem Haus auftauchten, mit ebengleichem Hausdurchsuchung im Gepäck und folgendem Verhör in einer Abstellkammer ihres Hauses, das dann zu fünf Jahren Haft führte. Sie hatte Papiere geleaked, um die Beeinflussung der US-Wahlen durch den Putin-Staat öffentlich zu machen – zum Wohle ihres Volkes. Die amerikanische Justiz sah es anders. Was wird wohl aus jenem Richter, dessen Bolz-Schuss nach hinten losging? Dass ein promovierter Kopf in solcher Stellung Ironie nicht zu begreifen vermag, gibt Anlass zur Sorge. Die Hauptdarstellerin besagten Films heisst übrigens Sidney Sweeney und sie liefert in Reality – Wahrheit hat ihren Preis (auf Amazon Prime) eine Meisterleistung ab. Da war doch was? Google brachte es schnell ans Licht: ich kannte sie von anderen Streaming-Highlights wie The White Lotus, Sharp Objects, Euphoria und Once upon a Time in Hollywood.

 

2025 3 Sep.

„scratch 22“

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a  u  d  i  o

 
 

2025 3 Aug.

„roll out“

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a u d i o

 

[vier spuren nacheinander, nicht lange überlegt: wahwah, bassline, akzent-gitarre and finally the melody. auch beim titel das erstbeste, was mir in den sinn kommt. ich lass‘ es ein paar tage liegen (wie einen brotteig) und wenn’s mir dann gefällt, wird es (eventuell) gepostet]

 
 

2025 21 Juni

The Brahms Projekt

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Wenn die Begeisterung Funken schlägt, dann ist das mehr als ein saturiertes Kopfnicken oder ein ordnendes Einreihen in private Bestenlisten. Denn es trägt dich fort, nimmt dich mit wie zu besten Zeiten. Wer erinnert sich nicht gerne an das jugendliche Abfeiern von Musik: diesen einen Song noch, diese eine Platte hören, als sei es eine Droge. Was The Brahms-Project um den amerikanischen Gitarristen Kurt Rosenwinkel betrifft, kann ich schwerlich an mich halten. Vor ein paar Tagen entdeckt, noch nicht gänzlich rezipiert (wer leert schon eine Flasche guten Wein in einem Zug!), weiss ich jetzt schon: dies Album wird ein Langzeit-Wegbegleiter werden. Es könnte sich nämlich einreihen in meine Liste der Argumente, warum ich überhaupt Jazz höre und nicht vielmehr etwas anderes oder gar nichts. Kurt Rosenwinkel, den mir einst ein Buddy anempfahl (und wir feierten gemeinsam neben Methenys Still Life Talking auch Rosenwinkels Deep Song) ist selbst ein Buddy-Typ und wie Kumpel-Pat ein sympathischer Zeitgenosse. Hier und auf dem vorgängigen Chopin-Projekt hat der Gitarrist mit dem filigranen Schlagzeuger Jorge Rossy, dem Pianisten Jean-Paul Brodbeck (der die Arrangements schrieb) und dem kraftvoll-versierten Bassisten Lukas Traxel kongeniale Mitstreiter gefunden. Lange nicht habe ich einen so homogenen Quartett-Sound vernommen: wie aus einem Guss. Rosenwinkel hat sich in jüngster Zeit auch in brasilianische Gefilden herumgetrieben und ein bisschen klingt das auch, als wenn der gute Brahms aus seiner Kiste spränge und verzückt zu Jazz-Akkorden Samba tanzte. Jugendlich, frisch, powerful, zündend. Ein Stoff, der weiterträgt, aus dem die Inspirationen sind. So wundert es nicht, dass ich ein Stück kaum zuende höre, die Gitarre in den Amp einstöpsele und versuche, genau auf dieser Welle mitzusurfen, was natürlich nicht gelingt. Betroffen sehen wir, dass uns die Technik fehlt und vieles andere mehr. Bei solchen Musikern habe ich oft den Eindruck, dass sie auf dem Niveau von Lufthansa-Piloten und Herzchirurgen agieren. Wie kann man solche Notenketten präzise auswendig spielen? Miles Davis nannte es „Athletik des Bebop“ und distanzierte sich davon auf cool-gekonnte Weise. Und doch: ein wenig von der Zauberzirkus-Magie spielt immer noch mit in diesen Tagen.

 

2025 10 Juni

Das verbarrikadierte Zen

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„Glückliche Menschen kaufen nicht.“ (Gerald Hüther, Neurobiologe)

Wir hatten eine Woche lang meditiert damals, im stillen Retreat, jeder für sich, trafen uns nur zu den Mahlzeiten, allerdings schweigend. Umso reger hernach die Diskussionen und der Erfahrungsaustausch mit der Möglichkeit, den gewitzten Sufi-Lehrer zu befragen. Ein Problem tauchte fast bei allen auf: die Wunschproduktion und Zielvorstellung, bestimmte Dinge besitzen zu wollen. Dieses Begehren machte den Geist unruhig. Sein Rat: die Sachen fortan nur als nützliche Gebrauchsgegenstände zu benutzen, ohne repräsentativen Kult- oder Selbstdarstellungswert. Nun gut, so funktioniert Kapitalismus aber nicht. Logisch, oder mit Naomi Klein: No Logo.

Auch ein brillianter Essay von Elke Brüns berichtet davon, warum die Lage schwieriger ist: Dinge – warum wir sie brauchen und warum wir uns von ihnen trennen müssen. Die Problematik zeigt sich, wenn wir erben, den Kleiderschrank sortieren oder einfach nur den Keller entrümpeln wollen. Vorsicht ist angesagt: nicht dass wir etwa als „Überlebende“ in triumphaler Geste Sachen in den Orkus schicken, die man besser noch behalten hätte. Hinsichtlich von Büchern beispielsweise zeigt sich, dass diese ja nicht nur ein Gegenstand sind, sondern eine geglückte oder verunglückte Beziehung mit dem Autor repräsentieren.

 

„Auch wenn Marie Kondo einen leichten Ausweg bietet: die nur halbgelesenen Bücher wirken wie ein Scheitern der Interaktion von Autor:in und Leser:in. Mit den besten Absichten im Text getroffen und trotzdem hat’s nicht gefunkt. Kondo feudelt hier vielleicht doch etwas zu oberflächlich durch, denn welcher Raum wird hier eigentlich wovon gereinigt?“ (EB, Dinge)

 

Dies nur als ein Beispiel der zahlreich delikaten Gedankengänge von Elke Brüns. Eines steht jetzt schon fest: sollte ich erfolgreich mein Buchregal dereinst auf einen Meter Breite schrumpfen lassen (so wie dies jüngst eine Bekannte tat im Gewahrsein ihrer Endlichkeit), das schmale Buch dieser Autorin fände darin Platz, würde sozusagen überleben: als Zeugnis einer geglückten Lesebeziehung.

 

2025 9 Juni

„fingerprint“

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a  u  d  i  o

 
 

2025 27 Mai

Mit Miller an der Saite

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    Immer noch spiele ich gerne Gitarre, tue das mit längeren Unterbrechungen seit meinem zwölften Lebensjahr. Man orientierte sich ja bei diesem Instrument mehr vielleicht als bei anderen an Vorbildern. Hängt das mit dem speziellen Performance-Charakter zusammen, der selbst gestandene Keyboard-Koryphäen wie Rick Wakeman, Herbie Hancock, George Duke und Donald Fagen dazu animierte, sich einen Tasten-Phallus über die Schulter zu hängen? Wie dem auch sei, der Impuls, diesen Text zu schreiben entstand aus dem Nachsinnen beim Küchenabwasch, welches heute meine Vorbilder, Heroen, Gitarrengötter seien. Da gibt es niemanden und selbst Pat Metheny ist ein wenig in den Hintergrund getreten über die Jahre! Und doch: Peter Schellenbaum, ein Psychoanalytiker jungscher Prägung hämmerte mir einst das Wort „Leitbildspiegelung“ in die Synapsen. Hinsichtlich akustischer Phänomene bevorzuge ich allerdings den Begriff „Ahmung“. Was ist nachahmenswert, annäherungswürdig, attraktiv? In jüngster Zeit sind dies neben dem kalifornischen Bluesgitarristen Robben Ford vor allem auch – man höre und staune – kein geringerer als Dominic Miller. Ihn als Sting-Sideman zu betrachten wäre eine Beleidigung. Er hat mittlerweile den Sound des stacheligen Sängers mit- und weiterentwickelt. Gut zu hören ist das auf dem aktuellen Album Sting 3.0! Policesongs erhalten durch seine Mitwirkung und Farbgebung noch mehr Tiefenschärfe, Kontrast und Dynamik. Die Variationsbreite zwischen Klassik, Folk und Rock ist enorm. Jazz scheint nicht sein Ding zu sein – völlig okay. Wie ein Surfer auf der Welle passt sein Spiel sich phänomenal an den Gruppenkontext an, umschmiegt ihn sanft und prägt ihn doch auf bestimmende, männliche, richtungsgebende Weise. He’s got the guts – Keeper Kahn wäre begeistert. Wenn ich also als frühmorgendlichen warm-up – headphone-bestückt, der Nachbarn wegen – den Amp anschalte und eine innige Fender-Runde drehe, dann ist der gebürtige Argentinier irgendwie auch oft mit dabei, als imaginativer Resonanzraum. Und dies ist keine Angeberei: auch eine tiefe Liebe zu den Tönen, die man selbst erzeugt, ist mit im Spiel.

     

2025 18 Mai

„clockwise westward“

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a u d i o

 
 

2025 6 Apr.

session in vahrenheide

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„behind the chapel“

ks – soprano saxofon, freeze effect

js – guitar, loop, drums

 

„tea with shree“

ks – drums, soprano saxofon

js – guitar, loop

 

„alles gut“

ks – keybord

js – guitar

 


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