[wenn ich durch die stadt radle und kamera beziehungsweise smartphone dabei habe, was (bislang) eher selten der fall ist, nehme ich die umgebung anders wahr. das hat auch was von obsession: nicht auf der flucht, vielmehr auf der jagd nach guten bildern. so entsteht ein subtiler zwang, aber auch eine weise, die welt anders zu betrachten, nämlich im ästhetischen modus gelungener komposition. kürzlich las ich von einer frau, die arm war und als alleinerziehende gestresst: ihr glücksbringender ausgleich (von „trost“ spreche ich ungern, denn aller trost ist trübe) bestand in täglichen fototouren und der abendlichen betrachtung dessen, was sie da eingefangen hatte. so kann man sich als laie seine eigenen „filme“ schaffen und eine alltags-transzendenz]