Und auf einmal ist Herbst, der Ofen an, alle hier sind schon mindestens einmal nass geregnet worden, heute morgen habe ich mir beim Radfahren Handschuhe gewünscht. Regen hat in den letzten Monaten sehr gefehlt; im August habe ich ernsthaft regelmäßige finanzielle Unterstützung einer Organisation wie Extinction Rebellion in Erwägung gezogen und immer mehr Sympathien für Menschen bekommen, die sich mit Sekundenkleber auf Straßen oder an die Rahmen von Kunstwerken kleben, um gegen die Klimapolitik zu protestieren.
Wie dem auch sei: während viele Pflanzen im Garten unter Temperaturen und Dürre litten, haben sich die Chilipflanzen auf der Veranda sehr wohl gefühlt, die Ernte war deutlich besser als in den vergangenen Jahren. Uli hatte im letzten Jahr in einem Kommentar von einer Marmelade berichtet. Zwar habe ich auch in diesem Jahr keine Naga Pflanzen gehabt, es ging aber auch mit meinen Cayennes ganz gut zu machen. Ich habe ca. 12 Schoten entkernt (kann man auch gut mit Kernen machen, klar), dazu 3-4 Knoblauchzehen, alles püriert, Prise Salz und in einen Topf mit 500g Gelierzucker und einen halben Liter Apfelessig 30 Minuten gekocht, in sterilisierte Gläser gepackt – fertig.
Für eine deutlich schärfere Sauce habe ich 14 (+/-) Früchte mit Knoblauch und 3 Zwiebeln püriert, 10 Minuten in Olivenöl angeschwitzt, dann 4 Tomaten, drei Äpfel (jeweils zerkleinert), ca. 200 ml Johannisbeeren Pulpe (sehr zähflüssig, war im Kühlschrank) und die gleiche Menge Apfelessig dazu, halbe Stunde kochen, nochmal pürieren und ab in sterilisierte Gläser.
Ein paar habe ich auch noch fermentiert, also in Salzlake in eine Ecke gestellt und schaue in einer Woche wieder hin, mal sehen, wie das klappt. Und die Pflanzen sind noch voll, ich werde wohl noch einige grüne Saucen und Marmeladen machen – vielleicht mit Limettensaft und Quitte, vielleicht auch anders, ich nehme gerne Vorschläge entgegen.
Zum Abschluss ein kleines Rätsel, der Preis sind zwei Gläser nach Wahl. Gesucht wird ein deutscher Musikschaffender, der in Feuilletonartikeln sowohl mit Jean-Paul Sartre als auch mit William S. Burroughs verglichen und sowohl als Philosoph, als auch als Soft-Pornograph bezeichnet wurde. Antworten bitte bis Freitag (20:00) in den Kommentaren hinterlassen.