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2023 25 Aug

Heidschnuckenweg 8. Etappe: Hermannsburg – Oldendorf. Auf Abwegen.

von: Alex Filed under: Blog | TB | Tags:  | Comments off

 


 
 

 
 
 

Nach zwei Tagen, in denen wir verwöhnt wurden und Kräfte gesammelt haben sowie uns Hermannsburg angeguckt haben und zum Gaußstein am Breithorn gewandert waren, nun wieder eine Etappe, die uns auf dem Weg etwas vorwärtsbringt. Wobei wir uns am Ende gerade einmal 4 km nach Süden bewegen und uns dann auch noch rund 3 km vom Weg entfernen, wobei wir 15 km zu Fuß zurücklegen, der Weg macht einen ziemlichen Schlenker, der sich aber lohnt. Ein anderer Grund für diese Art von Echternacher Springprozession (zwei Schritte vor, ein Schritt zurück) ist die Tatsache, dass wir keine Unterkunft direkt auf dem Weg mehr gefunden haben, da ich mit der Reservierung erst im Juli begonnen hatte, was offensichtlich etwas zu optimistisch war, da wir jetzt ja auch Hauptsaison haben.

Wir kommen erst gegen 10 Uhr los, ein sonniger Sommertag ist da bereits im Gange. Innerhalb von 5 Minuten sind wir in der Natur, passieren einen Reiterhof mit Reitbahn, auf der ein Pferd mit Reiterin unter Aufsicht von zwei Lehrern im Kreise herumtrabt. Ein Maisfeld wird zum Testen verschiedener gentechnisch veränderter Saatguten genutzt, besonders hoch wächst die Sorte Monster (Foto). Auf einem anderen Hof liegt hinter dem Schafstall Heidschnuckenwolle (Foto), wir nehmen uns ein Büschel und entrichten einen Obolus. Wir kommen nun in die Misselhorner Heide (Foto), die durch einen 8 km langen Rundwanderweg erschlossen ist, der heute sehr gut besucht ist. Diese wunderschön violett blühende Heide zeichnet sich durch eine wellige Struktur und sandige, mäandernde Wege aus, die mit vielen Kiefernwurzeln bedeckt sind, eine Stolperfalle, die ich so gerade eben meistere. Auf den Wegen liegen zudem Kiefernzapfen und -nadeln und es riecht demgemäß stark nach Kiefer; es kommt Sommerurlaubsstimmung wie an der Ostsee am Darß oder auch in den Landes bei Bordeaux auf.

Nach einem Päuschen auf einer Bank im Halbschatten – die halboffene Schutzhütte im Vollschatten ist besetzt – verlassen wir die Heideschleife und befinden uns wieder in der Waldeinsamkeit. Die Wege sind wieder gerade, man kann gefühlt bis zum Horizont gucken und sieht nun wieder vereinzelt Menschen in der Ferne. Unser Blick schweift jedoch auch auf den Boden, wo wir das emsige Treiben der Kotkugeln drehenden Mistkäfer (Foto) beobachten. Als neue Schmetterlingsart in unserer Wahrnehmung begrüßen wir den Kaisermantel. Zwei Exemplare schwirren umeinander herum (Foto). Wir kommen zu einem großen Findling, der an den Brand in der Lüneburger Heide im August 1975 erinnert, bei dem 300 Feuer insgesamt 13.000 ha Fläche und damit einen großen Teil der Heide vernichteten.

Weiter geht es nun über zwei Straßen und wir sehen drei Autos, die auf der schnurgeraden mit 100 km/h und mehr befahrenen Straße zwischen Fahrbahnrandmarkierung und Grünstreifen parken. Hier ist ein Zugang zu den Oldendorfer Kiesteichen, die zum Angeln, aber auch zum Baden einladen. Wir gehen in den Schatten einer Kiefer zu dem recht einsam daliegenden See links und stürzen uns in die Fluten (Foto). Das Wasser ist an der Oberfläche angenehm temperiert, sobald man sich senkrechter stellt, ist es jedoch eiskalt für den Unterkörper und somit sehr erfrischend. Ein schöner Abschluss der heutigen Wanderung.

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